Kredite ohne Rettungsring


  • wenn der materialwert des silbers dieser gedenkmünze bei 10 euro liegt und der nominalwert auch bei 10 euro dann wird die münze schon deutlich teuer sein. dann denkt nämlich jeder so wie du und dann steigt die nachfrage schon wenn der materialwert bei 8,50 ist ;) also nicht zu lange warten.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    das hat keinerlei nachteil gegenüber papiergeld außer dass die münzen nur bis 100 € je zahlung gesetzliches zahlungsmittel sind.


    Da sehe ich schon Nachteile. Erstens muss der Laden, wo ich das hinbringe, wissen, dass es gesetzliches Zahlungsmittel ist.


    Zweitens muss ich mir das Zeug erstmal besorgen. Also Aufwand.


    Drittens muss ich das Zeugs mit mir rumschleppen, wenn ich dafür was kaufen möchte. Bei 1000 Euro brauche ich 100 dieser Münzen, macht nach Adam Riese also ungefähr anderthalb Kilo. Bei 10000 Euro sind das schon 1000 Münzen und fünfzehn Kilo.


    Viertens muss ich es auch noch in irgendwelchen luftdichten Behältnissen verpackt halten und sehr sorgsam behandeln, damit ich es für einen angemessenen Preis wieder losbekomme, sollte Silber wirklich mal auf über 20 Euro steigen. Wobei dieser Nachteil auch für andere Silbermünzen gilt.


    Neenee. Silber wird für mich sowieso erst dann interessant, wenn es auf 50 USD steigen sollte, weil dann so langsam der Nachteil des hohen Gewichts in Relation zum Wert entfällt. Kleine Mengen Silber habe ich gekauft, aber eben als Silberspekulation. Für die Absicherung habe ich mein Goldportfolio. Sollten die Banken tatsächlich schließen, dann dürfte jeder mein Gold als Bargeldersatz mit Kusshand annehmen!


    Zitat


    wenn der materialwert des silbers dieser gedenkmünze bei 10 euro liegt und der nominalwert auch bei 10 euro dann wird die münze schon deutlich teuer sein. dann denkt nämlich jeder so wie du und dann steigt die nachfrage schon wenn der materialwert bei 8,50 ist ;) also nicht zu lange warten.


    Nun, da hast Du natürlich Recht. Also werde ich etwas vorher kaufen. Aber falls da nix draus wird, weil es dann nix mehr gibt, dann ist das auch nicht so schlimm. Denn ich habe ja bereits dann durch meine reine Silberspekulation 50% Rendite (abzüglich Spread) eingefahren. ;)

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

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  • Zitat

    Wenn man davon ausgeht, dass Silber VOR einer Krise deutlich steigt, also vielleicht auf 20 Euro je Unze, dann kann ich mir das Zeugs doch auch noch dann kaufen, wenn der innere Münzenwert gleich dem nominalen Wert ist. Oder vielleicht kurz davor. Wenn ich in der Zwischenzeit Silber kaufe, dann habe ich eine Rendite von ca. 50%. Ich kann mir dann also später doppelt so viele Zehner kaufen. Selbst wenn ich jetzt einen Spread von 10% annehme, dann ergibt das immer noch eine ordentliche Rendite.


    1. Ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Silber vor der Krise, die immer mit einer Deflation einhergeht (es sei denn man glaubt so wie Mesodor, dass die Deflation schon lange da ist und durch die Geldmengenausweitung verschleiert wird) steigt...in der Hinsicht kann ich auch Eichelburgs Ausführungen nicht nachvollziehen...


