Gold als Wärung ???

  • Zitat

    Original von gh0st
    Egal wie sie es Nennen Aktien,Anleihen Option, dort wo geld durch geld vermehrt wird wirkt immer der zins-mechanismus...


    Na, eben nicht. Wenn man sein Geld in Aktien investiert kann man es vermehren, oder man verliert etwas. Es kann auch sein, dass die Gewinne genau dem Zinssatz von Banken entsprechen, aber es sind dennoch keine Zinsen. Wie gesagt: weder nähme der Zins-Mechanismus im Kapitalismus eine Stellung von zentraler Bedeutung ein, noch müsste es die Möglichkeit einer Geldmengenerhöhung geben, wenn es diesen Zins-Mechanismus gibt. Es würde dann wahrscheinlich etwas Deflation geben, wie hier angemerkt wurde. Dazu sei allerdings gesagt, dass sie erstens zu Unrecht verteufelt wird und zweitens der Wert des Goldes langsam, aber stetig steigen würde. Es käme jedenfalls nie zu einer Hyperdeflation und die Menschen müssten nie wegen dieses Goldstandards hungern. Wie gesagt: da Gold beliebig teilbar ist, sehe ich in einer langsamen stetigen Deflation eher einen Segen als einen Fluch.

  • Silberwolf


    Hallo silberwolf, die Theorie vom zinslosen Geldverleihen und von einer Währung, die nach einer bestimmten Zeit ( nach drei, sechs oder z.B. nach zwölf Monaten) wertlos verfällt wurde hier im Forum ja schon öfters aufgegriffen. So ganz kapiert habe ich die Idee jedoch noch nicht, jedenfalls verstehe ich nicht, was dies dem einzelnen Menschen bringen würde. Auf das Wirtschaftssystem bezogen ist es mir schon klar. Das Geld müsste andauernd ausgegeben werden, weil es ja zu einem bestimmten Termin wertlos verfällt (das kenne ich ja von den Optionsscheinen schon). Da man für Kredite keinen Zins zahlen müsste, könnte jeder "auf Teufel komm raus" auf Kredit konsumieren (Das hatten wir in den USA und Japan auch schon fast. Ob dies langfristig für eine Wirtschaft gesund sein kann, wird sich noch herausstellen.). Ich stelle mir jedoch den einzelnen Menschen vor. Welches Interesse sollte dieser haben, einem anderen Menschen ohne Gegenleistung Geld, Gold, Sachwerte (Autos, Wohnungen, Boote oder andere Dinge des täglichen Lebens) und Dienstleistungen zu verleihen ohne dafür etwas zu erhalten. Dabei geht er ja noch das Risiko ein, dass er das Verliehene verliert, weil es der Andere aus irgend einem Grund nicht mehr zurück geben kann. In einem solchen System würde ich doch als normal denkender Mensch mein Gold oder meine Sachwerte behalten, bis ich sie gegen etwas tauschen kann, was ich gerade brauche und nicht selbst besitze. Wir wären also wieder beim Tauschhandel angelangt und die Menschen würden sich wieder überlegen, in was sie ihre nicht haltbaren Waren ( hauptsächlich Lebensmittel) tauschen könnten, um einen haltbaren nicht verderblichen Gegenwert zu haben, den sie dann bei Bedarf in das entsprechende Bedürfnis zurücktauschen könnten. Bei Arbeit und Dienstleistung wäre es ähnlich. Ich würde statt Geld welches doch bald wertlos verfällt nur noch gegen Waren oder anderen Gegenleistungen arbeiten. Was will ich mit Geld welches innerhalb kürzester Zeit verfällt? Geld sollte nicht nur ein Ersatztauschmittel sein, sondern hat doch wohl bei seiner ursprünglichen Erfindung wohl auch den Zweck gehabt, das man für eine Ware oder eine Leistung an einen Anderen einen konservierten Wert erhielt, den man dann wieder in eine Ware oder Leistung umtauschen konnte, wenn man diese Ware oder Leistung brauchte. Wenn also die Konservierung eines Wertes auf längere Zeit mit Geld nicht möglich ist, da es ja schon nach kurzer Zeit wertlos verfällt, so ist in meinen Augen Geld als solches "wertlos". Keiner wird es mehr wollen. Ähnlich verhällt es sich ja schon bei den meisten Gold- und Silberbugs hier im Forum. Ich denke eine ganze Menge von uns tauschen möglichst viel "Geld" in Gold und Silber um, da sie davon ausgehen, dass das heutige Geld in naher oder ferner Zukunft wertlos verfallen wird. Sie gehen davon aus, dass Gold und Silber den Wert konservieren. Natürlich könnte man sich auch Stahlträger, Kupfer oder Aluminium auf´s Grundstück legen, wenn es gross genug wäre. Bei Gold, Silber, Platin und Palladium ist der Wert jedoch viel konzentrierter und liegt dazu noch in kleinen genormten Einheiten vor (Münzen und Barren). Doch zurück zu meiner Grundfrage: Welchen Grund sollte jemand haben, Geld (oder irgen etwas anderes) zu verleihen, wenn er nichts dafür erhält? Und welchen Grund sollte jemand haben, Geld welches schon in kurzer Zeit wertlos verfällt als Gegenwert für eine Ware oder eine Dienstleistung anzunehmen? Und letzte Frage wäre natürlich, wem nützt ein solches System? Darauf gebe ich mir die Antwort schon selbst. Es würde all denen nützen, die auch jetzt schon in der sozialen Hängematte liegen. 'Es würde all denen nützen, die wenig oder gar nichts haben und neidisch auf diejenigen sind, die mehr oder gar "viel" haben. Geld gibt´s dann kostenlos für alle und die, welche schon viel davon haben, werden durch den wertlosen Verfall mehr oder weniger enteignet (der Wunschgedanke jedes Kommunisten). Wie hoch der Anreiz zum Arbeiten war, wenn das Geld welches man dafür bekommt nichts wert ist, haben wir doch wohl in Osteuropa gesehen. Solche Systeme können sich nur dann einigermaßen lange halten, wenn die Leistungsträger nicht ausreisen können (oder dürfen). Sonst gibt es in einem Land mit einem solchen System wohl bald nur noch Sozialhilfeempfänger. Und wer soll dann die Steuern bezahlen, mit der die Sozialhilfe finanziert werden muss?!!!


