Seppelus sein Depot

  • Hallo,


    auch ich möchte Euch mal mein passives Depot vorstellen und bin dankbar über jeden Tipp / Ratschlag um das Depot ausgewogener und "prognosefreier" zu gestalten :!:


    Die Depot-Unterteilung erfolgt ganz klassisch in "Risikoreich" und "Risikoarm":


    Risikoreicher Anteil: 90%

    • 80% LS 60

      • 48% Aktien: Gewichtung nach Marktkapitalisierung (Vergleichbar mit dem FTSE All World:( 90% Industrie / 10% Emerging Markets

        • ~43% Industrieländer (Gewichtung innerhalb der Anlageklasse Aktien: ~ 88,38%)
        • ~5% Emerging Markets (Gewichtung innerhalb der Anlageklasse Aktien: ~11,62%)
      • 32% Anleihen: Globale Diversifikation, Euro Hedged; (Vergleichbar mit Vanguard Global Aggregate Bond UCITS ETF)

        • Staatsanleihen: ~20% (Gewichtung innerhalb der Anlageklasse Anleihen: 62,5%)
        • Unternehmensanleihen: ~10% (Gewichtung innerhalb der Anlageklasse Anleihen: 31,25%)
        • Sonstiges: ~2% (Gewichtung innerhalb der Anlageklasse Anleihen: 6,25%)
    • 10% Gold in Form von Münzen überwiegend 1/4 Oz.


    Risikoarmer Anteil: 10%

    • 10% Festgeld in Form einer Festgeldleiter


    Abschluss:
    Das Depot entspricht wahrscheinlich nicht dem eines Edelmetall-Liebhabers, aber ich hoffe trotzdem auf hilfreiche Antworten bzgl. eurer Ansichten. Das Ziel ist ein ausgewogenes Depot, welches die unterschiedlichsten Wetterphasen an der Börse, Wirtschaft, Politik usw. einigermaßen gut durchhält ohne ständig mit den Asset-Klassen jonglieren zu müssen.


    Frage: Habt ihr zufällig interessante Literatur um den Rohstoff-Markt näher zu verstehen mit seinen Zusammenhänge usw.? (Ich würde mich gerne mehr in dies Thematik einlesen.)


    Ziel:
    Kennenlernen anderer Sichtweisen auf die globale Wirtschaft und das Antizipieren dieser Sichtweisen, wenn ich diese verstanden habe, sowie für mich "Zustimmen" kann.

  • Hallo @Seppelus!


    Ich finde Dein Depot tatsächlich nicht besonders ausgewogen. Bei der hohen Bewertung von Standardaktien ist deren Gewichtung ohne konkrete Einzeltitelauswahl für meinen Geschmack viel zu hoch und der Edelmetallanteil zu niedrig. Gold solltest Du auch bei risikoarm eingruppieren. Etwas risikoärmeres als Gold fällt mir nicht ein. Bei Aktien bzw. Fonds würde ich mehr darauf schauen was günstig bewertet ist und hohes Zukunftspotential hat (z.B. Rohstoffe, Biotech, Pharma). Hier gibt es entsprechende Fonds mit guter Titelauswahl und Diversifizierung, einfach mal im Internet suchen...32% Anleihen sind m.E. auch deutlich zu viel.


    Gruß, Jones

  • @Seppelus , ich sehe, daß Du Dir noch nicht zutraust, Deine Geldanlage in die eigenen Hände zu nehmen...!
    Du überläßt dies größtenteils einer "berüchtigten Heuschrecke" (Vanguard),garniert mit einem Feigenblättchen
    Goldmünzenversicherung und Festgeld (je 10%).


    Drum empfehle ich Dir, viel hier mitzulesen und zu lernen...und irgendwann wirst Du weder mit der gängigen
    Banken-Anlage-Philosophie (die Dein Depot verkörpert) noch mit der mageren Rendite zufrieden sein...


