............Diskussionen zu Gold und Silber und Co...

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    Smart Investor - Rolle vorwärts - Gold: Daumen nach oben?


    01.09.2004 (08:35)


    Na also: Im Vergleich zur letzten Woche haben sich praktisch sämtliche Indices ein Stück weit nach oben orientiert. Interessant erscheint, wie stabil sich der Goldpreis über der psychologisch wichtigen Marke von 400 US-$ halten kann - und sogar auf Euro-Basis zuzulegen vermag.


    Einige regelmäßige Leser des Smart Investor Weekly werden fast schon überrascht sein, wenn wir diese Woche unsere zuletzt geäußerte Meinung nicht revidieren müssen. So viel Selbstkritik muß erlaubt sein: Da die Märkte in den letzten sechs Monaten kaum von der Stelle kamen - unter dem Strich sogar leicht rückwärts tendierend -, sahen auch wir ziemlich schlecht aus. Wer wußte aber im März schon, daß sich in den nächsten Monaten unter dem Strich rein gar nichts ereignen würde? Wir jedenfalls (auch) nicht. Im Nachhinein weiß es man es in der Regel besser als vorher.


    Einträchtig an einem Strang


    Nichts dran?
    Eine Sache erscheint zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings erwähnenswert: Die Umsätze - nicht nur an den deutschen Börsen, auch in den USA - sind momentan auf sehr niedrigem Niveau eingefroren. Mit anderen Worten: Aktien und Indices bewegen sich schon mal aus ganz anderen als fundamentalen Gegebenheiten. Diesem Kursgeschehen sollte man daher keine allzu große Bedeutung zumessen bzw. in jeder Kursbewegung eine irgendwie geartete Motivation aufstöbern wollen. Traditionsgemäß beendet der Labour Day in den USA (also nächste Woche Montag) die Sommerferienzeit. Bevor wir nun weiterhin im Kaffeesatz von vielleicht doch nur erratischen Kursbewegungen herumwühlen, lassen wir es besser bei dem Gesagten bewenden.



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    Gold glänzt
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    Kommen wir deshalb zu den Märkten bzw. Regionen, wo sich tatsächlich etwas abspielt. Dies sind beispielsweise Öl und Edelmetalle, wie wir es in der letzten Woche bereits angedeutet hatten. Der Ölpreis hat wie erwartet ein wenig nachgegeben, während sich Gold stabil über der Marke von 400 US-$ hielt. Was nicht selbstverständlich war. Als US-Notenbankchef Greenspan letzte Woche im Zuge seiner Rede die üblichen gefälligen Äußerungen kundtat, drohte Gold unter 400 US-$ zu brechen. Diese Bewegung wurde zum Wochenauftakt allerdings wieder nach oben invertiert. Da der Dollar diesmal nicht schwächelte, legten Edelmetalle vor allem gegen unsere Heimatwährung Euro zu (derzeit 338 Euro pro Unze Gold bzw. 5,56 Euro pro Unze Silber) - ein sehr ermutigendes Zeichen für die beiden Haupt-Edelmetalle. Im ersten Chart sieht man den sehr schönen Zusammenhang zwischen den US-Auslandsschulden (dünne Linie) und dem Goldpreis (verknüpfte Dreiecke) über die letzten sechs Jahre. Da die US-Schulden nach allem, was wir heute wissen, in naher Zukunft kaum weniger stetig und rasant steigen dürften, wird man sehr bald wissen, ob sich die Goldgemeinde hier nur eine Scheinkorrelation, also einen nur scheinbaren Zusammenhang, zurechtgebastelt hat. Jedenfalls gilt es, diesen Gleichlauf weiter im Auge zu behalten.



    Musterdepot


    Wie schon angekündigt - sowohl im neuen Smart Investor Magazin 9/2004 (werfen Sie online einen Blick in das Inhaltsverzeichnis: http://www.smartinvestor.de/news/inhalt/index.hbs) als auch letzte Woche im Weekly - wollen wir uns im Edelmetallbereich weiter verstärken.


