Wo kann ich Gold kaufen und bei mir Lagern ... ?

  • crash


    In einigen Dingen gehen wir konform, z. B., dass keine Party ewig dauert, das dürfte, wie andere Deiner Aussagen, auch bei anderen unbestritten sein. Nun habe ich aber ja auch schon erwähnt, wann für mich die Party vorbei ist. Du reitest also hier ein totes Pferd. :D Allerdings finde ich es lustig, dass Du mit gerade mal 33 Lenzen über Erfahrung schreibst. Meine ganz offene Meinung dazu ist, dass Du wohl noch einiges an Erfahrung in Deinem Leben machen wirst. Selbstverständlich unbestritten, dass Du schon welche hast. Für mich ist es aber fraglich, ob die ausreichen, zu spekulieren. Denn einige Deiner Äußerungen, insbesondere die, die ins Detail gehen, deuten auf unpräzise Recherche hin. Ich nehme da nur mal einige Beispiele:


    1. Der Mann auf der Straße kauft im Moment vielleicht Immobilien oder Immobilienfonds oder Aktien (aber keine Minen) oder irgendwelche tollen Fonds, aber kein Gold oder gar Silber. Vielleicht mal abgesehen von irgendwelchen tollen Weltmeisterschaftsmedaillen, die gerade von vielen Bauernfängern angeboten werden. Wenn Du also ein anderes Szenario malst, dann lebst Du entweder in einer anderen Welt oder in einem anderen Land. Oder warum glaubst Du bereits jetzt an eine Milchmädchenhausse? Kaufen Deine Bekannten und Verwandten alle Gold? Wenn ich jemand was von Gold erzähle (was ich schon aufgegeben habe), dann rollt der erst mal mit den Augen und hat so Ausreden parat wie "ich hab gerade kein Geld flüssig". Wir sind gerade in Phase 2, die Institutionellen sind noch nicht mal alle eingestiegen, die werden erst noch kaufen. Und dann guck Dir die paar Mänekes an, die hier registriert sind. Das sagt doch schon alles! :D


    2. Wenn Du anno 1999 auch schon 300 USD an Goldproduktionskosten angesetzt hast, wie Du ja schreibst, dann sind das bei 7% Inflation (und das ist konservativ gerechnet) aktuell 450 USD. Das kann also nicht mit der jetzigen Zahl von 300 aus der Süddeutschen korrelieren. Entweder hast Du damals einen Fehler gemacht oder die SZ heute. Und, ich bleibe dabei, das ist irgendein Durchschnitt. Diese Zahl kann ich mir vor der Benutzung auch auf mein konfektioniertes Papier in dem kleinen Raum neben der Dusche schreiben. Bei 10% Preiserhöhung p. a. bei den Energiekosten (das sind die Kosten, die große Anteile bei Minen ausmachen) haben wir sogar bei diesem komischen Durchschnitt einen Preis von 530 USD in diesem Jahr. Und selbst bei 300, wo da im Schnitt die großen Gewinne sein sollen, erschließt sich mir irgendwie nicht. Es gibt Firmen, die haben deutlich höhere Gewinne beim Verkauf von Seife oder sowas. Hellhörig werde ich bei Minen erst, wenn es gar keine Pleiten und nur noch Riesengewinne gibt. Da sind wir aber weit von entfernt im Moment.


    3. Du weißt hoffentlich, dass die Minenkapazitäten nicht beliebig auf Grund des Preises steigen. Und dass bei Minenfirmen von der Planung bis zur Ausführung 5-10 Jahre ins Land gehen. Selbst wenn jetzt also der Wert des POG auf 2000 schießen sollte, dann gibt es nicht plötzlich 400% mehr Förderung. Das ist ja gerade der Vorteil der Edelmetalle, dass man sie eben NICHT beliebig vermehren kann! Ganz im Gegensatz zum fiat-money.


