akt. Finanzkrise lässt Inflation zu Deflation kippen

  • Ich finde der Vergleich mit der Japan-Krise aus den Neunzigern hinkt gewaltig.


    Einen recht guten Text hierzu habe ich heute auf ef-online gefunden, ist wirklich interessant das mal zu lesen.


    cano: Der Artikel geht übrigens auch kurz darauf ein, wie eine Hyperinflation in der derzeitigen Situation losgetreten werden KÖNNTE.



    Nur an die Laternenpfähle mag ich nicht glauben.Wenn der Deutsche zur Revolution fährt ,löst er eine Bahnsteigkarte. ;(


    Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh.
    Stammt nicht von mir, das hat Henry Ford gesagt und der ist bereits 1947 gestorben. Du mußt versuchen Dir vorzustellen, was passiert wenn jemand, der bisher ein ganz "normales" Leben führte urplötzlich erkennt, daß das alles eine riesengroße Lüge ist. Wenn man sich auf die Suche nach den Fehlern im System macht kommt es häppchenweise, irgendwann erkennt man dann, daß das ganze System der eigentlich Fehler ist. Im weiteren Verlauf kommt die Entdeckung hinzu, daß es in Wirklichkeit garkein Fehler ist - nein, es ist so beabsichtigt. Bis man sich durch die Massen an Informationen gearbeitet hat vergeht eine Menge Zeit, dadurch wird man langsam von der Droge Geld / Konsum entwöhnt und realisiert Schritt für Schritt, daß die Realität anders sein muß, daß die Realität einen irgendwann einholen muß und vor allem: daß man sich mehr vor'm Geld als vor der Realität fürchten muß. Kriegt man das ganze jedoch nicht durch Eigeninitiative über Zeit, sondern geballt ohne es zu wollen vor die Mappe geklatscht weil es soweit ist, dann dürfte sich das Volk recht schnell wieder darauf besinnen, wozu Fackeln und Mistgabeln erfunden wurden. Guck Dir an was abgeht, wenn Saturn 'ne Kaffeemaschine für 10 Euro verhökert.

  • Einen recht guten Text hierzu habe ich heute auf ef-online gefunden, ist wirklich interessant das mal zu lesen.


    cano: Der Artikel geht übrigens auch kurz darauf ein, wie eine Hyperinflation in der derzeitigen Situation losgetreten werden KÖNNTE.

    Hyperinflation halte ich in den USA fuer unwahrscheinlich. Die Notenbank FED ist ist defakto eine Privatinstitution, auch wenn die FED mit Nebelkerzen-Oeffentlichkeitsarbeit versucht dies zu verschleiern, und stattet seine Eigentuemer (dem Banken-Oligopol) mit einem wirtschaftlichen Privileg aus. Warum sollte sich das Oligopol dieses Privileg nachhaltig beschaedigen lassen, indem sie dem Staat/Regierung erlaubt Geld in Umlauf zu bringen (in Form von Konjunkturprogrammen und Staatskrediten an Unternehmen und Verbraucher) ? Dies wird man zu verhindern wissen, zudem die gegenwaertige deflationaere Entwicklung dem Banken-Oligopol, was immer uebersehen wird, riesige und willkommene Chancen bietet: Klein-Konkurrenz verschwindet massenhaft oder wird billigst einverleibt (Bankensterben), die eigenen Liquiditaetsreserven gewinnen an Wert und man kann am Ende der deflationaeren Phase wieder aeusserst guenstig investieren (Bottomfishing). Eine Hyperinflation wuerde 1. diese Strategie zunichte machen und 2. die Schulden von Staat, Unternehmen und privatem Verbraucher bei den Banken drastisch entwerten. Zwar leiden die Banken an den derzeitigen Kreditausfaellen (vornehmlich Eigenheimkredite), aber das System FED laesst keine Member-Bank so einfach untergehen (eine grundlegende Funktion der Zentralbanken), zumal sogar der Steuerzahler angezapft werden kann.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution ? und zwar schon morgen früh.
    Stammt nicht von mir, das hat Henry Ford gesagt und der ist bereits 1947 gestorben.

