Saccards Aktienmarkt Smalltalk

  • HIghtekki, das KGV beruht nicht auf Schätzungen. Einfach den Gewinn des letzten Jahres nehmen. Heute natürlich wird nicht die Schätzung des aktuellen Jahres sondern des nächsten verwendet!


    Mal angenommen man hat einen wirklichen Wachstumswert, der mit 20% wächst. Peter Lynch sagt ja KGV 10 wäre hervorragend, 20 fair. Er hat die alten KGVs verwendet. Heute wäre ein typisches verwendetes KGV von 20 bei Peter Lynch schon ein KGV von 24.


    US Steel KGV 20-25 ist natürlich in einer Hausse viel zu teuer. Max. 10 sollte man für einen Zykliker bezahlen. Und selbst dann dürfte man 50% verlust machen wenn die nächste rezession kommt. Der Trick bei den Zyklikern ist, bei hohen KGVs (z.B. 30) in der rezession zu kaufen und dann bei 10 zu verkaufen (der Kurs ist dann vielleicht 3 mal so hoch). Also nichts neues.


    ROIC hatte ich vor einiger Zeit für Bijou Brigitte mit ca. 100% berechnet. Hier zeigt sich, daß zu hohe ROIC Werte ebenfalls sehr gefährlich sind. gerade in Deutschland sucht man so einen Wert sonst vergebens. In den USA hätten sie schon längst Konkurrenz bekommen (selbst Moody's schafft das nicht mit quasi-monopol). Nun kommt scheinbar extrem viel Konkurrenz, z.B. aus Dänemark. Modeketten und Ketten wie Rossmann bieten ja inzwischen auch billigen Modeschmuck an. Das wichtige an Kennzahlen ist also, sich klarzumachen wie sie entstehen und wann solche Gründe sich ändern.


    Dann noch ein interessanter Link.
    http://www.the-great-retirement-experiment.com/


    Die Frage ist, ob man in Zukunft überhaupt noch Blue-Chips kaufen sollte. Ich meine inzwischen nein. Denn das Problem sind die Angestellten. Unglaublich viel haben die Unternehmen auf Kosten der Angestellten verdient. Das wird sich ändern. In China verdient ein Ingenieur schon jetzt $1000 mit einer Kaufkraft von 4000 Euro. brutto=netto. In 1 - 3 Jahren oder wenn der Euro auf $1.05 sinkt ist es soweit, der Chinesische Ingenieur verdient dann auch nominal mehr als ein europäischer Akademiker netto. Höhere Arbeitskosten werden sich jedenfalls nicht mehr vermeiden lassen und wenn man da 100000 Angestellte hat.. Zudem werden bald die ersten Blue-Chips pleite gehen. Nehmen wir mal GM. Nur als Beispiel. Wenn GM pleite geht und sich somit von der Schulden- und Pensionsproblematik entlasten kann, können sie die Preise um mehrere tausend US$ pro Fahrzeug senken. D.h. die verbleibenden "Schatzgalleonen" Daimler-Chrysler Ford usw. werden es dann mit einem Geisterschiff aufnehmen müssen. Sie werden früher oder später ebenfalls in die Pleite gehen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Man wird also eher in jüngere, kleinere Firmen investieren müssen, die Piraten und Korsaren sozusagen.


    Wer Neuengagements sucht: zur Zeit kaufe ich immer mal wieder Sega-Sammy und Zwack-Unicum. Sega-Sammy 253 Mio Aktien ausstehend, 3100 Yen pro Aktie, 600 Yen cash pro Aktie und 260 Yen Gewinn im letzten Jahr. KGV knapp 10, allerdings sieht das Pachinko Geschäft in Japan nicht gerade rosig aus zur Zeit, man sollte sich also die neueren Zahlen mal genauer ansehen. Zwack-Unicum hat ein noch niedrigeres KGV, dafür hat Ungarn aber auch 9% Zinsen und nicht 0.5% wie Japan. Div-Rendite übrigens nach 15% Quellensteuer ca. 7% für diejenigen die nicht in Ungarn ihren Wohnsitz haben.