    Ich freue mich aber natürlich über jede zittrige Hand, die zu früh verkauft! Das hält den Preis unterbewertet und wird mir noch so manch schöne Kaufgelegenheit bescheren. Denn da hast Du natürlich mal wieder Recht: Wo einer kauft, muss auch einer verkaufen. Vielen Dank also und einen schönen Sonntag! Wenn ich Dir trotzdem einen Tipp aus Erfahrung geben darf: Recherchiere präziser, dann fallen auch die Entscheidungen präziser aus. ;)


    Viele Grüße


    KR

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

    Einmal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • Von einer Edelmetall-Euphorie und einem Ende der Hausse sind wir noch Lichtjahre entfernt.


    Was wir jetzt in den Medien erleben sind Kommentare und Analysen von "Finanz-Fachleuten", die seit Jahren die Edelmetalle für tot erklärt hatten - und nun von der Realität überholt wurden.
    Klar, daß die nun auch über dieses Thema berichten müssen - was soll sonst ihre Kundschaft denken. Schließlich wären die Edelmetalle DIE Anlage der letzten Jahre gewesen - hätte man nur rechtzeitig darin investiert und wäre nicht den damaligen Unkenrufen der "Finanz-Fachleute" aufgesessen.
    Nun tun diese natürlich so, als hätten sie es schon immer gewusst.


    ABER: Ich lese KEINEN Bericht über Edelmetalle, der nicht das RISIKO in den Vordergrund stellt und ein baldiges ENDE des Höhenfluges prophezeit ("Preise nur durch Spekulation getrieben"). Also letztlich eine Wiederholung der "Edelmetalle-sind-tot" Argumente der letzten Jahre - nur auf höherem Niveau.


    Von einer Euphorie bzw. auch nur einer positiven Grundstimmung keine Rede.

  • Wenn ich den Aktuellen Stand des Edelmetall-Bullenmarktes ind das gängige 3-Stufen-Schema einsortieren soll:
    1. Stadium: Verborgenes Akkumulations-Stadium. Nur wenige Insider oder "Exoten" kaufen sich ein. Die Käufer sind zwar schon in der Mehrheit, aber es stehen auch viele Verkäufer dagegen, die zu bescheidenen Preisen zu verkaufen bereits sind. Die Preise steigen moderat. Die Anlage-Klasse gilt allgemein als "out" oder uninteressant.


    2. Stadium: Erwachen der öffenlichen Aufmerksamkeit. AUFMERKSAMKEIT - nicht Begeisterung oder Euphorie. Es wird über die Anstiege aus Phase 1 erstmals breiter berichtet. Aber es überwiegt noch deutlich die Skepsis bzw. Ungläubigkeit. Die Zahl der Analysten, die sich mit dem Thema befassen, das bisher nich auf ihrem Radar-Schirm war, steigt. Ebenfalls die Zahl derer, die auf den Zug aufspringen - aber es sind nach wie vor wenige und die tun es mit unsicherem Gefühl und eher bescheidenen Beträgen. Nach und nach werden verstärkt neue Anlage-Formen für diese Anlageklasse auf den Markt gebracht: Spezial-Fonds, Zertifikate, ETFs, Optionsscheine usw. und es wird durch die Finanzindustrie für diese Produkte geworben.
    Institutionelle Anleger (auch Pensionsfonds etc.) beginnen verstärkt in die neue Anlageklasse zu investieren. Größere Summen fließen dorthin und die Preise steigen über einen langen Zeitraum deutlich an.


    3. Stadium: Allgemeine Euphorie
    Der Track-Record der neuen Anlage-Klasse kann nun über einen langen Zeitraum deutliche Gewinne vorweisen. Der langerfristige Chart sieht beeindruckend aus. Die Medien-Präsenz mit positiver Darstellung dieser Erfolgs-Geschichte steigt deutlich. Geschichten von Anlegern, die durch diese Anlageklasse reich wurden, kursieren immer öfter. Der Nachbar, der früh darin investierte, kauft sich nun einer 7er BMW und macht Urlaub auf den Fidji-Inseln. Jeder kennt in seinem Bekanntenkreis irgendeinen, der dadurch reich wurde (oder meint jemanden zu kennen).
    Es entstehen Legenden und diese werden in allen Medien publiziert.
    Nun geht die breite Masse und der letzte Zauderer dazu über, es nun "diesen Nachbarn" gleich zu tun. Unzählige Anleger haben nur ein Ziel: auch ein Stück von dieser Crème-Torte abzubekommen. Die Preise steigen. Und steigen. Und steigen. Die entsprechenden Fonds führen überall die Hitlisten an. Es wird von immer mehr Erfolgsmenschen berichtet, die nun viel Geld gemacht haben. Man meint auch, sie überall zu sehen.
    Es entsteht ein sich selbst verstärkender Prozess mit einer sich selbst beschleunigenden Eigendynamik...
    Bis dann irgendwann "alle investiert" sind...



