In einigen Dingen gehen wir konform, z. B., dass keine Party ewig dauert, das dürfte, wie andere Deiner Aussagen, auch bei anderen unbestritten sein. Nun habe ich aber ja auch schon erwähnt, wann für mich die Party vorbei ist. Du reitest also hier ein totes Pferd. Allerdings finde ich es lustig, dass Du mit gerade mal 33 Lenzen über Erfahrung schreibst. Meine ganz offene Meinung dazu ist, dass Du wohl noch einiges an Erfahrung in Deinem Leben machen wirst. Selbstverständlich unbestritten, dass Du schon welche hast. Für mich ist es aber fraglich, ob die ausreichen, zu spekulieren. Denn einige Deiner Äußerungen, insbesondere die, die ins Detail gehen, deuten auf unpräzise Recherche hin. Ich nehme da nur mal einige Beispiele:
1. Der Mann auf der Straße kauft im Moment vielleicht Immobilien oder Immobilienfonds oder Aktien (aber keine Minen) oder irgendwelche tollen Fonds, aber kein Gold oder gar Silber. Vielleicht mal abgesehen von irgendwelchen tollen Weltmeisterschaftsmedaillen, die gerade von vielen Bauernfängern angeboten werden. Wenn Du also ein anderes Szenario malst, dann lebst Du entweder in einer anderen Welt oder in einem anderen Land. Oder warum glaubst Du bereits jetzt an eine Milchmädchenhausse? Kaufen Deine Bekannten und Verwandten alle Gold? Wenn ich jemand was von Gold erzähle (was ich schon aufgegeben habe), dann rollt der erst mal mit den Augen und hat so Ausreden parat wie "ich hab gerade kein Geld flüssig". Wir sind gerade in Phase 2, die Institutionellen sind noch nicht mal alle eingestiegen, die werden erst noch kaufen. Und dann guck Dir die paar Mänekes an, die hier registriert sind. Das sagt doch schon alles!
2. Wenn Du anno 1999 auch schon 300 USD an Goldproduktionskosten angesetzt hast, wie Du ja schreibst, dann sind das bei 7% Inflation (und das ist konservativ gerechnet) aktuell 450 USD. Das kann also nicht mit der jetzigen Zahl von 300 aus der Süddeutschen korrelieren. Entweder hast Du damals einen Fehler gemacht oder die SZ heute. Und, ich bleibe dabei, das ist irgendein Durchschnitt. Diese Zahl kann ich mir vor der Benutzung auch auf mein konfektioniertes Papier in dem kleinen Raum neben der Dusche schreiben. Bei 10% Preiserhöhung p. a. bei den Energiekosten (das sind die Kosten, die große Anteile bei Minen ausmachen) haben wir sogar bei diesem komischen Durchschnitt einen Preis von 530 USD in diesem Jahr. Und selbst bei 300, wo da im Schnitt die großen Gewinne sein sollen, erschließt sich mir irgendwie nicht. Es gibt Firmen, die haben deutlich höhere Gewinne beim Verkauf von Seife oder sowas. Hellhörig werde ich bei Minen erst, wenn es gar keine Pleiten und nur noch Riesengewinne gibt. Da sind wir aber weit von entfernt im Moment.
3. Du weißt hoffentlich, dass die Minenkapazitäten nicht beliebig auf Grund des Preises steigen. Und dass bei Minenfirmen von der Planung bis zur Ausführung 5-10 Jahre ins Land gehen. Selbst wenn jetzt also der Wert des POG auf 2000 schießen sollte, dann gibt es nicht plötzlich 400% mehr Förderung. Das ist ja gerade der Vorteil der Edelmetalle, dass man sie eben NICHT beliebig vermehren kann! Ganz im Gegensatz zum fiat-money.
Ich freue mich aber natürlich über jede zittrige Hand, die zu früh verkauft! Das hält den Preis unterbewertet und wird mir noch so manch schöne Kaufgelegenheit bescheren. Denn da hast Du natürlich mal wieder Recht: Wo einer kauft, muss auch einer verkaufen. Vielen Dank also und einen schönen Sonntag! Wenn ich Dir trotzdem einen Tipp aus Erfahrung geben darf: Recherchiere präziser, dann fallen auch die Entscheidungen präziser aus.
Viele Grüße
KR