Weil die meisten Kommentare über die "Glotze" und den "kaputten Teller" negativ sein, oute ich mich mal als Freund der beiden Motive.
Als ich die Glotze das erste mal sah, war ich auch erschrocken über das Motiv. Aber mit etwas nachdenken gefällt es mir sehr gut und ich finde es ausgesprochen ironisch & hintersinnig: Man bringt zur Feier eines Mediums ein Motiv heraus, das genau die größte Kritik an diesem Medium plastisch & greifbar vor Augen führt! Ein Fernseher ist nix als eine schäbige, langweilige Kiste, die mit bewegten Bildern und Tönen den Menschen davon abhält, sich die echte Welt anzusehen. Und die Münze ruft gradewegs "schau mich nicht an, es gibt sol viel schönere Dinge zum Ansehen!" -- und der deformierte Adler ist ein wunderbarer Hinweis darauf, wie das Fernsehen die Welt verfremdet und zurechtbiegt, damit sie dem eigenen Format entspricht. Dieser Einfluß macht nichtmals vor dem Staat halt --er wird zur Karrikatur seiner selbst.
Den Teller finde ich ähnlich ironisch / witzig: die Zerbrechlichkeit des Porzellans, auch 'weißes Gold' genannt wird auf einer stabilen, 'unzerbrechlichen' Münze aus Silber gewürdigt. Genau die Zerbrechlichkeit macht den Wert alten Porzellans aus -- bei EM-Münzen ist es dagegen die Beständigkeit des Materials, die seinen Wert ausmacht.
Ich finde das frisch, frech, neu -- mal was anderes, als Laubblätter oder eine Münze mit Porzellanbrennofen drauf.
André