    Dann denke ich, wir sind tatsächlich gerade mal allenfalls am Anfang des zweiten Stadiums (oder noch Ende des ersten)

  • Zitat

    Original von Cra$h
    Du darfst ruhig auch das in meinem Profil angegebene Alter in Frage stellen ;) )


    Was denn, noch jünger? :D


    Zitat


    Ähm moment mal - damit kein Missverständnis aufkommt: Nur wo bei mir Recherche "dransteht" ist auch Recherche drin. der Rest ist Meinung.


    Ach so. Das ist nur Deine Meinung ohne jegliche Recherche? Na, dann schreib das doch einfach! ;)


    Zitat


    (Ja und woher weißt Du das?)


    Das zeigen mir meine Sensoren an. Da meine Recherche etwas komplexer ist, als einen Durchschnittswert zu nehmen und darauf meine Entscheidung fußen zu lassen, werde ich hier also, das wirst Du sicher verstehen, da keine Habilarbeit drüber schreiben. Außerdem scheinst Du irgendwie ja auch gar nicht gewillt zu sein, von Deiner Meinung abzurücken, selbst wenn man mit Fakten kommt. So lange Du also eine gewisse Aufgeschlossenheit diesbezüglich vermissen lässt, mache ich mir hier keine Mühe. Wären doch eh Perlen vor die Säue, um es mal sprichwörtlich zu formulieren.


    Zitat


    Diese Gruppe - die Kinder sind aus dem Haus - ist deutlich jenseits der 50 - verfügt als Angestellter, Beamter oder Selbständiger eher über ein höheres Einkommen.
    Wenn ich mit diesen Leuten spreche - so sehe ich ganz klar daß Gold mittlerweile bei fast allen eine Rolle spielt.
    Natürlich - wir sprechen hier von - wenn überhaupt - 10% der Bevölkerung - eher nur 5%! - Aber jenen 5-10% die tatsächlich über die Mittel verfügen binnen kurzer Zeit Beträge von 100.000 bis 250.000€ in Gold zu investieren - ohne sich dabei einseitig zu engagieren. Diese 5-10% sind "mein Mann auf der Straße" - einfach weil die übrigen 90-95% der Bevölkerung trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit rein ökonomisch nicht in der Lage sind nennenswerte Mengen an Gold aufzukaufen.


    Ich bezweifle einfach mal, dass Du 5-10% der Deutschen kennst. Es mag sein, dass in Deinem Umfeld die genannte Gruppe in Gold investiert ist. Genaues scheinst aber auch Du nicht zu wissen. In meinem Umfeld sieht es halt anders aus. Und wenn ich mich so umhöre und umlese, dann ist das in meinem Umfeld eher repräsentativ. Aber selbst wenn wir nur mal das Umfeld von uns beiden nehmen, dann reduziert sich statistisch der Faktor "fast alle" schon mal um 50% auf "die knappe Hälfte". Um es mal zu präzisieren. ;)


    Zitat


    (Deine Meinung! - mit Blick auf das zurückliegende Jahr - tendiere ich bereits zur Diagnose "Bubble". )


    Nun ja, mit der Meinung stehe ich allerdings bei weitem nicht alleine da. Und das ist in der Tat durch Fakten hinterlegt, Du musst Dir ja nur mal angucken, welche Finanzkonzepte die Banken zur Zeit anbieten. Da nimmt Gold oder gar Silber einen verschwindend geringen Anteil ein. Guck Dir einfach mal an, wieviele Fonds und deren Derivate es auf Aktienbasis (keine Minen) oder Rentenbasis usw. und wieviele Rohstofffonds und davon Metallfonds es gibt. Und dann guck Dir mal die Torten der Analysten an, wo die Verteilung von Gold in Schmuck, Industrie, Spekulation, ... angegeben sind. Der größte Faktor sind derzeit die Schmucknachfrage und nicht die Spekulation. Da muss man nicht mal Professor sein, um dann festzustellen, dass es so ist, wie ich schreibe. Man muss einfach nur präzise recherchieren. ;)


