Vermögen zu erhalten geht am Ende nur über Anleihen...

  • FAZ am Sonntag 29.1.06 S. 43, Interview mit Johannes Führ, Vermögensverwalter,


    "Ein Euro ist nur noch soviel wert wie eine D-Mark"
    "Niedrige Zinsen - noch viele Jahre lang"
    "Wenn Sie als junger Mensch 10.000 Euro haben, sollten Sie drei Monate durch die Welt reisen. Wenn Sie 30.000 bis 100.000 Euro besitzen kaufen Sie sich ein Haus das Sie so schnell wie möglich abbezahlen .... Wenn Sie wirklich zu Geld kommen wollen verdienen Sie das nicht als Angestellter oder an der Börse". Das geht nur durch Sparen oder als Unternehmer."



    Mit dem Angestelltenverhältnis gebe ich ihm Recht. Aber Geld verdient man an der Börse ;) Auch sonst hat das Interview einige interessante Stellen zur Entwicklung von statistischer und gefühlter Inflation sowie die Entwicklung der Staatsverschuldung ....

  • Das diese Aussage Murks ist, brauchen wir wohl nicht diskutieren. Was ich allerdings interessant finde:


    "Niedrige Zinsen - noch viele Jahre lang"


    Das wäre mal eine contrarian opinion. Ich blende mal unsere üblichen "Goldseiten-Ansichten" aus ...
    Irgendwie habe ich derzeit das Gefühl, daß schon wieder zuviele vom Gold faseln. Jeder affige Analyst beglückt uns mit immer höheren Kursprognosen etc. Was wäre, wenn alle Inflationisten nochmal so richtig gebraten werden sollen? Gold und Silber steigen munter weiter und irgendwann in 2006 wird der Party der Strom abgestellt. Papier-Longpositionen werden massakriert und die liebe Anleihe als "sicherer" Hafen erlebt einen Höhenflug. (Kennt Ihr Analysten, die sinkende oder gleichbleibende Zinsen demnächst prognostizieren?) Solange die Zinsen unten gehalten werden können, dürfte die Papierparty an den Druckmaschinen ohne viel tamtam weitergehen ... den Politiker freuts ... :(


    mfG Fab

  • Die Argumentation baut darauf auf, dass die Europ. Zentralbank nur auf dem Papier unabhängig sei und die Niedrigzinsen im Interesse der Länder so lange wie möglich niedrig gehalten werden. Staatsschulden im derzeitigen Umfang sind nur noch mit Mini-Zinsen tragbar. Erst wenn es in den Statistiken sichtbar wird, dass immer mehr Leute mit kurzfristigem Fremdkapital langfristige Objekte finanzieren, um an der Inflation zu verdienen ist die Zeit der niedrigen Zinsen vorbei (in ca. 4-5 Jahren).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Rhöngold
    FAZ am Sonntag 29.1.06 S. 43, Interview mit Johannes Führ, Vermögensverwalter,


    "Ein Euro ist nur noch soviel wert wie eine D-Mark"
    "Niedrige Zinsen - noch viele Jahre lang"


    Selten so einen Unsinn gelesen. :D :]


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • [quote]Original von Rhöngold
    FAZ am Sonntag 29.1.06 S. 43, Interview mit Johannes Führ, Vermögensverwalter,


    "Ein Euro ist nur noch soviel wert wie eine D-Mark"
    "Niedrige Zinsen - noch viele Jahre lang"
    "Wenn Sie als junger Mensch 10.000 Euro haben, sollten Sie drei Monate durch die Welt reisen. Wenn Sie 30.000 bis 100.000 Euro besitzen kaufen Sie sich ein Haus das Sie so schnell wie möglich abbezahlen .... Wenn Sie wirklich zu Geld kommen wollen verdienen Sie das nicht als Angestellter oder an der Börse". Das geht nur durch Sparen oder als Unternehmer." ....[/quote]


    Ich halte den zweiten Teil dieser Aussage für extrem gefährlich, denn er ermuntert zur riskanten Schuldenreiterei. Schuldenreiter verlieren im "Kriesenfall" oftmals alles. An der Inflation "verdienen" - lachtot!. Die das versuchen, die werden meist ausgerottet... und zwar durch einen Schlag mit der Zinskeule. Bumm!


