Verteufelung der Edelmetall-Besitzer

  • Nun denn, Ihr habt mich überzeugt Thom und Bognair, so komme ich in diesem Forum zu meinen ersten Thread ...
    hier also die bisherigen Beiträge zu dem von mir aufgeworfenen Thema "Verteufelung der Edelmetall-Besitzer" zusammengefasst:


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    Magor / 19.03.2004, 22:14

    Verteufelung
    Es werden ja hypothetische Betrachtungen bemüht, was wäre, wenn der Goldpreis bei 100´000 USD je Oz stände ...wäre das für den Besitzer von Gold nur reiner Werterhalt, oder ein Gewinn???Ob ich mit meiner Meinung richtig liege, daß es, nicht nur bei Absicherung gegen USD-Verfall auch ein Gewinn wäre, kann ich nicht beweisen, ich nehme nur an, daß in Relation nicht alles sich so verteueren wird wie die Edelmetalle, aus vielen Gründen, insbesondere, weil Grundbedarf subventioniert werden wird.Auf den dann allerdings aufkommenden Neid und wahrscheinlicher Verteufelung der Goldbesitzer wollte ich allerdings einmal aufmerksam machen und anregen, zum einen dem vorzubeugen, zum anderen eigene Wachsamkeit walten zu lassen bei seinem mitteilungsverhalten.Bericht unter Yahhoo (von Thai hier gestern reingestellt)Gold steigt über 410 Dollar - Silber auf neuem SechsjahreshochDonnerstag 18. März 2004, 17:35 Uhr London, 18. Mär (Reuters) - Gold ist am Donnerstag dank neu aufflammender Anschlags-Ängste auf ein Vierwochenhoch geschnellt…wie sich das doch etwas marktschreierisch, ja, es sich makaber liest: dank neu aufflammender Anschlags-Ängste ... : - (Dennoch, es ist Fakt!Der Goldbesitzer als Nutznießer von dem Leiden anderer …So wird es sicher bald in einigen Boulevardblättern stehen,der Goldbesitzer wird irgendwann vielleicht gar als Volksschädling gelten, wenn er irgendwann mit seinem Besitz glänzend dasteht, jedoch die Wirtschaft in die Knie gehen wird …Was ist eigentlich geschehen, was hat sich verändert?Was ist es, was den Goldbesitzer vielleicht (oder sogar sehr wahrscheinlich, wenn man selbst in der nicht allzu entfernten Geschichte blättert) zum Buhmann machen wird, wenn nicht früh genug gegen polemische Betrachtungen und Meinungsmache angegangen wird?Es war nie zuvor anders, seit Jahrtausenden floh das Geld in wertbeständige Dinge in aufkommenden Krisenzeiten.Die wertbeständigsten Dinge waren Gold, Silber, Grund und Boden.In unserer „Modernen Zeit“, wurden stabile Währungen anderer Länder, wie der Schweizer Franken, der US-Dollar ebenfalls als geeignete Fluchtorte angesehen, wenn die eigene Währung drohte einzuknicken. Das konnte noch vor kurzem an der Panik in Brasilien, Argentinien usw. deutlich gesehen werden.Das heißt, wenn in den vergangenen 3 – 4 Dekaden Krisen die Welt erschütterten, suchte die Finanzwelt ihr Heil meist (und aus Banktechnischer Bequemlichkeit vielleicht) in der stabileren Währung. Weltweit galt als ein solcher Fels in der Brandung der US-Dollar, der den Leuten die gesuchte Sicherheit gab, oder zumindest glaubten bis vor kurzem die Menschen daran. Im Euro-nahen Raum, wie dem Balkan galt im Chaos als Zahlungsmittel anstatt der eigenen Währung die DM, und danach der Euro, die eigene inflationsgeschüttelte Währung, die wollte dort keiner haben.Waren das alles Profiteure vom Leiden anderer?Hatte ich nie so gelesen bisher …Es waren schlichtweg Menschen, die die Gelegenheit wahrnahmen, ihre Habseligkeiten nicht verrotten zu lassen zusammen mit der maroden Währung ihres Landes.Was hat sich verändert?Der Fluchtwille in etwas Beständigem ist geblieben.Verändert hat sich nur die Ansicht darüber, was als beständig gelten mag!Einzig und allein nur das hat sich grundlegend verändert!Das Vertrauen in den US – Dollar ist heute allem Anschein nach bereits nachhaltig gestört. Und das weltweit!Wenn schon in eine andere Währung wechseln, dann ist es bei dem, der die Wahl hat, heute eher der Euro, oder gar der Yen, nicht der US – Dollar!Viele allerdings, von Tag zu Tag mehr Menschen haben aber auch in Verbindung damit ungute Gefühle / Vorahnungen und nehmen, wenn sie die Wahl haben lieber etwas sichereres …, zumindest für einen Teil ihrer Habe.Sie verlassen sich da lieber auf Silber und Gold!Nichts weiter ist geschehen!Das Vertrauen ist von der einen Sicherheit auf eine andere übergegangen.Daraus ergibt sich schlicht und einfach, dass nun bei Hiobsbotschaften nicht der US – Dollar an Stärke gewinnt, sondern, wie deutlich ersichtlich, dass der Goldpreis steigt, und der USD herbe Verluste macht bei solchen Meldungen!Nichts weiter ist geschehen! Es wird sich heute nur auf etwas anderem verlassen, nichts weiter!!!Nicht, weil Goldbesitzer Anarchisten wären, nein, schlicht und einfach nur, weil sie an einen anderen Wert glauben.Das ist eine ganz neue Erkenntnis für viele, die sich nun die Augen reiben …All diese werden sich langsam, aber sicher umorientieren müssen, werden sich nun zwangsläufig, sozusagen automatisch an die wahren Werte orientieren und sich beim Schutz suchen für ihr Geld immer weniger in irgendein Fiat-Money flüchten.Ganz im Gegenteil, sie werden vermehrt aus dem Fiat-Money in beständigere Werte wechseln!Wenn das den „Währungshütern“ missfällt, ist es aus ihrer Sicht verständlich.Mit wachsender Breduille, in welche sie zwangsläufig kommen mit der Zeit, werden von ihnen sicherlich massig Geschütze aufgefahren werden. Die von ihnen abhängigen Medien sind dafür die idealen Plattformen.So wäre es dringend angeraten, den Anfängen einer Verteufelung derer, die nichts anderes machen, als das, was völlig rechtens andere in Krisenzeiten immer schon taten, sich vehement zu erwehren, ja, diesen möglichst sogar vorzubeugen.Solche Foren wären schon recht gute Podien dafür!


