Wieso immer nur Gold und Silber?

  • Tatsache ist, daß viele andere Rohstoffe (sowohl Lebensmittel als auch Basismetalle) bessere Renditen abgeworfen haben.
    Wenn man die Preisentwicklung von Zucker, Kupfer, Aluminium und Gold der letzten paar Jahre betrachtet, ist Gold nicht die beste Wahl gewesen.


    Ist es sinnvoll nur auf Gold und Silber zu setzen?
    Als physisches Investment vielleicht ja... wegen Krisenzeiten.
    Aber für Zertifikate sind andere Rohstoffe auch interessant, ja zum teil sogar besser.


    Habt ihr Tipps, auf welche Rohstoffe man nun setzen sollte?
    Ich habe die leise Vermutung, daß sich Kaffee noch verteuern könnte.
    Was meint ihr?

  • Zitat

    Original von Eldorado
    Ich habe mir deshalb heute schon 2 Kg Zucker gekauft.


    Und ich muss meinen Espressobohnenbestand dringend wieder auffüllen. :D


    Aber gehört das nicht alles in das andere Forum?

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Ich an Deiner Stelle würde mir Weizen anschauen. Es ist richtig schön niedrig bewertet, die Weltlagerbestände sind zurückgegangen und die erhöhten Energiekosten (Kunstdünger, Feldmaschinen, Transport) sollten nächstes Jahr auf die Preise durchschlagen.


    Aber das ist in der Tat eine andere Baustelle.

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Zitat

    Original von Kaufrausch


    Und ich muss meinen Espressobohnenbestand dringend wieder auffüllen. :D


    Ich werde in eine Malzkaffee AG investieren. So eine Art Rohstoffexplorer. Malzkaffee wird aus geröstetem Malz gemacht. Da sind wir nicht mehr vom Ausland abhängig.
    Außerdem investiere ich immer in Warsteiner, die leeren Flaschen sind die Dividende.

  • Titus


    Hast du ne WKN zu den Titeln parat? ;)


    Jetzt aber mal ernsthaft, vieles hat eine bessere Rendite abgeworfen, nur weiß man es unbedingt immer vorher? Ich trade zur Zeit sehr gerne OTC Stocks, die werfen eine noch bessere Rendite ab als jeder andere Anlageform. Wenn man ganz clever ist, ist man auch nach 2 Tagen bereits pleite ;)


    Der Hauptgrund ist jedoch, dass du dich hier auf einem Goldseitenforum befindest, wo sich hauptsächlich Interessenten für Edelmetalle befinden.



  • Bei manchen Rohstoffen (insbesondere bei den Basismetallen) konnte man es ahnen.
    China, ein riesiges Land in dem ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt, erwacht aus seiner jahrhundertjährigen Starre und geht auf Aufholjagd. Sie werden nun das selbe versuchen wie Japan in der Meiji Epoche (zweite Hälfte des 19. Jh.): möglichst schnell Technologien des Westens aneignen, diese weiterzuentwickeln und wirtschaftlich nutzen.


    In etwa 10 Jahren erwarte ich einen Ansturm chinesischer Autos auf unseren Märkten und diese werden nicht so "qualitativ wenig wert" sein, wie manche heiute behaupten. Auch die japanischen Autos waren anfangs von schlechter Qualität... heute zählen sie zu den besten der Welt und haben deutlich bessere Ausfallstatistiken als Marken wie VW, GM & Co.!


    China muß nun innerhalb relativ kurzer Zeit die Entwicklung der westlichen Welt der letzten 50 Jahre aufholen. Dazu brauchen sie u.a. auch Rohstoffe... große Mengen von Rohstoffen!


    Wer heute in Basismetalle investieren will, sollte auch einen Blick nach China richten und deren Wirtschaftsdaten und -prognosen kontinuierlich verfolgen. Wenn China nießt, beben die Rohstoffmärkte. ;)

  • Andere Rohstoffe sind aus den genannten Gründen sicher interessant. Aber, wo lagern? Hundert Tonnen Weizen im Keller? :D


    Ich schreibe das im Hinblick auf einen möglichen Crash. Denn sonst hat man nur Weizenzertis, die genauso verfallen könne, wie die anderen Papierscheine.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Kaufrausch
    Andere Rohstoffe sind aus den genannten Gründen sicher interessant. Aber, wo lagern? Hundert Tonnen Weizen im Keller? :D


    Ich schreibe das im Hinblick auf einen möglichen Crash. Denn sonst hat man nur Weizenzertis, die genauso verfallen könne, wie die anderen Papierscheine.



    Ein Crash kommt vermutlich nicht so schnell.
    Wie auch?


