Hausmann Fälschungen bei 20 Mark Gold Kaisereich

  • Frage an den Threadersteller: welche Waage nutzt du? geh doch mal zum Apotheker und lass die beiden dort verwiegen, dann haben wir belastbare Zahlen.


    Ich habe eine Feinwaage (wie wir sie in der chemischen Analytik verwenden) benutzt. Apotheken haben nichts anderes. Absolutfehler liegt typischerweise im Zehntelmilligramm bereich. Ich denke die Werte (vorallem im Vergleich) sind belastbar.


    Ich wollte mich hier erstmal schlau machen, bevor ich dem Händler auf den Geist gehe mit Nichtigkeiten. Der Wertverlust durch das geringere Gewicht beträgt lediglich 1,70 €, das ist es ja garnicht. Aber ich befürchte, dass ich das Ding (wenn es mal sein müsste), nicht wieder verkauft bekomme...
    Aber auf Grund der doch unterschiedlichen Meinungen hier, werde ich den Händler doch mal kontaktieren und mal fragen, was er dazu sagt.


  • Ich habe eine Feinwaage (wie wir sie in der chemischen Analytik verwenden) benutzt. Apotheken haben nichts anderes. Absolutfehler liegt typischerweise im Zehntelmilligramm bereich. Ich denke die Werte (vorallem im Vergleich) sind belastbar.


    Ich wollte mich hier erstmal schlau machen, bevor ich dem Händler auf den Geist gehe mit Nichtigkeiten. Der Wertverlust durch das geringere Gewicht beträgt lediglich 1,70 €, das ist es ja garnicht. Aber ich befürchte, dass ich das Ding (wenn es mal sein müsste), nicht wieder verkauft bekomme...
    Aber auf Grund der doch unterschiedlichen Meinungen hier, werde ich den Händler doch mal kontaktieren und mal fragen, was er dazu sagt.


    okay, damit können wir Fehler beim Verwiegen ausschließen. Hmm, kannst du uns von der Randschrift der beiden Münzen jeweils ein Foto des Wortes "GOTT" einstellen? Alleine durch das Wort Gottes 8o können mind. 95% aller Fälschungen ausgeschlossen werden.

  • habe mal bei einer münzboerse eine handvoll preussen 20 an 2 selbst ernannte spezis zur ueberpruefung und beurteilung gegeben. unabhaengig von einander wurden ca 12 stueck als falsch aussortiert (waren uebrigens alle von einem wiesbadener haendler), habe alle mit einem filzstift als fraglich gekennzeichnet, zu hause auf 900 gold getestet, war nicht erfolgreich, und am ende in meiner verzweiflung mit einer mikrometerschraube ausgemessen. alle als gut befundenen stuecke hatten 1,32 bis 1,37mm gemessen ueber der backe, links vom schnurrbart. alle falschen stueck. hatten eine staerke, wieder gemessen ueber der backe von mehr als 1,5mm, bis zu 1,7mm hoehe. das gewicht hat mehr oder weniger gestimmt, soweit wie eine 2 stellige china waage fuer weniger als 10 euro eine reproduzierbare wiegegenauigkeit und wiegewiederholung bei der zweiten stelle haben kann. klar, das minderwertige gold muss durch eine groessere hoehe ausgeglichen werden, sonst haben wir das falsche gewicht.


    das sagt paul aus frankfurt am maaaaa

  • Auch ich halte die Stücke mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für echt. Über kleine Gewichtsabweichungen würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen.

    Trage mich, der im Kampfe fällt, über das Land und das Meer, über die Regenbogenbrücke nach Walhall, Odin erwartet mich!
    Einäugiger Vater, nimm unser Opfer an, lasse uns nicht zurückkehren ohne Reichtum und Ruhm, sei unser Beschützer auf stürmischer See!
    * Rock in peace, Ronnie! *

  • Anhand der Bilder: Sehr schöne und - wie die Vorredner meinen - echte Münzen. Obwohl die "zu leichte" nicht existieren dürfte ?)


    Als Fälschung bzw. "Nachprägung" kommen da allein späte Hausmänner ran (ja, auch an die Randschrift), was ich hier aber nicht glaube. Das könnte auch nur ein guter Fachmann erkennen, der die Münze in die Hand nimmt (nicht per Foto zu unterscheiden).
    Ich hatte auch schon viel schlechtere (zu flache, teilweise fehlende Schrift) Randschriften, die aber definitiv keine Nachprägungen waren.


