Hedgefonds

  • Bovbov hat recht.


    Wenn der Hedgefond genug gesammelt hat ist die Versuchung gross durch irgendwelche scheingeschäfte pleite zu gehen.


    Und nichts mehr auszahlen zu müssen.


    Ausserdem ist das Problem bei den ganzen Papieren(Aktien, Derivate, Fonds), selbst wenn man im Plus liegt und es kommt pötzlich die Geldentwertung über Nacht, ist man sein ganzes Geld los, da plötzlich wertlos.


    Und genau dagegen versichert einen Sachbesitz, sei es Öl oder Gold oder Land oder Maschinen oder sonstwas.


    Deswegen kann man bei an der Börse gehandelten Papieren getrost von Roulette sprechen.


    Denn, wenn die '0' fällt, die Inflation da ist oder die Emmittenten pleite sind, dann ist das Geld weg. Und kann auch nicht mehr auf die schnelle in Gold umgetauscht werden!

  • @ kroesus:


    Zitat

    Ausserdem ist das Problem bei den ganzen Papieren(Aktien, Derivate, Fonds), selbst wenn man im Plus liegt und es kommt pötzlich die Geldentwertung über Nacht, ist man sein ganzes Geld los, da plötzlich wertlos.Und genau dagegen versichert einen Sachbesitz, sei es Öl oder Gold oder Land oder Maschinen oder sonstwas.


    -> Das ist sicher richtig, hat mit der obigen Diskussion aber nicht viel zu tun, da es vielmehr um den Vergleich Hedge Fond vs. Aktien Fond bzw. kurzfristige vs. langfristige Spekulation ging. Beides unterliegt klarerweise dem von Dir oben genannten Risiko.


    Zitat

    Deswegen kann man bei an der Börse gehandelten Papieren getrost von Roulette sprechen.


    -> Diese Schlussfolgerung ist schlicht falsch. Es gibt zwischem dem Risiko einer Waehrungsreform als Basisrisiko und den Wahrscheinlichkeitsverteilungen bei Hedge Fond oder Aktien Investments keinen kausalen Zusammenhang. Roulette ist ein Gluecksspiel und unterliegt klaren fixen Wahrscheinlichkeiten. Aktien- oder Hedge Fond Investments hingegen nicht. Dies habe ich mehrfach erklaert - das Gegenteil zu behaupten ist 100% falsch.


    Gruss.

  • Eine andere Erklaerung, warum der Vergleich zum Roulette voellig aus der Luft gegriffen ist, habe ich oben geliefert:


    Zitat

    Im uebrigen ist es voellig belanglos fuer die Moeglichkeiten des Einzelnen, ob eine Spekulation in der Summe ein Nullsummenspiel ist. Informationsvorspruenge, Unterschiede in der technischen Ausstattung, Bildungsunterschiede, etc. tragen alle dazu bei, dass sich Chancen und Risiken zwischen den einzelnen Spekulanten verschieben - zu Gunsten des einen und zu Ungunsten des anderen.


    Und genau deshalb gibt es immer die Moeglichkeit langfristig an den Maerkten Geld zu verdienen, weil sich Chancen- / Risikoverhaeltnisse aufgrund der Gegebenheiten zum Vorteil einiger weniger verschieben. An den Future-Maerkten verdienen ca. 10% der Marktteilnehmer das, was die anderen 90% verlieren -> extreme Neigung der Konzentrationskurve. Trading an den Future Maerkten als grundsaetzlichen Bloedsinn abzutun, ist realitaetsfern.



    Gruss.

  • Beim Roulette ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Null fällt, 1/37.


    In Deutschland war im letzten Jahrhundert 3x eine Währungsreform, 2x eine Hyperinflation mit Geldentwertung.


    Wer 'Wertpapiere' hielt, war angeschissen.


    Das Risiko ist natürlich nicht erechenbar, das ist richtig. Nur, es besteht unbestritten!

  • KROESUS:


    Wir reden hier ganz klar aneinander vorbei. Druecke ich mich denn so unverstaendlich aus? In der gesamten Diskussion dieses Threads geht es in keiner Weise um das Basisrisiko der Geldentwertung, sondern vielmehr um den Vergleich kurzfristiger vs. langfristiger Spekulation einerseits und Hedgefonds vs. Aktienfonds andererseits.