    Wenn der US$ eines Tages kollabiert, wird eine andere Währung (meiner Meinung nach der chinesische Yuan) die neue Weltwährung werden.
    Der Goldpreis wird natürlich in die Höhe schiessen, wie in vielen Krisensituationen. Aber betrachten wir doch die historische Krisen: meistens konnten Rohstoffe ihren Wert bewahren. Auch im Krieg brauchen die Leute Essen und das Militär Metalle für die Produktion von Waffen.


    Futures auf Rohstoffe werden vermutlich auch in Krisenzeiten nicht wertlos werden.


    Zudem: so schnell kommt es vermutlich zu keinem Untergang.
    Momentan herrscht noch eine Pattsituation:
    China wächst kräftig und hat noch kein Interesse sich den USA zu sehr feindseelig gegenüberzustellen, da die Zeit für China spielt.
    Die USA sind militärisch zwar die Nummer 1, doch können sie gegen eine Atommacht wie China mit Waffengewalt nicht erfolgreich sein. Wirtschaftlich sind sie zudem auf China angewiesen, da die chin. Zentralbank etwa 700 Milliarden US$ hält und viele amerikanische Unternehmen sehr viel in das Land investiert haben.


    Ich gehe von einem schleichenden Prozeß aus, bei dem innerhalb der nächsten Jahrzehnte die USA ihre Rolle als Supermacht Nummer 1 verlieren wird. Es würde mich nicht erstaunen, wenn die USA sogar tief sinken und weit hinter China und Japan zurückfallen würden.

    Soziale Unruhen werden möglicherweise durchaus bald in einigen westlichen Ländern ausbrechen. Aber das wird nicht zwangsläufig einen Kollaps der Weltwirtschaft bedeuten müssen.


    Natürlich kann ich mich auch täuschen.... dafür investiere ich auch sicherheitshalber etwas in bebaubares Land und Haus. Einen Teil sollte man durchaus auch in Edelmetalle (etwa 5-10% wurden damals in den 70ern empfohlen) investieren. Aber sich komplett auf Edelmetalle zu fokussieren bedeutet oft einen Verzicht auf bessere Renditechancen.


  • Man muss wissen, was man will:


    Im Fall einer heftigen Kriese werden Produktion und Warenströme einbrechen und viele Firmem, vor allem solche der Finanzbranche (Banken, Versicherungen, Investmentbanker, Hedgefondsgesellschaften usw.) zusammenbrechen. Edelmetalle, speziell PHYSISCHES GOLD, (Silber, Platin und Palladium weniger, weil es nicht genug davon gibt) werden dann Geldfunktion besitzen bzw. zumindest temporär die Funktion des Geldes übernehmen (ggf. zusammen mit Waren, Zigaretten, Spirituosen usw.). Für Bonds, Aktien, Immobilien und Zertifikate gibt es dann nichts oder fast nichts.


    Anders ist es, wenn man den Fall einer Kriese ganz oder teilweise ausblendet und - ganz oder teilweise - auf reine Vermögensmaximierung, gemessen im Wertmaßstab "Geld" setzt. Da kann man dan - je nach Kenntnis und Risikoneigung - investieren oder auch zocken bis der Artzt kommt oder das Häuschen weg ist oder sich das Vermögen vervielfacht hat.


    Von einer breit gestreuten Anzahl an Rohstoffaktien über Fonds, Zertifikate und OS ist dann alles drinn.


    Und solange nichts schlimmes geschieht und man überlegt und risikobewusst agiert und hinreichend gut diversifiziert ist, kann eine solche Rechnung auch super aufgehen.


    Rohstoffzertifikate, was nicht lagerbare Rohstoffe bei Geldmaximierungsstrategie angeht: eindeutig JA.


    Zertifikate bei Edelmetallen: eindeutig NEIN.
    Begründung: Zertifikate vereinigen zwei negative Merkmale: Insolvenzrisiko + Zinslosigkeit. D.h. das Edelmetall ist beim Zertifikat nicht schuldnerfrei, wobei die Schuldnerfreiheit des Edelmetalls mit einem Verzicht auf Verzinsung "erkauft" wird. Diesen Vorteil ohne Zinsausgleich herzugeben wäre wirtschaftlich widersinnig. Darübe rhinaus gibt es lt. Analystenangaben (Bloomberg-TV) 78 mal mehr Zertifikate-Gold als physisches Gold (!!!) - da sieht man dann, wo die Musik spielt, will sagen: Das Geld der "Zertifikate-Investoren" wandert - wen wundert´s, großteils in BONDS und somit überwiegend in Kriege, Rüstungsgüter, Sozialhilfe und Staatsverwaltung :)


    Wenn schon Zinslos - dann auch bitte ohne Insolvenzrisiko und ohne solchen Murks zu finanzieren!.

