Der große Irrtum der Goldkäufer

  • Zitat

    Original von bob
    In einem Fiat-Money-System kann es m.M. de facto keine echte Deflation geben. Jede Tendenz in diese Richtung kann durch das annähernd kostenlose Drucken von neuen Papierchen, genannt Geldscheinen, im Keime erstickt, bzw. ins inflationäre Gegenteil verkehrt werden.


    Sicher können die Zentralbanken Geld drucken soviel Papier da ist, nur kommt es ja nicht in den Umlauf, wenn niemand bereit ist einen Kredit zu nehmen. Oder nimmst du den Begriff "Hubschrauber-Geld" etwa wörtlich? :P


    Würde der Staat (Bund, Länder und Kommunen) nicht jedes Jahr exorbitant hohe Kredite aufnehmen, und nicht durch das Versprechen zukünftiger Steuereinnahmen die Guthabenzinsen der Geldvermögen bedienen, hätten wir schon längst eine schrumpfende Geldmenge zu beklagen. Sollten wir mal eine Regierung bekommen die nicht nur vom Abbau der Staatsverschuldung spricht, sondern auch danach handelt, wäre dies das sehr schnelle Ende dieses Systems in einem deflationären Crash.


    Gruß
    mvd

  • Dagobert,


    es ist ja toll, aber schau Dir das Ding mal an
    und was da wirklich drin ist.
    Ich will ja hier nicht abschweifen aber wovon
    du hier sprichst ist kein Huhn sondern ein
    Haufen Chemie und Elend.
    Es tut mir leid aber dies ist kein Beweis dafür,
    dass wir keine Inflation haben.


  • Nicht viel.


    (1) Durch übersteigerte Kreditausweitung ist es mittlerweile so, daß auf Geld lautendes Vermögen der einen näherungsweise identisch ist mit auf Geld lautende Schulden der anderen. Hinzu kommt die Zinsbelastung der Schuldner, die im Fall der Staatsschuldner regelmäßig höher ausfällt, als deren Tilgungsvermögen.


    (2) somit sind die Vermögenswerte auf den Sparbüchern und in den Anleihendeopst faktisch großteils bereits jetzt notleidend. Einzig und alleine die Liquidität ist momentan sichergestellt.


    (3) käme es zu Forderungsausfällen, dann würde die Geldmenge implodieren und der Geldwert (Banknoten) exorbitant ansteigen. Weitere Massenpleiten und ein völliger Zusammenbruch der Wirtschaft wären die Folge. Versorgungsknappheit und Hungersnot inklusive. Die Anzahl der betrogenen Spare rund Geldanleger wäre so hoch, daß es zu Unruhen kommen würde.


    Um dies abzuwenden und um den Staatsaparat aufrecht zu erhalten müsste inflationiert werden. Schließlich müssen ja auch Politiker- und Beamtengehälter gezahlt werden. Ebenso die Sozialhilfen, denn sonst wird direkt geputscht. Wo kämen wir ohne ein Minimum an staatlicher Ordnung hin?


    Also wird es zu keinem ausgeprägten, deflationären Crash kommen. Derlei Ansätze wurden auch in der Vergangenheit stets durch Geldmengenausweitung bekämpft.


    Nur: je mehr Geld vorhanden ist, desto größer steigt die Gefahr, daß irgendwann mal jemand den Gegenwert für seine Guthaben abruft. Und wenn das viele gleichzeitig tun, dann steigen die Preise. Es sei denn, diejenigen werden durch Pleiten daran gehindert, was zu weiteren Abhebungen, weiteren Pleiten und letztendlich zu Aufständen führen würde, weswegen ja schon inflationiert wird, bevor die erste Bank oder der erste Staat sich für bankrott erklären muß. Also dann, wenn vermehrt Guthaben abgehoben werden einfach die Geldmenge bereitgestellt wird. Und, weil es neues Geld ist, völlig unabhängig davon, ob die Geldschuldner (Staatenund banken) zahlen können oder nicht. So einfach ist das.



    Alles klar?.

  • Zitat

    Original von afm
    Tschuldigung die Frage, aber ist bei angebotenem Preis/ Kg der Hühnerhusten inbegriffen?!?


    Genau so ist es: Der Preis ist nur deshalb so niedrig, weil momentan viele Verbraucher Angst haben, sich an Geflügelfleisch anzustecken.


    Wobei diese Angst - man möchte schon beinahe das Wort Panik gebrauchen, völlig unbegründet ist.