    Hier aeusserte sich der User bovbov, dass kurzfristige Spekulation reines Gluecksspiel sei und nur langfristige Spekulationen (einem so wie er sich ausdrueckte Trend folgend, der auf Naturgesetzen beruhe) einen oekonomischen Sinn machten. Diesem hast Du zugestimmt und ich massiv widersprochen.


    Das alles hat aber wirklich nichts mit einem grundsaetzlichen Basisrisiko der Geldentwertung zu tun! Lass mich Dir eine Frage stellen:


    Kennst Du Dich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung aus? Falls nicht, erklaere ich Dir die Zusammenhaenge gerne naeher, falls doch, wirst Du mir sicherlich bei allem, was ich bisher gesagt habe, zustimmen.



    Ich wundere mich etwas, dass solch ansich banale Themen fuer soviel Verwirrung sorgen. Wo sind all die professionals in diesem Board, die ganze Buecher ueber die Richtigkeit meiner Aussagen schreiben koennten? Es ist m.E. schade, dass soviel aneinander vorbeigeredet wird - liegt dies an mir oder vielmehr daran, dass meine Beitraege nicht aufmerksam gelesen werden?



    Das Thema ist eine weitere Diskussion auf diesem sich staendig wiederholendem Niveau leider kaum noch wert. Let's move on...

  • Dieser Artikel wurde zwar 2002 geschrieben, lohnt sich trotzdem:

     J.P. Morgan Chase: Das Wanken der Bank bedroht das Finanzsystem der Welt


    Ausgerechnet die Bank, die den Namen eines der berühmtesten Bankiers trägt, ist die grösste Gefahr für das Finanzsystem: J.P. Morgan Chase könnte unter einem Derivateberg zusammenbrechen.


    Von Markus Schär



    John Pierpont Morgan genoss den legendären Ruf, dass er jede Situation durch die schiere Kraft seines Willens kontrollieren konnte. Als 1907 an der Wallstreet Panik ausbrach, weil einige Finanz-Kartenhäuser einstürzten, schritt der 70-jährige Bankier deshalb ein und brachte im Alleingang das Vertrauen zurück. Sein Typ könnte schon in den kommenden Wochen wieder gefragt sein, ausgerechnet wegen der Bank, die seinen Namen trägt:
    J.P. Morgan Chase.


    Kurs 70 Prozent unter dem Höchst


    Die Bank, das zweitgrösste Finanzhaus der Welt, musste letzte Woche die Anleger warnen. Der Gewinn werde im laufenden Quartal einbrechen, einerseits weil die Handelsgewinne gegenüber dem Vorjahr bereits um ein Milliarde Dollar eingebrochen seien, anderseits weil die notleidenden Kredite, vor allem an Telekom- und Kabelunternehmen, um eine Milliarde angestiegen seien. Der Aktienkurs stürzte deshalb ab. Er liegt derzeit, 70 Prozent unter dem Höchst, auf dem Stand von Ende 1995.


    Das Schlimmste ist noch nicht vorbei


    Noch schlimmer als der Vertrauensverlust der Anleger trifft die Bank aber die Zurückstufung durch die Rating-Agenturen. Standard & Poor´s nahm das Rating auf A-plus zurück. Und die zuständige Analystin sagte seither, sie glaube nicht, dass für J.P. Morgan Chase das Schlimmste schon vorbei sei: Nur wenn keine fundamentalen Probleme oder Überraschungen aufträten, lasse sich aber 2003 eine weitere Rückstufung vermeiden - und diese könnte eine Abwärtsspirale auslösen.