    2. Wenn sich der Materialwert der Münze dem Nominalwert angleicht, ist die Münze 99,9%ig bereits schon lange zuvor aus dem Verkehr gezogen...die kannst du dann höchstens privat von ein paar Dummköpfen um den Nominalwert erwerben...war ja bei dem umlaufenden Silbergeld auch nicht anders(z.B. bei uns in Österreich...da wurden die 10-Schilling-Silbermünzen eingezogen, weil sie ihre Funktion als offizielles Zahlungsmittel sonst verloren hätten - und die dumme Masse ist schon zur Bank gelaufen ohne zu kapieren was eigentlich dahintersteckt - Hunt-Spekulation)

  • Ich nehme den Nachteil des hohen Gewichtes von Silber in Kauf und tausche es dann 1:15 in Gold, wenn Leute wie Kaufrausch Silber plötzlich wertvoll genug finden, um es zu horten.


    Für 30 Silberzehner gibts dann einen Krügerrand, der dann vielleicht 1.500 EUR kostet. Soviel zu den "Gewichtsnachteilen". Wer bis dahin Banknoten anstelle von Silberzehnern gehalten hat, der ist irgendwie schlechter damit gefahren.


    Nun kann ich natürlich annehmen, in einer Deflation wäre es möglich, mit Gold und Silber zu zahlen. Das aber ist falsch. Zuerst muss das Metall in Geld getauscht werden. Und in der Deflation gibt es nur sehr wenig Geld für ganz viel Gold und Silber. Deswegen heisst sie ja auch so. Und daher führt, will man auf diesen Fall auch vorbereitet sein, an CASH nichts vorbei. Angenommen, wir haben bereits jetzt die Deflation, weil sie ganz schleichend gekommen ist und die Preise schon lange viel weniger steigen, als die Geldmenge, dann wäre es sehr gefährlich Banknoten als Barreserve zu halten. Silberzehner sind da weniger risikoreich.


    Auch wenn ich deutlich weniger verdiene, so habe ich doch schneller große Silbermengen zusammen gekauft, als Kaufrausch das bei Gold schafft. Nähert sich Silber von 58:1 auf 15:1 dem Golde an, so würde der Wert des Silbers, bei steigenden Gold- und Silbernotierungen - dreimal so stark zulegen, wie der Goldwert. Am Ende dann hätte sich Kaufrauschs Verdienstvorsprung dann in Luft aufgelöst.


    Und nur mal angenommen, Bargeld wird zeitlich kurz befristet so richtig knapp, weil die Banken dicht machen, dann nehmen die Menschen alles, was nur im entferntesten nach GELD ausschaut.


    Wer seine Liquidität dann auf dem Girokonto oder im Banksave hat, der muss sein Gold oder Silber oder anderes zu Schleuderpreisen verkaufen, wenn er GELD braucht. Und machen die Banken dann auf, so hat jeder Geld und jeder will dann Gold oder Sachwerte kaufen. Weil dann die Preise explodieren. Das würde ich dann unter "äußerst dumm gelaufen" verbuchen. Und alles nur, weil die Hausratversicherung bei einen Diebstahl des Geldes das Geld nicht ersetzt hätte. :D:D:D


    Wer nichts riskiert, kann auch alles verlieren.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Ich nehme den Nachteil des hohen Gewichtes von Silber in Kauf und tausche es dann 1:15 in Gold, wenn Leute wie Kaufrausch Silber plötzlich wertvoll genug finden, um es zu horten.


    Glaube mir mesodor. Ich wäre mit dem allseits bekannten Klammerbeutel gepudert, wenn ich Silber zu 20 Euro die Unze kaufe. :D Was ich an Silber kaufe, das kauf(t)e ich jetzt.


    Zitat


    Und nur mal angenommen, Bargeld wird zeitlich kurz befristet so richtig knapp, weil die Banken dicht machen, dann nehmen die Menschen alles, was nur im entferntesten nach GELD ausschaut.


    Ganz recht. Und Gold IST Geld. Mehr als jeder Euroschein sogar! Und es bleibt alles beim Alten. Während Bargeld beliebig vermehrbar ist (auch in einer Deflation), ist Gold dies nicht.