    Nachtrag : Und nicht voller Eifer sofort alles umstoßen und das Depot mit winzigen Explorern vollstopfen...,
    besser: In Erfahrung bringen,wann welche Anlagen sinnvoll sind und warum...


    Ich habe so angefangen: Jeden Monat habe ich mir vom übriggebliebenen Rest vom Monatsgehalt, deutsche DAX-Aktien gekauft und auf Millimeterpapier mitgeführt (Computer gabs noch nicht), 1 Tag war ein cm lang...,bald war mein Chart über 10 m lang(ich habe A-3-Blockblätter aneinandergeklebt) und es war schwer einen geeigneten Maßstab zu finden, um ca. 8-10 Aktien darauf abzubilden (ich kann mich noch an VW,Daimler,Bayer,Basf,Allianz,RWE ,Thyssen und MAN erinnern). Der DAX stand damals bei 1200...1500...
    Und ich habe mich damals, vor über 30 Jahren schon über laufend wiederkehrende Anstiegs -und Korrekturmuster gewundert und das in verschiedenen Zeitebenen ! Und etliche Jahre später stieß ich auf die alles erklärende EW-Theorie...! Nun wurde es Zeit, auf Opt.scheine umzusteigen !


    Ein Beispiel : Schau Dir die K+S-Aktie an ( dtsch.Kalisalzdüngemittelhersteller)
    wenn Du herausbekommst, was diese Aktie antreibt und was sie blockiert, dann kommst Du am Reichtum nicht vorbei... ^^ :


    04.08.2023 - Kurs: 17,615 [Blockierte Grafik: https://charts.comdirect.de/charts/rebrush/design_big.chart?AVGTYPE=simple&AXIS_SCALE=lin&DATA_SCALE=abs&HEIGHT=655&IND0=VOLUME&LCOLORS=5F696E&LNOTATIONS=49661663&SHOWHL=1&TIME_SPAN=SE&TO=1691180788&TYPE=MOUNTAIN&WIDTH=645&WITH_EARNINGS=1]


    :)

    Gold’s value is not determined by world events, political turmoil, or industrial demand. The only thing that you need to know in order to understand and appreciate gold for what it is, is to know and understand what is happening to the US dollar.
    Kelsey's Gold Facts

    6 Mal editiert, zuletzt von Caldera ()

  • Vielen Dank für Eure Kommentare.


    Die LifeStrategy 60 von Vanguard soll meine Basis sein um die sich alles dreht. Ich sehe es al Rundumschlag um an der Weltwirtschaft mit teilzuhaben.
    Das ist mein Hintergrund Gedanke. Dazu bildet er zu 40% Anleihen mit ab, was ich eigentlich auch nicht schlecht finde, da diese ebenso eine wenig kolorierende Anlageklasse mit Aktien sind (klar, 2022/2023 sah dies anders aus).


    Richtig, ich traue es mir nicht richtig zu eine Einzelaktie wirklich richtig zu analysieren, da mir das Wissen in der jeweiligen Branche fehlt um dies korrekt einschätzen zu können. Daher auch der Rundumschlag.
    Das soll nicht heißen, dass ich nicht die Muße habe mich hinzusetzen und zu lernen. Dafür bin ich sehr wohl bereit, doch ist das Gebiet so groß, dass man etwas hilflos dasteht. Deswegen bin ich hier, mich interessiert der Rohstoffanteil sehr und möchte mich da weiter hineinarbeiten um zumindest in dieser Anlageklasse Einzelauswahlen treffen zu können. :thumbup:


    Gold:
    @Jones Wenn ich mir die Kursschwankungen in Gold anschauen, dann ist es schon recht volatil. Aber klar, der Werterhalt ist deutlich höher als jegliche Währung.
    Vielleicht ist Gold ein Zwitter?
    Wie hoch habt ihr euren Gold-Anteil im Depot? Ich denke, auch auf Grund der Tatsache in einem Edelmetall-Forum zu schreiben, dass er deutlich höher sein wird. :)



    @Caldera "In Erfahrung bringen,wann welche Anlagen sinnvoll sind und warum..."
    Hast du hierfür geeignete Literatur, oder siehst du dies mehr als Lebenserfahrung?



