Kredite im Crash, von Eichelburg

  • Also in meinem Mietvertrag steht nicht, dass der Vermieter im Fall einer Hyperinflation berechtigt ist den Mietzins variable anzupassen. Ich meine rein rechtlich hat er einfach Pech in dem Fall.

  • Zitat

    Original von silverchiller
    Also in meinem Mietvertrag steht nicht, dass der Vermieter im Fall einer Hyperinflation berechtigt ist den Mietzins variable anzupassen. Ich meine rein rechtlich hat er einfach Pech in dem Fall.


    Also im Falle eines Systemcrashs ala Eichelburg wird ein Mietvertrag juristisch wohl kaum belastbar sein. Ich nehme an, das Mietverhältnis des Einzelnen wird dann in einem eher rechtsfreien Raum sehr individuell ausgehandelt.

  • Zitat

    Original von Kaufrausch


    Warum nicht Staatssubventionen mitnehmen? Ja, Deutschland geht wieder den Weg der demokratischen Republik. Da waren Grundnahrungsmittel glaub ich auch ziemlich billig.......


    Das war so um den 18. Juni 2006 herum. Als ich gestern erneut Mehl bei Aldi erwarb, kostete es statt 25 Cent schon 35 Cent. Und meine Frau meinte, daß Mehl mittlerweile in allen Geschäften, in denen sie einkauft so teuer ist.


    Nun gut: 35 Cent statt 25 Cent sind kein Beinbruch. Aber ein scharfer Schuss kurz vor den Bug: das sind 40 Prozent mehr bei nur einer Ware.


    Und selbst, wenn diese Steigerung erst mal auf den Einzelhandel beschränkt sein sollte, irgendwann kommt sie auch bei den Großerzeugern an: Daran hängen dann aber sofort sämtliche Backwaren und Teigprodukte, in denen Mehl ist, beispielsweise: Brot, Nudeln, Plätzchen, Kuchen, Teilchen, Pizzen - selbst Bier und Schnaps dürfte es irgendwann treffen, auch wenn da kein Mehl drinn ist. Und die Preise dieser Produkte werden dann (sofern bereits nicht geschehen) ebenfalls angehoben (wenn auch nicht gleich m 40 Prozent, was ja auch Unfug wäre).


    Auch wichtig: Wird Mehl aus Weizen teurer, wird das in anderen Ländern auch durch Substitution kompensiert: Die Menschen kaufen dann weniger Mehl und mehr andere Nahrungsmittel, die noch nicht gestiegen sind, sodaß diuese dann auch teuer werden.


    Frage: kennt jemand rückblickend auf 1 Jahr eine weniger risikoreiche Investition als Mehl? Ich weiß: man kann keine Tonne davon Bunkern, weil das Zeugs irgendwann verdirbt....
    ...aber es geht sich ja ums Prinzip.


    Ich weiß auch, daß der Nickelpreis in dieser Zeit noch viel stärker gestiegen ist. Ich weiß aber auch, daß ich Nickel nicht selbst verarbeiten / verbrauchen kann und daher immer auf einen Käufer angewiesen bin.


    Andersherum: Sparguthaben sind, gemessen im Einzelhandelsverkaufspreis von MEHL um 40 Prozent entwertet worden. Hätte jemand noch vor sechs Monaten einen Jahresverbrauch an Mehl gebunkert, er hätte damit eine steuerfreie Rendite erzielt, die zwischen 20 und 40 Prozent liegt.


    Ich mache es so zum Teil mit Mineralwasser: Hat sich der Preis in einer Sonderaktion halbiert, so kaufe ich bis zu 60 Kästen, etwa 20 je Wagenladung und lagere diese im Keller. Das macht dann mindestens 60 EUR Einsparung. Von der Zeitersparnis beim Kauf von jeweils immer nur zwei oder vier Kästen mal abgesehen.....


    Dafür gibts schon einen niederländischen Handelsdukaten.

    Bislang, so muß man feststellen, sind Kreditler nicht schlecht gefahren, weil ja auch der Weret ihrer Schuld gemessen in allem (Nahrungsmittel, Wertpapiere usw.) fällt.


    Extremverlierer sind seit etwa Anfang 2006 die Sparer von Geldwertanlagen. Das zeichnet sich langsam immer mehr ab.


    Und gesteren habe ich gelesen, daß es auch bei den Immobilien in einigen Teilen Nordrhein-Westfalens in letzter Zeit zu deutlichen Preissteigerungen gekommen ist.


    Interessant bei Alt- und Neubaupreisvergleichen: Eigentumswohnungen verlieren viel schneller an Wert, als Reihenhäuser.......


    Will sagen: gebrauchte Eigentumswohnungen haben einen viel höheren Hebel, als komplette Einzelobjekte... ...und zwar bei der Miete und Chance auf nominalen Wertzuwachs. Zumindest bei mir in der Gegend.


    Dennoch rate ich von Krediten derzeit nach wie vor ab. Begründung: kommt es zu Problemen bei der Rückzahlung, kann man -je nach Grad der Verschuldung- alles plus 7 Jahre wirtschaftliche Freiheit verlieren. Und wenn man so dumm ist, nach einem Totalverlust mit Schulden keine Privatinsolvenz zu machen, sogar noch mehr.