    viele Grüße

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    Original von gh0st
    Macht dann €75.000.000.000 75 Milliarden Geldvermögen könnten gerretten werden also. Nicht viel oder? Allein die Versuschuldung der BRD beläuft sich auf 1,5 Billionen.


    ich weis nicht, von welchen 75 Mrd. Sie sprechen. Wenn Sie die deutschen Goldreserven meinen (die sicherlich auch schon in Schmuckform überführt junge, erfolgreiche Asiatinnen "beglücken" un ddiesen Aspekt ausblenden )dann, kann das sein....


    Selbst zu Zeiten des Goldstandards waren lediglich 10 Prozent aller Banknoten durch Goldreserven hinterlegt. Sehr viel Gold war zudem als Münzgeld im Umlauf und konnte - sicherlich sehr zum Bedauern der "Zinshaie" damals - nicht als Sicherheiten für Banknoten funktionieren. Aber immerhin: Um sich für 10 Goldstücke Gegenwert anzueignen bedurfte es für Bankiers nur eines Goldstückes, das im Tresor als Sicherheit für Banknoten über 10 Goldstücke lagern musste..... Ein wahrlich fürstliches Privileg, das den hohen Herren und Politikern wohl nicht üppig genug war, weswegen der Goldstandard in Zusammenhang mit Kriegen abgeschafft wurde....


    Abgeschafft wurde, um ungezügelt Menschen abzocken, betrügen, abschlachten, töten und morden zu dürfen.... Um einmal Klartext zu schreiben.


    Wegen des Goldstandards und der daraus resultierenden Begrenztheit des Geldes und der vergleichsweise bescheidenen Entwicklung des Kreditwesens hatte Geld auch eine viel höhere Kaufkraft als heute. Es gab einfach sehr viel weniger davon als heute. Und dennoch war die Kaufkraft des gesamten vorhandenen Geldes damals viel geringer, als die Kaufkraft des gesamten vorhandenen Geldes heute, was einerseits mit technischem Fortschritt (Produktionssteigerungen) und andererseits mit einem völlig falsch verstandenem Geldbegriff zusammenhängt.


    Und der durch den heute völlig falsch verstandenen Geldbegriff erzeugte Geldüberhang, der ist es, der momentan für Preissteigerungen und / oder nominalen "Ertragssteigerungen" bei fast allen Vermögensklassen sorgt.