    Ein Beispiel : Schau Dir die K+S-Aktie an ( dtsch.Kalisalzdüngemittelhersteller)
    wenn Du herausbekommst, was diese Aktie antreibt und was sie blockiert, dann kommst Du am Reichtum nicht vorbei... [Blockierte Grafik: https://www.goldseiten-forum.com/wcf/images/smilies/grin.png] :

    Sowas finde ich sehr interessant. Doch glaube ich, ist eine Spezialisierung auf ein Gebiet essentiell.
    Dieses wissen wollte ich mir bei den Rohstofffirmen aneignen.
    Habt Ihr Tipps wo ich dies hier im Forum und mit welcher Literatur ein guter Einstieg ist?

  • Seppelus, meine Meinung zu Fonds:


    Ein Fondsmanager ist nicht Herr seiner Entschlüsse. Bringen ihm die Leute Geld, so muss er kaufen, auch wenn er nach seiner Markteinsicht verkaufen würde; die cash-Quote ist meist beschränkt. Schlimmer: Wenn die Leute Anteile zurückgeben, muss er verkaufen, auch wenn eigentlich kaufen angesagt wäre.


    Die Probleme wachsen mit der Größe, vor allem beim verkaufen (und das ist überhaupt das schwierigste). Wenn Du in einen Fonds einsteigst, erwirbst Du eine Menge Aktien, die der Manager heute nicht mehr kaufen würde, aber nicht schadlos abstoßen kann.


    Kleine Werte, die gerade im Edelmetallsektor die interessantesten sind, kann der Manager gar nicht kaufen, weil er sie wegen der Marktenge im Notfall nicht schnell genug los wird. Er muss ja immer mit Rückgaben rechnen. Weiter binden ihn die (je unterschiedlichen) Fondsregeln. Selbst wenn diese einst sinnvoll waren: Die Welt steht nicht still.


    Bei alledem habe ich stillschweigend vorausgesetzt, dass der Manager tüchtig ist und den Interessen der Fondsanleger dienen will. Die Mehrzahl ist wohl eher Durchschnitt. Sie gehen mit der Masse, weil sie sich darin sicher fühlen. Die Masse liegt aber meist falsch. Wer als kleine radikale Minderheit richtig liegt, wird dann womöglich noch von seinem Chef ausgebremst.


    Der Manager startet also mit einem Klotz am Bein, eine Hand auf den Rücken gebunden. Darum bleiben die meisten Fonds hinter ihrer benchmark zurück. Und das kostet dann auch noch satte Gebühren. All das gilt übrigens auch, wenn die Position mit einer Frau besetzt ist.


    Etfs sind etwas weniger schlecht. Aber auch sie müssen oft zur Unzeit und zum eigenen Schaden kaufen oder verkaufen.


    Selbst ist der Mann! Und die Frau sollte es auch sein.


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.

  • Fertige Anweisungen (Literatur) wirst Du dafür nicht finden...es sind tatsächlich die durchgemachten Erfahrungen,


    die eigenen Fehler, aus denen man lernt.


    Und damit es nicht so teuer wird, empfehle ich Dir unbedingt "Trockenübungen" , kaufe Dich anfangs nur theoretisch ein, halte dies auf Papier fest und registriere, wann Du gewinnst und wann verlierst/halte fest wo der Fehler lag.


    Verdienst Du weit über Durchschnitt, dann kommst Du nicht an der Aktienanlage vorbei und wirst automatisch Deine Erfahrungen machen.


    Geht es nur um zusätzliche Altersvorsorge, ohne großen Zeitaufwand, dann liegst schon richtig. Dann wirds der
    Cost Everage Effekt schon richten und die Bank hat wenig Aufwand mit dem geduldigen Kunden... ^^

    Gold’s value is not determined by world events, political turmoil, or industrial demand. The only thing that you need to know in order to understand and appreciate gold for what it is, is to know and understand what is happening to the US dollar.
    Kelsey's Gold Facts

  • @fritz Vielen Dank!


