Alternative Investments im Crash ??

  • Hallo zusammen.


    Ich will euch als Neuangemeldeter erst einmal loben. Ich lese das Board jetzt schon ca. 2 Jahre als Besucher und bin über das sehr hohe Niveau u. Kompetenz sehr erfreut. Bitte mach weiter so !!!


    Nun zu meiner Frage:


    Wie meint Ihr werden sich Investments wie: Oldtimer, seltene Weine o.ä. im Falle einer Hyperinflation o. Crash verhalten. Ich frage, weil ich selber einen älteren Porsche besitze .
    Ich pers. denke daß im Falle einer Hyperinlation der Preis von Luxusgütern wie wertvollen Oldtimern mit in die Höhe steigt, aber im Falle eines Geldcrashes der Kurs des Oldtimers ebenso crasht, denn wer will in so einem Fall einen wertvollen alten Porsche haben ??? Ich denke die Leute haben dann andere Probleme oder ?? Aber wie würde es dann weitergehen im Laufe der Zeit ??


    Angenommen ich kaufte mir für 500 Mark im Jahre 1915 eine seltene Kutsche mit Motorantrieb. Im Laufe der Inflation stieg der Preis bis auf ca. 2. Billrd. 1921, was aber umgerechnet in Arbeit immer noch eine Arbeitsdauer von angenommen 1 Jahr ist. Würde nach der Währungsreform der Wert in Arbeitszeit gerechnet sich wieder in etwa an ein Jahr Arbeit anpassen ??? Ich denke ja, was meint Ihr dazu ??


    Vielen Dank für Eure Anregungen im voraus.


    J.W.

  • Zitat

    Wie meint Ihr werden sich Investments wie: Oldtimer, seltene Weine o.ä. im Falle einer Hyperinflation o. Crash verhalten


    Die Nachfrage im Inland dürfte Rapide abnehmen während sie im Ausland gleich bleibt, andererseits sind Autos seltenst eine wirkliche Geldanlage. und ein "älterer Porsche" ist ja auch noch kein Oldtimer sondern ein altes gebrauchtes Auto erstmal.


    Anders kann es sich mit einem Mercedes /8 z.B. verhalten. Standardauto in den jahren 68-75 zigmillionenmal gebaut, damaliger neuer grundpreis 25-30 000DM - in den 80er und 90er Jahren billige Gurken die runtergehurt wurden.


    Heute kostet ein /8 in gutem Zustand mindestens 7000 Euro, mit guter Ausstattung und Diesel gehts schon wieder an die 10-15 000. womit man dann wieder beim damaligen Neupreis wäre...
    Aber was hat man bis dahin reingesteckt?


    schwachsinnige Rechnungen.



    Wein, klar, damit kann man was anfangen, kann man sogar mehr machen wie mit Aktien wenn man sich bauernschlau anstellt, kaufe jetzt schon sauteuren Lagerwein. Der teurerste ist der Domaine Romanée - - Grand Cru irgendwas wein kostet dann 4000 bis über 10000 Euro je nach Jahrgang (Für die Kiste Wein!! :P ) dann wartet man ein paar Jahre und verkauft die Plörre weiter oder versteigert das Zeug dann bei Ebay für horrende Preise... (geht auch mit "billigerem Wein" natürlich - Latour, Rothschild, Haut Brion etc. )


    Wenn ich mich auch Frage wer sowas wirklich trinkt. :rolleyes: Bei 20 Euro ist bei mir die Schmerzgrenze erreicht. Und bei dem Zeug was sich viele sogenannte "Weinkenner" hierzulande reinschütten :P :P , Bäh, ne danke, dann lieber die Spätlese aus dem Supermarkt. Bevor ich Anfange so nen Essig zu dekantieren.

  • Guten Wein, Münzensammlungen (auch solche mit Goldmünzenraritäten), Oldtimer, Kunst usw. all das muss man in der Hyperinflation billigst gegen GOLD kaufen.


    Ich habe mit schon ein paar Krügers für meine Favoriten zurückgelegt:
    einen Aureus des Ulpius Cornelius Laelianus, einen Binio des Postumus oder ein 5 Guinea-Stück geprägt aus dem in der Bucht von VIGO erbeuteten spanischen Gold, alles in vz-st mit schöner Patina versteht sich......


