Wie könnte ein solcher Todesstoß für Goldzertifikate aussehen?.
Ich habe mir da folgendes überlegt:
Ein Großinvestor möchte gerne ein paar tausend Tonnen Gold kaufen. Nich tum Gewinne damit zu erzielen, sondern nur zur Absicherung seiner anderen Assets. Gehen wir mal von 3.000 Tonnen aus, das sind dann etwa 45. Mrd. EUR oder 54 Mrd. Dollar.
Wie kann er das anstellen, ohne den Goldpreis hochzutreiben?.
Antwort: garnicht!.
Kann er es dennoch schaffen, soviel Gold zu kaufen, ohne mehr als 10 Prozent oberhalb des Marktpreises der nächsten 6 Monate zu zahlen, wobei er innerhalb dieser Zeit natürlich die Preise selbst nicht verderben darf?.
Die Antwort lautet: JEIN.
Was muß er tun?.
Ganz einfach:
er kauft in Phase 1 über Strohmänner Goldzertifikate bis der Arzt kommt. 3.000 Tonnen Papiergold, verteilt auf vielleicht 20 bis 50 Banken und auf 10.000 bis 100.000 Transaktionen - das fällt nicht sonderlich auf.
in Phase 2 kauft er dann am Markt große Goldmengen auf. Die Kurse steigen täglich. Was er am ersten Tag an physischem Gold gekauft hat, das verkauft er am zweiten Tag an Zertifikaten. Darüber hinaus verkauft er am zweiten Tag die doppelte Menge an Zertifikaten und über andere Strohmänner exakt die überverkaufte Menge zurück. Dabei verliert er zwar ein paar Prozente, sichert sich aber den Kursgewinn. So macht er es solange, bis die Emmitenten beginnen, alle ihre Zertifikate zu kündigen oder aber er sein Gold hat.
Hat er sein Gold, so hat er vielleicht (wegen der Umschichtungen) nur 10 Prozent über dem Kurs der letzten 6 Monate vor seinem ersten Kauf gezahlt.
Wird zwischenzeitlich gekündigt, so kriegt er immerhin alle seine gezahlten Kaufpreise vergütet. Darin enthalten sind auch die gesicherten Gewinne aus den Umschichtungen während seiner Ankaufsphase.
Fazit: Der investor hat große Goldmengen billig gekauft. Und im Fall der Kündigung durch den Emmitenten der Zertifikate zusätzlich die durch Umschichtung innerhalb der Zertifikateposition gesicherten Kursgewinne kassiert.
Also kann selbst Papiergold, speziell ein Goldzertifikat, eine hilfreiche Option sein, große Goldmengen zu Preisen zu kaufen, für die diese Mengen nicht am Markt erhältlich sind.
Vorausgesetzt man ist Großinvestor und packt die Sache am richtigen Ende an?.
Risiken:
- Insolvenzrisiko: auszuschließen / vernachlässigbar bei Verteilung auf
mehr als 20 Emmitenten
- Kursrisiko beim Zertifikateverkauf:
auszuschließen durch Verteilung der Kaufaktivität auf mindestens 90
Börsentage (wahrscheinlich dauert es noch viel länger)
- Verkäufe von Notenbanken:
super Gelegenheit um billig zu kaufen - bestes denkbares Szenario!
- Vorzeitige Kündigung aller Zertifikate durch die Emmitenten
Zinsverlust von maximal 6 Monaten. Wird während der Kauforgie
gekündigt, sind ja bereits Gewinne durch Umschichtungen innerhalb
der Zertifikate entstanden, die nicht durch Kündigung "enteignet"
werden können.
- Gesetzesänderungen / Goldbesitzverbot
kann passieren. Jedoch: Ausländer und Zentralbanken (z.B. die
chinesische Zentralbank als Goldkäufer) dürften davon nicht tangiert
werden.
Würd eich die Interessen der chinesischen zentralbank vertreten und Gold kaufen wollen / müssen - ich würde es genau so machen!.