    Grüße und ein schönes Wochenende wünscht
    Magor



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    schuldenblase / 19.03.2004, 23:16

    Magor
    magor, sehr schön geschrieben, bin ganz Deiner Meinung!!



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    Thom / 20.03.2004, 00:32

    @ MagofIch habe mir die gleichen Ueberlegungen gemacht und bin gleicher Meinung. Das ist auch ein Grund, weswegen ich in diesem Forum und in dessen Vorgänger schon öfters solche Diskussionen führte mit Leuten, welche dachten, dass man als Goldbesitzer sozusagen "Krisengewinnler" sei...Aber es ist schwierig zu verhindern, dass die breite Masse zu gegebener Zeit von den abhängigen Medien nicht in diese Richtung manipuliert werden wird. Hast Du da eine Idee?



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    karl / 20.03.2004, 10:02

    RE: Verteufelung
    Magor: In Deinem Beitrag "Verteufelung" beschreibst Du den Sachverhalt auf sehr schöne Weise. Ich sehe die Sache exakt genauso!Daraus resultiert natürlich ein Fazit für Goldbesitzer; dieses hattest Du ja angedeutet. Es lautet: "Schnauze halten", sprich: mit seinem Goldbesitz anonym bleiben. (Diese Sache wurde hier übrigens auch in einigen älteren Threads bereits diskutiert.)Thom, Du schreibst: "Aber es ist schwierig zu verhindern, dass die breite Masse zu gegebener Zeit von den abhängigen Medien nicht in diese Richtung manipuliert werden wird."==> Was meinst Du damit? Meinst Du, dass von seiten der Medien Neiddebatten gegenüber Goldbesitzern geschürt werden, auf die die breite Masse reinfällt, oder meinst Du, dass die breite Masse von den Medien zu hohen Kursen in Goldinvestments hineingetrieben wird!Hm - "schwierig zu verhindern". Da kann ich Dir nur eines raten (egal, welche der beiden Versionen Du meintest): HALT DICH EINFACH RAUS. Du wirst die Dinge nicht ändern können; Du wirst Dir höchstens Feinde machen. Denn: Lemming bleibt Lemming, und gegen die hocheffizienten Medien mit ihrem Dauerbeschuss wirst Du nicht den Hauch einer Chance haben.


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    bognair / 20.03.2004, 11:03

    @ Karl, Magor, Thomwollen wir die Diskussion nicht in einem seperatem Thread eröffnen?Magor wärst du dann so nett und würdest diesen neuen mit deinem obigen Text starten?


    ******** ITS ALL ABOUT GOLD ********Bildung is das was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg isHier drauf-klicken


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    ThaiGuru / 20.03.2004, 23:51

    MagorSehr interessant wie Du diese Frage, nach dem "Wo" und "Wann" ist der richtige Zeitpunkt zu einem Verkauf beim Gold beleuchtest.Diese Frage habe ich mir ebenfalls oft schon gestellt. Ich bemühe mich schon seit Jahren aktiv dafür einzusetzen, dass Gold nicht manipulativ zum Vorteil einiger weniger, sondern wieder frei nach Angebot, und Nachfrage, zum Nutzen möglichst vieler, wieder frei gehandelt werden wird. Nun, ich glaube ich habe meinen kleinen Teil dazu beitragen können, dass die Gold Bugs diesem Ziel inzwischen schon viel nähergerückt sind, als manche Leser vielleicht noch vermuten mögen.Als ich selbst vor Jahren, genauer gesagt im Sommer 1999 den Entschluss gefasst habe, Teile meines Vermögens sukzessive in Gold, und vor allem Gold Aktien anzulegen, bin ich vor allem durch die Aussagen zur zukünftigen Goldpreisentwicklung von Analysten wie John Hathaway, http://www.tocquevillefunds.com/press/archives2.php bestärkt worden, dessen Fachwissen, und Weitsicht bis heute nichts von seiner Aktualität und Brisanz eingebüsst hat.Hatheway sprach damals von einem zwingenden Werte Einbruchs des US Dollars, und von einem möglichen Goldpreis in einer Übertreibungsphasevon bis zu 5000 US Dollars pro Unze Gold.Damals war das noch ein absolutes Unding, solche Zahlen zu veröffentlichen, und wurde als Spinnerei abgetan. Heute denken, und schreiben viele Analysten, inklusive Dir selbst Magor, ja bereits viel weiter, und es werden mögliche Preise von bis zu 10000.-, 30000.-, oder gar 100000.- Dollar, im Falle eines möglichen Zusammenbruches unseres "Fiat Money" Geld Systems genannt, und es wird darüber diskutiert, und nachgedacht, wann denn der beste Zeitpunkt zum Verkaufen gekommen sei, ob und wieviel, oder wiewenig Kaufkraft durch ein gestern, oder heute getätigtes Gold Investment erhalten, oder sogar ausgebaut werden kann.Bin heute jedoch davon überzeugt, dass es diesen "RICHTIGEN" Zeitpunkt zum Verkauf von Gold, das gerade jetzt wieder in täglich stärkerem Ausmas dabei ist, seinen alten Stellenwert als "GELD" wieder zu erlangen, (Abgesehen vom Daytrading) nie mehr geben wird. Warum das so sein wird, ist eigentlich ganz einfach zu erklären!Richtiges GELD ( Gold) verkauft man nicht, man gibt es nur aus, wenn es nötig ist, tausches in Waren, oder Dienstleistungen, oder versucht es zu vermehren indem man es möglichst produktiv investiert.Falls ich mich entschliessen sollte, zu irgend einem Zeitpunkt, respektive Gold Preisstand, seien das nun 500.- Dollar, oder 5000.- Dollar pro Unze, mein Gold zu verkaufen, erhalte ich doch auch wieder nur diese "Luft", wie ich "Fiat Money" gerne nenne. Ein Papier ohne Deckung also, das von einigen priveligierten "privaten" Zentralbanken, in faktisch unbegrenzter Menge zum Druckkostenpreis hergestellt, und (fast) beliebig vermehrt werden kann, auf dem irgendwelche Zahlen stehen werden.Danach würde ich wieder vor der grossen Frage stehen, was mach ich nun mit meinem ungedeckten Papier Geld "Fiat Money"Viel wichtiger als über einen Verkauf von Gold nachzudenken scheint mir die Frage zu sein, welchen möglichen Gegenwert werden wir für eine Unze Gold in 5, oder 10 Jahren erhalten.Nur einen Anzug, oder gar ein Auto. Ein Grundstück, oder die Villa darauf, oder gar beides zusammen.