    Deflation bei Fiat-Money, also Krediten, bedeutet nicht zwangsläufig, dass Gold im Wert sinkt. Im Gegenteil! Gerade in Krisen hat sich bisher immer der Wert des Goldes gezeigt. Deflation bedeutet nichts weiter, als dass die Kreditgeldmenge sinkt. Dass also Schulden entweder rückgezahlt werden (höhö) oder platzen (wohl eher) und keine neuen Kredite mehr aufgenommen werden. Wenn Kredite nur noch spärlich vergeben werden, dann kommt ja gerade die Stunde von echten Werten!


    Alles weitere dazu habe ich bereits geschrieben. Man darf sich durchaus die Mühe machen, es zu lesen UND zu durchdenken. Der Trugschluss vieler Leute ist IMHO, zu denken, dass Fiat-Money ein Guthaben wäre. Das stimmt aber nicht. Fiat-Money ist KEIN Guthaben! Von daher deflationiert nicht das Guthaben, sondern es deflationiert die Schuld. Das ist der springende Punkt dabei! Und wenn ich Geld habe, dann bin ich Gläubiger, denn jemand anderer schuldet genau um den Betrag meines Geldes mir etwas. Wenn im Endeffekt Kredite wie Seifenblasen platzen, dann möchte ich aber nicht in der Haut eines Gläubigers stecken! Geldbesitzer sind dem zu Folge in einer Kreditdeflation dann alle Gläubiger.


    Ich komme zu dem Schluss, dass bei einer Deflation des Fiat-money der Wert von Fiat-money sinkt und NICHT steigt! Denkt mal drüber nach!


    Und wenn man sich einmal vorstellt, dass Banken reihenweise schließen, dann werden sie kein Geld mehr ausgeben. Sie werden aber auch keins mehr annehmen. Also wäre ein Händler wohl ziemlich bekloppt, wenn er noch Geld annimmt.


    Also, ruhig mal abseits der eingefahrenen Dogmen nachdenken! ;)

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  • Mir ist gerade eine Überlegung zur Deflation eingefallen:


    Die letzten größeren Ereignisse dieser Art in unseren Gegenden fanden ja schon vor längerer Zeit statt.


    Wenn man bezahlte, dann bezahlte man meistens wirklich mit Geld - ob das nun Scheine oder Münzen waren ist bei meiner Überlegung egal.


    Die Banken schlossen, keiner kam mehr an solches Geld heran und das sich um Umlauf befindende Geld gewann an Wert --> Deflation.


    Heute ist aber die Menge des existierenden Geldes Giralgeld.


    Und was, wenn in Zeiten von Bargeldknappheit ich einfach im Supermarkt meine Bankomatkarte zücke und mir den Kaufbetrag von meinem Bankkonto abbuchen lasse - das mache ich auch jetzt schon des Öfteren.


    Man kann so natürlich noch weiterhin auf sein Geld zugreifen und es beliebig hin und her transferieren.


    Etwas anderes, wenn die Banken ihre elektronischen Zahlungssysteme abschalten, wenn sie geschlossen sind - aber das machen sie jetzt ja auch nicht an Abenden oder Wochenenden/Feiertagen etc.


    Außerdem sind die Dienstleister, die diese elektronischen Zahlungen abwickeln, "überbanklich" organisiert, d.h. sie handeln autonom gegenüber einer bestimmten Bank.



    Einen anderen Gesichtspunkt erhält meine Überlegung natürlich, wenn man bedenkt, dass Giralgeld ein "Derivat" von Bargeld ist, und streng genommen jeglichen Wert verliert, sobald man es nicht mehr gegen Bargeld eintauschen kann.


    Hat hierzu vielleicht jemand Ideen und Vorschläge?


  • Also die Idee, daß, wenn die Banken auf Grund des Bankrotts des kreditbasierten Finanzsystems "zumachen", noch irgendjemand auf sein Girokonto zugreifen kann, fand ich schon sehr lustig...

