Fragen eines Neueinsteigers

  • Hallo zusammen,


    danke erst mal für dieses super Board hier und die vielen wirklich informativen Beiträge! Ich habe in letzter Zeit etliche Stunden hier verbracht und einiges gelernt!


    Letzte Woche habe ich mir nach langem Überlegen dann endlich meine erste Unze Gold zugelegt *stolz*. Ich war bei Pro Aurum, da ich erst mal einen (zumindest sieht´s für mich so aus) einigermaßen seriösen Händler haben wollte.


    Was mich aber schon gewundert hat ist, dass mir die Unze mit bloßen Händen überreicht wurde. Ich dachte immer, das Zeug sollte man nur mit Baumwollhandschuhen anfassen und das würde bei den Händlern auch entsprechend gehandhabt. Das Plastiktütchen gab´s zwar auch dazu, aber getrennt von der Münze.


    + Wie seht Ihr das?


    (Ich weiß, dass der Krügerrand einen relativ hohen Kupferanteil hat und entsprechend unempfindlicher sein dürfte, aber dass man mit den Münzen umgeht wie mit nem normalen Euro-Stück, hat mich dann doch überrascht).


    Noch zwei weitere kurze Fragen (wurden von Euch wahrscheinlich auch schon tausendmal beantwortet, aber ich hoffe, Ihr könnt das einem Neueinsteiger nachsehen ... ;) :(


    + Gibt es bei den Krügerrändern Unterschiede zwischen den verschiedenen Jahrgängen? Achtet Ihr beim Kauf darauf? (Ich habe eine von 1979 erwischt, dem zweithäufigsten Prägejahrgang, wie ich in einem anderen Thread gesehen habe)


    + Ich möchte in den nächsten Jahren zwecks Diversifikation (bin z.Zt. stark aktienlastig) einen Teil meiner Kohle in Edelmetalle stecken und vielleicht so 2-3 Unzen pro Jahr kaufen. Wenn der Staat dann wirklich mal bankrott geht, hat man zumindest ein wenig was in der Hand. Wie würdet Ihr den "Goldschatz" aufteilen? Unzenstücke sind im Fall einer Krise ja schon relativ große Mengen, andererseits ist der Spread bei den kleineren Einheiten so groß. Ich dachte erst mal an einige Unzen-Stücke und 1/10 Unzen Krügerrand und Maple Leaf, zusätzlich einige Barren mit maximal vielleicht 50 Gramm. Zu Silber hab ich noch keine Meinung, das Zeug ist so schwer!?!?


    Würde mich über ein paar Meinungen freuen und ich hoffe, dass das Board hier so informativ und professionell bleibt!


    Danke + Gruß vom
    Goldjungen2006

  • Mit Krügerrands kannst Du nichts falsch machen , ich hatte mal ein paar Stück
    gekauft und da waren 2 Stck. Jahrgang 1967 drin.Ich glaube der Sammlerwert
    liegt so 50 Euro über dem Standartpreis.Die kannst Du verwenden zur Altersvorsorge
    und Krisensicherung.Ansonsten bei Sammlermünzen zählt beim Verkauf nur
    die Qualität d.h.-(Nicht anfassen,kein Sonnenlicht,vakumverpackt,keine Kratzer
    Flecken keine Kerben etc.) Ueber die Mengen und Grössen gibts hier verschiedene
    Threads.



    PS.Welcom an Board



    mexx

    • Offizieller Beitrag

    Auch von mir ein Willkommen!


    Bei normalen Stempelglanzmünzen muss man nicht vorsichtig sein. Beim Krügerrand besteht hier, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, auch kein numismatischer Wert.


    Anders sieht es bei den Proof Stücken aus (die wirst Du aber auch nicht von ProAurum bekommen).


    Ja es gibt beim Krügerrand unterschiede zwischen den Jahrgängen. Allerdings bekommt man die wirklcih interessanten Jahrgänge meist nicht von Banken o. Händlern a la ProAurum. Interessant sind hier insbesondere die Jahre 91-99.


    Zur Aufteilung empfehle ich die Suchfunktion ;) - Ich selbst bevorzuge derzeit Barren in der Stücklung 50-100g (w/Spread). Silber besitze ich nur in geringen Umfang.


    Zitat

    Zu Silber hab ich noch keine Meinung, das Zeug ist so schwer!?!?


    Nur die Dichte ist geringer als beim Gold. Daher wirst Du hier etwas mehr Platz benötigen. Hält sich beim Normalbürger aber in handbarer Größe.

  • Wenn du pro Jahr 3 Unzen Gold kaufen willst, sind das derzeit 1500 EUR. Silber ist dir zu schwer. Bei einem Investitionsvolumen von 1500 EUR pro Jahr kannst du pro Jahr 4kg Silber kaufen. 4kg Silber haben etwa das Volumen eines durchschnittlichen Paperpack-Buches und wiegen 4kg. Was ist daran schwer? Und wenn du voluminoes statt schwer meintest, was ist dann daran voluminoes? Der Silber-Gegenwert von etlichen zehntausend EUR passt in einen etwas groesseren Schuhkarton.


    Und zur Handschuhfrage: wenn du zum Schrottplatz gehst und 1kg Kupfer kaufen moechtest, zieht der Haendler dann Baumwollhandschuhe an und sucht dir das Zeug raus, oder fasst er es mit seinen dreckigen, von der taeglichen schweren Arbeit verhornten Fingern an? Gold ist etwas teurer als Kupfer, bleibt aber ein Metall. Und ProAurum ist auch nichts anderes als ein etwas edlerer Schrotthaendler. Menschen mit Altmetall gehen hin und verkaufen es und Menschen mit Interesse am Metallkauf gehen hin und kaufen es wieder.
    Wenn du sterile Baumwollhandschuhe willst, solltest du entweder zum etablierten Muenzhandel gehen und Sammlermuenzen kaufen oder bei ProAurum wenigstens was anderes als Kruegerrand. China Pandas bekommst du bei ProAurum auch in Kapseln oder verschweisst.