    Gruß
    S.

  • Zitat

    Original von Saccard



    D.h. wer langfristig in Aktien investiert, wird bis zum Jahr 2030/2040 inflationsbereinigt keine Gewinne machen. Im Extremfall könnten dann Aktien sogar unterbewertet sein, so daß es nochmal länger dauern wird bis man +/-0 herauskommt (was im Vergleich mit Rentenversicherung & co. gar nicht mal schlecht ist!).
    .


    Dann sprechen wir uns in 30 Jahren wieder. Ich bin davon überzeugt das der Dow in der Zeit mindestens 5% p.a. Realrendite erwirtschaftet.

  • Zitat

    Dann sprechen wir uns in 30 Jahren wieder. Ich bin davon überzeugt das der Dow in der Zeit mindestens 5% p.a. Realrendite erwirtschaftet.


    Leider leider wäre das historisch einzigartig.


    Von 1900 bis 2000 hat der Dow im Schnitt 4.5% zugelegt. Plus Dividende. Nach Inflation blieb nur die Dividende. Also nichts mit 5% real.


    Der Dax hat von 1960 bis heute 5.6% pro Jahr inklusive Dividende erreicht, Inflation muß hier auch nochmal abgezogen werden.


    In beiden Fällen waren Aktien zu Beginn sehr günstig bewertet. Nicht weit über dem historischen Durchschnitt so wie heute.


    Und trotzdem haben alle diese Rechnereien immer noch einen massiven Fehler!!


    Im Rückblick kann man natürlich sagen was wäre wenn man in den Dow investiert hätte. In Wahrheit aber hätte kein Investor 1900 sein Geld nur im Dow angelegt. Es gab ja neben den USA noch andere Länder. Rußland, Deutschland, Argentinien, Österreich-Ungarn. In diesen Ländern sind die Aktieninvestments wertlos geworden. -100%.


    Realistisch müßte man also rechnen:
    20% USA
    20% Deutschland
    20% UK
    usw.


    Von den 40% USA/UK hätte man dann real 4.5% pro Jahr gemacht. Das wären dann immerhin 3.5% real auf 100% bezogen.


    Langfristig kann es keine reale Rendite >0% geben, der Josephspfennig läßt grüßen. Der Zwang zum timing ist also immer vorhanden.


    Die Märkte bergen mehr Risiko als man denkt.


    Gruß
    S.

  • Wie beurteilen die Experten hier die Lage? Kippt jetzt der Aufschwung oder läuft er nach einer Bärenfalle noch bis Januar weiter?


    Ich bin seit mehreren Jahren fast immer zu 100% in weltweiten Aktienfonds investiert gewesen. Bis Juni 2006. Derzeit bin ich mit 30% Aktien long. Austeigen oder Aufstocken?

  • Die ganze o.a. Betrachtung erfolgt aus der Sicht eines Traders bzw. kurz bis mittelfristigen Anlegers dessen Motto billig kaufen und teuer verkaufen heisst. Nichts dagegen!
    Aber Aktienbesitz könnte man auch als Sachwertbesitz definieren; ohne jeglichen Blick auf die Wertpapierbörsen.
    Da keine Absicht besteht, Aktienbesitz zu verkaufen, sind die Notierungen an den Börsen irrelevant. Allerdings erwartet man als Miteigentümer eine Ausschüttung des Gewinnes des Unternehmens in Form einer Dividende. Diese Dividende sollte nach Möglichkeit stetig fließen, weil man einen Teil seines Lebensunterhaltes davon bestreiten will.

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Zur Zeit ist extreme Vorsicht ratsam, auf keinen Fall Aktien aufstocken.