    Annahme: Eigenkapital 30.000 EUR, Kaufpreis für ein altes Haus: 150.000 EUR. Gehalt 2.500 EUR netto.


    Klar, die Bank freut sich. Kreditvertrag, 10 Jahre fest, 1 Prozent Anfangstilgung 4 v.H. Zinsen.....


    Mehr kann er nicht tilgen, den die Bude muss binnen 10-Jahres-Frist noch renoviert werden. Die Energiekosten werden steigen.


    Neue Fenster, Neue Isolierverklinkerung, Neue Wasserleitungen, neue Fliesenbeläge, Neue Haustür. Neue / bessere Dachisolierung. Neuer Heuzkessel, ggf. Wärmetauscher. Da hätte er dann genug drann zu knapsen. Wahrscheinlich aber sind zuerst die Einbauküche und der Neuwagen drann :) ...


    Wer was vernünftiges haben will, zahlt 300.000 bis 450.000 EUR für ein Haus (150-200 qm) in mittlerer Lage, gebaut nach 1970. Grundstück: 600-900 qm. 60.000 EUR STK ist Minimum. Investitionen hat er auch noch zu tragen. Bei 390.000 Kredit und 4 v.h. Zinden sind für´s erste Jahr fällig: 16.600 EUR Zinsen + 3.900 EUR Tilgung = 19.500 EUR. Prost Mahlzeit!.


    Da muss er, wenn er von 1.500 EUR mtl. leben will (incl. Betriebskosten, Grundsteuer und Renovierungskosten schon netto mindestens 3.125 EUR mit nach Hause bringen.


    Und mal angenommen nach 10 Jahren beträgt der Zinssatz 8 v.H.....
    dann ist die Hütte vielleicht futsch... über 2.600 müsste der dann mtl. abdrücken! Bei vielleicht 10 Prozent Bruttolohnsteigerung und 2 v.J. Geldentwertung je Jahr.


    Ich sag´s mal so:


    60 Prozent Eigenkapital sollte man mindestens haben und der Kredit incl. Tilgung sollten nicht mehr als 25 Prozent des Netto-Einkommens ausmachen, wobei die Lebenshaltungskosten (Essen, PKW, Betriebskosten des neuen Hauses) nicht mehr als 50 Prozent des verfügbaren Einkommens ausmachen sollten. Auch dann noch hat er Risiken (z.B. Jobverlust).


    Man sollte weiter auch in der Lage sein, den Kredit während der Festschreibungsdauer der Zinsen zurückzuzahlen. Und genau das auch anstreben. Zahlt man länger als 15 Jahre ab, lohnt sich das alles kaum noch.


    Ich hab´s so gemacht:
    1994 eine Eigentumswohnung, 100 qm erworben, bis dann alles so war, wie ich das wollte, hatte ich umgerechnet 155.000 EUR hinblättern dürfen, 59.000 davon waren geleihen. Nach vertraglich festgelegtem Auszug der Mieter (war mit Eigentümer verwandt) und Renovierung waren dann 2 Jahre um und ich konnte endlich einziehen. Einen Monat später kam Sohn Nr. 2. Nun diente die alte Wohnung (60 qm, abbezahlt, Eigentum meiner Frau) als Gelddruckmaschine (Mietwohnung). 2001 war alles abbezahlt. Endlich frei!.


    Momentane Situation: Das Haus hat 6 Wohnungen, insgesamt 500 qm Wohnfläche und ca. 10.000 EUR Instandhaltungsrücklage. Der Heizkostenverbrauch liegt noch in einem Bereich, der (noch) akzeptabel ist (was sich aber ändern dürfte). Das Objekt ist in einem mittleren bis guten Zustand. Erhaltungsmaßnahmen und Anstreicharbeiten werden von den Eigentümern selbst durchgeführt. Um Kosten zu sparen. 4 Wohnungen werden von Eigentümern bewohnt, einer davon muss mangels Einkünften schon verkaufen, ein weiterer zahlt noch einen Kredit ab (von den anderen drei weis ich das nicht, meine Wohnung ist bezahlt, eine Wohnung steht leer (nachdem soein Harz-IV-Typ über ein Jahr lang keine Miete zahlte und rausgeklagt wurde, und eine ist vermietet.