    Seeadler

  • habe mal bei einer münzboerse eine handvoll preussen 20 an 2 selbst ernannte spezis zur ueberpruefung und beurteilung gegeben. unabhaengig von einander wurden ca 12 stueck als falsch aussortiert (waren uebrigens alle von einem wiesbadener haendler), habe alle mit einem filzstift als fraglich gekennzeichnet, zu hause auf 900 gold getestet, war nicht erfolgreich, und am ende in meiner verzweiflung mit einer mikrometerschraube ausgemessen. alle als gut befundenen stuecke hatten 1,32 bis 1,37mm gemessen ueber der backe, links vom schnurrbart. alle falschen stueck. hatten eine staerke, wieder gemessen ueber der backe von mehr als 1,5mm, bis zu 1,7mm hoehe. das gewicht hat mehr oder weniger gestimmt, soweit wie eine 2 stellige china waage fuer weniger als 10 euro eine reproduzierbare wiegegenauigkeit und wiegewiederholung bei der zweiten stelle haben kann. klar, das minderwertige gold muss durch eine groessere hoehe ausgeglichen werden, sonst haben wir das falsche gewicht.


    das sagt paul aus frankfurt am maaaaa


    Hi Paul, Deine Methode mit Dicke "über der Wange" gemessen ist wenig sinnvoll. Genauso, wie es nicht zielführend ist, über Randstab zu messen ("Gesamtdicke" der Münze mit Schieblehre messen...), denn das sind alles Stellen, die nicht nur der zirkulationsbedingten Abnutzung unterliegen, sondern auch herstellungsabhängig sind (vor allem die Höhe "über Randstab" - da gibt's gerade bei Sovereigns SEHR große Differenzen, wobei bei denen allerdings das Rändeln auch nach der eigentlichen Prägung kam und dann der Rand ggf. BESONDERS hoch rausgedrückt wurde) . Wennschon, dann Dickemessung nur "über Feld" (wobei es natürlich schwer ist, eine Stelle zu finden, wo bei Av UND Rv Feld ist). Und da sind auch Güsse aus 900er Gold z.T. bis 0,2 mm dicker, stimmt. Das ist normal!


    Aus Deiner Aussage mit dem "900er Gold nicht erfolgreich geprüft" werde ich leider nicht recht klar. Was meinst Du? Chemisch? Dichte per Tauchwägung? Oder wie? ;(


    Hinweis: Die von Dir besagten Falsa kenne ich gut. Das sind KEINE (richtig geprägten) "Hausmänner" i.e.S., sondern nur "normale" Schleudergüsse - und die sind materialmäßig schon okay (durchaus 900er Gold in der Legierung!): deren höhere Dicke resultiert aus dem GUSS. Vereinfacht gesprochen: da sind "Luftblasen" drin, deshalb ist die Dichte zu niedrig. Genauer: Durch echte Maschinenprägung wird selbst vorgewalztes Gold (was schon dichter als gegossenes ist) nochmal EXTREM im Kristallgitter "nachkomprimiert", so daß nur diese Münzen die volle Dichte haben. Goldguß ist IMMER < 19,3 g/cm³ ... Auch antike Münzen, die materialmäßig 99% Au fein sind (z.B. frühbyzantinische Solidi), liegen in der Dichte bei z.T. nur knapp 19 g/cm³ - einfach, weil die "Vorverdichtung" des Schrötlings mit der Technologie der Antike nicht optimal war.

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mithras ()

  • Goldhamster


    Zitat

    ...Die bundesdeutschen Goldhamster entwickelten einen derartigen Appetit auf Schmidts Pseudo-Kreationen, daß der Kölner Augenarzt in einem Nebengelaß seiner Behausung einen Fernschreiber Installieren mußte..


    Wenn ich den Artikel so lese ist deine Familie schon lange voller Goldbugs :D

  • Ich frach mal die Experten hier..... 8)


    In den sehr schönen Randbildern oben sieht man beim WilliII eine deutliche Verschiebung der Randschrift hin zu einer Seite. Ist das bei den 20RM normal? Ich hab auch nur zwei Stücke mal aus "historischem" Interesse aufgesammelt (bei den Händlern, wo ich gelegentlich vorbeikam, waren die pro Gramm immer nen Tick teurer als andere Handelsgoldmünzen oder z.B. Sovereigns). Einen Willi II A von 1909 und nen Friedrich A. Und da ist die Randschrift auch ziemlich verzogen.


    Berliner 20RM Prägungen sind ja eigentlich Massenware. Wurde sowas überhaupt gefälscht von Schmidt/Hausmann? Leider scheint er ja nicht Buch geführt zu haben, was er so produziert hat, oder?

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