    Chase Manhatten Banc

    Probleme auch in Lateinamerika
    Die Experten zweifeln denn auch, ob die sorglose Kreditvergabe an Telekom-Firmen das wahre Problem von J.P. Morgan Chase ist: Die seit zwei Jahren schwelende Misere wurde nicht erst in diesem Quartal akut. Die Bank kämpft mit Problemen, die noch weit schwerer wiegen. Sie steckt, als wichtigste Konstrukteurin von Derivate-Deals, mitten im Schlamassel von Enron: Inzwischen weigern sich Versicherungen, für die Schäden der Bank aufzukommen - der Fall kommt im Dezember vor Gericht. Und J.P. Morgan Chase gehört auch zu den grössten Gläubigern von Argentinien und Brasilien, das erneut in die Krise gerät. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Internationale Währungsfonds jetzt wieder hilft, obwohl US-Finanzminister Paul O´ Neill noch im Sommer meinte, die IMF-Milliarden landeten nur auf irgendwelchen Schweizer Konten.


    Keine Bank, sondern ein Hedge Fund
    Für Unbehagen sorgt aber vor allem das Derivate-Geschäft von J.P. Morgan Chase, das kaum noch jemand überblickt. «Das ist keine Bank, das ist ein Hedge Fund», sagt ein Fondsmanager. Gegenwärtig stehen gemäss dem Office of the Comptroller of the Currency insgesamt Derivate in einem Nominalwert von 51 Billionen (amerikanisch: trillions) Dollar aus, die Hälfte davon bei J.P. Morgan Chase.
    Viele Geschäfte neben der Bilanz


    Und das sind nur die offiziellen Volumen - wie der Fall Enron zeigte, laufen solche Geschäfte häufig unkontrolliert neben der Bilanz. Da der grosse Teil der Derivate nicht gehandelt wird, zeigen sich Verluste auch erst, wenn etwas schief geht. Gemäss Experten beträgt das Risiko bei Derivaten rund zwei Prozent des Nominalwertes, bei J.P. Morgan Chase also über 400 Milliarden Dollar. Die Börsenkapitalisierung der Bank beträgt noch knapp 38 Milliarden.


    Gefahr, wenn der Goldpreis steigt
    Am gefährdetsten sind die Gold-Derivate der Bank. Vor zwei Jahren mussten sich, wie Insider vermuten, die beiden grössten Goldhandels-Banken J.P. Morgan und Chase Manhattan überstürzt zusammenschliessen, weil sie sich mit Gold verspekuliert hatten. Und die fusionierte Bank hält immer noch einen grossen Teil der Derivate auf Gold, offiziell je nach Bewertung 45 bis 60 Milliarden Dollar. Dabei handelt es sich ausschliesslich um Leerverkäufe: Wenn die Bank das Gold, das sie zu tiefen Preisen bei Notenbanken ausgeliehen hat, zu höheren Preisen zurückgeben muss, bekommt sie ein Problem - und der Goldpreis könnte explodieren.
    Schlimmer als der Fall von LTCM


    Deshalb gilt J.P. Morgan Chase inzwischen als Zeitbombe. Wenn die Bank ins Wanken gerät, könnte sie noch schlimmere Beben auslösen als der Zusammenbruch von LTCM vor vier Jahren. Damals schritt Alan Greenspan ein und zwang die wichtigsten Banken, den Hedge Fund auszukaufen, um einen Kollaps des Finanzsystems zu verhindern. Bei J.P. Morgan Chase könnte wohl nicht einmal eine Autorität wie John Pierpont Morgan mehr helfen.

  • Alan Greenspan hat sich erneut gegen eine Regulierung von Hedgefonds ausgesprochen. Dagegen will die Börsenaufsicht SEC die Hedgefonds stärker an die Kandare nehmen.


    Der Zustrom von frischen Kapital im Zeitraum April bis Juni nimmt immer mehr ab und lag zuletzt nur bei einem Zuwachs von 7,5 Mrd. Dollar (in den letzten 4 Quartalen zuvor im Durchschnitt je 21 Mrd. Dollar).


    Die Kursgewinne sind zuletzt auf 2 % geschmolzen. Wegen der hohen Gebühren kassierten die 25 erfolgreichsten Manager im vergangenen Jahr im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 207 Mio. Dollar. Dies stammt aus bis zu 5 % des Fondsvolumens als fixe Managementpauschale und einer Gewinnbeteiligung, die bis zu 50 % reichen kann.