    Ich möchte damit folgendes zum Ausdruck bringen: Sollten zukünftig erhebliche Modernisierungen (Energieeinsparung) erforderlich werden, so weis ich nicht, ob alle Eigentümer das zahlen können. Wenn da je Wohnung Beträge zwischen 10.000 und 20.000 EUR fällig werden.... dann Prost Mahlzeit!. Sicherlich kann man klein anfangen (z.B. Kellerdecke von unten selber isolieren, aber wenn es an die Fassade geht, muß ein Fachbetrieb und ein Fachplaner rann. Ein weiterer "Tod" sind die horizontal verlegten Wasserleitungen in den Wohnungen. Die muß jeder selbst irgendwann austauschen lassen, wobei dieses "irgendwann" nach dem ersten Rohrbruch sein dürfte. Alles kostet Geld. Geizgeile legen die neuen Leitungen dann über Putz. Wen´s gefällt....

  • Ich kann den Vorschreibern nur zustimmen. Dazu würde ich hier nicht unbedingt auf Immobilien setzen:


    1. Im Moment überschlagen sich die Banken mit Immobilienwerbung. Warum wohl?
    2. Deutschland rutscht mir zu sehr ab in einen politisch indifferenten Zustand. Wenn die Immobilie enteignet wird, dann hat man für nichts bezahlt. Oder wenn sie in Zukunft hoch besteuert wird. Diesem Staat hier traue ich alles zu.


    Das ist auch der Grund, warum ich in Edelmetalle gehen würde. Die bieten IMHO noch die größtmögliche Unabhängigkeit vom Staat.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Kaufrausch: was die nicht selbstgenutzte Immobilie angeht, so hat Ihre Argumentation einiges für sich, weil sich Vermieten kaum noch lohnt, auch wegen der neu angedachten Steuergesetzgebung, die faktisch, d.h. real (nich tnominal) auf eine Enteignung von bis zu 20 v.H. des Eigentums hinausläuft. Auch bei Eigentum muss man genau nachrechnen. Und Mietkosten mit Kapital- und Unterhaltungskosten abgleichen.


    Ich hab´s so gemacht:
    1994 eine Eigentumswohnung, 100 qm erworben, bis dann alles so war, wie ich das wollte, hatte ich umgerechnet 155.000 EUR hinblättern dürfen, 59.000 davon waren geleihen. Nach vertraglich festgelegtem Auszug der Mieter (war mit Eigentümer verwandt) und Renovierung waren dann 2 Jahre um und ich konnte endlich einziehen. Einen Monat später kam Sohn Nr. 2. Nun diente die alte Wohnung (60 qm, abbezahlt, Eigentum meiner Frau) als Gelddruckmaschine (Mietwohnung). 2001 war alles abbezahlt. Endlich frei!.


    Momentane Situation: Das Haus hat 6 Wohnungen, insgesamt 500 qm Wohnfläche und ca. 10.000 EUR Instandhaltungsrücklage. Der Heizkostenverbrauch liegt noch in einem Bereich, der (noch) akzeptabel ist (was sich aber ändern dürfte). Das Objekt ist in einem mittleren bis guten Zustand. Erhaltungsmaßnahmen und Anstreicharbeiten werden von den Eigentümern selbst durchgeführt. Um Kosten zu sparen. 4 Wohnungen werden von Eigentümern bewohnt, einer davon muss mangels Einkünften schon verkaufen, ein weiterer zahlt noch einen Kredit ab (von den anderen drei weis ich das nicht, meine Wohnung ist bezahlt, eine Wohnung steht leer (nachdem soein Harz-IV-Typ über ein Jahr lang keine Miete zahlte und rausgeklagt wurde, und eine ist vermietet.


    Ich möchte damit folgendes zum Ausdruck bringen: Sollten zukünftig erhebliche Modernisierungen (Energieeinsparung) erforderlich werden, so weis ich nicht, ob alle Eigentümer das zahlen können. Wenn da je Wohnung Beträge zwischen 10.000 und 20.000 EUR fällig werden.... dann Prost Mahlzeit!. Sicherlich kann man klein anfangen (z.B. Kellerdecke von unten selber isolieren, aber wenn es an die Fassade geht, muß ein Fachbetrieb und ein Fachplaner rann. Ein weiterer "Tod" sind die horizontal verlegten Wasserleitungen in den Wohnungen. Die muß jeder selbst irgendwann austauschen lassen, wobei dieses "irgendwann" nach dem ersten Rohrbruch sein dürfte. Alles kostet Geld. Geizgeile legen die neuen Leitungen dann über Putz. Wen´s gefällt....


