Hallo zusammen,
man sollte sich nicht einfach so schnell festlegen...
Ob nun die Edelmetallaktien mitgerissen werden, kommt auf die aktuelle Marktsituation an. Derzeit würden Goldminen m.E. nicht mitgerissen, da in den letzten Monaten ein Ausverkauf stattgefunden hat bei steigenden Aktienpreisen. Also Rotation von Goldsektor in Aktien. D.h. die Korrelation hat abgenommen und dürfte wieder deutlich negativ werden.
Ich denke bei der Inflations- oder Deflationsdebatte kann man ganz klar nur zwei Feststellungen machen
1. Eine Inflation wie in den 70ern ist ausgeschlossen (5-15% Inflation durch hohe Nachfrage, unproduktive Bevölkerung)
2. Der Privatsektor ist überschuldet und muß Schuklden zurückzahlen. In den USA hat der Privatsektor seit 2008 laufend Schulden getilgt. Diese Schuldentilgung hat eine höhere Neuverschuldung des Staates notwendig gemacht. QE kann in einer solchen Situation nicht in die Privatwirtschaft fließen, sondern wird an die Märkte fließen.
Und welche Auswirkungen das nun hat, die zwei Billionen die schon jetzt vom Staat über Banken direkt in die Aktienmärkte geflossen sind, die damit steigenden Bewertungen, denn der Privatsektor steckt seit 2008 ja schon längst in der Deflation, d.h. Schuldentilgungsphase, das ist die Frage.
Wahrscheinlich wird man aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, es geht also weiter bis zum Schluß:
1. steigende Kurse, stagnierende Wirtschaft
2. Irgendwann schlägt die schlechte Wirtschaft auf die Gewinne durch, KGVs sind dann auch sichtbar hoch (derzeit KGV10 20-22)
3. Crash an den Aktienmärkten durch andere Marktteilnehmer als die Banken
4. Das komplette Eigenkapital der westlichen Banken ist vernichtet trotz und wegen gleichzeitig laufendem QE
5. Entscheidung: Bankenrettung durch Guthabenstreichung oder exponentielles QE
Und genau dieser 5. Schritt ist dann die Deflation. Entweder richtige Deflation, wenn solche Maßnahmen wie in Griechenland oder Zypern umgesetzt werden, oder Hyperinflation wenn QE verdoppelt, verdreifacht werden muß. Wie wir alle wissen: Hyperinflation = reale Deflation, von außen her gesehen werden die Preise billiger. D.h. z.B. aus Ländern mit stabiler Währung oder in der Zukunft wohl nur noch aus der Goldperspektive.
Da Gold bilang 1:1 mit den Zentralbankbilanzen gewachsen ist, sollte eine Entscheidung ob nur einfaches QE oder doppeltes oder dreifaches QE in jedem Fall positiv für Gold sein.
Ich denke die Goldpreisentwicklung seit 2000 hat überhaupt nichts mit Inflation zu tun gehabt und wird in Zukunft auch nichts mit Inflation zu tun haben. Der Trend wird schlicht so weitergehen wie bislang über den vollen Marktzyklus bis 2018 oder 2020.
Danke an Neo für den Link, ich werde mir das noch ansehen müssen, kann aber schon jetzt feststellen, daß ich einige Aussagen wahrscheinlich nicht teilen werde, aber dazu später mehr. Man kann ja nur dazu lernen.
Gruß
S.