    Spitzenverdiener war George Soros (79), der mind. 750 Mio. Dollar verdient hat. An zweiter Stelle folgt David Tepper, ein ehemaliger Anleiheexperte von Goldman-Sachs, mit einem Jahresverdienst von 510 Mio. Dollar.


    Quelle: Die Welt, 26.8.2004, S.17

  • Ob für einen Anleger hedge-Fonds in Betracht kommen - das mag jeder selber entscheiden. Ich halte mich jedenfalls fern ...


    Problematisch erscheint in jedem Fall die Gefahr, die von Hedgefonds auf das Fianzsystem ausgeht.


    Laut Dr. Martin Weiss (Sicheres Geld) verwalten insgesamt 408 Banken in den USA ein Anlagevermögen von über 5,4 Billionen Dollar. Im Gegenzug besitzen sie gleichzeitig Derivate, deren Nennwert diesen Betrag um ein 10faches übersteigt !


    Gruß
    Schwabenpfeil

    Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich,
    durch den Keller zu fahren.


    Man muss nur die Nerven bewahren !

  • Warnung vor Hedge-Fonds gerechtfertigt?


    13. Okt. 2004


    Gerd Häusler, Leiter der Abteilung Internationale Kapitalmärkte des Internationalen Währungsfonds (IWF), warnt vor den langfristigen Risiken für das internationale Finanzsystem durch spekulative Hedge-Fonds.


    In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärt Häusler, rückläufige Renditen von Hedge-Fonds könnten ihre Anbieter dazu verführen, Positionen mit höherem Risiko einzugehen. Häusler zufolge sollten den Finanzaufsichtsbehörden in Anbetracht dieser Tatsache umfangreichere Befugnisse zur Überwachung sowohl der Aktivitäten der Hedge-Fonds selbst als auch der Investmentbanken, der so genannten Prime Broker, eingeräumt werden.


    In den vergangenen 5 Jahren ist die Anzahl der Hedge-Fonds weltweit auf 8.800 und das von ihnen verwaltete Vermögen auf knapp unter USD 1 Bio gestiegen. In diesem Jahr liegen die Renditen von Hedge-Fonds bei durchschnittlich nur etwa 2,75% und bleiben damit weit hinter dem in früheren Jahren erzielten Mittel von 11% zurück.


    Das Handelsblatt zitiert einen führenden Investment Banker, dem zufolge es derzeit am Markt viel Geld auf der Suche nach renditeträchtigen Anlagen gäbe. Die Investoren müssten ihre Anlageentscheidungen überlegt treffen und dabei berücksichtigen, dass in jüngster Zeit viele Hedge-Fonds Verluste vermeldet haben. Häusler unterstreicht zudem, dass der Risikofaktor bei Hedge-Fonds erhöht sei, weil die Anlagestrategien der Anbieter keinerlei Beschränkungen unterliegen.


    Hedge- Fonds Experten entgegnen, dass es seitens der Aufsichtsbehörden zwar keinerlei Auflagen für Hedge-Fonds gibt, dass Risiko der eingegangenen Positionen jedoch durch das Due Diligence-Verhalten der Marktteilnehmer, wie etwa der Prime Broker und erfahrener Investoren, automatisch in Grenzen gehalten wird. Insbesondere die Prime Broker sind auf eine strenge Überwachung von Risikopositionen bedacht, um sich vor eventuellen Verlusten u.a. infolge der hohen Kreditrisiken zu schützen.

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Gestern auf CNN: Hedgefund / Private Equity Manager haben 2006 im Durchschnitt $675mio verdient 8o


    Grüße....



    ...da würde ich doch einfach aufhören "wegen Reichtum geschlossen". Die Jungs können doch kaum mehr laufen, so viel Geld haben die in den Taschen....

  • Ftd berichtet: Vor der Übernahme durch die LBBW kommt es bei der Sachsen LB zum personellen Kehraus: Vorstandschef Herbert Süß geht, zwei weitere Vorstände wurden von der Versammlung der Anteilseigner abberufen.


    @ fs fra: ja, Du hast natürlich recht. Es wäre ein Skandal, wenn es dort keine Konsequenzen hätte

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