Stundenlöhne von unter 3 Euro gefordert

  • Es ist eine politische Frage, ob man gegen übelste Ausbeutung etwas tun möchte, oder diese staatlich subventionieren will.


    Ich möchte, daß alle Jobs mit Löhnen unterhalb 5 EUR netto eines werden:


    gesetzlich verboten.


    Vorteil: Dann weiß man, wie hoch die echte Arbeitslosigkeit ist. Und dann, wenn die Karten ungezinkt auf den Tisch liegen, muss klipp und klar etwas dagegen unternommen werden. Da hilft auch keine Manipulation und Fälschung von Daten mehr.


    Lohndrückern und Jobkillern in Form von Billigstimporteuren wird es dann mit Haftstrafen und hohen Zöllen und im Fall sozialer Unruhen mit noch schlimmeren an den Kragen gehen. Und das ist auch gerecht so.


    Denn diese und unwillige / korrupte Politiker, die sind mit schuld daran, daß sich unser Land in Richtung wirtschaftlichen Abgrund bewegt.

  • Bevor ihr Eure genialen Ideen umsetzt, bitte wieder Mauer bauen. Dann gibts für Euch ein Arbeiterparadies und der Rest ist nicht betroffen. ;)


    Das einzige, was hohe Löhne generiert, ist Nachfrage am Arbeitsmarkt.


    Diese ist nicht gegeben.


    Es ist nicht zu leugnen, dass aufgrund der Globalisierung das Einkommen aus Arbeit in D sinkt, das Einkommen aus Investitionen von D in anderen Ländern steigt.


    Noch dazu Probleme bei der Einstellung von Arbeitskräften, 1-Euro Jobs etc.


  • Absolute Zustimmung.


    Ich frage mich allerdings, wie man Zölle durchsetzen möchte.
    Innereuropäisch wird das eine harte Nuss werden.


    Ein Beispiel aus einer kürzlich wiederholten Reportage , die das europäische Dilemma verdeutlichte:


    Deutsche Schlachter werden arbeitslos und gehen nach Dänemark.
    Etliche dänische Fleischbetriebe gehen ihrerseits nach Deutschland, weil dänische Schlachter runde €30 pro Stunde verdienen und die Löhne in Deutschland billiger sind. Problem für uns: die Dänen heuern in Deutschland keine Deutschen an, sondern Polen , die im Heimatland von den dortigen Löhnen nicht leben können und ihrerseits wiederum von Weissrussen und Ukrainern ersetzt werden.
    Und das ist eine rein innereuropäische Angelegenheit. Wie wehrt man sich dann erst gegen die Aussereuropäer?
    Wie will man den Kreislauf des Irrsinns durchbrechen, wenn Markt und freier Zugang zum absoluten Dogma erklärt werden ?

  • "Wie will man den Kreislauf des Irrsinns durchbrechen, wenn Markt und freier Zugang zum absoluten Dogma erklärt werden ?"


    Ist nicht so schwierig, wieso erinnert sich keiner mehr daran?


    1) Macht übernehmen


    2) Entsprechende Gesetze erlassen, die den eigenen Dogmen entsprechen und den freien Markt ausschalten, bzw. einschränken

  • wenn nichts mehr geht, dann muss man schon ein bisschen fantasie entwickeln um über die runden zu kommen. ein wirklich sehr kreativer vorschlag aus der medizinischen ecke:



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  • Zitat

    Original von unrich&ugly
    wenn nichts mehr geht, dann muss man schon ein bisschen fantasie entwickeln um über die runden zu kommen. ein wirklich sehr kreativer vorschlag aus der medizinischen ecke:


    Hartz IV Empfänger sollen Organe spenden
    [/URL]


    Mal eine kleine Zwischenbilanz:


    - IFO-Prof.Sinn fordert mehr Billiglöhner für Jobs als Hausangestellte.
    - Der "Wirtschaftsweise"Franz fordert Stundenlöhne unter 3 Euro.
    - Ferdinand Dudenhöfer (Autowirtschaft) fordert Autofirmen zum Austritt aus dem Arbeitgeberverband und zur Betriebsverlagerung gen Osteuropa auf.
    - Prof. Oberender fordert Hartz-IVer zur Organspende auf.


    etc,etc.



    Gedemütigt, abgespeist und ausgeschlachtet. Wobei wir noch besser fahren als in anderen Ländern. Doch wie lange noch?
    Kann man eigentlich Menschenverachtung in noch schlimmere Gedanken kleiden?
    Und der Witz des Ganzen ist, dass die Menschen jene Kommentare stoisch zur Kenntnis nehmen und nicht der leiseste Hauch der Opposition dagegen anweht.
    Vielleicht geht es uns immer noch zu gut.

  • Im SPiegel stand etwas von deutschen Gastarbeitern in Indien. 10h am Tag, 600 Euro im Monat. Unterkunft 6 Personen in 3 Zimmer Wohnung. Ausgehen mit Inderinnen wäre ein Skandal usw.


    Der Chef einer dortigen Firma meinte, man würde 80% des Lebenseinkommen zwischen 45 und 55 erzielen und sollte das ganze als Karrierechance sehen, Indien im Lebenslauf usw.