    Und jeder fast Anleger glaubt, sein Geld und die damit oftmals erzeugten, geradezu märchenhaften Profite seien ihm sicher. Ein unerhörtes Maß an Verblendung, das in seiner Summe geradezu nach einer Bestrafung schreit :)


    Oder ganz einfach ausgedrückt: Keine Täuschung kann ewig und in ständig schlimmerem Ausmaß aufrecht erhalten werden. Irgendwann schlägt die Realität erbarmungslos zurück.


    Die Welt wird dann mit desillusionierten, weil "entreicherten" Anlergen übersäht sein :D:D:D


    Wer´s nicht glaubt, der soll mal in der Biebel oder anderen alten Büchern nachschauen. Stichworte:


    - Neid, Maßlosigkeit, Gier und Zinsverbot.


    - John Law (und wie sie nicht alle hießen), Amsterdammer Tuplenhandel, Kipper- und Wipperzeit usw.


  • (1) wer spart dann noch bei der Bank und wer spart dann überhaupt noch????
    (2) Jeder will dann Hartgeld (Goldmünzen) zu Hause horten um der Denomination zu entgehen oder kauft dann direkt Gold fürs Geld (=Paradoxon bei goldgedeckter Währung)???
    (3.) Wer bestimmt wer und wieviel zinslosen Kredit bekommt und welche Investitionen zuerst bedient werden?.
    (4) Wie werden bei Nullzins und "nur" Bearbeitungsgebühren dann Kreditausfälle finanziert und von wen?. Etwa von den "Sparern" deren Guthaben regelmäßig denominiert werden?


    Der Ansatz kann es nicht sein :)

  • Zinsloser Kredit heisst nicht, dass er kostenlos ist. Wenn die Guthaben alle a Monate b% an Wert verlieren, die Kreditschuld aber nicht, hat der Kreditgeber einen Vorteil vom Kredit. Er gibt dir jetzt den Betrag x, der in 20 Jahren nur noch x*0,8 wert waere, bekommt aber nach 20 Jahren wieder den Betrag x.

  • Zitat

    Original von goldflow
    Hallo silberwolf, die Theorie vom zinslosen Geldverleihen und von einer Währung, die nach einer bestimmten Zeit ( nach drei, sechs oder z.B. nach zwölf Monaten) wertlos verfällt wurde hier im Forum ja schon öfters aufgegriffen. So ganz kapiert habe ich die Idee jedoch noch nicht, ...


    Also ich auch nicht. Warum sollte das funktionieren und wie ?


    Zitat

    Original von goldflow
    Das Geld müsste andauernd ausgegeben werden, weil es ja zu einem bestimmten Termin wertlos verfällt


    Bloß wie baue ich eine neue Fabrikhalle bzw. wer borgt mir für "nass" das Geld dafür?


    Zitat

    Original von goldflow
    Ich stelle mir jedoch den einzelnen Menschen vor. Welches Interesse sollte dieser haben, einem anderen Menschen ohne Gegenleistung Geld, Gold, Sachwerte (Autos, Wohnungen, Boote oder andere Dinge des täglichen Lebens) und Dienstleistungen zu verleihen ohne dafür etwas zu erhalten. Dabei geht er ja noch das Risiko ein, dass er das Verliehene verliert, weil es der Andere aus irgend einem Grund nicht mehr zurück geben kann.


    Und wie kaufe ich mir ein Auto oder ein haus, wenn das Geld seinen Wert nicht behält, sondern verfällt. Muss ich mir da 100 Leute suchen, von denen ich jeweils einen teil des benötigten geldes borge, weil vielleicht keiner soviel auf einmal hat ? Sapren und "Horten" bringt ja nicht mehr, sondern bedeutet Verlust.


    Zitat

    Original von goldflow
    Geld sollte nicht nur ein Ersatztauschmittel sein, sondern hat doch wohl bei seiner ursprünglichen Erfindung wohl auch den Zweck gehabt, das man für eine Ware oder eine Leistung an einen Anderen einen konservierten Wert erhielt, den man dann wieder in eine Ware oder Leistung umtauschen konnte, wenn man diese Ware oder Leistung brauchte. Wenn also die Konservierung eines Wertes auf längere Zeit mit Geld nicht möglich ist, da es ja schon nach kurzer Zeit wertlos verfällt, so ist in meinen Augen Geld als solches "wertlos".