    Renditeaspekte
    Ich meine, daß es sich für mich bislang ohne staatliche Förderung nicht gerechnet hat, eine Eigentumswohnung zu erwerben: Kaufpreis incl. Renovierungskosten damals: 310.000 DM, Wert heute ca. 220.000 DM. 10 Jahre drin gewohnt, macht bei 900 DM Kaltmiete 90.000 DM Einsparung. Nimmt man die Förderung hinzu, dann haben wir 19.000 DM Steuerrückzahlung im Jahr des Einzuges und ca. 6.000 DM i.M. Steuereinsparung die nächsten 5 Jahre, das macht dann 49.000 DM Staatsknete (incl. Kinderbaugeld).


    Hätte ich meine 195.000 DM angelegt, die Miete gezahlt, so wären aus den 195.000 bei 5 v.H. Zinsen und 25 v.H. Zinssteuer immerhin 288.000 DM geworden - 44.000 mehr als mit der Wohnung. Trotz Staatsknete.


    Berücksichtigt man jedoch, daß ich auch die Mietwohnung meinen Ansprüchen entsprechend hätte renovieren müssen oder aber bereit sein müssen, einen höheren Mietzins zu zahlen, so kommt sehr wahrscheinlich alles auf´s gleiche raus.


    Dann aber habe ich lieber einen Sachwert, als Cash auf dem Konto.


    Ein Goldklumpen von 12,5 kg, gekauft bei Gold-Niedrigstkursen wäre auch nicht schlecht gewesen. Langfristig aber kann ich davon nicht mietfrei von wohnen. Will sagen: etwaige Wertsteigerungen oder Wertverluste des Goldes sind ein einmaliger, schwer kalkulierbarer Effekt, der zeitloch zudem nicht prognostizierbar ist, wohingegen ich mit 400 EUR Mietersparnis im Monat ganz konkret rechnen kann. Dies und die Staatsknete waren in den letzten 10 Jahren etwa ein Gegenwert von (10 x 12 x 800 + 49.000 = 145.000 DM. Dies entspricht bei einem angenommenen, mittleren Goldpreis von 22.000 DM das Kilo bereits 6,5 kg Gold. Und würde ich die Bude nun verkaufen, so bekäme ich etwa 110.000 EUR, also weitere 7,3 kg Gold (15.000 EUR/kg = aktueller Kurs).

    Das sind dann 13,8 kg statt 12,5 kg. Aber was solls: Der Goldpreis kann ja noch so weit steigen, daß diese Rechnung völlig anders aussieht. Neimand weis, was genau die Zukunft bringt.


    Und was das Gold angeht: da drängen nun mehr und mehr Spekulanten und Institutionelle hinein. Schaut man sich an, wer die beiden letzten Immobilienfonds in Deutschland hat hochgehen lassen - es waren nicht die Kleinanleger, sondern die institutionellen Großeivestoren incl. priv. Rentenkassen....
    ....so weis man, was das für unsichere Kantonisten sind.


    Angeblich wollen viele dieser Fondsanteile verkaufenden institutionellen Deppen noch nicht mal gewusst haben, daß die Immobilienrenditen eines KAN-Fonds nur so hoch waren, weil die viele billige Kredite zur Immobilienfinanzierung aufgenommen hatten. Tolle Verkaufsargumentation. Super Management. Wo haben die Wirtschaftswissenschaft gelernt - etwa hinter dem Tresen einer Kampftrinkerkneipe?


    Auf sowas kann man lang- und mittelfristig nicht bauen. Und jeder der das tut und den Absprung verpasst.....
    ....der wird´s am eigenen Geldbeutel spüren.


    Jedoch: nichts gegen eine langfristige, strategische (nicht spekulative) Goldanlage zur Diversifikation und für Kriesen und ggf. Notfälle.

  • Hallo mesodor39,


    wir können ruhig beim Du bleiben, ist hier so üblich. ;) Aber von mir aus auch Sie.