    Entsprechend greifen wir jetzt bei Newcrest Mining (WKN: 873365) zu, denn die von uns erwartete Goldpreisschwäche im Nachgang zur Rede des US-Notenbankchefs hat sich nicht zur Gänze eingestellt. Newcrest wiederum kann gerade heute mit einer weiteren Ausweitung seiner Goldressourcen aufwarten. Diese betragen jetzt 62 Mio. Unzen, was einer Steigerung von weiteren 9 Mio. Unzen im Vergleich zu letzten Verlautbarungen entspricht - wir waren ohnehin bereits von 58 Mio. Unzen ausgegangen. Der größte australische Goldförderer kann die Zuwächse vor allem mit Funden im Cadia East-Gebiet in New South Wales untermauern. Der Aktienkurs notiert derzeit praktisch auf einem neuen 17-Jahreshoch. In unser Depot werden 500 Stück zum morgigen Schlußkurs eingebucht (derzeit 8,65 Euro).


    Ein weiterer Kauf, den wir schon angekündigt hatten, betrifft die Aktien des Kali- und Düngemittelherstellers K+S (WKN: 716200). Diese Aktie bewegt sich auf einem Mehrjahreshoch (in diesem Fall sogar Allzeithoch), und auch dieses Unternehmen wartet mit immer neuen, positiven Nachrichten auf. Marktbeobachter sind immer wieder aufs Neue von der Qualität des Konzerns überrascht. Dabei sollte die gute Geschäftsentwicklung eigentlich bekannt sein, bewegt sich K+S doch seit Jahren in Märkten, deren Stärke ihre Stetigkeit und seit kurzem auch die Preisdynamik ist - der Kali-Preis steigt genau wie andere Rohstoffe. Finanzvorstand Norbert Steiner wies zudem im Interview mit Smart Investor (siehe obigen Link auf das Inhaltsverzeichnis) auf den nach wie vor großen Handlungsspielraum der Unternehmensleitung hin, die Aktionäre weiterhin an der sehr guten fundamentalen Entwicklung teilhaben zu lassen. Eine Dividendenerhöhung für 2004, über deren Höhe noch beraten wird, ist quasi sicher (Vorjahr: 1 Euro je Aktie). Zum morgigen Schlußkurs nehmen wir 150 Stück in unser Portfolio auf, womit unsere Musterdepotliquidität auf eine Quote von ca. 8 bis 8,5 % sinkt.


    Viel Freude bereiten uns im übrigen die Anteilsscheine der Starnberger Beteiligungsgesellschaft Arques Industries. Durch die Übernahme des Stahlchemiegeschäfts von der Degussa kam erneut Bewegung in den Kurs. Mit jetzt 26 Euro kann sich das Unternehmen von der allgemeinen Lustlosigkeit abkoppeln und seine Performance seit Musterdepotaufnahme auf deutlich über 50 % ausbauen. Auf unserer Beobachtungsliste streichen werden wir fürs erste den Goldtitel Compania Minas de Buenaventura. Wir wollen die Abhängigkeit vom gelben Edelmetall auch nicht überreizen. Für unseren Silberbereich drängen sich Neuengagements eigentlich nicht auf, wenngleich das Schwergewicht Hecla Mining nach wie vor eine sehr charmante Ergänzung zu unseren bisherigen Positionen darstellen würde, da die in Idaho ansässige Gesellschaft im Gegensatz zu unserem Musterdepotwert Silver Standard Resources bereits produziert.


    Fazit



    Im Vergleich zur letzten Woche können wir unsere Einschätzung nur unterstreichen. Erst wenn ab nächster Woche die Urlaubszeit ad acta gelegt ist, muß sich zeigen, ob die Aktienmärkte noch eine wie auch immer geartete Vorwahlrally auf die Reihe bekommen. Das muß keine Kursexplosion sein, eine Form der kontrollierten Offensive würde auch schon reichen nach sechs Monaten Seitwärts-Krebsgang. Derweil laufen Rohstoffe und Edelmetalle wieder recht gut, und dieses Mal sogar nicht nur wegen eines Dollar-Schwächeanfalls. Hier bleibt unser großes Bild latent oder auch deutlich steigender Preise voll intakt - allerdings müssen Anleger hier einen übergeordneten Zeitrahmen berücksichtigen und sich vor faulen Äpfeln in acht nehmen (die es doch offenbar überall gibt). Die australische Sons of Gwalia zum Beispiel steht seit vorgestern unter Konkursverwaltung. Wer hier im Vertrauen auf einen spekulativen Small Cap in der Goldgilde ein Spielchen wagte, wird jetzt einen Totalverlust verbuchen.


