ZitatAlles anzeigenOriginal von terekest
Hi, ich möchte mich jetzt auch mal in die Diskussion einklinken, nachdem ich bislang fast ausschließlich stiller Leser war.
German Long schrieb:
"Die Geldmengensteigerungen von gut 10-15% global in den letzten Jahren sind zwar eine starke, aber keine absichtlich herbeigeführte Hyperinflation, sondern dürfte an diesem Punkt im Lebenszyklus des Schuldengedeckten Papiergelds schlicht normales Erfordernis sein. Großenteils kommt das Geld aus dem "Schattenbankensystem", wo mit derivativen Instrumenten Liquidität vermehrt wird, ohne daß es auf die reale Wirtschaft entsprechend große antreibende Effekte hat."
Was ich immer noch nicht verstehe ist, warum eine zunehmende Geldmenge nicht automatisch inflationär wirkt. Ist es nicht egal, ob das Geld physisch oder in Form von Computerstellen vorliegt? Immerhin gibt es mehr Geld, und dadurch sinkt doch automatisch der Wert des bislang vorhandenen Geldes, oder?
Wenn die FED 100 Milliarden in den Markt pumpt und vorher gab es insgesamt (nehmen wir einfach mal eine Zahl): 1000 Milliarden, dann liegt die Gesamtzahl des Geldes nun bei 1,1 Billionen, es gibt aber nicht mehr Assets, die dem gegenüberstehen. Ist das ein Denkfehler meinerseits?
Viele Grüße
Terekest
Ist noch ein bischen komplizierter. Erstmal hast Du recht, wenn mehr Geld da ist, ist es weniger Wert.
Das Geld im Schattenbankesystem, also das in Pferdewettenähnlichen CDOs ets, wo mit Unterschied zur Pferdewette kein Pferd da ist und zudem ein hohe Wahrscheinlichkeit besteht, das gegen Ende des Rennens der Buchmacher mit dem Geld durchgebrannt ist, ist nicht mal im M3 enthalten. Also nicht nur Schattenbakensystem sondern auch Schattengeld. Und dieses wird ans Licht gezerrt (auch ins M-irgendwas), wenn die Banken es nun plötzlich in ihre Bücher nehmen müssen. Normalerweise entsteht Geld, wenn Banken Kredit ausgeben, und wird vernichtet, wenn der Schuldner den Kredit wieder zurückzahlt. Also entsteht Geld nur vorübergehend. Geht der Schuldner allerdings Pleite, so bleibt das Geld bestehen. Konkurse sind daher viel inflationärer als normale Kreditgeschäfte. Und was sehen wir gerade in der Hypotheklenkrise? Genau, Hausbesitzer und Bankenkonkurse.
Und dann wundert man sich über die inflation.
Eigentlich müssten die Zentralbanken dieses Geld durch hohe Zinsen dem Markt entziehen. Können sie aber nicht, weil sonst viele Banken sofort Pleite gehen.
Zum Goldpreis.
Gerade stehen alle PPT-Mannen in New York und Washington an den Pumpen. Leider ist das Leck zu groß und der Kahn kippt nach vorne. Die Lichter sind alle an und die Kapelle spielt noch...