    Hast Du irgendwo eine Quelle (engl) dafuer ? Wuerde gern meinen Cube damit schmuecken.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Hast Du irgendwo eine Quelle (engl) dafuer ? Wuerde gern meinen Cube damit schmuecken.

    Wird hier in einer Zitatesammlung erwähnt:


    http://www.brainyquote.com/quo…es/h/henryford136294.html


    Zitat


    It is well enough that people of the nation do not understand our banking and monetary system, for if they did, I believe there would be a revolution before tomorrow morning.
    Henry Ford


    Entschuldigung - war zur Zeit kurz abgelenkt und daher zu spät.

  • Danke orezone & Goldregen


    Das Zitat ist aber noch um eine Aussage laenger:


    “It is well enough that people of the nation do not understand our banking and monetary system, for if they did, I believe there would be a revolution before tomorrow morning. The one aim of these financiers is world control by the creation of inextinguishable debt.” Henry Ford
    http://www.financialsense.com/…als/morgan/2008/0922.html


    Diese Aussage bestaetigt auch die Theorie der gewollten, gesteuerten Deflation. Wenn man Schulden massiv entwerten wuerde (Hyperinflation), wuerden die Glaeubiger Werte, Macht und Einfluss verlieren. Bekanntlich ist alles Geld im Umlauf Schuld, weil es als Kredit praktisch zu 100% von den privaten Banken in Umlauf gebracht wurde.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • world control by the creation of inextinguishable debt


    Es ist ja in der Tat so, selbst bei einer Bankpleite wird man die Schuld nicht los, selbst bei einer Hyperinfla kann es Regelungen geben, die einen in die Schuld zurückbringen.
    Überlege mir ernsthaft, grundsätzlich alle Schulden zu meiden. Hat nur leider Vorteile, steuerlich, Lastenzuschuß etc.
    Der Satan will einen an der Schuldkette haben. :thumbdown: :boese:


    Wie wär´s eigentlich mit einem Schuldenerlaß für uns wie vor ein paar Jahren mit der Dritten Welt - aber mit der Auflage, keine neuen Schulden?
    Ich weiß, Illusion. Einfach die Deutschland GmbH als Herausgeber der Staatsanleihen liquidieren... :thumbup:

  • die Notenpressen laufen schon warm !



    Ev., klappt die klassische Definierung von Inflation und Deflation diesmal nicht "regelgemäß nach Lehrbuch" ? Schon mal darüber nachgedacht, ob sich eventuell die klassische Sichtweise überholt haben könnte und wir womöglich diesmal vor etwas völlig "Neuem" stehen ? :hae:


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Wessen Theorie? Cui bono?


    btw: ein gewisser Widerspruch zu deiner Signatur "Inflation is manageable, but deflation is fatal" ist dir schon bewußt?!

    Diese Theorie wird hier geaeussert: http://video.google.com/videoplay?docid=-515319560256183936


    Ich sehe darin keinen Widerspruch. Fatal und unkontrollierbar ist die Deflation fuer die meisten Teilnehmer dieser Geldsysteme - so wie wir es auch heute sehen. Aber auch bei AIDS gibt es Gewinner.


    Schau Dir das mal an, dann wirst Du sehen, dass das keinen Widerspruch darstellt.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Wie wär´s eigentlich mit einem Schuldenerlaß für uns wie vor ein paar Jahren mit der Dritten Welt - aber mit der Auflage, keine neuen Schulden?
    Ich weiß, Illusion.