    Falko Bozicevic, Tobias Karow
    Smart Investor Magazin


    Quelle: http://www.financial.de/newsroom/boersenexperten/24463.html

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    Goldpreis ist wieder vom Dollar abhängig


    [Von ftd.de, 19:40, 12.09.04]

    Der schwache Dollar hat den Goldpreis in der vergangenen Woche wieder knapp über die Marke von 400 $ je Unze getrieben. Der Tiefstkurs lag bei 394,65 $.
    Die Dollarabhängigkeit des gelben Metalls ist nun wieder hergestellt, und nach Ansicht von Marktbeobachtern wird sich daran in den nächsten Tagen nur wenig ändern. Allerdings gibt es schon bei 406 $ den nächsten starken Widerstand. Auf der anderen Seite würde erst ein Durchbrechen der Marke von 394,50 $ den Preisverfall wieder beschleunigen, das nächste Kursziel läge dann beim Juli-Tief von 385 $ je Unze.
    Neben dem schwachen Dollar beflügelte auch der Bombenanschlag auf die australische Botschaft in Indonesien die Goldnachfrage. Außerdem war der Grundtenor bei der Edelmetallkonferenz der London Bullion Market Association in Shanghai vergleichsweise positiv. Speziell beim Gold wurde die Hoffnung auf ein verstärktes Einsteigen von Investoren immer wieder hervorgehoben, ohne dass es dafür aber bisher konkrete Anzeichen gibt. Die im Gegensatz dazu sehr realen negativen Marktfaktoren wie eine steigende Produktion, verstärkte Zentralbankverkäufe, mangelnde Anwendungen im industriellen Bereich und das sich abzeichnende Ende der Rückkäufe von Terminsicherungsgeschäften der Minen wurden dagegen weitgehend ausgeklammert.


    Schneller Anstieg auf 7 $ scheint fast unmöglich


    Silber verzeichnete in der letzten Woche weit über die Erwartungen der Analysten hinausgehende Einbußen. Bevor das Metall sich bei 6,15 $ je Unze stabilisieren konnte, erreichte es bereits am Mittwoch das Wochentief von 6,04 $. Im Wochenvergleich machte dies einen Verlust von fast zehn Prozent aus. Kurzfristig ist nun, trotz einer auf dem aktuellen Niveau ansteigenden industriellen Nachfrage, eine Rückkehr in Richtung der Marke von 7 $ je Unze kaum zu erwarten. Vielmehr steht zu befürchten, dass das Metall bei einem Unterschreiten des Tiefstkurses der letzten Woche bis zur nächsten Unterstützungsmarke auf 5,60 $ zurückfällt.


    Die Platinmetalle gaben ebenfalls nach. Vor allem japanische Fonds und US-Handelshäuser zählten zu den Verkäufern, nachdem Analysten negative Kommentare auf der Edelmetallkonferenz in Shanghai abgegeben hatten.


    Wolfgang Wrzesniok-Rossbach ist Produktmanager Edelmetalle/Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein.


    Quelle: http://www.boerse-online.de/ft…el.html?artikel_id=621212

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    Norilsk Nickel vor Rekordjahr



    (Aton Capital) Die jüngste Quartalsbilanz von Norilsk Nickel (ADRs in Euro - WKN: 676 683) zeigt eine gute Entwicklung, wobei der Umsatz im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 1,58 Milliarden Dollar gestiegen ist. Hingegen legten die Umsatzkosten lediglich um 1,5 Prozent auf 693 Millionen Dollar zu, so dass sich der Bruttogewinn auf 890 Millionen Dollar nahezu verdoppelte. Entscheidend ist, dass der Anteil der Lohnkosten an den Umsatzkosten unverändert bei 30 Prozent blieb und sich die Bruttomargen binnen Jahresfrist von 40 auf 56 Prozent erhöhten. Die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen stiegen zwar um 25,7 Prozent auf 191 Millionen Dollar, aber das Betriebsergebnis schoss dennoch um 193 Prozent auf 621 Millionen Dollar nach oben. Zugleich dehnte sich die operative Marge deutlich von 18,7 auf 39,2 Prozent aus.