    GrussThaiGuru
    Gold und SilberStrong buy !!!


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    Magor / 22.03.2004, 20:18


    Verteufelung ...
    Am Wochenende einige Male Anlauf genommen das Thema noch mal aufzugreifen, hatte nicht hingehauen.Bognair:Meine Ausarbeitung in eine eigenen, neuen Thread packen … ist jetzt wohl zu spät, wo Antworten und Diskussion hier in diesem Thread im Gange ist,wo m.E. solche Themen auch mitbehandelt gehören, die in einem eigenen Thread wahrscheinlich nur wenig Zuspruch hätten.Ob ich Ideen hätte, wie es zu verhindern wäre, „dass die breite Masse zu gegebener Zeit von den abhängigen Medien nicht in diese Richtung manipuliert werden wird“fragst Du Thom,nein, selbst wenn ich welche mir ausdenken könnte,da hat Karl mit seiner Antwort hierzu höchstwahrscheinlich Recht,verhindern wird man so etwas schlecht können, sich den Anfängen erwehren könnte man allenfalls.Wenn das allerdings die Erkenntnis ist, dass ein sich erwehren unmöglich sein wird gegen eine sich zwangsläufig aufbauende Hatz, dann muß die Konsequenz aus dieser Erkenntnis jetzt schon prophylaktisch auch im eigenen Umfeld umgesetzt werden. Ich meine Karl, bezüglich Deiner Frage an Thom:„Was meinst Du damit? Meinst Du, dass von seiten der Medien Neiddebatten gegenüber Goldbesitzern geschürt werden .. „dass es sehr wohl Boulevardblätter und insbesondere Fernsehsender zu genüge bei uns, wie auch anderswo gibt, deren heute schon demonstriertes primitivst-Gebaren im besagtem Falle absolute Hetze vorahnen lässt.Führt Thai nicht gerade heute Mittag einen jetzt schon Mißtöne verbreitenden Autor dieser „Ehrenwerten Gilde“einen „Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein“ vor:„Es ist anscheinend seiner Ansicht nach alles ganz einfach! Es sind die Spekulanten, wie er schreibt, Fonds und Banken, die mit der sagenhaften Menge einer halben Jahresproduktion Silber LONG gegangen sind, die den Silberpreis in die Höhe schnellen lassen.Was schreibt der Wolfgang wohl, wenn der Silberpreis die 10 Dollar erreicht, und gleich weiter steigen sollte?“Richtig so Thai, das ist auch ein Weg: Diese Schmierfinken mit ihren eigenen Schmierereien einschmieren!!!Thai, Du hast einen zusätzlichen Aspekt mit hineingebracht in mein Thema, in welchem ich nur die Gefahr der Verunglimpfung angesprochen hatte, nämlich, wann es Zeit wäre, sich von dem gehorteten Schatz zu trennen.Dies zu betrachten, da gäbe es sicher einige Aspekte, die allesamt jedoch einen gemeinsamen Nenner haben:Den Konjunktur-Zustand und die Konjunktur-Aussicht.Was ich damit sagen möchte ist, dass bei der Aussicht auf wirtschaftlich prosperierende Zeiten, bei einem „gesunden“ volkswirtschaftlichem Umfeld sicher der Bedarf an Absicherung mit Edelmetallen z.B. niedriger anzusetzen wäre, als zu Zeiten, in denen wir heute leben, im Bewusstsein einer maroden Finanzwelt und angesichts der an den Fäden der Großfinanz Chaos veranstaltenden maßlos sich überschätzenden Politiker.Ich gebe Dir sehr wohl Recht mit Deinen Ausführungen, dass es das Fiat-Money ist, welches in seinem Mehr- oder Minderwert, wie ein Jojo um die Edelmetalle pendelt.Allerdings will ich die Augen nicht verschliessen vor der Realität, die eigene Überzeugung, von noch so Richtigem darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass andere Mächte diese Preisgestaltung sehr wohl beeinflussen können. Ende der 70-er Jahre war ich in diesem Geschäft noch zu naiv, den großen Einstieg zur rechten Zeit, den ich erahnte, ließ ich mir von "Beratern" ausreden, den mit wenigen Mitteln in Gold gemachten Buchgewinn schaffte ich auch kaum zu realisieren. Das hatte ich Mitte der 80-er Jahre schon besser drauf dank meinem dann schon –neben den fundamentalen Erwägungen- gefestigtem Glauben an die Untrügbarkeit der Charttechnik. So werde ich schon, neben meiner Überzeugung über echte, wahre Werte, wie ein Chamäleon auch die Charts beobachten und auf mögliche Signale achten, damit vor lauter Träumen ich den Zeitpunkt eines evtl. doch mal erforderlichen Aussteigens nicht verpasse. Dieser Zeitpunkt allerdings scheint derzeit in ganz, ganz weiter Ferne zu liegen, und die früher mal aufkommende Nervösität bei zwangsläufigen Konsolidierungen ist mittlerweile wesentlich geringer geworden.Hierzu habe ich passend in dem von Dir hier reingestellten Beitrag so treffend gelesen:THE MYSTERY OF THE MISSING SILVERVon F. SandersCONCLUSIONSBoth Dr. North’s arguments and mine are all up in the air. We all know what happened last time, but that was a long time ago. The rest is theory and speculation. Will history repeat itself? The event will prove whose arguments are correct.In any event, don’t misunderstand. “Buy and hold” is not what I recommend for silver investors, or anyone else. We will use the volatile and fluctuating gold and silver ratio to trade from one metal to another, increasing our holdings every time. And when this precious metals bull market ends, we’ll be looking for something else to buy with all those ounces.


