wie ist das möglich? Gold aus China

  • Hallo Community,


    ich arbeite in einem metallverarbeitenden Betrieb und unserem Chef sind über "Connections" aus China, 2 Tonnen metrisches Gold zu einem Discount von 8% zum LMBA-Fixing angeboten worden.


    Da ich bis dato der Meinung war, dass ich mit Handel und Börse gut auskenne, war ich überrascht von einem solchem Angebot zu hören!


    Kann es wirklich sein, lt. Aussage des Vermittlers, das physisches Gold tatsächlich billiger verkauft wird, als dass es in London gehandelt wird?


    Mir kommt das ganze recht unseriös vor, vor allem weil eben der Verkäufer des Goldes "unerkannt" bleiben möchte....


    Hat irgendwer eine Meinung dazu?


    viele Grüße


    fruitfly

  • Moin,


    bis ca.1991 hatte ich für ca. 1/2 Jahr mit solchen Deals zu tun auf Käuferseite. Keiner klappte, Kosten ca. DM 80.000,00 für Hotels, Flüge etc..
    Gesehen habe ich Dubai, Zürich, Lissabon, Malaga, Vancouver, Toronto ... .
    Ich weiß bis heute nicht, was die Leute = Verkäufer wollten.


    Bin auf weitere Entwicklung gespannt!


    Grüße

  • Hört sich schon eher unseriös an, vor allem die Höhe des Discounts, und dass der Verkäufer anonym bleiben will!
    Allerdings stimmt es, dass Gold teilweise tatsächlich unter Spot gehandelt wird, so erhalten die Minen meistens einen Preis, der unterhalb des aktuellen Spotpreises liegt. Und bei sehr grossen Mengen wird auch oft ein Discount geboten, der dann allerdings eher im Promilles-Berich liegt.

  • schonmal Danke für die Antworten :)


    Adam
    Ja, die Gier ist auch das Gefährliche an dieser Sache... mein Chef sieht keine Bedenken, geschweige den Risiken.


    auritech
    ja das mit der Lieferung könnte ein Problem werden, lt. Vertrag ist auf jeden Fall eine Vermittlungsgebühr von einem Prozent fällig!!!!!!!
    Egal, ob das Gold geliefert wird oder nicht... ich denke, darum gehts.


    bob
    Danke, für diese Informationen.... Promille glaube ich eher als PROZENTE!

  • Gold in großen Mengen (Tonnen) und dann noch 8 Prozent unter Börsennotiz....


    ....da verschenkt der Verkäufer bei zwei metrischen Tonnen glatte 2,4 Milionen Euro.


    Absolut unglaubwürdig.


    Keiner verschenkt 2,4 Milionen Euro. Und ein Chinese erst recht nicht.


    Der Deal ist oberfaul. Da kann man Gift drauf nehmen.


    Gier frisst Hirn. Der "Boss" der sowas mitmacht, der ist auf optimaler Fallhöhe.....


    Wiederfinden wird er sich ganz, ganz unten.


    Bestenfalls gehts um die Provision. Wahrscheinlauch aber um Vorkasse mit NULL Gegenleistung.

  • Moin,


    achte mal auf die Formulierungen wie "payment in escrow-account in clear and clean USD of non-criminal origin" und das splitting der Provision in seller's and buyer's account und wer zuerst zu zahlen hat... .


    Es gibt da ein paar Nummern, die sind so verteufelt, dass der Kaufpreis aufgrund des "Verschuldens" Deines Chefs auf lange Zeit gesperrt ist.


    Bei einer chinesischen Bank weiss ich nicht, was alles möglich ist, aber wenn der Trustee die Möglichkeit haben sollte, den Kaufpreis zu belasten, d.h. als Sicherheit zu beleihen, sieht's übel aus.


    Grüße

  • Wilhelm Busch hätte vielleicht dazu gesagt. "begehrst du Rabatt, so laß dir sagen, er wurde vorher aufgeschlagen".


    fruitfly
    Ich verstehe es nicht richtig. Dein Chef hat einen Vertragsentwurf vorliegen, in dem Einzelheiten geregelt sind ? Was genau steht dort?
    Und sag deinem Chef er soll sich auf die alte Kaufmannsregel berufen, erst die Ware, dann das Geld. Wenn die "Connections" seriös sind geht die Verhandlung in die nächste Runde. Wenn nicht, bist du der Held der Woche!


    Was ich aber am allerwenigsten verstehe ist folgendes: Wie stellt man es nur an, daß ein "Chef" eines metallverarbeitenden Betriebes für einen möglichen Vorteil von nur 8% sein Gehirn ausschaltet? Weiß er nicht wie es letztlich läuft? Der Kunde bestimmt den Preis, aber der Lieferant bestimmt die Qualität! 8)


    Natürlich hat mesodor recht, daß eben diese 8% eine Riesensumme ausmachen. Das ist der Lockstoff. Ich denke die werden niemals liefern, sondern sich mit ca. 300000,-€ Provision ( habe ich grob überschlagen aus 1% ) auf nimmer wiedersehen verabschieden.