    Das EBITDA lag im ersten 2004 bei 723 Millionen Dollar - dies ist eine Steigerung von 134 Prozent im Jahresvergleich. Der Nettozinsaufwand lag weiterhin lediglich bei 9 Millionen Dollar für das Quartal. Dies deutet darauf hin, dass die Kapitalstruktur von Norilsk Nickel immer noch hauptsächlich aus Eigenkapital besteht. Der Reingewinn in der Periode lag bei 460 Millionen Dollar - eine gewaltigen Steigerung von 322 Prozent im Jahresvergleich. Die Nettomarge lag bei 29,1 Prozent.


    Zum Quartalsende verfügte der Konzern über einen Barmittelbestand von 1,24 Milliarden Dollar. Die Verbindlichkeiten lagen zum Ende des ersten Quartals bei 577 Millionen Dollar - eine Steigerung von 29,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber diese Position ist vergelcihsweise noch sehr klein, schließlich verfügte Norilsk über ein Nettobarvermögen von 659 Millionen Dollar.



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    Die Quartalszahlen liegen im Rahmen unserer Gesamtjahresschätzung und bestätigen unsere Sichtweise, dass sich 2004 zu einem Rekordjahr entwickelt. Norilsk Nickel ist einzigartig positioniert, um von hohen Metallpreisen zu profitieren. Die Gesellschaft ist in nahezu allen nicht eisenhaltigen Metallen tätig sowie in den zyklischen als auch nicht-zyklischen Metallkategorien. Des weiteren hat Norilsk einen bedeutenden Marktanteil bei PGMs und bei Nickel.


    Hauptproblem ist, dass Norilsk noch immer als Unternehmen mit einem "Oligarchen Risiko" wahrgenommen wird, was in Verbindung mit dem Hauptaktionär Vladimir Potanin zu sehen ist. Wir glauben jedoch weiterhin, dass Potanin und Norilsk Nickel nicht in die selbe Kategorie wie Mikhail Khodorkovsky und Yukos fallen. Kurzfristig ist kein Grund zu erkennen, weshalb der Markt seine Meinung ändern sollte. Dies dürfte weiterhin auf der Aktie lasten.


    Letztendlich sollten aber die herausragenden Fundamentaldaten, die ein weiteres mal durch die Entwicklung des ersten Quartal belegt wurden, die Oligarchenspekulation überlagern. Unsere Kaufempfehlung bleibt daher mit einem Zielkurs von 69,50 Dollar bestehen.



    Die russische Investmentbank Aton Capital hat ihren Hauptsitz in Moskau.



    [ Montag, 13.09.2004, 11:29 ]


    Quelle: http://www.instock.de/Rohstoffe/10146396.html

  • 17. September 2004, 02:09, Neue Zürcher Zeitung



    Milchtüten für goldfressende Bakterien


    Umweltschutzanliegen bei der Elektronikproduktion
    Immer leistungsfähigere Geräte immer kleiner und immer billiger zu produzieren: Das war noch bis vor kurzem die Hauptaufgabe der Elektronikindustrie, doch damit kann sie sich nicht mehr zufrieden geben. Es gilt - auf Druck der Konsumenten wie auch der Gesetzgeber -, Umweltschutzanliegen zu berücksichtigen. Die Fachkonferenz «Electronics Goes Green» bot einen Überblick über Probleme und Lösungsansätze.


    Im Jahre 2000 machte sich die britische Archäologin Christine Finn ins Silicon Valley auf, über die Anfänge der Computerkultur zu recherchieren. Ihr Bericht «Artefacts. An Archaelogist's Year in Silicon Valley» beschreibt eindrücklich die enormen Umweltschäden, die die absterbende Computerkultur im Tal hinterlässt, das einstmals vom Anbau von Obst und Gemüse lebte. Bereits 1984 machte auch Everett Rogers in seinem «Silicon-Valley-Fieber» darauf aufmerksam, dass das Tal verseucht wird.