    Mit dem Rindfleich war das vor ein paar Jahren genauso....


    was habe ich damals leckeres Filet und lecketen Taflespitz für ganz wenig Geld gegessen......


    ....bis dann leider kaum noch Rindfleich angeboten wurde.


    Um Geflügel hatten sich die Konsumenten bei der BSE-Kriese geradezu geprügelt. Jedem das seine :)

  • Ich finde den Artikel gut.
    Wo kommen wir den hin, wenn jeder Gold kauft? Die Preise sind eh zu hoch. Ich will wieder Krügerrand für 350 Euro kaufen! Das geht aber nicht, wenn das Thema Gold weiterhin in den Medien so positiv präsent ist.
    Jetzt wirbt sogar ABN-Amro auf n-tv für Rohstoffzertifikate.


    Gruß
    Ssucher

  • Zitat

    Original von Ssucher
    Ich finde den Artikel gut.
    Wo kommen wir den hin, wenn jeder Gold kauft? Die Preise sind eh zu hoch. Ich will wieder Krügerrand für 350 Euro kaufen! Das geht aber nicht, wenn das Thema Gold weiterhin in den Medien so positiv präsent ist.
    Jetzt wirbt sogar ABN-Amro auf n-tv für Rohstoffzertifikate.


    Gruß
    Ssucher


    Stimmt. Hab´s auch gesehen. Und mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.


    Mal davon abgesehen, daß das Teufelszeugs wahrscheinlich nicht durch Basiswerte unterlegt ist, folgende Frage:


    Ist es schon wieder soweit, daß Hinz & Kunz ins Gold gelockt werden - dann ist das Beste an der Goldpreisentwicklung bald vorbei.


    Will sagen: Die Bank, die agressiv Zertifikate feilbietet, die setzt doch wohl ehr auf fallende Kurse?.


    Aber noch haben wir keinen Runn ins Gold gesehen. Oder habe ich den glatt verpasst????

  • Zitat

    Original von Osterhase
    Dorthin wo zu jedem Geldschein auch ein in jedem Fall verwertbarer Wert vorhanden ist und die Preisangabe dieses Wertes und der tatsächliche Wert sehr nahe zusammen liegen. :))


    Wenn das so ist.....


    dann braucht man nur noch ein wenig Gold, um den Tapetenkleister zu bezahlen und dann kann sich dann ohne schlechtes Gewissen seine eigene Patchwork-Tapete zurechtbasteln. Den Rohstoff dafür gibt´s dann - hoffentlich noch druckfrisch - von der Hausbank. :D:D:D

  • Also was die 1 USD Tapete anbelangt liegen wir momentan bei ca. 90 USD / 75 EURO pro m².
    1m² so als Deko über dem Klo, warum nicht?


    Ist zwar noch etwas teurer als eine normale Tapete pro m² aber das wird schon noch kommen. Kannst ja mal an Deinen Großvater denken, was die so 1923 verheitzt haben war auch von Papier. :D


    Eine Gutschi Tasche für 885 - 1290 Euro würde ich mir jedenfalls nicht zulegen.
    Ist halt alles eine Frage des guten Geschmacks :D

  • @ mvd


    Zitat

    Sicher können die Zentralbanken Geld drucken soviel Papier da ist, nur kommt es ja nicht in den Umlauf, wenn niemand bereit ist einen Kredit zu nehmen.


    Dass niemand bereit sei Kredit zu nehmen ist die Theorie. In der Praxis wird massiv mehr Kredit genommen, je billiger das Geld ist, bzw. je tiefer der Zinssatz ist. Schauen wir doch mal die Kreditausweitung in den USA an, als der Leitzins auf historische Tiefststände sank... nicht nur der Staat, sondern vor allem die Haushalte waren noch selten so verschuldet.
    Das ist kein deflationäres Umfeld.


    Zitat

    Oder nimmst du den Begriff "Hubschrauber-Geld" etwa wörtlich?


    Nein, aber die Wirkung ist de facto die Gleiche. Kredit wird aufgenommen, wenn er nur genug günstig ist.

  • Wenn ich für 0,1% Zinsen und ohne (oder sagen wir mal - 10% Sicherheiten) soviel Kredit aufnehmen kann wie ich anfrage, dann haben wir den "Hubschraubereinsatz" der FED.
    Wenn ich von dem Kredit "Blasen" (egal welche) produziere oder Ihn einfach für Lebensmittel etc. total verbrauche und NIX investiere ist das BLANKE Inflation.