    Zitat

    Moment - so kannst Du das aber nicht rechnen! Lege hier mal schön wie es sich gehört die Entwicklung der Lohnstückkosten der Industrie (in den Goldförderländern) zu Grunde! Dann sieht die Sache gleich ganz anders aus. Da kannst Du nämlich froh sein wenn der Preis nicht sogar gesunken ist.
    Vergl. zu diesem Thema auch die Veröffentlichungen der betreffenden Unternehmen aus der Branche.


    Willst Du etwa ernsthaft behaupten, die Löhne in Südafrika und Australien, um nur mal die 2 wichtigsten Länder der Goldförderung zu nennen, bei den Minenarbeitern sinken? Na klar kann ich das so rechnen. Du nennst einen pauschalen Durchschnitt, wovon ich gar nicht weiß, wie der zustande kommt und ich nehm halt pauschal die Inflation. So what? Du hast ja auch nicht erwähnt, dass der POG gegenüber dem Euro erst vor ein paar Monaten angefangen hat, anzuziehen. Falls Du also das "Glück" hattest, 1999 Gold zu kaufen, dann lag das da 5 Jahre relativ renditeunträchtig im Depot rum. :D


    Zitat


    Ja - so gesehen - man darf und wird oft geteilter Meinung sein. Wer Recht hat muss sich erst noch weisen. Ich wolle den "Anfängern" auch einfach mal aufzeigen wie eine Strategie aussehen kann. Mit einfach blind drauflosinvestieren ist es ja auch in anderen Sparten nicht getan - zumindest nicht wenn sich die Sache einigermaßen rechnen soll.


    Meine Meinung basiert zumindest zum großen Teil auf präzisen Recherchen und nicht irgendwelchen Zahlen, die ich mal im vorbeigehen in einer Zeitung aufgeschnappt habe. Dennoch halte ich mich hier nicht für einen Profi. Ich bin auch kein Goldbug, ich habe mit ganz normalen Aktien angefangen. Der Markt wird ganz sicher zeigen, wer Recht hat oder hatte. Also, da lehne ich mich wie geschrieben ganz geschmeidig zurück. Du bist im Übrigen auch nicht der Erste, der hier fallende Preise suggeriert und falsch liegt. Falls Du Dir mal die Threads durchliest, dann wirst Du da einige User finden, die noch heute auf einen POG von 450 oder gar 350 USD warten. Ich habe inzwischen gute Gewinne, einen großen Teil sogar real, eingefahren. Also, das war wohl nix. Und dann guck Dir mal die sogenannte Korrektur der letzten Wochen an. Das war wohl auch nix.


    Neeeneee, wenn hier jemand glaubt, er könnte hier Panik verbreiten und billig Goldaktien abstauben, da wird nix draus! :D Wie bereits geschrieben, bei vierstelligen Preisen fange ich an, über den Verkauf nachzudenken. Es mag ja durchaus sein, dass der POG kurzfristig mal wieder gen knapp über 500 geht (obwohl ich die Wahrscheinlichkeit für nicht sehr groß befinde), aber so lange der Münzkauf ein derart absonderliches Geschäft darstellt und o. g. und ein paar andere Kriterien so sind wie sie sind, da muss ich Schuldenblase eindeutig Recht geben! Es wird langfristig bergauf gehen. Da bin ich mir relativ sicher!


    Viele Grüße


    KR

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von schuldenblase
    Hallo,


    also diese ineinander verschachtelten Zitate finde ich echt super!!!


    Das liest bestimmt jeder gerne...