    Zur Not tuts auch ein Goldstater der Arsinoe..... Man hat ja lange genug auf diesen Luxus verzichtet, da ist man dann auch nicht sonderlich wählerisch. Eine Dekadrachme des KIMON in vz oder besser würde ich auch nicht verschmähen. Und ein vz-prägefrisch erhaltener Doppelsesterz des Trajan Decius oder Postumus mit ebenmäßiger Patina.... den nehme ich für ein bis zwei Krügers jederzeit.....


    Auf die drei Mark "Friedrich der Weise" werde ich verzichten. Die Münze ist zwar schön, aber leider viel zu häufig.....

  • Zitat

    Guten Wein, Münzensammlungen (auch solche mit Goldmünzenraritäten), Oldtimer, Kunst usw. all das muss man in der Hyperinflation billigst gegen GOLD kaufen.


    Du hättest kaufen groß, und Gold kleinschreiben sollen. ;)


    Tauschen dürfte auch eher passen. Im 2. Weltkrieg ist so mancher für etwas Tabak und ein paar Kartoffeln an Gold, und andere "Schätze" gekommen.

  • Tabak und Kartoffeln?


    (1) Die Zahl der Raucher sinkt stetig. Tabak wird immer weniger gebraucht.
    (2) Damit Nahrungsmittel an Wert gewinnen, muss die Nahrungsmittelproduktion einbrechen. Das aber wird für aufmerksame Beobachter rechtzeitig absehbar sein.


    Damals war der Einbruch, weil Krieg war und es an Maschinen, Treibstoff und Arbeitskräften mangelte.


    Krieg ist nicht.
    Maschinen sind da.
    Arbeitskräfte auch.
    Strategische Ölreserven ebenfalls.


    Ehr bleibt der PKW stehen, als daß es zur Hungersnot kommt.


    Zudem: Kraftstoff wird teils aus Ölen gewonnen, die geniessbar sind.....
    will sagen: Die Landwirtschaft stellt Überschüsse her, die so abgebaut werden. Diese Überschüsse sichern die Nahrungsmittelversorgung indirekt, weil entsprechende Überkapazitäten vorgehalten werden, die Sicherheitsreserve sind.

  • Ein Kacheloffen und eine strategische Holzreserve und eine massive Dämmungsaktion am Haus, sowie eine "Entkopplung" jenes von der existierende Infrastruktur (Brunnen, Regenzisterne .... ) ?(


    Man muss wohl die Bedürnisspyramide abarbeiten ...


    mfg,


    greenjg

  • Wenn man das vorher wüßte... :)


    Was unter welchen Bedingungen begehrt ist, das ist sehr unterschiedlich. In einer echten Krise fehlt es den Menschen meist an elementaren Dingen. Um diese zu bekommen trennen sie sich ebenso von Wertsachen wie Sammlerstücken.


    König ist in der Krise derjenige, der elementare Dinge anbieten kann und in der Lage ist den "Kaufpreis" zu horten. Verkäufermarkt...


    Jeder der elementare Dinge oder Dienstleistungen kaufen muss - der hat so oder so schon verloren weil er einen relativ ungeheuer hohen Preis berappen muss.


    Alles was entbehrlich ist - ist im Crash nix wert.

  • im Crash dürfte Gold relativ wertlos sein.


    Gut ist meiner Meinung nach Zugang zu Wasser, Lebensmitteln, Energie, Decken, Brennmaterial, auch Transporter, Land, Häuser sind gut.


    Und eine 9mm mit Munition ist auch kein Fehler.


    Im Schlimmsten Fall kann man damit ein Angebot machen, das nicht ausgeschlagen werden kann. 8)


    Fazit: Lebensnotwendige Sachen unter eigener Kontrolle sind das Beste.


    Was nützt ein Bankkonto wenn das Geld nichts mehr wert ist?


    Für die Silber- und Goldmünzen gibt es vom Bauern auch nur ein paar Kartoffeln, wenn es hart auf hart kommt...


    Während er für den 20Liter-Nato-Kanister Diesel oder Heizöl mit Sicherheit etwas mehr hergeben wird.


    Wetten?

  • Das ist auch der Grund warum ich jetzt keine Goldbarren mehr sammle sondern dabei bin Ölreserven anzulegen, Plätze mieten oder kaufen, die sicher sind, Heizöltanks aufstellen und vollmachen, gut sichern.