    Würde mich gar nicht wundern, wenn aus solchen Auswanderern, die nur 1 oder 2 Jahre dort bleiben wollen, gezwungenermaßen Dauergäste werden ohne jede Bindung in ihre ehemalige Heimat. Und in einigen Jahren wird man dann statt Indien lieber ein schwarzes Loch im Lebenslauf haben wollen.


    Bei dem Aufschwung (relativ zu Italien 30% Lohnsenkung in den letzten Jahren) brauchen wir keine Depression mehr.


    Gruß
    S.

  • Mehlwurm ich ergänze deine Liste:


    - Politiker trauen sich nur noch mit gepanzerten Fahrzeugen und Personenschutz unter " ihr" Volk....


    na wenn das keine gute Entwicklung ist..


    aber noch sind Laternenmasten nicht verboten :D

  • Wie war das eigentlich vor ein paar Jahren? Erinnere mich noch an das "green card" Gesetz, mit dem die vielen hochqualifizierten indischen IT Fachkräfte nach D kommen sollten. ...


    Erfahrung in Indien auf dem Lebenslauf, hört sich toll an. Erworbene Kenntnisse: schlechtes Englisch und Zuspätkommen, Multi-kulturelles Autofahren und Schlangenbeschwörung.
    Aber vielleicht können die dann wieder zurückkommen und uns zeigen, wie man ohne Seuchen zu bekommen im Slum lebt und sich von der Müllkippe ernährt. Das Rückflugticket nach D wird dann vom Geld gekauft was sie für eine "gespendete" Niere in Indien erhalten.

  • Und genau diese Leute sind das Problem. Nicht die Hart-IV-ler die aus Faulheit zuhause sitzen. Die Leute, die für 300 Euro ein Praktikum machen und nebenbei ihre Ersparnisse aufbrauchen.


    Realistisch gerechnet braucht heute ein Akademiker alleine 1000 Euro netto mehr als ein normaler Arbeitnehmer, um seine Investition, das Studium, wieder hereinzuholen. Er hat in diesen Jahren nichts verdient. Die Investitionen des Staats mal nicht mitgerechnet (die holt der Staat über prozentual höhere Steuern auf das Lebensarbeitseinkommen des Akademikers wieder rein).


    Wenn jemand mit Studienabschluß für 300 Euro ein Praktikum macht, dann ist das nichts anderes als wenn ein normaler Arbeitnehmer für -700 Euro arbeiten gehen würde. Ein Unternehmen darf so nicht handeln, da das dumping ist. beim Arbeitnehmer wird genau das gefordert.


    Am besten wäre wohl ein kapitalistisches Gesellschaftsmodell mit zwei kleinen Änderungen: Grundsicherung FÜR JEDEN, damit auch keine "Wettbewerbsverzerrung" wie durch Hartz-IV wo bestimmte Personen unterstützt werden (kein Vermögen, nie gearbeitet) und bestimmte eben nicht (55 Jahre arbeitslos mit Haus und kleinen Erpsarnissen). Dazu Begrenzung der Einkommen auf meinetwegen das 500-fache des Durchschnitts und des Vermögens auf 200 mio.


    Den Vorwurf des Sozialismus muß sich so ein Modell nicht gefallen lassen, wir wollen nämlich nicht vergessen, daß sich im Kapitalismus Vermögen konzentriert. Am Ende steht immer ein Scheitern des Systems, wo dann durch Katastrophen das konzentrierte Kapital wieder verteilt wird. Daher auch boom-bust Zyklen im Kapitalismus. Ohne boom-bust kein Kapitalismus. Begrenzt man nun die Konzentration, so kann man diese boom-bust Katastrophen kontinuierlich verteilen und somit z.T. verhindern.


    Kleines Problem: Begrenzung der Vermögen führt ja leider nicht dazu, daß das zuviel erworbene Kapital einzelner wieder an die vielen kleinen Geldgeber zurückgezahlt wird, das schnappt sich der Staat und so wächst eben der Staat im Vergleich mit der Privatwirtschaft, so daß hier wieder eine Konzentration nicht mehr zwischen den Akteuren des Kapitalismus sondern zwischen Privatwirtschaft und Staat.


    Fazit: So ein modell ist nur möglich, wenn
    -der Staat keine wirtschaftlichen Aufgaben wahrnimmt (kein öffentlicher Dienst, keine öffentliche Müllabfuhr usw.)
    -die Verwaltungskosten in Bezug auf das BIP fixiert werden, kein wachsender Staat abgesehen von Sozialleistungen
    -Begrenzung von Vermögen und Einkommen immer nur relativ zu Durchschnitten. Niemals dürfen solche Limits herabgesetzt werden, eine Verankerung quasi als unveränderbarer Teil in einer Verfassung


    Derzeit krankt unser Staat genau wegen den o.g. Punkten. Konzentration der Vermögen in der Hand weniger Milliardäre. Wachstum von Staat gegenüber Privatwirtschaft. Statt Umverteilung von Reich zu Arm wie es wünschenswert wäre Umverteilung von produktiv zu unproduktiv und von jung zu alt über Renten oder Löhne (niedrige Löhne für die jungen und tariflich abgesicherte höhere Löhne für die alten).


    Den Unterschied zwischen Hartz-IV und Grundsicherung sieht man im übrigen sehr gut in ländlichen Gebieten. 300 Euro je ha..


    Gruß
    S.

  • neues aus absurdistan: während deutsche fachkräfte abwandern, weil man ihnen hierzulande nur… Anmelden oder registrieren

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