  • Zitat

    Original von SalonHelga
    Also die Idee, daß, wenn die Banken auf Grund des Bankrotts des kreditbasierten Finanzsystems "zumachen", noch irgendjemand auf sein Girokonto zugreifen kann, fand ich schon sehr lustig...


    Ich finde es wiederum lustig zu denken, dass die Banken bei uns


    einfach zuschließen werden. :D

  • Salon Helga: Und warum?


    Ich transferiere einfach ein paar Bits von einem Bankkonto zu einem anderem. Wo ist denn hier das Problem, es ist ja gar kein Geld im Spiel bei einer solchen Überweisung.


    Zu haben die Banken übrigens jeden Abend, und trotzdem kann ich meine elektronischen Geschäfte machen - geschieht ja auch vollautomatisch ohne Zutun von Personen.


    Du meinst also, man wird von dem ganzen elektronischen Bankequipment einfach den Stecker ziehen in einer Krise? Aber dann wäre die Bank selbst ja völlig handlungsunfähig und wüsste nicht einmal, wie tief sie selbst in der Kreide steht.


    Wie war denn die Lage vor einigen Jahren in Argentinien? War damals der elektronische Zahlungsverkehr dort so etabliert wie heute bei uns? (Ich denke nämlich kaum)


    Zu einem Bankschalter gehe ich persönlich ein paar Mal im Jahr, wenn überhaupt.



    Ein weiterer Punkt, der meine Fragen betrifft, wären die heutzutage prädestinierten Kreditkartengesellschaften.


    Diese haben ja nur bedingt etwas mit Geld zu tun. 1x pro Monat holen Sie sich für meine Umsätze Geld von mir (belasten ein Bankkonto) - bei deren Vertragspartnern ist es genau umgekehrt: 1x pro Monat lässt man denen deren Umsätze zukommen.


    D.h. wenn ich mit Kreditkarte bezahle, findet zu diesem Zeitpunkt gar keine Zahlung, und nichts was mit Geld zu tun hat, statt. Es wird einfach vermerkt, Firma XY bekommt von mir X Euro.


    Zu bezahlen ist es später, und auch die Firma erhält das Geld irgendwann später.


    Warum sollte so ein System nicht weiter funktionieren können - auch wenn die Banken für einige Tage wirklich geschlossen haben und nicht mal deren Rechner arbeiten?


    Das sind alles Fragen, die mir heute zum Thema Krise und Deflation eingefallen sind ...

  • Wie war es denn in Argentinien? Soweit ich informiert bin, konnte man vor allem mit ausländischem Geld, z. B. Dollar, Schnäppchen machen. Der Goldpreis dürfte damals also auch in Relation zu argentinischen Sachwerten in etwa gleich an Wert gewonnen haben, wie der Dollar. Nur wer die argentinische Währung hatte, hatte wohl Pech.


    nepton:


    Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. ;) Und ja, in Argentinien gibts auch Geldautomaten und KADs und sowas.


    Da würde ich mein letztes Hemd drauf verwetten, dass das erste, was Du im Zeifel nicht mehr darfst, Geld ziehen ist.

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  • Stelle sich doch mal jeder die Frage, ob jemand noch Kredit-Geld als Zahlungsmittel akzeptieren würde, wenn die Banken zumachen. Vielleicht in der möglichen Erwartung, dass das Geld nicht mehr "existiert", wenn sie wieder aufmachen. Oder ob er es dann nur gegen eine zusätzliche Risikoprämie akzeptieren würde.


    Ich glaube jedenfalls nicht an den Singsang, dass eine Deflation die bunt bedruckten Scheinchen im Inland wertvoller werden lässt. Irgendwie glaub ich das nicht.


    Bei aller Auf- Und Abwertung wird nämlich auch häufig fälschlicherweise vom Markt ausgegangen. Nun ist das ganze Fiat-Money aber keinem Markt unterworfen. Es sind nur, monopolistisch kontrolliert, aus dem Nichts geschöpfte Schuldenberge.