    Seit einigen Jahren tritt die «grüne Elektronik» an, solche Verwüstungen möglichst zu verhindern. In Asien, wo heute die meisten Computer produziert werden, ist «Green Electronics» ein wichtiges Thema geworden. Dies zeigte sich auf der viertägigen Fachkonferenz «Electronics Goes Green 2004+», die kürzlich in Berlin stattfand. Bei den mehr als 500 Teilnehmern aus 34 Ländern stellte Asien das stärkste Kontingent.


    In seiner Keynote betonte der Hongkong-Chinese Kei Biu Chan, Chairman der Hongkong Electronics Industries Association, wie wichtig die Beachtung «grüner» Standards in der Produktion geworden ist. Die Fabriken seiner Firma STM arbeiteten umweltschonend und mit den modernsten Methoden des Life-Cycle-Managements, weil sie vom Grosskunden dazu gezwungen würden: Die Firma baut Elektronikgeräte für Sony, wo man seit einigen Jahren rigide Umweltstandards eingeführt hat. Kei Biu Chan gibt den Druck an seine Lieferanten weiter: Wer keine Bauteile liefern kann, die die 30 bis 40 Grad höheren Temperaturen beim Löten ohne Blei aushalten, ist aus dem Geschäft.


    Prominentester Redner der Tagung war Klaus Töpfer, Direktor des United Nations Environment Programme (Unep). Er zitierte Zahlen seines Büros, nach denen allein in Asien 150 Millionen PC existieren, von denen jeder vierte zur Ausmusterung anstehe. Doch auch in den Industrienationen wächst der Berg des Elektronikschrotts. «Nachdem wir die Entsorgung der Handys einigermassen in den Griff bekommen haben, stehen wir vor dem Problem, die MP3-Player sachgerecht zu zerlegen», erklärte Ab Stevels, der einst bei Philips für Eco-Design zuständig war und nun an der TU Delft in der Forschung tätig ist.


    Je kleiner und kompakter die Bauteile werden, desto raffinierter müssen die Verfahren werden, um Rohstoffe zurückzugewinnen. So beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe auf der Mammutkonferenz mit über 170 Vorträgen mit Bakterien, die auf Leiterplatten Gold fressen sollen, das später aus ihnen wieder zurückgewonnen werden kann. Auch über die RFID-Chips wurde beratschlagt. Die winzigen Funkchips, die nach dem Willen der Industrie bald den Barcode auf den Produkten ersetzen sollen, sind aus der Sicht «grüner Elektroniker» richtige Monster. «Die Milchtüte mit aufgebrachtem Funkchip (RFID-Chip) mag für Logistiker ein Traum sein, für uns Verfahrenstechniker ist sie ein Albtraum. Nach dem heutigen Stand der Antennentechnik würde der Silberbedarf in Deutschland allein um 4000 bis 6000 Tonnen jährlich ansteigen, wenn alle Produkte mit diesen Chips ausgestattet werden.» grosse Chance, das Silber am Ende des Zyklus aus den Verpackungen zurückzugewinnen, zeige sich so die schmutzige, ressourcenvergeudende Seite der Elektronik, erklärte Kongressveranstalter Herbert Reichl, Leiter des Berliner Fraunhofer-Institutes für Zuverlässigkeit und Mikrointegration. Reichl organisierte zum zweiten Mal diese Konferenz und freute sich über den deutlichen Zuwachs an Teilnehmern und Themen.


    Für die Praktiker der grünen Elektronik, die mit 54 Prozent die Mehrheit der Teilnehmer stellten, hatte der frisch pensionierte Ab Stevels Zuspruch und Ermutigung parat: «Eco-Designer denken nicht so sehr ans Geld, haben mehr Freude an ihrer Arbeit und kommen auf die besseren Ideen.» Zur Tagung gibt es einen 1086-seitigen Prachtband (ISBN 3-8167-6624-2) mit allen Referaten, der für 123 Euro im Buchhandel erhältlich ist. Eine ressourcenschonende CD ist nicht im Angebot.