    Rising wedge scheint gebrochen. Nur ein Anstieg des Dow Jones Transportation um ca. 5% würde nach Dow Theory einen Bullenmarkt generieren/bestätigen. Ein Ausbruch nach utnen aus dem rising wedge heißt, daß wir in 1 bis 3 Monaten unter den Beginn fallen (ca. 10% runter), damit aber wären Industrial und Transportation Index unter den letzten Tiefständen und somit ein längerfristiger Bärenmarkt eingeläutet.


    Gute Einzelwerte dagegen kann man zu vernünftigen Kursen immer kaufen. Ich halte als größere Positionen derzeit nur Zwack-Unicum und Sega-Sammy, beide haben Enterprise Value / EBITDA ratios von ca. 5 was extrem günstig ist.


    Buchempfehlung "Value Investing" von Greenwald kann ich auch noch aussprechen.


    Gruß
    S.

  • Mich würde mal eure Meining interessieren. Da ich mit einem massiven Einbruch rechne, habe ich mich vor einigen Wochen komplett aus dem Aktienmarkt verabschiedet. Mal angemommen wir erleben einen erneuten Crash - das wäre dann der zweite innerhalb von nicht einmal 10 Jahren. Wie denkt ihr wird sich das auf das Anlegerverhalten in der Zukunft auswirken (nach Dot.com Blase, T-Aktien-Fiasko, Worldcom etc...?


    Wenn man sich die Statisiken so ansieht, war nach dem großen Crash der 1929/1930 über Jahrzehnte kaum Geld an den Börsen zu verdienen - wenn nun zwei solche Crash`s innerhalb von sehr kurzer Zeit eintreten, dürfte das die Anleger doch auf ähnlich ungewisse Zeit von Aktien- und Fondsinvestments Abstand nehmen lassen.


    Wie haben sich eigentlich die Kurse von Minengesellschaften während bzw. kurz vor und nach der Wirtschaftskrise verhalten ??? Mir feheln diesbezüglich zuverlässige Quellen. :rolleyes:

  • Ich bin zwar nicht Saccard, aber interessant ist sicherlich folgender Artikel:


    http://www.gold-eagle.com/editorials_05/baltin090406.html


    ...The stock tables that I found, brought back some fond and not so fond memories, were absolutely amazingK In 1975 most gold and silver stocks were trading under $2 and a lot were penny stocks trading under $0.25. Don't forget that we were at or near the bottom of the worst Bear Market since 1929 - 1932 Even with gold up 600% from the 1971 low of $35 to the 1975 top of $200 most gold and silver shares did little to make anyone except perennial gold and penny stock traders wake up and take notice. I worked for Dominic & Dominic at the time and the President was one of the worlds Biggest Gold Bulls who became famous for going to Japan and turning them on to Gold. I held a few seminars in an attempt to push Gold as the best way to make money in a falling market but getting an order was like pulling teeth. It was not until gold retraced all of its first big sell-off and got back above $200 (the equivalent to $730 today) did the gold and silver stocks start there historic bull market runs that would end at un-imaginable prices. Some examples were: Lion Mines - 1975 price $0.07 / 1980 price $380 YES that's right it's not a misprint you could of bought 10,000 shares of lion mines in 1975 for around $700 dollars and if you held on for the whole 5 years until January 1980 you could have netted a total profit of around $3,799,300. Not bad hey!!!!! A few others were Bankeno - 1975 price $1.25 / 1980 price $430. Wharf Resources - 1975 price $0.40 / 1980 price $560. Steep Rock - 1975 price $.93 / 1980 price $440, Mineral Resources - 1975 price $.60 / 1980 price $415 . Azure Resources - 1975 price $0.05 / 1980 price $109. The majors also performed superbly but nothing like when compared to the juniors. WARNING: The juniors although offering great potential, also contain much greater risk, as most of them ended up falling back to zero. So be careful...