    IMHO macht Eigentum Sinn, so lange man es selbst nutzt. Denn das hat auch einen Wert (den man nicht unbedingt in Geld messen kann)! :)


    Wie Du aber richtig schreibst, hat sich der Kauf der anderen Wohnungen nicht unbedingt rentiert. Als Kapitalanleger gehe ich auch nicht von 5% p.a. aus, sondern eher von mindestens 10% oder eher 12%. Zumindest nach meiner Erfahrung. Es gibt ja nicht nur Gold. ;) Ein durchschnittlicher Anleger dürfte schon so seine 12% per annum realisiert haben am Aktienmarkt der letzten Jahrzehnte. Wenn er nicht gerade Telekom- oder Daimler-Aktien zur falschen Zeit im Depot hatte. :rolleyes:


    Nun hängt natürlich auch vieles am persönlichen Lebensalter. Ich habe noch ein paar Jährchen vor mir, bis ich auf Rente gehe. Ich finde es für mich sinnvoller, erst im Rentenalter, wo man nicht mehr örtlich gebunden ist, ein Haus zu haben. Erst einmal spart das viele Schuldzinsen, weil man vorher ja ansparen kann und dann vielleicht in einem Rutsch das Haus kaufen kann oder zumindest eine deutlich höhere EK-Quote hat und zweitens ist man bezüglich Arbeit nicht von dem Eigentum abhängig, denn man kann sich immer in der Nähe der bestbezahlten Arbeitsstelle eine Wohnung suchen.


    Dazu kommen eben diverse Unsicherheiten, wie es in dreißig Jahren hier überhaupt politisch aussieht. Das mit dem Rentenproblem wird noch diverse Kosten verursachen. So wie ich unseren Staat kenne, wird der irgendwann anfangen, die Grundsteuer massiv anzuheben. :rolleyes:


    Viele Grüße


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Kaufrausch


    Erst einmal spart das viele Schuldzinsen, weil man vorher ja ansparen kann und dann vielleicht in einem Rutsch das Haus kaufen kann oder zumindest eine deutlich höhere EK-Quote.
    KR :D


    Hallo Kaufrausch,


    nur zur Info. Du darfs nicht vergessen bei den Schuldzinsen die ersparte


    Miete mit zu berücksichtigen. Ich hatte das Glück, vor ca. 16 Jahren eine


    Eigentumswohnung zu kaufen, die ich dann 10 Jahre später mit gut


    100.000 DM Gewinn verkaufen konnte. (Da ich mir ein Haus gekauft


    habe). Auch ich wollte soviel EK wie möglich ansparen,kaufte mir die


    Wohnung aber doch früher als gedacht. Mit meiner Entscheidung lag ich


    damals richtig, da ich nicht soviel EK ansparen konnte, wie die


    Wohnungspreise damals stiegen.


    Was ich damit sagen will: Obwohl ich deine Argumentation im Grunde


    für richtig halte, kann man nie genau sagen, was am Ende der richtige


    Weg ist. ;)


  • Nein, das vergesse ich nicht. Als Anlageform mit Schulden würde es mir trotzdem nicht in den Sinn kommen. Genausowenig würde ich Aktien auf Kredit kaufen, um damit eine Rendite zu erzielen (mit der man ja auch die Miete bezahlen könnte).


    Ich freue mich für Dich, dass es bei Dir gut ging. Aber guck Dir die Versteigerungen von Immobilien an und Du weißt, dass es nicht immer so gut läuft. ;)


    Wie gesagt gilt das aber unter rein finanziellen Aspekten. Der Wohnwert selbst genutzten Eigentums ist sicher nicht zu unterschätzen, wenn man häufig zu Hause ist. Ich bin häufig "unterwegs" und so würde so eine Immobilie bei mir sowieso nur meist ungenutzt rumstehen.


    Schöne Grüße


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • KR :D[/quote]
    Aber guck Dir die Versteigerungen von Immobilien an und Du weißt, dass es nicht immer so gut läuft. ;)


    KR :D[/quote]


    Und ob ich das weiß. Für meine Wohnung hätte ich schon 50 000 DM-


    100 000DM mehr bekommen können, dann sind die Immobilienpreise


    wieder ganz schön gefallen. Die, die damals zu Höchstpreißen gekauft


    haben, und aus persönlichen Gründen verkaufen mussten, sind


    teilweise auf ganz schön viel Schulden sitzengeblieben.