    Naja, vielleicht editiert er noch. ;) Wenn's mal wieder länger dauert, nimm' Dir'n Snicker's! :D

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    Einmal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • Ach crashilein,


    Du hast noch niemanden pöbeln sehen, sonst wüsstest Du, was das ist. Viel Spaß wünsche ich Dir weiterhin mit Deinem Halbwissen und der Lektüre aus der SZ und technisch drittklassigen Analysen. Wenn Professoren sowas absondern, dann spricht das sehr für deren Professur. Wir werden ja sehen, wer die Gewinne einfährt und wer nicht. Nachdem Gold dann also jetzt in einer Blase sich befindet, in welch andere Nicht-Blase schichtest Du dann denn jetzt um? Den Dollar? Den Euro? Derivate und Bonds? Google, die innerhalb zweier Jahre um den Faktor 4 gestiegen sind oder andere Tech-Werte? Gar den bei Tiefstständen notierenden DAX? :D


    So, jetzt stell ich mein Trollfutter wieder in den Schrank. :]

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    2 Mal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • hallo,


    um mal wieder zum thema zurückzukehren:


    hat jemand erfahrung mit kauf bzw. verkauf bei der postbank?


    braucht man da ein konto?


    übrigens:


    ich find die o.g. diskussion sehr infromativ und hab die beiträge mit interesse gelesen.


    wulle

  • wulle:


    Zum Kauf:
    habe mal testweise bei der Postbank gekauft. Konto ist notwendig.
    Gegen 10:00 bestellt - am nächsten Tag war der Werttransport da (überhaupt nicht auffällig, diese Typen ;)


    Wenn Konto vorhanden (und nicht zuviele neugierige nicht-arbeitende Nachbarn), wunderbar problemlos. Wenn es auch nicht immer die besten Preise gibt ...


    *wanderer

  • Hallo zusammen,


    Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum überhaupt, aber die Beiträge von Cra$h verleiten mich doch dazu hier einmal zu posten. Ich recherchiere seit Jahren im globalen Geldwesen und beschäftige mich mit den Auswüchsen der Finanzmärkte. An alle Kritiker meines Beitrages, ich habe hier selbstverständlich alles etwas verkürzt und vereinfacht dargestellt, wer sich gern tiefer in die Materie begeben möchte, kann mir gern eine PN oder eMail schreiben. (das Thema ist einfach zu komplex um es in einem Thread unterzubringen).


    Erstmal ein paar wichtige Daten vorne weg ! Der Nominalwert der auf den Märkten gehandelten Derivaten hat 1998 bereits ca. 60 Billionen Dollar betragen. Diese Summe dürfte bis heute exponentiell gestiegen sein. Die globale Verschuldung (und damit auch analog die weltweiten Guthaben) betrugen im Jahr 2000 ca. 83 Billionen Dollar. Die Weltwirtschaftsleistung betrug im gleichen Jahr ca 23 Bio. Dollar. Nun muss man kein großer Prophet sein, um festzustellen, dass hier ein Missverhältnis vorliegt, welches irgendwann von allein bereinigt werden wird.


    Dieses Ungleichgewicht sorgt eben auch dafür, dass immer mehr Geld eben nicht in die Produktivität oder Wirtschaft fließt, sondern vermehrt in den spekulativen Markt fließt. Dieser ist damit wie eine riesige Blase aufgebläht und wird früher oder später seine Nadel finden. Für all dieses Geld existiert kein realer Gegenwert (schon gar nicht in Zeiten, in der die Endlichkeit der Ressourcen in aller Munde ist - das Zeitalter der Rohstoffe hat bereits begonnen).


    Da die Guthaben und Schulden aber exponentiell steigen müssen (Zinseszinseffekt) wird es folglich immer mehr Geld geben, was sofort wieder verliehen werden muss. Solange die Menschen nicht nach dem realen Gegenwert fragen und in das Geld was man beliebig drucken kann (die M3 - Geldmengen beweisen es) vertrauen, ist die Krise noch hinauszuzögern. Aber langfristig ist die "Gesundung" nicht aufzuhalten. Gesundung deshalb, weil eine Depression wieder zur Normalität führen würde, was jedoch für viele von uns eine äußerst schmerzliche Erfahrung werden wird.