    P.S Was normale Aktien angeht, war es da nicht so, dass 1933 niemand was von Aktien wissen wollte und 1937 der Dow Jones wieder 400% höher stand??!! Ich glaube schon... ;) Das ist doch die ideale Strategie, erst die Kaufkraft halten oder sogar vervielfachen und dann später in "billige" Aktien stecken...

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

    2 Mal editiert, zuletzt von Homm13 ()

  • Es war immer Geld zu verdienen, gerade in den Jahrzehnten nach dem Crash. Der Markt vor 1929 war extrem irrational und rationale Investoren konnten kaum Gewinne verbuchen.


    Zur Zeit sind die Bewertungen hoch, aber nicht verrückt wie Marc faber sagt. Es ist ein richtiger Bewertungbrei, nichts ist richtig teuer, nicht richtig günstig. Im Jahr 2000 waren die Technologieaktien teuer, Value Investoren konnten aber mit Phillip Morris usw. noch richtig Gewinne machen. So etwas gibt es heute praktisch gar nicht mehr. Ich habe vor kurzem einen Index für Value Investoren gesehen nach dem wir so wenig Value Chancen haben wie seit 1971 nicht mehr. Vielleicht sogar ein Allzeittief.


    Trotzdem versuche ich es, Depotbestand Aktien derzeit:


    1. Sega Sammy Holdings
    2. Conor Medsystems
    3. Johnson & Johnson
    4. Takefuji
    5. Graco
    6. Hoya


    Sega Sammy kostet 2500 Yen pro Aktie, davon sind 860 Yen pro Aktie cash, 900 Yen gehen auf das Konto von Sega bei einem KGV von 16.5 (Spielefirmen wie Nintendo, EA oder Square werden mit KGVs von 20-30 bewertet), d.h. 740 Yen für Sammy, ein jahreszeitlich volatiles Geschäft, das aber in den letzten 5 Jahren mit 23% gestiegen ist und nun 182 Yen pro Aktie bringt nach dem diesjährigen Einbruch (nach Prognose waren es 242 Yen. Das sind KGVs von 4 bzw. 3 und EV/EBIT Ratios von 2.4 bzw. 1.8 Nächstes Jahr gelten andere Regeln bei den Pachislot Geräten, die Jackpots wurden auf 80% weniger limitiert.


    Conor Medsystems ist reine Arbitrage bei einer Übernahme.


    Takefuji vergibt in Japan Konsumentenkredite. Zur Zeit müssen die Firmen Rückstellungen bilden wegen Zinsrückzahlungen an die Kunden im grauen Bereich von 20-30% Zinssätzen. Dadurch fallen die Gewinne, ca. 15 derzeit. Sonst wäre es ca. 10.
    Zur Zeit notiert die Aktie bei 67% des Buchwertes, der keinen Goodwill enthält und fast nur aus Cash besteht, wobei aber der Löwenanteil eben Konsumentenkredite sind. Für Kreditausfälle sind Rückstellungen von 5% der Forderungen getroffen worden, mehr als ca. 7000 Euro umgerechnet verleiht man nicht an einzelne Kunden.


    J&J ist ja bekannt, Graco und Hoya sind m.E. derzeit mäßig günstig bewertet, also nichts um größere beträge anzulegen.


    Das wären so meine Ideen.


    Gruß
    S.

  • Zitat

    Original von Saccard
    ......Zur Zeit sind die Bewertungen hoch, aber nicht verrückt wie Marc faber sagt. Es ist ein richtiger Bewertungbrei, nichts ist richtig teuer, nicht richtig günstig. Im Jahr 2000 waren die Technologieaktien teuer, Value Investoren konnten aber mit Phillip Morris usw. noch richtig Gewinne machen. So etwas gibt es heute praktisch gar nicht mehr. Ich habe vor kurzem einen Index für Value Investoren gesehen nach dem wir so wenig Value Chancen haben wie seit 1971 nicht mehr. Vielleicht sogar ein Allzeittief.....