    Da schließt sich vielleicht auch der Kreis zum Gold. Mit ein bisschen


    Glück kannst du ne Menge verdienen, aber auch der Goldpreiß kann


    ganz schnell wieder sinken. Du darfs nur nicht gezwungen werden,


    dann verkaufen zu müssen. :(


    Wünsche noch nen schönen Sonntag :P

  • Zitat

    Original von S 04
    Du darfs nur nicht gezwungen werden,


    dann verkaufen zu müssen. :(


    Die Banken spekulieren ja auch. Und zwar genau darauf! ;) Deshalb würde ich auch niemals nicht Vermögen anlegen, welches ich irgendwann mal brauchen müsste. Bzw. lege ich Vermögen je nach Liquidität an. Kann ich etwas schnell kaufen und verkaufen und eventuelle Verluste verkraften, dann kann es auch schon mal mittelfristig angelegt werden.


    Beim Gold sehe ich das ergo theoretisch etwas anders als bei Immos, zumindest im Moment. Erstens wird es IMHO kaum um 25% pro Tag fallen, wie das bei Aktien z. B. durchaus möglich und auch üblich ist und zweitens lässt es sich sehr schnell wieder veräußern.


    Dazu befinden wir uns aktuell in einer Hausse und wer nicht gerade vor 35 Jahren Gold erworben hat, der hat bereits fiktive Gewinne erwirtschaftet. Und wer im Moment kauft, der kann es, selbst wenn er im Tal einer Korrektur verkauft, nicht gänzlich verlieren. Da kann also eigentlich gar nicht viel passieren.


    Trotzdem würde ich natürlich niemand raten, jetzt Gold für Kurzfristspekulatius zu kaufen. Alleine der Spread der Gebühren ist ja nicht unerheblich.


    Danke für die Grüße!


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett


  • Kaufrausch: Was die Liquidität beim Gold angeht: volle Zustimmung.


    Jedoch: Extreme Kurseinbrüche - auch solche in der angeführten Größenordnung - sind bezogen auf den jeweils aktuellen Handelstag zwar extrem unwahrscheinlich. Ebenso wie übrigens auch Anstiege von 25 V.H. an einem Tag.....


    Jedoch: auszuschließen ist beides nicht.


    Will sagen: Wer spekulieren will, der mag das tun. Wer sich jedoch keinen unkalkulierbaren Kursschwankungen aussetzen will, dem bleibt - auch bei Gold - nichts anderes übrig, als nur die Mittel anzulegen, die er langfristig nicht benötigt.


    Alles andere ist und bleibt - auch wenn Gold wohl nie völlig oder längere Zeit wertlos werden wird - Spekulation.

  • Die Geldmengenausweitung und die Inflation bei den Sachwerten (Preisanstieg bei Vermögenswerten) ist nichts anderes, als ein schleichender Diebstahl der Ersparnisse :( .


    Der Grund liegt darin, dass alle Notenbanken gleichermaßen eine expansive Geldpolitik verfolgen und ihre Währungen gleichermaßen gegenüber Sachwerten entwerten. Daraus kann man mühelos das Fazit ziehen, dass man als Anleger Sachwerte besitzen muss, um der kollektiven Geldentwertung zu entgehen.


    Man darf in diesem Zusammenhang den offiziellen Statistiken der Notenbanken zur Inflation nicht trauen. Notenbanken sind per se dazu verpflichtet, den Verbrauchern eine „Geldillusion“ zu verkaufen, also Stabilität zu vermitteln und sich als Hüter derselben zu präsentieren. Die Notenbanken behaupten z.B., dass sie die Zinsen erhöhen, um Inflation zu bekämpfen; gleichzeitig gießen Sie Öl ins (Inflations-) Feuer, indem sie die Geldmenge ungebremst ausweiten. Die letzten 12-Monats-Zahlen für die Geldmenge M3 sehen so aus: Europa (+ 7,3 %), Kanada (+ 7,7 %), USA (+ 8,1 %), Australien (+ 9,1 %), GB(+ 11,7 %), Dänemark (+ 14,7 %). Da die Zahlen ziemlich entlarvend sind, hat die FED inzwischen darauf verzichtet, die monatlichen Wachstumsraten für M3 zu veröffentlichen :( .