  • Zitat aus dem Bondboard: " Gold ist die ideale Anlage um von der Rendite seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wer vor einem vierteljahrhundert Gold kaufte macht sich schon lange keine sorgen mehr,denn er ist verhungert!
    Seine Frau und Töchter leben aber noch,weil sie auf den Strich gehen und sich somit über Wasser halten."

  • @ uzf


    Wenn man Gold erwirbt, ist es, wie bei anderen Entscheidungen auch, von erheblicher Bedeutung, sich über die Gründe seines Handelns im Klaren zu sein.
    Im Falle von Gold bedeutet dies angesichts der derzeitigen Verfassung der weltweiten Finanzsysteme nichts weniger als sich mit all diesen bedrohlich zunehmenden Verwerfungen geistig zu befassen.
    Dazu gehört meiner Meinung nach zu allerletzt die Frage, ob man Gold mit Handschuhen anfassen sollte - das ist eine Fragestellung aus dem Hobbykeller und ein typisches Beispiel dafür, wie "man das Pferd von hinten aufzäunt."


    Und zu deinem Zitat aus "Bondboard": Anleihen sind natürlich der Todfeind von Gold, und wer da wen auf den Strich schicken wird, muß sich erst noch erweisen. Blick doch lieber einmal auf die Performance von Anleihen versus Gold in den letzten Jahren und Monaten - dann wirst du bestimmt nur noch die Bonds ( außer die Kurzläufer) mit Handschuhen anfassen, denn die sind bald nur noch finanzieller Nuklearabfall.


    Grüße


    auratico

  • Zitat

    Original von uzf
    Zitat aus dem Bondboard: " Gold ist die ideale Anlage um von der Rendite seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wer vor einem vierteljahrhundert Gold kaufte macht sich schon lange keine sorgen mehr,denn er ist verhungert!
    Seine Frau und Töchter leben aber noch,weil sie auf den Strich gehen und sich somit über Wasser halten."


    Ich finds immer wieder lustig, wie man die Leute vom Gold abhalten will. Man setzt das fiktive Kaufdatum 1980 an und zeigt die großen Verluste. Wer 1980 alles ins Gold geworfen hat, der hat natürlich verloren, aber wer ständig kleine Mengen kauft, dem macht das nichts aus. Setzt doch mal das fiktive Kaufdatum 1970 an... =)

  • Zitat

    Original von uzf
    Zitat aus dem Bondboard: " Gold ist die ideale Anlage um von der Rendite seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wer vor einem vierteljahrhundert Gold kaufte macht sich schon lange keine sorgen mehr,denn er ist verhungert!
    Seine Frau und Töchter leben aber noch,weil sie auf den Strich gehen und sich somit über Wasser halten."


    Man kann mit Zahlen unheimlich viel tun, sie werden je nach Auslegung immer die eigene Ueberzeugung widerspiegeln. Und wenn nicht, laesst man sie weg oder veraendert die Fragestellung, so dass die Zahlen passen.
    1981 kaufte man Gold im Jahresschnitt zu 460$, dieses Jahr verkauft man zu 590$ (Die EUR/DM-Kurse liegen mir leider nicht vor, waeren aber fuer Deutschland wichtiger.)
    Die Rendite ist mit 28% in der Tat lausig, verglichen mit der Inflation. Vergleicht man aber Goldkaeufer, die 1979 und 1982 einstiegen, kommt man auf eine Rendite von 92 und 57% bei einer offiziellen Dollar-Inflation von 50-60%.


    Das sagt im Prinzip aber nichts aus. Denn fuer die Altersvorsorge nimmst du keine Schubkarre voll Geld und legst sie an, ueblicherweise zahlt/kauft man in regelmaessigen Abstaende mit kleineren Geldsummen, so dass man bis heute im Mittel auf mindestens einen Inflationsausgleich kommt (zur Jahrtausendwende sah das anders aus). Aber auch das sagt nichts aus, da die Entwicklung einer Anlage in der Vergangenheit nichts ueber die Entwicklung in der Zukunft aussagt. Nach der Logik muesste man argumentieren, dass Anleihen nie und nimmer eine Anlagemoeglichkeit darstellen, weil die deutschen Kriegsanleihen im 1. Weltkrieg am Ende den Wert 0 besaßen.
    Edelmetalle waren im Mittel gesehen die letzten Jahrzehnte ueber eine schlechte Anlage. Das kann sich aber in der Zukunft aendern.

  • Zitat

    Original von TeeKay
    4kg Silber haben etwa das Volumen eines durchschnittlichen Paperpack-Buches und wiegen 4kg. Was ist daran schwer?


    Macht nach 10 Jahren 40 kg Silber im Gegensatz zu 933 g Gold. Was ist daran schwer? :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Kaufrausch


    Macht nach 10 Jahren 40 kg Silber im Gegensatz zu 933 g Gold. Was ist daran schwer? :D


    Seh ich immer noch nicht als schwer an. Jeder westliche, konsumverwoehnte Mensch hat vermutlich min. 2t Mist um sich herum angehaeuft, ganz ohne dass er sich darueber Gedanken machte, wieviel das ganze Zeug wiegt. Aber bei einem bisschen kleinvolumigem Silber ists dann auf einmal zuviel.

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