    Grüße
    Magor


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    Thom / 22.03.2004, 23:50

    @ Magor, bognair, karlIch denke der Uebersichtlichkeit halber und um Thai Gurus Thread nicht zu sehr zu belasten sollten wir vielleicht das Thema trotzdem in einen neuen Thread packen - es ist zu wichtig, um es in einem anderen Thread verschwinden zu lassen. Gerade auch im Hinblick auf Neulinge, welche man dann einfach auf den Thread verweisen könnte oder welche in einem anderen Thread ev. eher darauf stossen.Du kannst ja die Statements, welche Dir wichtig erscheinen per Copy&Paste übertragen. Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Thom am 22.03.2004 23:52.

  • Die Frage, die ich an Thom gerichtet hatte, bezog sich nicht darauf, OB es Stimmungsmache seitens der Medien geben wird. Die Frage bezog sich stattdessen auf ein Posting von Thom, und ich wusste nicht genau, worauf er anspielen wollte.


    Selbstverständlich wird es Stimmungsmache geben bzw. gibt es diese m.E. bereits heute in eigentlich unvorstellbarem Ausmaß. Die Stimmungsmache geschieht aber so subtil, dass die meisten Leute dies nicht mitbekommen.


    Man muss doch nur mal in den Massenmedien nachschauen: Egal, ob Fernsehen, Radio oder die Presse - überall dreht sich alles um das Thema "Brot und Spiele". Die Leute werden bereits heute für dumm verkauft. Lichtblicke - spricht: neutralen, sachlichen Journalismus - findet man nur noch selten.


    Konkret: Die Medienwelt inszeniert m.E. eine Spaßgesellschaft, die mit der Realität nur wenig gemeinsam hat. Der Grund dafür ist allerdings keine gezielte und gewollte Stimmungsmache, sondern es sind schlicht die Einschaltquoten.
    Und genau aus dem anderen Blickwinkel muss man die Sache nämlich auch betrachten: Die deutliche Mehrheit der Menschen in diesem Land ist satt und schwerfällig. Die Deutschen sind m.E. mehrheitlich sogar schlicht als FAUL und ARBEITSSCHEU zu bezeichnen. Auf jeden Fall stecken sie den Kopf in den Sand - an anstrengenden Überlegungen und persönlichen Konsequenzen haben sie kein Interesse.
    Dies Sattheit und das Desinteresse sind auch ein Grund dafür, weshalb ich mir nicht die Mühe machen werden, die Leute aufzuklären. (Abgesehen davon, dass ich sowieso keine Chance hätte.) Die Leute wollen es im Prinzip einfach nicht anders als es derzeit läuft.


    Nochmal anders ausgedrückt: Derjenige, der eine ernsthafte Aufklärung versuchen würde, der würde sich nur unbeliebt machen. Die Mehrheit will also praktisch für dumm verkauft werden. Es ist doch klar, dass die Medien den entsprechenden Weg gehen werden.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man die Medien Stimmungsmache vorwirft, dann verwechselt man wohl Ursache und Wirkung.

  • Super, so ist es einiges uebersichtlicher und man übersieht auch keine Beiträge mehr...


    @ karl


    ich dachte vor allem an Neiddebatten, welche geschürt werden. Wenn nur eine Minderheit Vorsorge getrieben hat, ist es ein Leichtes, die latent vorhandene Missgunst zur Stimmungsmache gegen diese auszunutzen. Wer gesteht sich schon gerne ein, dass der andere etwas weiter gedacht hatte? Also werden viele Leute nicht akzeptieren wollen, dass die Goldinvestoren die Entwicklung vorausgesehen hatten, sondern diesen irgendwelche unlegitimen Tricks unterstellen.
    Wie Magor richtig sagte, passiert das in den Grundzügen schon jetzt. So werden Kursverluste beim Gold und Silber genüsslich kommentiert, während Kurssteigerungen mit negativ besetzten Begriffen beschrieben werden: Angst, Terror, Spekulanten, etc. Obwohl, z.B. der Goldpreis während den Attentaten in Madrid keinen Wank tat, wird diese Beziehung zwischen Terror und Goldpreis immer wieder suggeriert. Ohne dass sie jemals statistisch erhärtet wurde. Ich habe darüber im alten Board schon ellenlange Diskussionen geführt und auch in diesem Board Beiträge geschrieben (Thread "Terror" im Ordner Politik).
    Irgendjemand hat in diesem Forum mal die Schlagzeilen der Faz bei verschiedenen Goldpreisen zusammengestellt - da konnte man m.E. die Manipulation schon in der Ueberschrift sehr gut erkennen.