    Stimmt, den die 3 Funktionen von Geld sind:
    Tauschmittel
    Wertaufbewahrung
    Vergleichsmittel


    Zitat

    Original von goldflow
    Und letzte Frage wäre natürlich, wem nützt ein solches System? Darauf gebe ich mir die Antwort schon selbst. Es würde all denen nützen, die auch jetzt schon in der sozialen Hängematte liegen. 'Es würde all denen nützen, die wenig oder gar nichts haben und neidisch auf diejenigen sind, die mehr oder gar "viel" haben. viele Grüße


    In erster Linie nützt so ein System wohl dem Staat und seinen politischen Funktionsträgern, Geldausgeben unbeschränkt. Das ganze Gejammere über den "bösen Zins" und die "bösen Geldbesitzer" kommt doch immer von denen, die nur auf Kredit leben, die sich nicht beschränken konnten (oder wollten) in ihren Ausgaben.
    Da werden doch ständig neue Geldgeschenke unter den fadenscheinigsten Begründungen gemacht, um die jeweilige Wahlklientel zu beglücken. Und das ganze dann mit neuen Krediten oder mit neuen Steuerlasten bei den angeblichen stärkeren Schultern zurückgeholt.


    Das Ganze würde sich sofort lösen lassen mit dem einfachen Prinzip, was ich nicht habe, kann ich nicht ausgeben.


    Davon wird Fiat-Money in seinem Kern nicht besser, aber der gegenwärtige Schwachsinn geringer.


    Oskar

  • Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert wurde in Europa Geld verwendet, welches man Brakteaten nannte. Die jeweiligen Städte, Bischöfe oder Herrscher gaben es heraus. Dabei diente es nicht nur dem Austausch von Waren und Dienstleistungen, sondern auch als Mittel, Steuern zu erheben. Die dünnen Gold- und Silbermünzen wurden ein- bis dreimal jährlich "verrufen", d. h. eingezogen und durch neu geprägte Münzen ersetzt. Dabei wurden sie bis zu 25% abgewertet, und dieser Teil als "Schlagschatz" oder "Prägesteuer" einbehalten.


    Natürlich wollte niemand dieses Geld behalten. Stattdessen investierte man lieber in Möbel, gut gebaute Häuser, Kunstwerke und alles, was seinen Wert zu behalten oder sogar zu steigern versprach. In dieser Epoche entstanden einige der schönsten sakralen und weltlichen Kunstwerke und Bauten, und wir erinnern uns bis heute an diese Zeit als einen der kulturellen Höhepunkte der europäischen Geschichte. "Da es nicht möglich war, Geldreichtum anzusammeln, wurde statt dessen realer Reichtum geschaffen" (46). Handwerker hatten eine Fünftagewoche, der "blaue Montag" wurde eingeführt, und der Lebensstandard war hoch. Außerdem entstanden keine kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen politischen Einflußsphären. Das ist der Grund, warum es über diese Epoche in den Geschichtsbüchern kaum Aussagen gibt. Geschichtsschreibung war und ist fast ausschließlich die Geschichte von Kriegen und Revolutionen.


    Weil es gleichzeitig der Eintreibung von Steuern diente und deshalb in regelmäßigen Abständen von seinem Wert verlor, war dieses Geld nicht beliebt. Deshalb wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts der sogenannte "ewige Pfennig" wieder eingeführt, ein Geld, das nicht entwertet wurde. Es gab wieder Zinsen, und in den Händen von immer weniger Leuten sammelte sich immer mehr Reichtum an, mit allen daraus folgenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Die Fugger und Welser wurden immer reicher, die anderen gerieten immer tiefer in den Schuldensumpf, vom Kaiser bis zu den Bauern. Dieses Beispiel aus der Geschichte lehrt uns, daß Steuern getrennt und nicht zusammen mit der Umlaufgebühr des Geldes erhoben werden sollten.


    Quelle: http://www.geldreform.de

  • Zitat

    Original von gh0st
    Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert wurde in Europa Geld verwendet, welches man Brakteaten nannte. Die jeweiligen Städte, Bischöfe oder Herrscher gaben es heraus.