    Ich traue mir tatsächlich nicht zu aus den verschiedenen Branchen und Ländern die für mich jeweiligen richtigen Aktien zu kaufen, welche ich langfristig halten werde. Daher hatte ich mich gegen Einzeltitel entschieden und mich für einen ETF (oben genannten, auf Grund der Diversifikation mit Anleihen) entschieden. Ich gebe mich hier mit der Rendite des Weltmarktes mit diesem Produkt auch zufrieden.
    Einen aktiven Fonds hätte ich mir auch nie in das Depot gelegt, auf Grund der von dir genannten Ausführungen, welche glücklicherweise nicht komplett auf einen ETF zutreffen.


    Doch möchte ich dies nicht so belassen und möchte gerne aktiver werden und dazu lernen. Damit ich zumindest in einer Branche (Rohstoffe) aktiv eigene Entscheidungen treffen kann, während ich weiterhin passiv die Welt abbilde.
    Genau hier möchte ich genau diese kleinen Werte im Edelmetallsektor finden und analysieren können, um dann hoffentlich mit Profit herauskommen zu können.


    @Caldera Danke dir. Die Trockenübungen kann man gut bei Onvista mit einem Musterdepot absolvieren. Auf eine fertige Anweisung wollte ich auch nicht hinaus, eher darauf wie ich im Rohstoffbereich geeignete Aktien finde und analysieren kann, ob diese für einen Kauf geeignet sind.
    Ich denke eine ausführliche Fundamental-Analyse wäre zu aufwendig. Eher eine Kombination aus Fundamentaldaten und technischer Analyse.


    Richtig, das oben genannte Depot ist für die Altersvorsorge, welches ich mit möglichst wenig Arbeit halten möchte.
    Der aktive Teil möchte ich differenziert betrachten.


    Wahrscheinlich hätte ich dies mit dazuschreiben sollen, dass ich zum einen ein "passives Depot" pflegen möchte, sowie einen aktiven Teil im Rohstoffbereich und das ich mir hier zunächst Grundlagenwissen im Rohstoffbereich aneignen möchte.
    Hierzu verfolge ich, seit Kurzem, auch folgende Themen:

    • Rohstoffboom
    • Kurz und Mittelfristige Spekulationen
    • Informationen über Öl
    • Gold ... Meinungen und Diskussionen

    Welche Threads wären noch für den Einstieg interessant, es sollte nicht gleich zu viel sein.^^

  • Ich habe so angefangen: Jeden Monat habe ich mir vom übriggebliebenen Rest vom Monatsgehalt, deutsche DAX-Aktien gekauft und auf Millimeterpapier mitgeführt (Computer gabs noch nicht), 1 Tag war ein cm lang...,bald war mein Chart über 10 m lang(ich habe A-3-Blockblätter aneinandergeklebt) und es war schwer einen geeigneten Maßstab zu finden, um ca. 8-10 Aktien darauf abzubilden (ich kann mich noch an VW,Daimler,Bayer,Basf,Allianz,RWE ,Thyssen und MAN erinnern). Der DAX stand damals bei 1200...1500...

    Ich bin ja ein paar Tage jünger, aber erinnere mich noch gut eine meine ersten Einzelaktienkäufe, nachdem ich zum Start einige Jahre nur in Aktienfonds investiert hatte. Ich investierte einen für mich damals nicht so kleinen Betrag in BASF und Bayer. Ein paar Tage später kam dann die Lehman-Pleite und meine BASF-Aktien verloren in wenigen Tagen die Hälfte an Wert. Ich dachte die Welt geht unter... Dann habe ich mich schlafen gelegt (heutzutage würde ich in solchen Phasen zukaufen) und ein paar Jahre später beide mit gutem Gewinn verkauft. Jetzt halte ich beide übrigens gerade wieder.


    Gruß, Jones

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