    Dass die Masse zu Höchstkursen ins Gold getrieben würde ist das andere Szenario, welches auch möglich wäre, aber nur, wenn die Masse noch genügend Geld hat, um an der Börse zu investieren. In einer existentiellen Krise würde wohl eher das erste Szenario auftreten, zumindest ist das zu befürchten.

  • Zum Thema Terror und Gold möchte ich hier auch drei Links beisteuern, in denen die Verbindung zwischen "dem Bösen" und Gold einen dubios-verdächtigen Eindruck erweckt, was schließlich bei ausdauernd langem Getrommel seine Schatten auf Goldbesitz(erINNEN) ganz allgemein wirft oder künftig werfen könnte:


    Vielleicht irgendwann mal ganz nach dem Motto: Aus nicht nachgewiesen versteuerter Quelle ist Goldbesitz gar ein anrüchiges Terrain von Schmugglern und Geldwäschern (siehe ganz untern).


    Für den Fall, daß einzelne Links mal nicht mehr funktionieren, habe ich jeweils etwas Text dazu kopiert:




    1. http://www.wienerzeitung.at/aktuell/2001/terror/netzwerk.htm


    ( ... )


    Nach Erkenntnis des UNO-Berichts über die Finanzlage von Al Qaida spielt auch das traditionelle moslemische Finanzsystem Hawala, mit dem Gelder nach mündlichen Absprachen ohne schriftliche Belege übertragen werden können, eine wichtige Rolle bei den Aktivitäten der Terrorgruppe. Bereits Jahre vor den Anschlägen in den USA soll Al Qaida Teile ihrer Finanzmittel in Gold und Edelsteinen angelegt haben.




    2. http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13190/1.html


    ( ... )


    Das Gold von Al Quaida


    In aller Ungestörtheit und Ruhe, jahrhundertealte schlaue Schmuggelpraxis im Rücken, ist es Al Quaida und Taliban-Financiers gelungen, große Goldmengen von Pakistan nach dem Sudan zu verschiffen. Die wertvolle Fracht durchlief bei diesen Transporten die Vereinigten Emirate und den Iran. Das Gold sei in mehreren Ladungen, üblicherweise als andere Ware gekennzeichnet und deklariert, mit kleineren Schiffen von der pakistanischen Hafenstadt Karachi ("City of Despair") entweder in den Iran oder nach Dubai gebracht worden und von dort per Charter nach Khartoum, der sudanesischen Hauptstadt.

    Auch wenn man nicht genau weiß, wieviel Gold in den Sudan gebracht wurde, ist man sich in europäischen und amerikanischen Kreisen sicher, dass die Menge "signifikant" sei und ein sicheres Indiz dafür, dass das Al Quaida Netzwerk und Mitglieder der afghanischen Taliban-Miliz nach wie vor Zugang zu großen finanziellen Reserven haben. Wie die Washington Post in der gestrigen Ausgabe berichtet http://www.washingtonpost.com/…cles/A27535-2002Sep2.html hielten europäische und amerikanische Geheimdienste die Goldtransporte hinsichtlich neuester Entwicklungen im Krieg gegen den Terrorismus für bemerkenswert.


    ( ... )



    3. http://www.bullfire.de/showthread/t-32404.html


    ( ... )


    Die Goldstraße der al-Qaida


    ( ... )


    Niemand stellt Fragen


    In unzähligen Befragungen in Pakistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Europa und den USA spürten die Fahnder dem Goldtreck nach. Die Informationen kamen von Geheimdienstmitarbeitern, Polizisten, Goldhändlern und nicht zuletzt von verdeckten Ermittlern, die genaue Kenntnisse über das System der al-Qaida besitzen.


    Tatsächlich, so scheint inzwischen festzustehen, spielte Gold in der Terrororganisation schon vor den Anschlägen vom 11. September eine zentrale Rolle. Die Gründe dafür erscheinen einleuchtend: Gold ist eine weltweit gültige Währung, kann eingeschmolzen und zu unauffälligem Schmuggelgut verarbeitet werden - und niemand stellt Fragen, woher es kommt.


    Die wertvolle Fracht wurde von den Taliban- und al-Qaida-Kämpfern auf verschiedenen Wegen quer durch Pakistan bis nach Karatschi geschleust. Dann kam das so genannte Hawala-System zum Einsatz, dessen Wege für Ermittler kaum nachzuzeichnen sind. Von Karatschi gelangte der Gegenwert des Goldes bis in die entferntesten Winkel der Erde.


    Täglich zwei bis drei Millionen Dollar


    Hawala ist so simpel, dass es die Fahnder zur Verzweiflung bringt. Nach diesem System wandert Geld nicht mehr von Hand zu Hand, sondern wird sozusagen bargeldlos transferiert. Anders als bei Banken, wo Formulare Rechtssicherheit geben, basiert das System auf unbedingtem Vertrauen. Verschiedene Händler in Karatschi erhalten Geld und telefonieren mit Freunden in dem Land, wo das Geld ausgezahlt werden soll. Ausgeglichen werden die Schulden erst später oder wenn eine Überweisung in die umgekehrte Richtung erfolgt. Auf diese Weise gelangte das Gold der al-Qaida auch zu Kämpfern in den Vereinigten Staaten.