    Auf dem Höhepunkt des Gewinnzycklusses sollte man alles kaufen, blos aber keine Aktien. Japan kann ich nicht einschätzen. Jedoch vermute ich, daß die stark von der Weltkonjunktur abhängig sind. Genau so wie übrigens Deutschlands Aktien auch.


    Und bei anziehenden Verbraucherpreisen oder ausufernden Geldmengen sollte man auch von Anleihen Abstand nehmen. Momentan haben wir sogar beides.


    Auch wäre es unvorteilhaft in einem auf höchstem Niveau stagnierenden (viele Euro-Länder, einige Gegenden der USA) oder gar steil fallenden (einige andere Gegenden der USA) Immobilienmarkt zu investieren. Da ist viel zu viel geliehenes Geld im Spiel.
    Wohl dem, der schuldenfrei in Deutschlands Immobilien investieren kann. Wenn noch ein Markt blasenfähig ist, dann ist es der Dt. Immobilienmarkt (meine Meinung)....


    Und "Emeriin-Markets" wie China, bei denen nun die Regierung auf die Konjunkturbremse tritt.... (wie wars mit der Brandtschen Investitionssteuer in D und was kam danach???), auch die sollte ein Anleger besser meiden, wie der Teufel das Weihwasser.


    Fazit: "gute" Geldanlagen scheinen derzeit Mangelware zu sein. Egal, wo man hinkommt: überall ist bereits viel zu viel Geld, daß Preise und Profitaussichten kaputt gemacht hat.....

  • Der Rüstungshaushalt der USA wurde wieder deutlich erhöht, die Lage um den Iran wird kritischer.
    Wenn man Aktien sucht... Rheinmetall würde ich für aussichtsreich halten, - mach ich aber nicht:-)
    Andererseits diskutieren wir seit langem die $-Schwäche, was bedeutet, dass sich die Kriegslust der USA auf den Goldkurs schlagen wird. Dieser Effekt wird von steigender Inflationsgefahr unterstützt.
    Alles läuft zur Zeit immer schneller und höher, aber das ist immer so vor einem Absturz.
    Aus diesem Grunde sind wir hier doch im richtigen Forum

  • Mesodor, alles korrekt und richtig. Bis vielleicht darauf, daß in Deutschland die Immo-Preise genauso hoch sind wie in den USA (Median-Home $200000).


    Wer soll in Deutschland noch Immobilien kaufen, wenn von den unter 30-jährigen 15% arbeitslos sind und 25% sich per 400 Euro Job, Zeitarbeit oder befristetem Arbeitsverhältnis durchschlagen müssen?


    Aktien sind natürlich Unsinn. Value Investing besteht alelrdings darin, Einzelwerte zu analysieren. Und da gibt es sehr wohl noch einige wenige Schnäppchen. Lupenreine Value Investments sind für mich nur welche mit min. 40% Discount zum inneren Wert. Das sind zur Zeit nur Johnson & Johnson sowie Sega Sammy. Für japanisch sprachbewanderte evtl. auch Sankyo. 3 Stück nachdem man hunderte von Werten durchgesehen hat..


    Das scheint mir auch das Fazit bei den Aktien zu sein. Alles überteuert, aber nicht verrückt, Schnäppchen praktisch nicht vorhanden. Wie's weitergehen soll, weiß eigentlich niemand. Ich tippe darauf, daß ALLE Anlagen ca. 3-5% Ertrag liefern werden, was natürlich bei 9% und mehr Prognose bei den Pensionsplänen der US-AGs und privaten Altersvorsorgeplänen verheerend wirken wird.


    Gruß
    S.

  • Ich erwarte für die nächsten Jahre real fallende und überwiegend negative Erträge nahezu aller Geldwertanlagen.


    Einzelne Aktien mögen davon ausgenommen sein.


    Was auch Aktienbesitzern passieren kann, sieht man hier:


    http://cgi.ebay.de/Badische-Ma…geNameZWD1VQQcmdZViewItem


    Und dabei sind die Aktionäre der Badischen-Maschinenfabrik-Durlach noch gut weggekommen.