    Und selbst wenn wir von einem kontrollierten Markt ausgehen. Die Formel, weniger Geld steigt lt. Marktgesetzen im Wert, ist einfach zu einfach. Märkte sind komplexer. Eine geringe Menge alleine lässt auch noch keinen Wert steigen. Es muss schon eine größere Nachfrage da sein, dann steigt der Wert. Geht die Nachfrage weiter zurück als das Angebot, dann fällt der Wert trotzdem, obwohl eine Deflation vorliegt.


    Wenn nun aber die Kreditgeldmenge sowieso zurückgeht, dann herrscht ja gerade ein Nachfragemangel! Es ist also ein Unterschied auch bei einer Deflation zu machen, ob ein Gut weniger wird, weil es nicht nachgefragt wird, oder weil es nicht in Mengen hergestellt werden kann. Das ist ein ganz entscheidender Faktor!

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  • [quote]Original von Kaufrausch
    Wie war es denn in Argentinien? Soweit ich informiert bin, konnte man vor allem mit ausländischem Geld, z. B. Dollar, Schnäppchen machen. Der Goldpreis dürfte damals also auch in Relation zu argentinischen Sachwerten in etwa gleich an Wert gewonnen haben, wie der Dollar. Nur wer die argentinische Währung hatte, hatte wohl Pech.



    Kaufrausch


    Da konnte man nur mit Kreditkarte bezahlen und wenn man den Dollar loswerden wollte, konnten die Leute nicht herausgeben (weder $ noch Austral).Ich brauchte 1987
    pro Tag so 30 US $.Die arg. Währung war bei den Banken nicht mehr erhältlich,
    ich glaube so ein zwei Wochen lang.Man konnte aber mit der noch bezahlen,die
    Preise waren in den Schaufenstern immer noch gleich angeschrieben,vermutlich weil niemand so genau wusste wie stark die Abwertung war.
    Die ging auf Null. X( Aber da die Leute da unten so arm sind haben die auch noch den
    Austral genommen , und man sollte in dieser Situation den Dollar in kleinen Stücken
    halten ansonsten man ganz kleine Beträge nicht mit der KK bezahlen kann.
    mexx

  • Danke mexx!


    Das bestätigt meine Vermutung, oder? Also nix mit Cash is King, wenn die Banken zumachen! Zumindest nicht mit inländischer Währung.


    Ein paar Dollar hab ich übrigens auch. Wer weiß, vielleicht geht der Euro auf Talfahrt und der Dollar im Verhältnis noch mal rasant nach oben. :D

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  • Zitat

    Original von Kaufrausch
    Wer weiß, vielleicht geht der Euro auf Talfahrt und der Dollar im Verhältnis noch mal rasant nach oben. :D



    Genau Kaufrausch, dass ist das Problem. Es kommt irgendwas auf uns


    zu, aber was es genau ist kann keiner sagen. Bricht der Dollar zuerst


    ein, oder ist Deutschland zuvor bankrott? Wie geht es mit dem Euro


    weiter? Was machen die Edelmetalle in der Krise, was die Aktienmärkte.


    Gibt es weiter Waren zu kaufen? Wird alles billiger oder doch teurer?


    Inflation,oder Deflation?


    Das einzige was wir konkret wissen ist doch, dass die


    Schuldenmacherei nicht ewig so weitergehen kann.


  • @S 04: so sehe ich das auch. Würde man das anders sehen (z.B. so wie Kaufrausch) würde man natürlich weder Barreserven noch Liquidität aufbauen.


    Angenommen der Dollar fährt zur Hölle und er steigt zuerst gegen GOLD und Sachwerte an, so steigt der Euro als Dollarderivat mit. Dollars und Euros werden durch Bankenschließungen künstlich verknappt. Und warum: damit Leute wie Kaufrausch und solche, die nur Bankguthaben besitzen ihre Sachwerte für nahezu Null Gegenwert verkaufen müssen.