    Ein mit 110% des Verkehrswertes beliehenes Haus stellt eine Sicherheit zum Kredit von mindestens -10% dar.

  • Zitat

    Original von mvd
    Sicher können die Zentralbanken Geld drucken soviel Papier da ist, nur kommt es ja nicht in den Umlauf, wenn niemand bereit ist einen Kredit zu nehmen.


    Oder der Staat machts wie der Geldfälscher im Keller. Vom dem nimmt auch keiner einen Kredit. Der bezahlt einfach Sachen, die er sich sonst nicht leisten könnte.
    Beliebt war es in der Vergangenheit immer, wenn Staaten einen Krieg mit der schnell laufenden Gelddrucker bezahlen konnten.
    Vielleicht könnte man ja auch ein marodes Sozialsystem mit der Geldpresse bezahlen. Fällt bei geschickter Nutzung von Kameralistik vielleicht garnicht auf.


    Oskar


  • :D


    http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/343577.htm


    Gruß
    mvd

  • Der Mißbrauch der Geldpresse ist eine üble Angelegenheit, die man (das Volk) im allerschlimmsten Fall mit seinem eigenen Blut bezahlen muß.


    Das Volk solte die Regierung oder die Zentralbank nicht in Versuchung bringen und die Benutzung der Geldpresse mit einer sehr streng kontrollierten und von der Verfassung her geschützten Golddeckung begrenzen.


    Ohne strenge Begrenzung der Druckerpressentätigkeit ist der Mißbrauch GARANTIERT !
    Das Ganze kann letztendlich in einem Druckerpressenwettlauf zwischen USA Europa und Asien enden.

  • Der Staat sollte überhaupt nicht befugt sein, Geld herauszugeben. Warum auch? Die Privaten werden sich schon ihr Geld suchen. Höchstwahrscheinlich wird es Gold und Silber sein.

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Zitat

    Original von bob
    Dass niemand bereit sei Kredit zu nehmen ist die Theorie.


    Nun, die Praxis zeigt ja die oben angehängte Grafik sehr anschaulich


    Zitat

    Original von bob
    In der Praxis wird massiv mehr Kredit genommen, je billiger das Geld ist, bzw. je tiefer der Zinssatz ist.


    Die Zinsen in ganz Euroland sind auf einem historisch niedrigen Stand und trotzdem nimmt außer dem Staat niemand einen Kredit auf. Was glaubst du wohl was mit den Krediten passiert, wenn die Zinsen auf nur 3% steigen? Kennst du nur ein einziges EU-Mitglied, daß dann noch die Maastricht-Kriterien erfüllt? :P


    Zitat

    Original von bob
    Kredit wird aufgenommen, wenn er nur genug günstig ist.


    Wie weit muß die EZB denn runter mit dem Zinssatz bis deine Vorhersage eintrifft? 1%? 0,1%?


    Gruß
    mvd

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von liberty
    Der Staat sollte überhaupt nicht befugt sein, Geld herauszugeben. Warum auch? Die Privaten werden sich schon ihr Geld suchen. Höchstwahrscheinlich wird es Gold und Silber sein.


    Reichlich utopisch und bizarr! :]


    Das mit dem Geld mag weitgehend richtig angedacht sein.


    Ausgenommen natürlich für Niquet und seine Anhänger. :D


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Wenn jeder sein eigenes Geld herausgeben dürfte, würde sich NUR werthaltiges und allgemein tauschbares durchsetzen.
    Saaten neigen ALLE dazu letztendlich nur Altpapier in Umlauf zu bringen.


    In der DDR hieß es mal: Der Letzte mach das Licht aus!



    Heute würde ich sagen: Den letzten beißen die Hunde! 8)

  • @ mvd


    Deine Ansicht teile ich. Eine Deflation kann durch niedrige Zinsen allein nicht unbedingt verhindert werden.


    @ Edelman


    Ich würde eher sagen: nicht unbedingt wahrscheinlich.


    Geld setzt aber keinen Staat voraus und war im Ursprung eine Vereinbarung zwischen privaten. Es gab immer wieder Phasen in der Geschichte, in der Geld nicht vom Staat kontrolliert wurde. (z.B. in Kalifornien während des Bürgerkrieges. Dort wurde fast ausschließlich mit Gold bezahlt.)


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

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