ZitatAlles anzeigenOriginal von mesodor39
Was mich beunruhigt, das ist die nahezu komplette Realitätsverweigerung der Menschen in den westlichen Industrienationen.
Jeder vernünftig denkende und handelnde Mensch würde doch in Anbetracht der Nachrichten der letzten 14 Tage sein Geld in Sicherheit bringen und zumindest alle Konten, die verlustfrei verfügbar sind ganz oder überwiegend abräumen.
Es müssten sich lange Schlangen vor den Banken bilden. Doch: es passiert nichts dergleichen......
Die Menschen reagieren überhaupt nicht auf die Besorgnis erregenden Finanznachrichten.
Folge: Es wird noch mehr Murks gemacht. Immer mehr. Bis es derart heftig knallt, daß, bildlich gesprochen, kein Stein mehr auf den anderen steht.
Und pasieren tut das, wenn keiner mehr damit rechnet und daran glaubt, nach all den "Krisen", die nie kamen.
Also dann, wenn der Schaden und die Verheerung mangels Vorsorge auf jeder Ebene maximal sein wird.
Und das beunruhigt mich bei der ganzen "Finanzkrise" am allermeisten.
Die Realität "verweigern" geschieht erst dann, wenn ich mich zumindest zum Teil mit ihr auseinandergesetzt, bzw. gewisse Zusammenhänge erkannt habe. Erst dann, quasi als Selbstschutz oder nach dem Motto, wenn ich den Kopf in den Sand stecke, kann mich niemand mehr sehen, blende ich die Realität aus. Doch 99% der Leute die ich kenne (ist natürlich nicht representativ) verstehen nicht mal im Ansatz das Thema "Geld". Warum sollten sie dann auf die Bank gehen und ihre Ersparnisse abheben? Aus ihrer Sicht besteht doch gar keine Gefahr. In den 70ger Jahren war die Situation etwas anders. Da lebte noch die Generation welche z.T. 2 Zusammenbrüche miterlebt hatte. Das hat sie geprägt. 30 Jahre ohne grössere Unfälle haben aber die Risikowahrnehmung der jetzt Lebenden völlig ausgeschaltet. So wie sich noch im Sommer '89 niemand nur ansatzweise vorstellen konnte (nicht mal die Geheimdienste oder irgendwelche Experten), dass die Mauer im November fällt, so wenig kann sich die jetztige Generation überhaupt vorstellen, dass das Geldsystem kollabiert, bzw. das Geld nicht mehr "da" sein sollte.