    Schuldenerlass heisst, dass trotzdem irgend jemand die Schulden begleicht. Andernfalls wuerde man Geldmengen kreieren (Geld wurde ja mal ausgegeben und ist nicht verloren), die nicht mehr als Schuld belastet sind = sowas funktioniert im Fractional Reserve Banking meines Wissens nicht. Money is Debt, schau mal was auf der Dollarnote sogar schwarz auf weiss steht.
    Wuerde man es wirklich tun, dann wuerde man die heutigen Geldsysteme in die Luft jagen = Game Over.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Schuldenerlass heisst, dass trotzdem irgend jemand die Schulden begleicht. Andernfalls wuerde man Geldmengen kreieren (Geld wurde ja mal ausgegeben und ist nicht verloren), die nicht mehr als Schuld belastet sind = sowas funktioniert im Fractional Reserve Banking meines Wissens nicht. Money is Debt, schau mal was auf der Dollarnote sogar schwarz auf weiss steht.
    Wuerde man es wirklich tun, dann wuerde man die heutigen Geldsysteme in die Luft jagen = Game Over.

    Schulden werden immer beglichen, entweder vom Schuldner oder vom Gläubiger!
    Zur Debatte:
    Leitzins bleibt bei 0:
    http://www.mmnews.de/index.php…/USA-bleibt-bei-Null.html


    Gruß Henry

  • Ich zitiere mal aus dem aktuellen "Elliot Wave Financial Forecast":


    Zitat

    „Ist Bargeld eine Blase?“, schallt das Echo aus der Barron’s-Ausgabe vom 20. Dezember. Die Antwort lautet nein. Es gibt einige wichtige, klare Unterschiede, die dies erklären. Zum einen ist für eine Blase ein übermäßiges Kreditaufkommen für den Kauf von Anlagen zu Gewinnzwecken erforderlich und es ist unmöglich, sich eine große Bargeldposition zusammenzuleihen – das wäre dann nämlich kein Bargeld mehr. Daher ist Bargeld per defi nitionem nicht den Einschussforderungen und den Zwangsverkäufen ausgesetzt, die das atemberaubende Platzen jeder Blase bilden. Ein anderer Grund, weshalb Cash nicht im Mittelpunkt einer Blase stehen kann, ist die Tatsache, dass die Menschen es nicht in der Hoffnung kaufen, es zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis zu verkaufen. Sie kaufen es, weil sie der Meinung sind, es sei genau so viel wert, wie es eben ist. Bei Geld geht es darum, zu behalten was man hat; bei einer Blase geht es darum, reich zu werden. Der Grund, aus dem die Rendite dreimonatiger US-Schatzwechsel Mitte Dezember kurzzeitig negativ wurde, war die Tatsache, dass immer mehr Menschen an Ersterem und nicht an Letzterem interessiert sind – und Schatzwechsel sind nach Dollarnoten das, was Bargeld am nächsten kommt. Der Sturm auf Bares ist der Boom des Konservatismus, den „Besiege den Crash“ vorhergesagt hat. Er dürfte ebenso wie die vorangegangene Manie jahrelang anhalten. In der letzten defl ationären Periode in den 1930er- und 1940er-Jahren schwebte die Rendite dreimonatiger Schatzwechsel fast zehn Jahre lang um den Nullpunkt. Die bargeldfeindliche Stimmung der letzten Zeit lässt vermuten, dass diesmal etwas Ähnliches passieren könnte.

  • Ich zitiere mal aus dem aktuellen "Elliot Wave Financial Forecast":

    Es wird m.E. bei diesem Vergleich zu den 30er Jahren in den USA die Kleinigkeit vernachlässigt, dass Gold als Investment offiziell VERBOTEN war, also als Wertspeicher völlig ausfiel. Investoren wählten daher die einzige Möglichkeit zur -zumindest nominal - sicheren Anlage: Staatsanleihen ( so wie es im Moment auch passiert)


    Ausserdem kam spätestens nach Kriegsausbruch noch der patriotische Aspekt hinzu, dass Uncle Sam ja nicht nur Soldaten sondern auch Moneten brauchte und es den vermögenden Amerikanern daher "Ehrensache" war, Staatsanleihen zu kaufen.


    Der o.g. Vergleich hinkt daher m.E. recht deutlich.


    Beste Grüße
    goldnuss

  • War es nicht bei der 1923er Inflation so, dass manch einer seine Schulden mit InflationsGeld beglichen hat und der Glaeubiger Pech hatte ?

    Kann klappen, muss aber nicht. 1923 hat es geklappt, haben mir mehrere Leute aus erster Hand (Notar) erzählt.