    Nun aber zu den Preisen der Edelmetalle.
    Wenn also für all das umlaufende Geld längst nicht mehr genügend Güter gegenüberstehen, dann ist das eine Inflation mit steigenden Preisen, die sich normalerweise (siehe Depression von 1873-79) in einer Deflation entlädt.


    Der Anstieg des Golpreises ist also momentan weniger auf fundamentale Daten oder einen Run auf das Gold zu erklären, sondern vielmehr als Indikator für die Geldmengenausweitung zu sehen, wobei ich von größeren Eingriffen durch die Notenbanken ausgehe. Schließlich kann es nicht von Interesse sein, dass der steigende Goldpreis eine Skepsis gegenüber Fiat-Money auslöst (dementsprechend ist Gold sogar noch unterbewertet).
    Erst wenn dieser Punkt eingetreten ist (das vertrauen in die anderen Anlageformen und das umlaufende Geld verloren geht), kann man ernsthaft von einer Gold-Ralley sprechen, ich will damit nur einmal unterstreichen, dass die Phase 3 (the dumb money - also die Kleinanleger) noch längst nicht begonnen hat.
    Wir befinden uns vielleicht gerade im Wechsel der Phase 1 (smart money - das intelligente Geld, welches früh investiert) zu Phase 2 (the big money - Fonds, institutionelle Anleger, Staaten (siehe China, die mit Goldkäufen beginnen) und private Großanleger). Wer die Zulassung des Silber - ETF in den USA beobachtet und die Entwicklung der Rohstoffzertifikate z.B. bei ABN Amro verfolgt, weiß wovon ich spreche.


    Schlichtweg falsch ist es auch, sich die Entwicklung der Produktionskosten anzuschauen, um auf den Boden oder das Potenzial des Goldpreises zu schließen. Gold war über Jahre defizitär für Minengesellschaften und zwang einige Gesellschaften zur Schließung ihrer Minen. Man sieht also, dass auf dem Produktionspreisniveau keineswegs ein Boden gebildet werden muss. Vielmehr kommt es auf das globale Geldwesen an. Gold dient schon immer als Inflationsschutz und ist auch in der Deflation interessant (da meist hier wieder ein Goldstandard definiert wird... zumindest nach einer echten Depression und nicht einer so kleinen wie 2002 gesehen). Sollte also das Vertrauen der "Masse" in das Geld oder ihre Karten und Buchgelder verloren gehen, dann wird der Goldpreis explodieren. Und da kann niemals die Produktion nachziehen, weshalb deine Annahme bei Edelmetallen schlichtweg falsch ist !


    Jetzt befinden wir uns meiner Recherche und Meinung nach gerade am Anfang von Phase 2. Hier wird zwar der Preis in einem stabilen Aufwärtstrend steigen (da die Kaufnachfrage von Großanlegern steigen wird), jedoch werden wir in dieser Phase kleinere Korrekturen erleben und in den Medien permanent an die Risiken in die Edelmetallanlage erinnert werden. Solange diese Phase läuft sollte niemand seine strategischen Goldinvestments verkaufen sondern eher noch Korrekturen zum Einkauf nutzen.


    Wenn dann alle wichtigen institutionellen Anleger investiert sind, werden wir langsam in Phase 3 übergehen, wo nun die breite Masse den Goldpreis in die Höhe treiben soll und die Gewinne des smart- und big money ermöglicht. Dann werden wir täglich in den Medien über den "Bullenmarkt" Gold hören und wie wir alle dabei reich werden, und das es zum Einsteigen niemals zu spät ist. Frühstens hier kann man sich nun von einem Teil seiner Investments trennen, und auch ein paar Gewinnmitnahmen realisieren. Jedoch sollte man auch hier die strategischen Reserven unberührt lassen, da die große Depression noch immer anstehen wird.


    Und was passiert wohl wenn wieder ein Goldstandard eingeführt werden sollte ? Dann zählen wir auf jeden fall zu den Gewinnern !

    Die Staaten können sich noch halten oder werden mit enormen Kapitalspritzen gehalten, das heißt die Gesundung wird vertagt !

  • Hallo und herzlich willkommen!


    Schön, daß immer neue Mitglieder hinzustossen!