    Klar: Gold hat seit Mai 2006 auch keine Freudensprünge gemacht.... jedoch: die Preisentwicklngen während einer Inflation sind immer nicht linear. Auslöser einer Inflation war immer die Veränderung des Verhältnisses zwischen Geld- und Warenmenge. Und zum Ende einer Inflation lief es immer so, daß die Geldmengen überwiegend bei den Nichtwissenden ("Kleine Leute") und die Warenmengen (Gold, Grund, Boden, Produktionsmitteln) fast ausschließlich bei den Cleveren ("Großkapital") waren. Würde die Inflation linear laufen, könnte man zu dem Resultat so nicht kommen. Dann würde es ja jeder Depp merken.

  • Hallo Mesodor,


    ich liebe Deine Berichte und Stellungnahmen, daher hier noch eine kleine Ergänzung:


    Besonders die Eigentümer einer Eigentumswohnung werden bei finanziellen Problemen anderer Eigentümer schnell mit "gefangen". Auch unter diesem Hintergrund sind Eigentumswohnungen eher risikobehafteter, als ein Häuschen ohne Miteigentümer.
    Besonders "niedlich" sind die Probleme, wenn es zu "Unregelmäßigkeiten" bei den Nebenkosten kommt, z.B. Heizkosten... da haftet dann auf einmal ein einzelner Eigentümer für die gesamte Öllieferung, weil z.B. der Besteller pleite ist.


    Und da ich es auch so mit den Prozenten liebe, eine Anmerkung:


    Wenn Mehl 40 % gestiegen ist, ist die Sparguthabenentwertung (auf Mehl bezogen) wie von Dir angegeben nicht 40 %., sondern zum Glück "nur" 28,6 % (man kann für das gleiche Sparergeld also nur noch 71,4 % soviel Mehl kaufen, wie vorher)...


    Ich "liebe" diese Prozentangaben deshalb, weil mir mal ein Banker vor langer Zeit weismachen wollte, dass ein Fond, der über die Jahre +10 %, +10 %, +10 %, +10 %, -40%, +10 %....zusammengerechnet: +50 %-40 % = 10 % durchschnittliche Jahresrendite hätte.... (somit also bei 1.000 DM Startkapital nach 6 Jahren 1.772 DM zu erwarten wären....) in der Realität sind es aber nur rechnerisch 966 DM gewesen, also sogar ein Verlust...


    Beispiel aus "meinem" Bereich: Wenn ich nach einem Jahr einem Kunden bescheinige "Ihr Heizkessel hat 30 % eingespart"... wieviel Prozent hatte dann der alte Heizkessel mehr verbraucht als der jetzige ?

    • Offizieller Beitrag

    Bei jeder Prozentrechnung kommt's drauf an, was als Basis (100%) genommen wird, also er alte oder der neue Verbrauch. uswusf. Und bei Charts bitte beachten, wo der Nullpunkt liegt (noch auf dem Bildschirm oder im Keller) 8)

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Zitat

    Original von mesodor39
    [
    Bislang, so muß man feststellen, sind Kreditler nicht schlecht gefahren, weil ja auch der Wert ihrer Schuld gemessen in allem (Nahrungsmittel, Wertpapiere usw.) fällt.


    So ist es, und dazu ein Beispiel von meinem Cousin aus Österreich, das alle Angsthasen und Crashpropheten auch mal zur Kenntnis nehmen sollten - und inbesonders Herrn Eichelburg sollte die Tatsache bekannt sein, daß seine Landsleute in den vergangenen Jahren einen tollen Schnitt gemacht haben.


    Die Kreditbelastung meines Cousins, der 2001 eine Eigentumswohnung (30% Anzahlung geleistet) in Innsbruck mit einem Yen-Kredit ( jederzeit in Euro-Zinsen überführbar und jederzeit zu absolut fairen Bedingungen vorzeitig rückzahlbar ) finanziert hat, ist seitdem durch den in diesem Zeitraum 47%igen Verfall des Yen gegen den Euro schier gewaltig geschrumpft. Er sagt mir, daß dies in österreich, zusammen mit Krediten in SFR, absolut Usus war bzw. teilweise immer noch ist. War eindeutig ein richtiger Schritt bei durchaus überschaubarem Risiko. Geht ja die Welt nicht gleich unter, wenn die Zinsen von diesem unterirdischen Niveau auch mal steigen sollten und man nicht mit einer selbstmörderisch knappen Kalkulation operieren muss. Und, wie erwähnt, kann er jederzeit den Kredit in die eigene Währung umwandeln.