    Dennoch sind Denominierungen auf 20 Prozent des Ursprungswertes nicht gerade erstrebenswert.


    Bis zum Krieg waren solche Firmen gewiss das, was man heute als "blue Chips" oder "Witwen- und Waisenpaipere" bezeichnen würde.


    Die Stahl- und mAschinenbaubranche war gewiss eine Boombranche, vergleichbar mit den Investmentbanken heute. Jede Zeit hat eben ihre eigenen "Helden".


    Der hier hat 1923 "nichts" verloren. Anscheinend war Bier eine "sichere Bank":


    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…ttype=cross_promot_widget


    Das "Dicke Ende" kam aber später. Die Firma war in Ostdeutschland tätig. Totalverlust. Vielleicht können die Aktionäre irgendwann mal in Fledermausdung "machen".


    In D sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren nicht gestiegen. Ehr gefallen. Warum wohl "kaufen" sich hier seit kurzem massiv ausländische "Investoren" ein?

  • Zitat

    Original von mesodor39
    . Anscheinend war Bier eine "sichere Bank"
    In D sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren nicht gestiegen. Ehr gefallen. Warum wohl "kaufen" sich hier seit kurzem massiv ausländische "Investoren" ein?


    Die Aktien von Brauereien in D waren früher - und sind es in Einzelfällen immer noch - vor allem interessant, weil sie zumeist durch überproportionalen Immobilienbesitz "gehedged" (wie man heute sagen würde) waren. Die Leute trinken je nach Wirtschaftslage mal mehr, mal weniger Bier, wohnen müssen sie immer. Die Straße, in der ich in München aufgewachsen bin, gehörte zur Gänze der Pschorr-Brauerei, und Brau-Aktien waren für viele kleine Leute die einzigen Aktien, die sie überhaupt anrührten.


    Internationale Investoren kaufen jetzt massiv deutsche Immobilien, die ja traditionell eher teuer sind (Immobilienkultur vs. angelsächsische Aktienkultur), eben weil sie seit Jahren stagnieren und inzwischen z.T. billiger sind als in Ländern wie Spanien und Italien. Bin gespannt, ob diese Teuerungsattacke gelingen wird.


    gruss
    goldcore

  • Saccard, wieso siehst Du kein Value in Ölaktien wie ConocoPhillips mit KGV 6x und Kurs/Cashflow 4x ?


    Natürlich steht und fällt alles mit der Annahme über den zukünftigen Ölpreis, darum haben wohl viele Value-Investoren auch Vorbehalte.


    Nüchtern betrachtet, diskontieren solche Ölaktien einen langfristigen Ölpreis von 40 Dollar.


    Gerade darum sehe ich bei den Öltiteln eine grosse Sicherheitsmarge: Fällt der Ölpreis auf 40 Dollar, ist praktisch alles schon in den heutigen Kursen drin. Vielleicht geht der Gewinn von Conoco um 50% oder sogar 70% zurück, doch dann mit KGV 12 oder 20 wäre dies für einen Blue Chip von Weltrang immer noch nicht dramatisch.


    Bleibt der Ölpreis dagegen nur schon auf dem heutigen Niveau, so hat man eine Upside von 100%, um nur schon den Bewertungdurchschnitt des Markes zu erreichen (und ich erwarte eher eine neue Baisse mit genereller KGV-Kontraktion).


    Ausserdem bin ich sehr bullish für den Ölpreis, aber ich würde auch Conoco kaufen, wenn ich es nicht wäre.


    Die Sicherheitsmarge ist so fett, wie sie nur sein kann. Was spricht dagegen?