    Wenn Gold, Aktien und Immobilien im Gleichschritt fallen (wie das kürzlich wohl fast so war) dann ist Gold zwar immer noch liquide, aber man braucht viel mehr davon. Goldbucks, die dann - unvorsichtig wie sie waren - alles in GOLD und nichts in FIAT stecken haben verlieren dann alles, wenn sie Geld benötigen. Ebenso Leute, die Aktien oder Immobilien auf Kredit gekauft haben. In 6 Wochen bis 6 Monaten ist der Spuk vielleicht vorbei. Aber ohne Geld überlebt man in der Deflation weder 6 Wochen, noch 6 Monate. Und wenn alle Geld haben, dann steigen die Preise und die Hyperinflation beginnt.



    Ob ihr es wollt oder nicht: Ohne Barreserve ist man short in Fiat-Money für den Fall, daß der Geldnachschub nicht wie erwartet kommt. Und kommt es zum künstlich und bewusst heraufbeschworenen Fiat-Money-Short-Squeeze (z.B. durch Bankenschließungen), so kann eine temporär offene, kleine Shortposition bereits absolut tödlich sein. Denn anders als an der Crimex gibt es beim Fiat-Money-Short-Squeeze analog zum dortigen Barausgleich KEINE Wahl des Shortsellers in GOLD statt in GELD zu erfüllen.


    Wenn nämlich kein (freies) Geld vorhanden ist, wird GOLD von einzelnen nicht akzeptiert, solange Gold nicht von allen akzeptiert wird. Geld ist dann nämlich (noch) knapp und kann so seine Funktion als Wertausgleichsmittel und Wertspeicher optimal erfüllen. Wenn auch nur für sehr kurze Zeit, was die allermeisten Menschen in der schlimmsten Phase Deflation aber nicht wissen.


    Es kann aber auch alles ganz anders kommen. Deswegen lege ich meine Cashreserve in Silberstücken an. Ist Fiat am Ende wären 99 Prozent aller Menschen froh, Silber für 100 statt 20 Dollar die Unze erworben zu haben!.

  • Hallo zusammen,


    Interessantes Thema!


    Ich möchte aber noch einmal auf den Aufhänger des Artikels - die Kredite - zurück kommen.


    Das die variablen Kredite, wenn die Zinsen bei einem Crash explodieren in die Binsen gehen ist mir schon klar.
    Eine ganz naive (?) Frage dazu: Wie sieht das bei Immobilienkrediten mit fester Zinsbindung aus? Ist dort der Zins nicht vertraglich für die Laufzeit festgelegt?
    Oder hat die Bank da irgendein Sonderkündigungsrecht? Das wäre dann ja quasi Sittenwiedrig!


    Mein einfache Szenario sieht da ungefähr so aus:
    Immobilienkauf per Kredit mit langer Zinsbindung. Wenn dann der Vertrag ausläuft und der Crash noch nicht eingetreten ist, nomale Verlängerung zu erträglichen Konditionen. Wenn doch die Kriese da ist, sollte das bereits oder bis dahin erworbene Edelmetall inzwischen so im Wert gestiegen sein, dass die Restschuld darüber getilgt werden kann.


    Wo liegt mein Denkfehler?


    Gruß
    Genesis

  • [quote]Original von Genesis
    Hallo zusammen,
    Eine ganz naive (?) Frage dazu: Wie sieht das bei Immobilienkrediten mit fester Zinsbindung aus? Ist dort der Zins nicht vertraglich für die Laufzeit festgelegt?
    Oder hat die Bank da irgendein Sonderkündigungsrecht? Das wäre dann ja quasi Sittenwiedrig!
    Mein einfache Szenario sieht da ungefähr so aus:
    Immobilienkauf per Kredit mit langer Zinsbindung. Wenn dann der Vertrag ausläuft und der Crash noch nicht eingetreten ist, nomale Verlängerung zu erträglichen Konditionen. Wenn doch die Kriese da ist, sollte das bereits oder bis dahin erworbene Edelmetall inzwischen so im Wert gestiegen sein, dass die Restschuld darüber getilgt werden kann.
    Wo liegt mein Denkfehler?