    Wenn man deine genannte Quelle genauer durchblättert und noch einige andere Quellen heranzieht, zeigt es sich, das Brakteatenwirtschaft keinesfalls in Europa typisch war, sondern die totale Ausnahme. Große Gebiete wie italien, Frankreich, England, Nordspanien hatten eine genauso wunderbare Baukunst und genauso dynamische Entwicklung ohne Brakteaten. Das bedeutet, das Brakteatengeld war weder Ursache dieser Entwicklung noch gab es einen anderen sinnvollen Zusammenhang. Der Zusammenahng ist etwa genauso, wie der wissenschaftliche Nachweis, daß grauhaarige Männer mehr Geld verdienen als schwarzhaarige Männer.


    Zitat

    Original von gh0st
    Das ist der Grund, warum es über diese Epoche in den Geschichtsbüchern kaum Aussagen gibt. Geschichtsschreibung war und ist fast ausschließlich die Geschichte von Kriegen und Revolutionen.


    Wahrscheinlich wird deshalb soviel Unfug über diese Zeit zusammenorakelt.


    Zitat

    Original von gh0st
    Dieses Beispiel aus der Geschichte lehrt uns, daß Steuern getrennt und nicht zusammen mit der Umlaufgebühr des Geldes erhoben werden sollten.


    Diese Logik verstehe ich nicht. Das Verwerfen des Brakteatengeldes (sofern das Ganze überhaupt stimmt) war gleichzeitig Steuereinzug. Wenn die Brakteaten für die funktionierende Wirtschaft verantwortlich gewesen wären, dann müßte ja gerade dieses gleichzeitige Erheben von Umlaufgebühr und Steuer besonders gut sein. Meiner Ansicht nach paßt dann deine Schlußfolgerung nicht. Oder?


    Oskar

  • Zurück zum Thema:


    http://www.suedwest-aktiv.de/r…5899fa07ab7520ef4c88be697


    Bemerkenswert finde ich folgendes:


    2.700 Bürger des Kaiserreiches tauschen zwischen 1915 und 1917 61.645 Goldmark um in Eisengeld.


    Das sind je Bürger, der nachweislich Goldgeld besaß und spendete 22 Goldmark, also etwa 8 Gramm umlaufendes Goldgeld.


    Ich gehe mal davon aus, daß die meisten Bürger, die Goldgeld besaßen ihr Geld gespendet, will sagen: gegen Eisen getauscht haben....


    Jedoch: die Mehrzahl der Bürger dürfte wohl kaum Goldgeld besessen haben. Die haben Pfennige und Silbergeld gespart.


    10 Goldmark damals wären wohl, legt man einen Stundenlohn damals von 20 Pfennigen und heute von 20 EUR zugrunde, vergleichbar gewesen mit einem 1.000-EUR.Schein, den es nicht gibt.


    Plausibilitätscheck:
    Na, wer hatt denn als Bargeld 500er zu Hause (entspricht dem 5-Mark-Stück des Kauserreiches und wer nicht?

  • habe auch schon mal welche zuhause gehabt. Hat aber Stress mit meiner Frau gegeben, weil sie die vorher bei der Bank "kleinmachen" musste. Auf dem Markt einkaufen ist damit irgendwie umständlich....


    Und der 500er entspricht "nur" dem Silberfünfer des Kauserreiches, was die momentanen Einkommen angeht. Gewiss: die Kaufkraft des 500ers ist höher als die des Kaiserreich-fünfers, was Lebensmittel angeht.


    Ein nettes Häuschen, das kostet heute 900 500er (450 T EUR)


    das in Gold umgerechnet wären dann 4.500 Goldmark - ein Preis, für den man damals vielleicht etwas dem damaligen Lebensstandard entsprechend vergleichbares (bescheideneres) bekam.
    4.500 Goldmark, das waren immerhin etwa 1,5 kg Gold.


    Und noch in den 20ern konnte man auf Gold lautende Hypotheken eintragen lassen. Ein mir bekannter Auszug eines 8-familienhauses wies eine Belastung von 500 g Gold auf. Damals sehr viel Geld....


    geht man bei den 500 g mal von 25 Prozent des Gebäudewertes aus, dann weis man, wohin die Reise geht :)

  • mesodor39


    Die Rechnung kann ich bestätigen. Der Hof den ich erwarb, wurde von des Vaters Vorbesitzer für 3000,- Goldmark gekauft - wäre demnach 1Kg Gold. Zum Hof gehören 15 ha Land. Entweder werden die Preise in der Deflation zusammenfallen, oder Gold geht gegen den Himmel.


    Gruß Wolfswurt

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