    Kommt immer darauf an, welche Regelungen den jeweiligen Machthabern für die Umrechnung von privaten und öffentlichen Schulden genehm sind. 1948 wurden z.B. Bankverbindlichkeiten immer noch 1:3 umgerechnet, während Bankeinlagen vollkommen futsch waren, genauso auch wie praktischerweise auch die Staatsschulden.


    Nun etwas off topic, aber vielleicht interessant:
    Allerdings habe ich bei dieser Gelegenheit auch eine plausible Erklärung für die Mär bekommen, ganze Häuserblöcke seien für ein paar Oz AU verkauft worden: Kam wohl in der Regel daher, dass ein Kaufpreis von X Reichsmark zum aktellen Stichtag vereinbart wurde, welcher auch umgehend bezahlt wurde. Hat man wenige Tage oder sogar Stunden SPÄTER (nach weiterer Entwertung) dann diesen Kaufpreis in Gold umgerechnet (wie es Jahrzehnte später wir Goldbugs gerne tun und die Verzerrungen noch größer werden), kam man auf Kaufpreise von wenigen Unzen was aber eigentlich eher nicht der Realität entsprach.


    Beste Grüße
    goldnuss

  • Bernanke's game plan is becoming more apparent. Based on a reading of his papers and his public statements, here is a distilled view of what we think is his game plan.


    1. Grow the money supply quickly and abundantly
    2. Stabilize the Banking System to avoid destructive banking failures
    3. Do not withdraw the monetary stimulus prematurely to fight inflation.
    4. Manage 'confidence' aggressively to dampen the expectation of inflation later, and a panic liquidation now.


    Each of these legs of his policy is a reaction to lessons he believes the Fed learned from the Great Depression.
    As you consider the specific things he is doing, it is likely that they will fit very nicely into this framework.
    He is obviously fighting the 'last war,' the last great battle that the Fed is known to have waged, and lost. For it did lose, as there was no lasting recovery until the world suffered through the Second World War.
    Whether he will be successful or not remains to be seen. It is important to bear in mind that the Fed is absolutely confident that they know how to stop inflation once it gets started, even if it becomes rather serious.
    The over-arching theme is that this is an emergency, and so long term niceties like moral hazard and systemic reform will be left for later: the ends justify the means.
    William Poole says that this is a dangerous approach, because longer term consequences like inflation appear with a one to two year lag after a significant monetary stimulus such as we have just seen.
    The timing of the Fed's dampening of inflation will be critical, and perhaps constrained by the real economy. How can the Fed tighten sufficiently if the real economy remains sluggish?
    Bernanke is determined to err on the side of too much stimulus, given the trauma of the Fed's experience in the Great Depression. Coupled with the Fed's confidence in their ability to stop any monetary inflation, this raises a higher level of probability in the most likely outcome of the Fed's latest and greatest monetary experiment.
    We cannot help but wonder what he thinks the Fed will be doing this time that will be different than 2003-2007 when they reflated the financial system after a market crash the last time without meaningful reforms, resulting in the stock market and housing bubbles.


    Whatever happens, it will certainly provide the raw material for economic papers yet unwritten.
    (Jesse's Café Américain)

  • @Koenigswasser: Die FED hat Sorgen, die vielleicht in 2..3 Jahren auf den Plan kommen. Akutes Problem ist erst mal die Reflationierung auf 2006-Level .

    Ich bin wie der Autor des o.g. Blogbeitrags der Meinung, dass sich die Fed in Sachen Inflation - zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt - keinerlei Sorgen macht. Inflation is manageable - Bernanke will das beweisen. Angesichts der historischen Dimension dieser Krise ist dies ein Experiment mit höchst ungewissem Ausgang.
    Wie kann man auf ein Level reflationieren? Er muß MIT ALLEN MITTELN UND AUF TEUFEL KOMM RAUS reflationieren, um eine deflationäre Abwärtsspirale zu verhindern. Inflate or die. Um die Inflation kümmern wir uns dann später ...

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