    Viele Grüße
    white knight

    "Heut`mach ich mir kein Abendbrot,heut´mach ich mir Gedanken." [smilie_denk]


    Noch watt: ich sachma so, ich hab kein Einfluss auf die Gestaltung und auf die Inhalte von die verlinkten Seiten und datte dich dat merken tust, ich distanziere mich getz schon von alle fremden Inhalte!

    Einmal editiert, zuletzt von white knight ()

  • Naja, skeptisch wäre ich auch bei diesem Abschlag, aber...


    Wie schaut denn das Gold aus? 999er Barren? Diese Information fehlt leider in Deiner Aussage um den Abschlag richtig bewerten zu können.
    Was ist, wenn es nur 22 Karat sind?


    Wie hoch sind denn die Sekundärkosten? Wer zahlt welchen Transport von wo nach wo? Wer zahlt die Versicherungen? Stichwort INCOTERMS.
    Vielleicht muss Dein Chef das Gold irgendwo mitten in China abholen, und die müssen einen hohen Abschlag bieten, sonst kauft keiner?
    Ist der Ort wo die Ware zur Abholung bereit gestellt wird (Waren sind Holschulden) überhaupt in China? Kommt man überhaupt an einen Hafen oder Flughafen zum Verladen? Entstehen irgendwelche Kosten staatlicherseits bei der Ausfuhr?


    Desweiteren habe ich einen interessanten Bericht vor ein paar Wochen im TV gesehen, wonach China gerade dabei ist ein eigene Goldbörse groß aufzuziehen. Und mit "allen Mitteln" versuchen möchte in ein paar Jahren London den Rang abzulaufen. Vielleicht ist der Abschlag eine Art Investition in die Zukunft oder werden als Werbungskosten verbucht?


    Wenn der eigentliche Verkäufer unbekannt bleiben möchte, dann handelt der Vermittler als Broker. Bei Geschäfte über Brokern bleibt der Kontrahent eigentlich immer unbekannt und es werden auch Provisionen (Broker Fee) fällig. Für mich nichts ungewöhnliches.


    Welche Position hast Du denn in dem Unternehmen? Hat der Chef direkt mit Dir darüber gesprochen inkl. Geschäftsdetails, oder kam das über den Flurfunk?


    Also mir fallen sehr viele Fragen ein, bevor ich den genannten Abschlag überhaupt bewerten kann, aber risikobehaftet ist die Sache allemal.


    PS: Teilweise kann es sogar billiger sein, sich einen Grabstein (geschnitten, poliert, graviert und transportiert) in Indien zu bestellen, als ihn in Deutschland herstellen zu lassen. Die Lieferung dauert zwar ein paar Wochen, aber aufs Grab kann er sowieso nicht sofort. Und ob er nun beim Steinmetz Lagerkosten verursacht, oder über das Meer schippert ist eigentlich egal. ;)

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Absolut unglaubwürdig.
    .


    Nein ,absolut seriös!


    Die Chinesen haben eine soziale Ader. Sie kaufen haufenweise wertlose grüne Papierfetzen, - warum sollten sie nicht ein bisschen Gold "verschenken". :D

  • Das ist ein absolut betrügerischer Ansatz, also Finger weg.


    Bei dem vielen Geld, das hier im Spiel ist, bleibt nur Deutschland als
    Lieferadresse und dann Ware nach Prüfung gegen Kasse, begleitet
    natürlich von der eigenen Bank und Rechtsabteilung.
    Der Verkäufer oder Broker des Verkäufers müssen über eine komplette
    Adresse verfügen und Eintragung im Handelsregister etc. Eine deutsche
    Bank sollte über eine chinesische Korrespondenz-Bank eine Auskunft
    über den Verkäufer einholen und sicherstellen lassen, dass der Verkäufer der Eigentümer des Goldes ist.
    Möglicherweise hat der Staat das Monopol für den Goldverkauf. Zu
    klären sind MWSt, Zoll, Genehmigungen, Freigabe-Bescheinigungen
    im Sinne der Geldwäsche.
    In dem Moment, wo man mehr Information haben will, werden die sich
    nicht mehr rühren.
    Es lohnt nicht einmal die Reise nach China. Die könnte sogar ge-
    fährlich werden. Bei diesen Geldern könnte man die Triaden als
    Hintermänner vermuten.
    Dieser Goldverkauf hat Ähnlichkeit mit den Tricks der Nigerian
    Connection.

Schriftgröße:  A A A A A