    ( ... )


    Ein Paradies für Schmuggler und Geldwäscher ( ... )



    mfg
    Hallo

  • Ich habe mich nur etwas allgemeiner ausgedrückt. (Deine Beschreibung, die sich direkt auf Neiddebatten in sachen Gold bezieht, lässt sich m.E. in meiner Beschreibung unterbringen.)


    Ein anderes Beispiel: "Besserverdiener". Die Medien greifen dieses Thema immer wieder beherzt auf. Wenn man den Medien glauben wollte, dann wären die "Besserverdiener" praktisch die Schmarotzer unserer Gesellschaft. Dabei sind es aber genau diese Leute (die Mittelschicht), die sich engagieren und unter der hohen Steuer- und Abgabelast bluten, also unser jetziges System finanzieren.
    Hier sieht man sehr schön: Gedankt wird es dieser Bevölkerungsschicht nicht - im Gegenteil: es wird eine Neiddebatte geschürt.


    In sachen Edelmetalle wird es m.E. wahrscheinlich eines Tages sehr ähnlich laufen. Diejenigen, die kluge Vorsorge getroffen und Edelmetalle gekauft haben, werden auch genau diejenigen sein, die die finanzielle Kraft haben, sich in diesem Land zu engagieren. Statt dies aber positiv zu sehen, werden die Edelmetall-Besitzer unter einer Neiddebatte zu leiden haben.


    Kurz: Wir sind uns mal wieder einig.


    Gruß
    Karl

  • ... Schuld sind immer die anderen.


    Da sind z.B. die bereits erwähnten Besserverdiener, auf die viele neidisch sind, weil sie, wie der Name schon sagt, besser verdienen. Da viele Leser der Bild (nur als Beispiel) nie im Leben soviel verdienen werden, werden die Besserverdiener eben als Schmarotzer hingestellt.


    Beispiel Sozialkassen: Weil es unserem Sozialsystem immer mehr an Geld mangelt wird wieder ein Schuldiger gesucht (Die Politiker machen natürlich nie Fehler). Hier sind es die Arbeitslosen, Sozialschmarozer und natürlich Florida Rolf. Oftmals wird hier anhand von Minderheiten ein Haß auf eine ganze Gruppe geschürt.

  • Sicher hast Du recht Thom, daß so die Themen geordnet zusammenbleiben, also, wollen wir mal sehen, wieviel dieses Thema hergeben mag an verwertbaren Ideen, dieser Situation gebührend zu begegnen.


    Karl:
    „Wir sind uns mal wieder einig“
    nicht gut,
    dann stirbt doch die Diskussion ab : - ))


    Dein Beitrag reizt mich jedoch zu einer Excursion, etwas weg vom eigentlichen Thema:
    Du hast es radikal ausgedrückt, was ich zwar nicht relativieren möchte, allerdings etwas anders sehe.
    Du hast es Faulheit und Arbeitsscheuigkeit bezeichnet, die dem heutigen Deutschen eigen wäre.
    Nun, aus meiner Erfahrung in recht verschieden Regionen der Welt kann ich schon bestätigen, daß insbesondere in den fernöstlichen Gefilden ein ganz anderer Biß zu erkennen ist, bei den Jugendlichen bezüglich Wissensdrang und lernen-wollen, bei den im Saft stehenden im drängeln nach Arbeit. Insgesamt ist ein Unterschied augenfällig: bei der Bereitschaft eigenständig, selbständig sein Schicksal in die Hand zu nehmen. Die Füße bei einem Großunternehmen unter den Tisch zu stellen, fiele den wenigsten in diesen Ländern ein. Es sind Heerscharen von Kleingewerbetreibenden, Kleinunternehmer, und sei es nur die schräge Type, die mit ihrem Fahrrad vorbeikommt mit der Schüppe auf der Schulter und sich als selbständiger Gärtner verdingt.
    Das Denken ist vollkommen anders, allerdings auch gegenüber der Obrigkeit!
    So schlicht und einfach per Gesetz sich befehlen, ja, gar ausziehen lassen, das tut er nicht. Selbst die Versicherungssumme, die holt er sich jährlich wieder, das ist „Ehrensache“!
    Er ist kein Anarchist, allerdings ist ihm das Duckmäusertum nicht eigen, ganz im Gegensatz zu dem Deutschen.
    Da liegt der Hund begraben, glaube ich. Hier wird sich allzuviel verlassen auf irgendwelche „Führer“, die den Weg uneigennützig weisen.
    Die Erkenntnis, daß es keiner der Wegweisenden uneigennützig tut, die ist neu, neu, seit amerikanische Tugenden mit den GI´s hier eingeführt wurden.
    Der Deutsche ist weder dumm, noch faul, noch arbeitsscheu!
    Der heutige Deutsche ist irritiert, er kommt sich regelrecht verarscht vor angesichts dessen, was um ihn herum abläuft. Dem ist er (noch) nicht gewachsen.
    Der obrigkeitshörige Deutsche merkt ganz langsam, daß die von ihm gewählten Politiker, seine Volksvertreter, ihn im Auftrage der Großfinanz verkauft haben.
    Er ist noch in der Lethargie! Hat die Sache noch nicht kapiert, die da läuft, nämlich, daß durch seinen Fleiß entstandenes Volkseigentum alleine zum Nutzen des Großunternehmertums zur Produktion im billigeren Ausland verlagert wurde, ob ich da an Auto, an Foto, an Audio, an was auch immer denke, es ist deutsches Know-How, das durch deutschen Fleiß, mit deutschen Forschungsgeldern entwickelt wurde, zur Ausführungsreife gebracht wurden, um dann die Fertigung dieser Entwicklungen zum alleinigen Nutzen des Firmeninhabers ins billigere Ausland verlagern zu dürfen!