    Besser geht es meiner Meinung nach nicht.


    Irgendwann kommt dann eine Anlage zur Kohleverflüssigung dazu, dies ist jedoch noch Zukunftsmusik :]

  • @ wendljue
    Kommt auf die Situation an. In einer Hyperinflation steigen die Preise der Anlagegüter durch die Ausweitung der Geldmenge. In einem deflationärem Chrash sinken die Preise aller Anlagegüter. Gold könnte vieleicht eine relative Ausnahme sein, durch die Flucht in sicheres Geld. Trotzdem wird der Goldpreis relativ fallen. In einer Deflation ist Bargeld die einzige Vermögenskomponente die an Wert gewinnt. Ein alter Porsche ist und bleibt ein Spassfaktor. Auch für die Zeit nach einer Währungsreform.


    @ Kroesus
    Stimme mit Dir voll überein. Basics sind das einzig Wahre. Das mit dem Heizöl ist eine gute Idee. War mir bisher noch nicht untergekommen.

  • ich halte alles, was in Richtung selbstversorgung geht für sehr wichtig.


    die eigene Immobilie, in der man selbst wohnt mit brunnen, Kamin und genug Brennholz wurde ja bereits genannt.


    vielleicht noch eine Photovoltaikanalge auf dem Dach, ein Öl-Tank (wichtig, denn wenn die nächste Krise nicht unter anderem ne Ölkrise ist, dann weiss ich auch nicht)...


    und an Essen darf es natürlich auch nicht fehlen! Also wer einen eigenen Garten hat, sollte versuchen dort etwas anzubauen... Kartoffeln, Obst, Karotten und anderes Gemüse, eben alles was es gibt. Perfekt wäre dann noch der Hühnerstall, ein paar Kanickel oder noch besser Schweine.


    Die 9mm braucht man dann, um die Langfinger vom eigenen Garten fern zu halten...



    Problem könnte sein, dass das alles eine gewisse "Öffentlichkeitswirkung" haben wird, weil sich ja herumspricht, dass ihr genug zu essen habt... deswegen könnte das schwierig werden. Auch die Immobilie steht in so einer Zeit auf wackeligen beinen, weil möglicherweise der (Polizei-)Staat durch Massen-Neid die Legitimation bekommt, Besitzern sämtliche Vermögenswerde abzueignen.


    Da hat Gold schon wieder den Vorteil, dass es eher unsichtbar ist, wenn man sich nicht ganz dumm anstellt. Darüber hinaus sollte man in dinge investieren, die einem keiner nehmen kann: Wissen, Beziehungen usw...


    Zum beispiel könnten sich medizinische kenntnisse gut auszahlen, oder zu wissen, wie man selber schnaps brennt. und über beziehungen brauche ich ja nichts zu erzählen....

  • @Anzugpunkt:


    Die Problematik mit den /8 kenn ich, weil ich selbst eine 66ér Heckflosse besitze die vom /8 im Preis schon vor 10 Jahren überholt wurde, weil er einfach Kult ist im beim W123 bahnt sich seit Jahren die gleiche Situation an. Der Porsch ist übrigens kein alter Kasten, sondern nähert sich im Wert der 6-Stelligkeit an !!!


    Daß ich im Falle des Crashes Porsches u. edle Weine nicht an den Mann kriege ist mir schon klar, aber ich denke daß danach die Welt sich ja wieder weiter dreht und ich eben dann mit zunehmenden Wohlstand den Wert durch die Krise gebracht habe. (Vielleicht wollen ja Goldbugs auch nach der Krise Porsche fahren ??).


    Ich hoffe ihr versteht mich richtig, während der Porsche in der Krise da bleibt, löst sich das Geld auf. Auch in einer Inflation wie jetzt mit jährlich ca. 5-7% Entwertung ist ein Auto, daß im Preis nicht mehr fällt wie etliche Porsche, auch W123 280CE oder /8 mit Sicherheit die bessera Alternative als Anlagen mit 3% Zins oder ????



    MFG


    J.W.


  • Ergänzend, wenn keiner mehr an Aktien und Anleihen glaubt, bzw. investieren will/kann ;)

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

    2 Mal editiert, zuletzt von Homm13 ()

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