  • Niedrige KGVs und hohe ROIC Werte kommen durchaus auch dann vor, wenn eine Branche gerade unglaublich boomt. Häufig kauft man dann Zykliker mit vermeintlich niedrigem KGV, halbiert dann aber sehr schnell sein Geld während die Gewinne noch schneller fallen. Bei den Ölwerten und Minenwerten sieht es mir ganz danach aus. Zykliker versuche ich zu vermeiden, das ist eine Sache für sich.


    Das besondere bei Ölwerten ist nun, daß sie langfristig gar keine Zykliker sind. Langfristig waren das sehr gute Anlagen. Deswegen denke ich, daß Ölwerte die Ausnahme sind, mit der man es versuchen könnte, auch wenn ich von erheblichen Risiken ausgehe. Es könnten auch politische Risiken existieren oder vielleicht sogar Preisbindungen wenn man längerfristig denkt.


    Stahlwerte und (Rohstoff-)Minenwerte würde ich also mit Sicherheit nicht kaufen, bei den Ölwerten bin ich mir einfach nur unsicher und deswegen kaufe ich sie derzeit nicht. KGV 20 wäre definitiv zu teuer, KGVs bis 15 ok wenn man von normalen Ölpreisen ausgeht. Haben wir jetzt teure, immer noch billige oder normale Ölpreise??


    Fakt ist jedenfalls, daß Ölwerte viel umweltfreundlicher (einfach abpumpen) sind als Minenwerte (riesige Erdmengen bewegen, spätere Auswaschungen von Schwermetallen wie Blei).


    Gruß
    S.

  • Ich würde sagen, wir haben immer noch billige bis normale Ölpreise, das sieht man schon daran, dass die globale Nachfrage weiterhin stark wächst.


    Die Ölhausse ist erst zu Ende, wenn massive Demand Destruction einsetzt, wie auf dem letzten Top 1979-81, als der globale Ölverbrauch massiv zurück ging.


    Inflationsbereinigt befindet sich der Ölpreis zudem immer noch rund 40% unter seinem Höchst von 1980. Der Ölpreis ist über das letzte Jahrhundert betrachtet real immer teurer geworden. Was Sinn macht, weil es ja immer weniger von dem Zeugs gibt bzw. an immer entlegeneren Stellen nach immer kleineren Reservoirs gebohrt werden muss.


    Aber natürlich gab es grosse Zyklen. Am Ende eines jeden Zyklus wurde jedoch ein neues reales Höchst erreicht, und davon sind wir in heutigen Dollar gerechnet immer noch weit entfernt. Hinzu kommt die Dollar-Inflation der nächsten Jahre, die Bernanke produzieren wird. Von daher erscheint mir ein neues Top bei real mehr als 100 heutigen Dollar oder vielleicht 200 "neuen" Dollar durchaus realistisch.


    Ein anderer Indikator ist die generelle Skepsis des Marktes. Der Konsens der Analysten rechnet langfristig mit Ölpreisen von 40-55 Dollar, also immer noch tieferen Werten als dem aktuellen Preis. Dies ist umso absurder, da der Terminmarkt bis 2012 einen Ölpreis von 65 Dollar vorhersagt. Oder anders gesagt: Conoco & Co. könnten heute die ganze Produktion bis 2012 zu 65 Dollar verkaufen und damit die Prognosen der Analysten alt aussehen lassen.


    Auf dem Top von 1980 bei rund 30 Dollar dagegen war es für den Konsens klar, dass der Ölpreis noch auf 100 Dollar steigen wird, und die Ölaktien waren entsprechend bewertet.


    Heute dagegen eskomptieren die Öltitel immer noch fallende Ölpreise.


    Das einzige, was mir wirklich Sorgen bereitet, sind die politischen Risiken in Form von Sondersteuern, Enteignungen und Preisobergrenzen.


    Allerdings sind die Ölmultis geographisch recht breit diversifiziert. Ausserdem würden alle diese Massnahmen zu einem weiteren Anstieg des Ölpreises führen, so dass der mittelfristige Effekt für die Firmen nicht negativ sein muss.


    Gruss
    Andvari

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