  • Zitat

    Original von Mark
    Futures auf Rohstoffe werden vermutlich auch in Krisenzeiten nicht wertlos werden.


    Versteh ich nicht, reiner Papierwert ohne echten Anspruch. Den macht doch eigentlich jeder Konkurs platt. Soviel ich immer verstanden habe, ist eigentlich nur die Aktie ein echter Eigentümeranteil an einer echten Firma (mit einem echten inneren Wert). Da hatten sogar IG Farben-Aktionäre nach dem Krieg noch was davon. Oder irre ich da?


    Zitat

    Original von Mark
    Ich gehe von einem schleichenden Prozeß aus, ...


    Die meisten Börsen- und Finanzcrashs kamen quasi über Nacht.


    Zitat

    Original von Mark
    Natürlich kann ich mich auch täuschen.... dafür investiere ich auch sicherheitshalber etwas in bebaubares Land und Haus. Einen Teil sollte man durchaus auch in Edelmetalle (etwa 5-10% wurden damals in den 70ern empfohlen) investieren. Aber sich komplett auf Edelmetalle zu fokussieren bedeutet oft einen Verzicht auf bessere Renditechancen.


    Und würde natürlich auch dem Prinzip der Diversifikation widersprechen.


    Oskar

  • alles auf eine Karte setzen ist Glücksspiel, auch Edelmetalle haben über Jahrzehnte nicht mal die Kaufkraft gesichert. Und Immobilien dümplen wertmässig seit 20 Jahren dahin, ohne Aussicht auf Besserung (in D). Und in anderen Ländern sind die Immopreis hochspekulativ und High Risk.


    Überhaupt sind die meisten Anleger bei uns im Immos überinvestiert: Schulden aufs Haus, und dann noch auf Kredit eine oder 2 Wohnungen .. so ist in den letzten 2 Jahrzehnten keiner reich geworden, aber wohl etliche Leute arm. Nichts gegen die mietfreie Hütte, aber Immopreis und -Renditen können nur steigen, wenn die Nachfrage grösser ist als das Angebot; und unsere Bevölkerung geht zurück, und die Mietzahler werden über die Nebenkosten soweit geschröpft, dass für Mietsteigerungen kein Geld da ist, zumindest Miet und Gewerbeimmos sind derzeit wirklich kein Renner.


    Solche Rahmenbedingen heissen für mich, was früher einmal angesagt war und unsere Eltern noch zu Wohlstand gebracht hat: Alles ins Häusle stecken, das ist heute kaum noch das Erfolgsrezept, je 1/3 Immo, Metall, und Aktien/sonstige Wertpapiere würde ich heute als optimal empfehlen .. und meine Aktien wandern wenn die Kurse weiter so abgehen, bei mir dieses Jahr zunächst in cash Anlagen, und Zug um Zug noch mehr in die Sachwerte.

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    alles auf eine Karte setzen ist Glücksspiel, auch Edelmetalle haben über Jahrzehnte nicht mal die Kaufkraft gesichert. Und Immobilien dümplen wertmässig seit 20 Jahren dahin, ohne Aussicht auf Besserung (in D). Und in anderen Ländern sind die Immopreis hochspekulativ und High Risk.


    Überhaupt sind die meisten Anleger bei uns im Immos überinvestiert: Schulden aufs Haus, und dann noch auf Kredit eine oder 2 Wohnungen .. so ist in den letzten 2 Jahrzehnten keiner reich geworden, aber wohl etliche Leute arm. Nichts gegen die mietfreie Hütte, aber Immopreis und -Renditen können nur steigen, wenn die Nachfrage grösser ist als das Angebot; und unsere Bevölkerung geht zurück, und die Mietzahler werden über die Nebenkosten soweit geschröpft, dass für Mietsteigerungen kein Geld da ist, zumindest Miet und Gewerbeimmos sind derzeit wirklich kein Renner.


    Solche Rahmenbedingen heissen für mich, was früher einmal angesagt war und unsere Eltern noch zu Wohlstand gebracht hat: Alles ins Häusle stecken, das ist heute kaum noch das Erfolgsrezept, je 1/3 Immo, Metall, und Aktien/sonstige Wertpapiere würde ich heute als optimal empfehlen .. und meine Aktien wandern wenn die Kurse weiter so abgehen, bei mir dieses Jahr zunächst in cash Anlagen, und Zug um Zug noch mehr in die Sachwerte.