    Dein Beitrag ist prima und zeugt von Sachkenntnis!


    Ich sehe das genauso, wir sind allenfalls am Anfang des Stadiums 2 des Bullenmarktes.

  • Zitat

    Original von schuldenblase
    Schön, daß immer neue Mitglieder hinzustossen!


    Solange es Leute sind, die nicht nur Links posten, Halbgares als Faktum hinstellen, oder ihren Testosteronpegel entladen, sondern hier mal eigene Gedanken und gut recherchierte Fakten reinstellen, stimme ich zu!


    Reinigungsprozess :D Welcome on board!

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Kaufrausch


    Zitat

    die nicht nur Links posten, Halbgares als Faktum hinstellen, oder ihren Testosteronpegel entladen


    Der Satz hat das Zeug zum Spruch des Tages! ;)

  • Hallo Reinigunsprozess,


    habe gestern ein ähnliches statement zu meiner Einschätzung des Bullenmarkt-Stadiums geschrieben:


    Edelmetall-Bullenmarkt - wo sind wir?


  • Na, ich weiß nicht, ob das mit dem Schach und der Trollrelation immer so hinhaut. c2-c4 :D


    Grüße


    KR

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  • Zitat

    Original von Kaufrausch


    c2-c4 :D


    Grüße



    Ach herrje ! aber nicht mehr heut abend, bittenichmehr :D


    PPS, at Reinigungsprozess:


    Willkommen Waschmaschine !


    "Go for Gold - but pay in silver !"


    PPS: Mit Deiner avisierten Waschphase stimme ich auch überein !
    Erst wenn man mich auch im wirklichen Leben "Eroberer", Foren-Gott" oder justement "Gewinnerdepp" nennt, glaube ich auch an eine finale Preis-Phase.


    (... Dauert noch lange hin ... .)

  • Cra$h


    Zitat

    Ich würde an Deiner Stelle erstmal das Haus abbezahlen. Danach würde ich mich mal langsam mit Gold vertraut machen. Kaufe vielleicht erstmal regelmäßig kleinere Mengen - einfach um am Ball zu bleiben. Vergleiche hierbei immer Deine eigenen Erwartungen mit der Realität.


    Das war die Synthese, die ich aus meinen Überlegungen getroffen habe, seitdem ich diesen Thread eröffnet habe .. danke für den Tipp ... ich werde Ihn befolgen ...


    Zitat

    Folgelich würde ich Deinen Glauben "die Sache mit einem Gramm Gold erledigen zu können" auch nicht als hochgradig spekulativ betrachten - sondern mit Blick auf alle historischen Ereignisse eher als Tagtraum abtun.


    Der Smile ( :D) war in meinem Beitrag nicht umsonst da ... das sollte sowas wie ein Scherz sein ... So wie viele .. muß ich für meine Altersvorsorge was tun ... und Vaterstaat fördert sowas nicht sonderlich, indem er mir ständig neue Steuern- und Abgabenlasten zumutet ... Ich habe Aktien, ein Haus, Bargeld .. und ein threoretisches großes materielles (Immobilien) Erbe ... Ich halte nun fast alles für überbewertet ... Anleihen sind mir zu riskant geworden .. wenn ich mir anschaue was mit den Einnahmen aus der Verschuldung gemacht wird .. da weiß ich nicht wie man mit einem gesunden Menschenverstand dort sein Geld anlegen kann! .... Immos, sind schwer ... bzw. zu teuer ... Aktien .... wir zunehmend schwer was vernünftiges zu finden ... und ich suche nun was krisensicheres als das was ich habe .. bzw. ... als Gegengewicht zum Aktienmarkt ... da Anlehen wegfallen. Da bietet sich Gold und Silber an .. von mir aus auch Palladium ... das man es von Vaterstaat verstecken kann ... kommt mir recht ... ich habe die Schnauze voll, ständig die Risiken zu tragen und die Früchte dem Peer/Eichel vor die Füße zu werfen .. X( Um es auf den Punkt zu bringen .. ich brauche etwas was in ca. 35 Jahren ... irgendetwas Wert ist ... und was möglicherweise Mobile ist ...


    mfg,


    greenjg

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