    Detlef Borchers

    Quelle: http://www.nzz.ch/2004/09/17/em/page-article9UYZA.html


    Ja..wir brauchen Visionen... na und ca. 4000 - 6000 to für Deutschland sind schon mal der Anfang... Hab mal ne Frage...Wie viel Länder gibt es auf der Welt ( bitte in Tonnen oder noch besser in Unzen!)

  • Nr.205


    Bakterien die Gold fressen??? [Blockierte Grafik: https://img.web.de/v/mail/html…eys/smileys/smileys66.gif]


    Goldbugs, meinst Du die Silberlagerbestände oder den Silberbedarf?


    Hier gibt es "geschätzte" Silberlagerbestände aus 2002...

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

    Einmal editiert, zuletzt von The Merowinger ()

  • @ The Merowinger...


    ...ich wollte darüber spekulieren, sollte die Vision Wirklichkeit werden, wie eine eventuelle Nachfrage sich in Unzen auswirkt...


    Nun Deutschland zählt zu den großen Industriestaaten... Tonga braucht außer für Münzen nicht viel...


    Ich denke es gibt aktuell weit über 200 Staaten ...da kann man den event. Bedarf ja nur erahnen...


    ...ja einfach nur Visionen...


    Gruß Goldbugs

  • Bakterien, die Gold fressen....


    Ist das die neue Form von B-Waffen, die gegen die Goldreserven der FED und anderer Banken eingesetzt werden soll?


    Vielleicht sollte man überlegen ob man eine Möglichkeit findet um Gold zu versilbern, damit die antibakterielle Wirkung von Silber das Gold vor den Bakterien schützen kann. :D :D

  • Am Goldmarkt wächst die Spannung


    Handel wartet auf Signal von Notenbanken - Verkäufe fallen voraussichtlich geringer aus als angekündigt


    MARIETTA KURM-ENGELS HANDELSBLATT, 23.9.2004 FRANKFURT/M. Wenige Tage vor Inkrafttreten des neuen Goldabkommens wächst am Goldmarkt die Spannung. Der Handel wartet darauf, dass die 15 europäischen Notenbanken, die es unterzeichnet haben, Einzelheiten zu dem angekündigten "konzertierten Verkaufsprogramm für die nächsten fünf Jahre" bekannt geben, das am 27. September anlaufen soll. "Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass im Rahmen der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) klargestellt wird, wann die Notenbanken wie viel Gold auf welche Art und Weise verkaufen wollen", sagte Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Goldexperte bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, dem Handelsblatt. Die IWF-Tagung findet vom 28. September bis zum 3. Oktober in Washington statt.


    Die Hoffnung des Marktes könnte freilich trügen. Denn sein Interesse an einem ungestörten Ablauf kollidiert mit dem Interesse der Notenbanken, sich einen attraktiven Preis zu sichern. Die Banque de France hat bereits erklärt, dass sie im Vorfeld möglicher Verkäufe keinerlei Angaben zu machen gedenkt. Zehn der fünfzehn Unterzeichner machen sogar ein Geheimnis daraus, ob sie unter dem neuen Abkommen überhaupt Gold verkaufen wollen. Es ist nicht einmal sicher, ob die Notenbanken über die nächsten fünf Jahre die angekündigte Menge von 500 Tonnen jährlich an den Markt bringen werden.


    John Reade, Goldexperte bei UBS, schließt nicht aus, dass nur die Hälfte davon angeboten wird. Im aktuellen Goldpreis seien die angekündigten 2500 Tonnen voll eingerechnet. Bei einer Verknappung des Angebots steige der Goldpreis.


    Zwischen dem ersten und dem zweiten Goldabkommen besteht ein wichtiger Unterschied. Das erste Abkommen wurde am 26. September 1999 unterzeichnet, um den Markt zu beruhigen. Die Schweiz, Großbritannien und die Niederlande hatten große Verkaufsprogramme angekündigt. Es wurde befürchtet, dass der Markt bei weiteren Verkäufen von Zentralbanken zusammenbrechen würde. Das Abkommen begrenzte die Verkäufe über fünf Jahre auf 400 Tonnen jährlich. Die 2000 Tonnen gingen nur unwesentlich über das hinaus, was von den Notenbanken ohnehin schon beschlossen war.