    Der Königsweg aus meiner Sicht ist der Kauf von Edelmetall als ultimative Ersatzwährung. Edelmetall kann nicht beliebig vermehrt werden wie Papiergeld und die Exploration und Ausbeutung von Vorkommen ist teuer und dauert Jahrzehnte. Andererseits nimmt die Nachfrage stetig zu. Selbst Notenbanken, die früher durch Teilverkäufe aus ihren Beständen die Märkte mit Material versorgten, denken nicht mehr ans verkaufen. Besonders asiatische Notenbanken stocken ihre Goldreserven auf. Die Chinesische Nationalbank hat im letzten Jahr 50 Tonnen Gold zugekauft und besitzt nun 650 Tonnen (aber auch das sind lediglich 2 % der Währungsreserven). Man muss davon ausgehen, dass alle asiatischen Notenbanken ihre Goldbestände erheblich aufstocken werden. Der Kauf von Gold ist für sie die optimale Lösung für ihre horrenden Dollarreserven. Die Dollarreserven werden im Wert sinken und Gold ist der optimale Hedge gegen den Währungsverfall.


    Fazit: Gold wird in den nächsten Jahren ein Thema bleiben. Vergessen darf man dabei nicht, dass auch künftige Rekordkurse von 1.000 $, 2.000 $ oder noch mehr nur eine „Momentaufnahme“ des Papiergeldes sein werden :] .


    Gruss von der Ersatzkasse

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Schuldenreiter verlieren im "Kriesenfall" oftmals alles. An der Inflation "verdienen" - lachtot!.


    Schön daß es mal jemand so deutlich sagt - ansonsten entsteht hier tatsächlich gerne der falsche - umgekehrte - Eindruck.


    Die Banken machen es natürlich den Leuten nicht leicht an einer Inflation zu verdienen - ist Inflationsgefahr in der Luft bekommst Du keinen Kredit mehr den Du nach Gusto bedienen kannst. Und zu festem Zins und ohne einseitiges Kündigungsrecht der Bank gleich zweimal nicht.


    "Glück" kannst Du allenfalls dann haben wenn Du extrem langfristig "verschuldet" bist und zudem auch noch gleichzeitig selbst flüssig bist - Also Dein Geld *sicher* investiert und schnell verfügbar zur Hand hast.
    In diesem Fall kannst Du tatsächlich über geschicktes Umschichten Deines Vermögens Deine eigene Restschuld bei der Bank für einen Appel und ein Ei in einem geeigneten Augenblick auslösen.


    Aber geh mal zur Bank und laß Dir heute einen entsprechend langfristigen Kredit mit allen Optionen für Dich anbieten - Der ist nicht eben billig! :)
    Jedenfalls zu teuer um mit dem geliehenen Geld *erfolgreich _und_ sicher* (gegen die Bank) spekulieren gehen zu können.

  • Cra$h: stimmt exakt. Ganz blöde sind die meisten Banken nicht.


    Die haben oftmals Immobilien, Aktien und Sachwerte als "Eigenkapital".


    Es gibt ja genügend Sparer, die denen Asche zu 1,75, 1,5, 1,25 ind 0,5 Prozent in den Rachen schaufeln.....


    Wer einen Kredit mit Sicherheiten will, der zahlt oftmals mehr als 5 v.H.

  • @ mesodor


    ich bin gleicher Ansicht wie Du . Ganz blöd sind die Banken nicht ! Aber es kommt ein Aspekt dazu , welcher ausschlaggebend sein könnte ! Wenn vor 30 Jahren sich ein Kurs aus irgendwelchen Gründen bewegt hat , so war die Ursache ein bis zwei Tage vorher zu suchen . Heute bewegt sich sowas dank Internet innert Minuten . Dadurch sind auch die Banken stark verletzlich . Ich könnte mir vorstellen , dass Kurssprünge nicht nur von Aktien , sondern auch von Gold und Silber die Ihr immer so als sicher anschaut , zukünfig in Grössenordnungen vorkommen , die wir bis heute nicht kannten ! Und das in Minuten ! Das sollte nach meiner Ansicht auch immer berücksichtigt werden , wenn Investitionen vorgenommen werden .
    Früher waren die Banken weniger verletzlich als heute ! Heute sind wir alle im gleichen Boot !


    Gruss von der Alp

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