    Alles stimmt.
    Jedoch verkennt juergenlangen hierbei, daß es sich bei einer (schuldenfreien) Immobilie um einen schuldnerfreien Realwert handelt, der wenn auch niedrige Mieteinnahmen abwirft.


    Ob damit eine Rendite erzielt werden kann, oder ob es sich lediglich um ein Wertaufbewahrungsmittel mit realer Wertminderung durch Alterung und Gebrauch handelt ist ebenfalls zweitrangig.


    Die Alternative, Fiat-Money in allen möglichen Formen, Sparbücher. Lebensversicherungen, Bonds, Aktiengesellschaften mit mehr oder weniger hohem Verschuldungsgrad und somit Abhängigkeiten von Kreditgebern usw. ist unter den Aspekten der bedingt durch die ausufernde Verschuldung und der ungedeckten Kreditaufnahme vieler Staaten und anderer Schuldner ist mit viel höheren Risikn behaftet (Vertrauensentzug, Insolvenz der Schuldner, Inflationierung usw).


    Und alles in Rohstoffe ist auch nicht der wahre Jakob. Auch das werden viele anleger irgendwann einmal merken. 1980/81 war ich als Schüler mit meinen damals 60 g Münzgold auch plötzlich sowas von reich..... und später wieder viel ärmer :) Verkauft habe ich meine Münzsammlung dennoch nicht. Verkaufen werden aber die Geldzähler unter den Rohstoffinvestoren. Soviel ist gewiss.

  • Die Welt - Marihuana ist das wichtigste US-Agrarprodukt
    19.12.2006


    »Für die US-Landwirtschaft ist Marihuana inzwischen wichtiger als Weizen oder Mais: Laut einer Berechnung der US-Organisation MPP, die für die Legalisierung der Droge eintritt, erreicht die diesjährige Hanf-Ernte in den USA mit 35,8 Milliarden Dollar einen höheren Wert als Mais (23,3 Milliarden Dollar) und Weizen (7,45 Milliarden Dollar) zusammen.


    San Francisco - Den Angaben von The Marijuana Policy Project (MPP) zufolge verzehnfachte sich die US-Produktion von Marihuana zwischen 1981 und 2006 von 1000 auf 10.000 Tonnen - obwohl die Behörden jährlich mehr als hundert Millionen Marihuana-Pflanzen vernichteten. […]


    Zu den Unterstützern der MPP gehörte unter anderem der kürzlich verstorbene Ökonom und Nobelpreisträger Milton Friedman. […]«


    Quelle

  • Also immer hört man die gleichen Ratschläge.
    3-Säulen Prinzip Immo, Aktien Edelmetall.
    5-10% in EM, mehr nicht. usw.
    Das sind doch alles altüberlieferte Prinzipien, die nicht mehr ganz zur heutigen Zeit passen. Wenn man max 10% in EM investiert, ja wie teilt ihr dann die restlichen 90% auf ? Wieviel % Aktien, wieviel Immos?
    Für den Durchschnittsanleger ist bei diesem Mix wohl die Immo der grösste Anteil am Vermögen?!
    Was ist mit der Klimaveränderung und deren Folgen ? Es ist nunmal Fakt, dass die Klimaveränderung nicht mehr abwendbar ist und das heisst für uns in D, dass es nicht nur wärmer wird, sondern dass vor allem auch Stürme, Hochwasser, Tornados und andere Naturkatastrophen a) immer öfter vorkommen und b) immer stärker werden. In dem Zusammenhang ist eine Immobilie nicht mehr der zwangsläufige Werterhalt, denn evtl Schäden durch diese Naturkatastrophen müssen in Zukunft einfach miteinkalkuliert werden.
    Eine Versicherung zahlt da meines Wissens nichts, da die Klausel der "höheren Gewalt" greift. Hat sich über diese neue Risiko hier überhaupt schonmal jemand Gedanken gemacht ?
    Auch die Tatsache, dass Asien in Zukunft die Wirtschaftsmacht sein wird wird hier zwar allgemein aktzeptiert, jedoch was dies für Immobesitzer bedeuten könnte wird nicht diskutiert. Was macht ihr denn mir der Immobilie, wenn D und EU wirtschaftlich am Ende sind ? Bleibt ihr dann hier, oder versucht ihr dorthin zu migrieren, wo ihr für euch und eure Familie eine Zukunft seht ? Verkauft ihr dann die Immobilie unter Wert ?


    Alle reden von den einschneidenden Veränderungen, aber die Anlageprinzipien der 70er werden weiterhin als gültig gesehen.


    Lernt eigentlich schon irgendwer asiatische Sprachen ? Wäre nicht jetzt der Zeitpunkt für Land/Immobilienkauf in Asien ?


    Fragen über Fragen ?(

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