    Mein Cousin sagt, daß vor etlichen Jahren doch niemand bei Kredtitaufnahme mit einem derart günstigen Verlauf gerechnet habe; seine Kalkulation war und ist auf wesentlich höhere Rückzahlungen abgestimmt. Es geht ja nicht überall zu wie bei den Amerikanern, die dann gleich die Hypothek umschulden ließen, um in den nächsten Wal Mart zu laufen.


    mfG


    Goldcore

  • hank the Knive: Stimmt: Bei Eigentumswohnungen hast Du nun einmal eine gesamtschuldnerische Haftung. Wichtig: Nur Objekte erwerben, bei denen eine positive Instandhaltungsrücklage vorhanden ist, die auch immer wieder durch Einzahlungen aufgebaut wird.


    Dennoch überwiegen die Preisvorteile ganz erheblich die Nachteile.


    goldcore: Solange die kreditvolumina schneller steigen, als die Wirtschaftsleistung, gibt es nur Gewinner. Klar, daß man bei Carry-Trades auch richtig von Währungsverfall und Minuzins profitieren kann. Es kann aber auch alles ganz anders kommen.


    Ein "faires" Geschäftsmodell beim Carry-Trade nutzt nur dann, wenn sich der Kreditler ganz klare Marken setzt, ab denen er in Heimatwährung wechselt und dann auch noch voraussichtlich in der Lage ist, Zins + Tilgung zu stemmen.


    Den YEN-Kredit würde ich vorsichtshalber dann in euros tauschen, wenn der YEN in Euro seit seinem Tiefststand um 18,5 Prozent angestiegen ist (damit man noch von der psychologisch wichtigen 20er Marke weit genug weg ist. Und dann den Zins in EUR festschreiben lassen, falls möglich. Damit hat sich der Kreditnehmer den verbleibenden Währungsverfall des YEN auch für die Restschuld gesichert. Preis: höhere Zinszahlungen. Solange würde ich den Trend hin zum schwachen YEN weiterlaufen lassen um davon zu profitieren.



    Mit Hinblick auf den YEN-Verfall würde ich eine Neukreditaufnahme in YEN nicht empfehlen. Das allerschlimmste an Wertverlust gegenüber dem Euro dürfte der YEN überstanden haben. Kann gut sein, daß die Trendwende noch dieses Jahr erfolgen wird.

  • @mesodor: das mehl wird ranzig oder ist es schon...und Mineralwasser in Plastikflaschen ist blöd...da gibst du ja Aldi übers Pfand Kredit...die müssen es nicht zahlen...deshalb war der Einzelhandel ja dafür.


    Ausserdem verliert es schnell den Blubb und ist political incorrect...Co2 und Erderwärmung.



    cu DL.....mein Leitungswasser schlägt alle Mineralbrühen um Längen

  • Zitat

    das mehl wird ranzig oder ist es schon.


    Nicht unbedingt, die haben tlw. auch schon Amphoren von den Römern mit Mehl ausgegraben und das Zeug war sogar noch brauchbar.


    Aber stimmt schon wegen den Enzymen kann das normale Weizenmehl aus dem Supermarkt ranzig werden. Deswegen steht auch nur ein MHD von 1 Jahr normal drauf. - Kann sich trotzdem weit länger halten, aber ob es das tut? :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Robertino


    Fremdwährungskredite für Häuselbauer sind Kamikaze-aktionen, da hat Eichelburg in der Sache vollkommen recht. Nur weil einige Unbedarfte bisher damit einen „(Buch)Gewinn“ eingefahren haben rechtfertigt das nicht das Risiko.
    Robertino!


    Robertino


    Mir ging es aber genau darum, an diesem Beispiel aus der Verwandtschaft aufzuzeigen, daß ein jederzeit in die eigene Währung überführbarer Fremdwährungskredit eben keine hochriskante Kamikaze-Aktion ist/sein muß. Mesodor hat dies auch weiter oben gut erläutert - man muß eben nur Disziplin walten lassen und die Sache beobachten.
    Ich finde diesen Alarmismus unangebracht à la : in einer Nacht kann sich alles ändern. Dann gehe ich eben am Montag zur Bank und lasse den Kredit gemäß den zuvor ausgemachten Bedingungen ändern - ein völlig normaler Finanzierungsvorgang, aber für den bis heute nicht übers Bausparmodell hinausblickenden deutschen Häuslebauer eine Ausgeburt der Hölle.


    Da ja regelmäßige Tilgungen stattfinden, kann man ein solches Vorgehen nicht mit den völlig auf leverage getätigten Währungsspekulationen der Profis vergleichen.
    Eine deutlich sinkende Kreditbelastung ist doch kein "Buchgewinn", wie du schreibst, sondern das sind ganz real abgebaute Schulden.


    mfG


    Goldcore


  • Stimmt: Mehl wird, an der Luft gelagert, ranzig.


    Packe 10 1-Kilopackungen in einen sauberen, rückstands- und geruchsfreien 12,5-l-Farbeimer, den man luftdicht verschließen kann.....
    und Dir wird so schnell nichts ranzig.


    Klar ist Leitungswasser meist sogar gesünder als Minerlawasser. Die Kids wollen aber Sprudel trinken und, unter dem Aspekt, daß mal der Wasserhahn trocken bleibt, sind mit ein paar hundert Liter Co2-konserviertes Wasser auch garnicht mal so unlieb......

Schriftgröße:  A A A A A