    Genesis


    Ob dann Gold an Wert gewonnen hat ist Spekulation, und die Bank kann bei
    lagfristigen Hypothekverträgen,die Vertragsbedingungen dahingehend ändern
    das der Vertrag gekündigt wird.Diese Verträge sind wie eine Berufshaftpflicht-
    versicherung,wenn die mit ihren Anwälten anrauschen bist du dein Haus schneller
    los als du denkst.Eine neue Hyphotek kriegt man dann nur noch mit hohen Zinsen.
    Es gibt doch da ein altes Sprichwort, Verträge sind da um gebrochen zu werdenUnd
    diese Verträge sind immer zugunsten der Bank!



    mexx.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    @S 04: so sehe ich das auch. Würde man das anders sehen (z.B. so wie Kaufrausch) würde man natürlich weder Barreserven noch Liquidität aufbauen.


    Mesodor, da hast Du mich wohl gründlich missverstanden. Es ging mir hier darum, mit der Mär von "Cash is King" bei einer Deflation aufzuräumen, was ja wohl der Grund für das Kaufen dieser Silberlinge mit 10 Euro Nominalwert ist. Ich gebe daher auf den Nominalwert dieser Silberlinge nicht mehr als auf einen Zehn-Euro Schein. Eher etwas weniger, weil sie nicht überall angenommen werden und Zusatzaufwand bereiten. Und als Silberanlage sind sie halt zu teuer.


    Von Barreserven größeren Umfangs halte ich in der Tat nichts, aber da habe ich zu den möglichen Szenarien ja schon was geschrieben. Barreserven haben gegenüber Buchgeld nämlich noch den erheblichen Nachteil, dass sie nicht einmal verzinst werden. Nach 10 Jahren (und die sind schnell um) ist das Zeugs die Hälfte wert. Mal ganz abgesehen von Verlustrisiko bei Einbruch, Diebstahl, etc. pp. ...


    Von Liquidität, da müsstest Du mich aber insoweit kennen, halte ich aber sehr viel! Selbstverständlich aber halte ich Liquidität nicht zum Selbstzweck oder weil ich der Meinung wäre, in einer Deflation würde das mehr Wert werden, sondern weil Liquidität den Kauf anderer Mittel erst möglich macht. Ich halte daher genau so viel Liquidität, dass ich mir im Zweifel mal ganz schnell ein Schnäppchen unter den Nagel reißen kann. Ein weiterer Grund für einen gewissen Prozentsatz Liquidität ist der, dass ich mir von irgend was Liquidem ja auch meine Brötchen kaufen muss.


    Im Gegensatz zu Deiner erheblich immobilen und illiquiden Vermögensanlage bin ich ja sogar geradezu deutlich im Vorteil, was Liquidität anbelangt, wenn ich große Teile meines liquiden Vermögens in EMs anlege, statt in Immobilien! Da brauchst Du bezüglich Liquidität nur mal die Pyramide des Artikels ansehen. ;) Das wird Dir jetzt vielleicht nicht gefallen zu lesen, aber Deine Immos werden mit allen anderen Immos im Preis fallen, wenn dieses Überangebot an Immos dereinst von vielen Banken zwangsversteigert wird. Ich an Deiner Stelle würde eher schleunigst dafür sorgen, diese Immos in was deutlich Liquideres umzuschichten und dann Immos zurückzukaufen, wenn der Preis bei dem liegt, wie Du es selbst so oft hier schreibst. Eigengenutzte Immos natürlich ausgenommen. Oder warum bist Du der Meinung, dass gerade Deine Immos diesen Preisrutsch, den Du selbst ja ständig einräumst, nicht mitmachen?