    Im Gegensatz dazu gibt es bei dem neuen Goldabkommen bisher keine Verkaufsankündigungen. Die Notenbanken haben sich nur die Möglichkeit einräumen lassen, Gold abzustoßen. Das zweite Abkommen datiert vom am 8. März 2004.


    Die Bundesbank hatte sich unter ihrem früheren Präsidenten Ernst Welteke für eine Verkaufsoption von 600 Tonnen stark gemacht. Sein Vorschlag, mit dem Erlös aus den Goldverkäufen eine Stiftung "Forschung und Bildung" zu gründen, war in der Politik aber auf Widerstand gestoßen. Weltekes Nachfolger Axel Weber sagte im Juni: "Wir diskutieren im Eurosystem, welche Reserven die Zentralbanken insgesamt halten sollen. Vom Ergebnis wird es abhängen, ob wir Gold verkaufen." Die Entscheidung falle im September. Bei der Bundesbank hieß es jedoch auf Nachfrage: "Es gibt noch nichts Neues."


    In der Londoner City wird spekuliert, ob Weber möglicherweise gar kein Interesse daran hat, Gold zu verkaufen, um dann entsprechend der deutschen Gesetzeslage vier Fünftel des Erlöses an den Finanzminister abführen zu müssen. Hinter die deutsche Quote wird jedenfalls ein großes Fragezeichen gesetzt.


    Die Banque de France kann unter dem neuen Abkommen 500 bis 600 Tonnen verkaufen. Weltekes Vorstoß hatte zunächst auch in Frankreich Begehrlichkeiten der Politik geweckt. Notenbankgouverneur Christian Noyer hat aber klar gestellt, dass er nicht bereit ist, mit den Golderlösen Staatsausgaben zu finanzieren. Noyer will abhängig von der Marktlage über einen möglichen Goldverkauf entscheiden und sich "erst bei der Veröffentlichung der Bilanz" dazu äußern.


    Bekannt ist außerdem, dass die Niederlande 165 Tonnen verkaufen wollen, wovon 65 Tonnen ein Überhang aus dem alten Abkommen sind. Dasselbe gilt für die 130 Tonnen, die die Schweiz auf den Markt bringen wird. Sie hatte 1999 beschlossen, 1 300 Tonnen zu verkaufen und seit Mai 2000 pro Arbeitstag rund eine Tonne abgesetzt. Die Österreichische Nationalbank hat nach eigenen Angaben jetzt eine "etwas kleinere Quote" - nach 90 Tonnen unter dem ersten Abkommen.


    Die übrigen zehn Notenbanken hüllen sich in Schweigen. Die Banco de Portugal hat zumindest mitgeteilt, dass "sie die Möglichkeit hat, einen Teil ihrer Goldreserven zu verkaufen". Den anderen Zentralbanken war nicht einmal das zu entlocken. Die Banca d Italia hat Verkaufsgerüchte am 13. September eilig dementiert: "Über dieses Thema ist nie gesprochen worden, noch gibt dazu irgendwelche Pläne." Notenbankchef Antonio Fazio gilt nicht als Freund von Goldverkäufen.


    In den Rechnungen der Goldexperten hat Italien aber die gleiche Quote wie Frankreich und Deutschland. Ohne diese Annahme sei es unmöglich, auf die Gesamtsumme von 2 500 Tonnen zu kommen. Man erreicht sie aber auch dann nur knapp, wenn alle angekündigten Quoten inklusive Italien voll ausgeschöpft würden und man zusätzlich Fazios Empfehlung zugrunde legt, dass Gold bis zu 30 Prozent der Währungsreserven abdecken sollte. Um dieses Verhältnis herzustellen, könnte Portugal gut 200 Tonnen, Spanien rund 50 und Griechenland zehn Tonnen verkaufen.


    Quelle: Handelsblatt

    Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich,
    durch den Keller zu fahren.


    Man muss nur die Nerven bewahren !

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