    Es kann politisch jemand stehen, wo er mag, es wird sehr spät aufgewacht, aber, die gerade aufkommenden Töne, die diese Großkapitalisten als Volksverräter bezeichnen, die sind allzusehr treffend und seit guten 20 Jahren überfällig,


    meint
    Magor

  • Magor: In sachen Duckmäusertum stimme ich Dir zu.


    Der Rest - na ja. Da ist mir einiges doch etwas arg weit hergeholt - z.B. die Sache mit den GIs. Es ist ja nicht so, dass die Deutschen mit dem Verlust des 2. WK zum ersten mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurden.
    Ich glaube eher, dass das Verhalten der heutigen Deutschen sich nicht sehr von dem anderer deutscher Generationen unterscheidet.


    Und zur Faulheit: Die Deutschen waren früher nicht faul. Sie wurden aber in den letzten 30 Jahren umerzogen.

  • Noch zum Thema "zur Faulheit erzogen": Ich persönlich denke, dass wir uns hier i.w. bei den Gewerkschaften bedanken können. Dies allein ist es aber natürlich nicht - die Propaganda, die es m.E. ist, ist eben auf fruchtbaren Boden gefallen.

  • Hallo Karl,
    zuerst einmal muß ich meinen letzten Satz korrigieren, in welchem ich aussagte, die Großunternehmen / Großkapitalisten seein abzustempeln.
    Die sind es nicht alleine!
    Für die habe ich im Gewusel des Konkurrenzkampfes ja sogar noch Verständnis, wenn sie zu allen möglichen Mitteln greifen zur Gewinnmaximierung!
    Die Politiker, des Volkes Vertreter allerdings, die in deren Diensten stehend die Wege ebnen, und damit ihren eigenen, oder ihren Parteisäckel füllen, die gehören als Volksverräter angeprangert!


    Weit hergeholt ist meine Theorie über die Entwicklung vielleicht. Allerdings beruht sie auf eigener, feiner Beobachtung.
    Wenn ich GI´s schrieb, müssten vermeintlich all die anderen hier Einfluss geltend gemachten Besatzungsmächte angeführt werden. Dennoch war das nachhaltigste die US-Kolonialisierung Deutschlands durch Geld, was derzeit zum Verdruss der heimischen Bevölkerung gerade in den neuen Eu-Mitgliedstaaten abläuft, nur sind die Aufkäufer dort nun neben dem US-Kapital auch Deutsche, Österreicher, Franzosen, Italiener, Araber und Israelis. Deutschlands Denke ist bis hinunter zum Fast-Food umgekrempelt worden zum "American way of life", zu einer "Ex und hopp Gesellschaft", ja, einschliesslich der jetzt sich rächenden Übernahme des sogenannten "Hire and fire" Beschäftigungssystems. Die fast 5 mio freigesetzten, davon bestimmt die Hälfte brauchbare, erfahrene Arbeitskräfte sind schon ein makabres Bild davon.


    Und, was die Einflussnahme der Gewerkschaften in Deutschland anbelangt, wage ich zu behaupten, daß die weitaus geringer ist, wie z.B. in Frankreich oder den skandinavischen Ländern!
    In Finnland habe ich es selbst hautnah erleben können. Mit all ihren Nachteilen (für z.B. Überstundengenehmigungen) und ihren Vorteilen (gesichertes, relativ hohes Lohnniveau, Bereiwilligkeit zu Fleiss, Unternehmenverbundenheit).
    Vielleicht steht gerade deshalb z.B. die finnische Wirtschaft heute prächtig da, neben einer wesentlich gerechteren Beteiligung des Arbeitnehmers am geschaffenem Wachstum als bei uns!


    Grüße
    Magor

  • Die genannten Aspekte halte ich nicht für weit hergeholt,
    sondern eine prägnante Zusammenfassung der jüngsten deutschen Geschichte und v.a.eine wirklicjkeitsnahe Beschreibung des momentanen Bildes, das sich dem sogenannten kleinen Mann in Bezug auf die wirtschaftlichen Vorgänge der letzten Dekaden ergibt.
    Das allerdings in Fernost in fast jedem ein Unternehmertum steckt, in Europa aber nicht und in Deutschland noch viel weniger, liegt
    an einem den Europäern meines Erachtens verloren gegangenen Denken.Lieber in der scheinbar sichereren Nähe eines Mächtigen leben,
    als selbst unternehmerisch tätig zu werden.Das die Voraussetzungen
    in Deutschland es einem nicht einfach machen, steht auf einem anderen
    Blatt, aber es ist nicht verboten, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
    Vor allem in China (stellvertretend für viele Asiaten) sind für die Privatperson in der Reihenfolge am wichtigsten.
    1. Verehrung der Ahnen
    2. Wohlergehen der eigenen Familie
    3. Wohlergehen des eigenen Unternehmens
    4. Wohlergehen des eigenen Staates
    Hierbei kann Punkt 4. zugegeben auch fehlen; komme mir kein Moralapostel, Asiaten wären ja auch nicht staatstreu.Das sind viele Europäer auch nicht.Wem ist wohl bisher aufgefallen welcher Punkt bei der Aufzählung 1. - 4. fehlt?Der ,welcher bei Europäern ( dazu zählen für mich auch die nach Amerika ausgewanderten der letzten 500 Jahre)
    an erster Stelle stünde: I C H
    Punkt 2. wäre Sicherheit und damit die Bereitschaft sich in die Hörigkeit
    anderer, mächtigerer Leute zu begeben.
    Europäische Ichbezogenheit knebelt alle die positiven Eigenschaften, die
    Gruppendenken mit sich brächten.Wirtschaftlich habe ich mit vielen sog. Teams großer europäischer Firmen zusammengearbeitet und festgestellt, daß das Denken für das Wohl der eigenen Gruppe und somit das Erzielen max. Erfolges für alle Gruppenbeteiligten sehr oft fehlten.Vielmehr spielten sich Gruppenmitglieder selbst aus, da sie sich auf Kosten der gesamten Gruppe zu profilieren suchten.Dies betraf im übrigen nicht nur das mittlere Managment, sondern auch die erste Riege!Die Phantasie, wie sich dies auf die Gesamtwirtschaft über mehrer
    Jahrzehnte hin auswirkt, überlasse ich jedem selbst.