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  • Kaufrausch: ein Haus oder eine Wohnung für 150 g Gold wäre schön, wenn man es dafür kaufen könnte. Es kann aber auch ganz anders kommen: Goldbesitzverbot, Währungsschnitt, Massenpleiten von Banken, Wertpapieremittenten, Aktiengesellschaften, Zwangshypotheken auf Grundeigentum und Versataatlichung aller Gold- und Silberminen weltweit und schon sitzen alle Nur-Goldbucks auf ihrem Gold und können nichts damit anfangen - außer es zu einem niedrigen, völlig willkürlich festgesetztem Kurs in neue Währung tauschen....


    ...nur um einige Jahre später die Interimswährung gegen einen Bruchteil des Goldes bei Umstellung auf Goldwährung / Weltgoldstandard zurücktauschen zu dürfen.


    Ich habe einfach keine Lust, mich von potenziellen Verbrechern, Betrügern der Privatwirtschaft und potenzeill korrupten Politikern nahezu völlig enteignen zu lassen, deswegen streue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten gut. Bevorzugt auf Dinge / Anlagen, über die ich selbst Verfügungsgewalt haben kann. Ehr würde ich Dinge, die auf einmal verboten sind fortwerfen oder verbergen, als sie herzugeben. Auch auf die Gefahr, da selbst nicht mehr ranzukommen.


    Und was Enteignungen an Grund und Boden angeht: vielfach wurden die früher oder später rückgängig gemacht, von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen (s. DDR). Daß jemand jemals enteignetes Gold zurückbekam, solch ein Fall ist mir nicht bekannt.


    Im allerschlimmsten Fall gibt es dann in vielen Teilen der Welt so gut wie keinen legalen Privatbesitz mehr an GOLD (noch vorhandener Zahnersatz, der aber gemeldet werden mus sund nach Entfernen dem Staat anheim fällt, ausgenommen) , weil das GOLD dringenst benötigt wird, um Spitzen beim Welthandel temporär auszugleichen.....


    ....und dann sitzt ihr da auf euren paar Gramm Gold, die dann nach der Kaufkraft des heutigen Geldes gemessen ein Millionenvermögen darstellen, könnt es aber nicht ausgeben, weil ihr vom Staat höchstens zwei bis fünf Prozentes der Weltmarktwertes bekommen hättet, vorausgesetzt, ihr hättet es fristgerecht abgeliefert, was ihr aber zu diesem lächerlichem Kurs nicht tatet.


    Schon mal daran gedacht, daß bei wieder geordneten Verhältnissen alle in der Krise ab einem Zeitpunkt X getätigten, nachweisbaren Vermögenstransaktionen "neu bewertet" oder gar großteils annuliert werden könnten?.


    Wobei die Hochfinanz natürlich vor dem Zeitpunkt X, in der Deflation kaufte. Und im Zuge dieser "Berichtigung" unmoralischer Krisengewinne erneut kräftig zulangt :)


    Wie hat man es denn 1948/49 gemacht: Erst den Menschen 93,5 Prozent ihrer Ersparnisse enteignet, ihnen dann 40 Mark zusätzlich in die Hand gedrückt und sie dann bei eingefrorenen Löhnen und steigenden Preisen solange schuften lassen, bis die Not so groß war, daß Gewerkschaften zum Generalstreik aufriefen. Dann wurden die Löhne etwas erhöht und das Geld gegen Auslandswährungen deutlich abgewertet. Zum Glück ging es gut, und das Wirtschaftswunder kam dabei raus. Obs mit einer überalterten Gesellschaft noch mal gut gehen würde. Fraglich.


    Keiner weis, was die Zukunft bringen wird.

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