  • Numa, Du schreibst: "Wirtschaftlich habe ich mit vielen sog. Teams großer europäischer Firmen zusammengearbeitet und festgestellt, daß das Denken für das Wohl der eigenen Gruppe und somit das Erzielen max. Erfolges für alle Gruppenbeteiligten sehr oft fehlten.Vielmehr spielten sich Gruppenmitglieder selbst aus, da sie sich auf Kosten der gesamten Gruppe zu profilieren suchten.Dies betraf im übrigen nicht nur das mittlere Managment, sondern auch die erste Riege!"


    Ich kann Deine Erfahrungen voll und ganz bestätigen, denn auch ich habe es immer wieder so erlebt. Das vielbeschworene Teamwork ist leider so gut wie immer reine Theorie. In der Praxis ist es leider sogar so, dass man sich als teamorientierter Mitarbeiter eher Feinde macht, denn man steht mit seiner Teamorientierung dem Egoismus der anderen im Wege.


    Weiter schreibst Du: "Die Phantasie, wie sich dies auf die Gesamtwirtschaft über mehrere Jahrzehnte hin auswirkt, überlasse ich jedem selbst."


    Auch dies ist richtig. Als Beispiel nenne ich nur die nachlassende Qualität vieler Produkte. Jedenfalls ist mein Eindruck der, dass viele Produkte z.B. in sachen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit immer schlechter werden. (Man denke allein an die zunehmende Anzahl an Rückrufaktionen bei Automobilen.)
    Dies dürfte aber erst der Anfang sein. Gemeinsam mit der immer schlechter werdenden Ausbildung der jungen Leute und deren Desinteresse an ernsthaftem Arbeiten (Spaß- und Fun-Generation) werden wir in den nächsten Jahren noch viele "nette" Dinge in Deutschland erleben.


    Die Ansicht, dass man Arbeitnehmer an den Unternehmen beteiligen sollte, teile ich aber nicht. Dies würde seitens der Arbeitnehmer wieder nur als Anspruch verstanden - nicht aber als gleichzeitige Verpflichtung, so wie es sein müsste.


    Außerdem frage ich mich, wie das funktionieren soll!
    Ich stelle mir vor, dass ich mit meiner eigenen harten Arbeit und meinen Ersparnissen eine Firma gründe und erfolgreich bin. Neben dem Einbringen meiner Arbeit und meinen Ersparnissen bin auch ich es, der das Risiko trägt. Weiter stelle ich mir vor, dass ich so erfolgreich bin, dass ich noch Arbeitsplätze schaffen kann. Ich stelle also ein paar Leute ein, die nicht selbst aktiv und erfolgreich genug sind, um selbst ein eigenes Geschäft mit dem entsprechenden Aufwand und Risiko zu betreiben. Diese Leute bezahle ich angemessen. Damit habe ich der Gesellschaft m.E. insgesamt bereits einen großen Dienst erwiesen. ---- Und daraus will man mir nun wieder einen Strick drehen, indem meine Arbeitnehmer Anspruch auf Teile meiner Firma erhalten??? Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde als Konsequenz lieber auf Aufträge verzichten und keine Leute einstellen.


    Sollten sich die Gewerkschaften in dieser Angelegenheit durchsetzen, dann wäre dies also m.E. ein weiterer Sargnagel für den Standort Deutschland.

  • Nun sind wir aber arg weit weggekommen von der Verteufelung der Goldbesitzer, zu der Verteufelung der Gewerkschaften : - ((
    Ich bin keiner, der irgendeiner Gewerkschaft angehört, allerdings weiß ich sehr wohl zu erkennen, daß ohne deren Einwirkungen der Malocher heute noch bei 60 Wochen-Arbeitsstunden bei einem Almosen an Gehalt wäre, denn von selbst und freiwillig rückt keiner etwas heraus!


    Keiner, das stimmt nicht ganz,
    es hat immer schon weitsichtigere Unternehmer eines Schlages Julius Maggi gegeben, die erkannt hatten, wie es heute in der Werbung heißt, daß glückliche Kühe mehr Milch geben!


    Allerdings, die heute nur noch von Bilanz zu Bilanz denkenden Unternehmensführungen, denen das freisetzen der Menschen auf des Steuerzahlers Säckel von bezahlten Politikern ermöglicht wurde, für die macht sich jeder Rausgeschmissene erstmal mit eingesparten Lohnzahlungen in der Bilanz bemerkbar!


    Die Konsequenz, daß mit immer weniger Mitarbeitern immer mehr durchgepeitscht wird, ist die von Karl erwähnte Qualitätsminderung,
    die zwangsläufig nun eintritt, bzw. schon eingetreten ist!


    Der Deutschland-Achter fährt auch noch ein gutes Stück weiter, auch wenn man 3 von den 8 Ruderern über Bord sgeworfen hat, es stellt sich dann nur noch die Frage nach der noch verbliebenen Konkurrenzfähigkeit!


    Grüße
    Magor

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