Wem gehören die US Goldreserven? dem Staat oder der Fed?

  • @ Goldkueken


    Wir sind uns also zunächst einmal einig, dass die 8100t (bewertet zu 11,041 Mrd $ also zu 42,22$/oz) das sogenannte "offizielle US-Staatsgold" darstellen, das dem US-Treasury gehört bzw. dem Staat. Obwohl die Fed dieses Gold (siehe Dein Link, obere Tabelle) auf IHRER Website darstellt, bezeichnet sie es selbst als "Gold Stock of the US". Sie erhebt somit m.E. keine juristischen Anspruch (als privates Institut) auf dieses Gold - obwohl die Darstellung unter einer FED-Website zugegebenermaßen verwirrend ist. Wie oben bereits gesagt, geschieht diese Trennunschärfe zwischen Treasury (Staat) und Fed (privat) bewusst, weil die Leser und die unbedarften Journalisten eben DENKEN sollen, das sei letztlich das selbe. :rolleyes:


    Nun sprichst Du in Deiner Nachfrage aber von WEITEREN 6435t (das sind die 8,7 Mrd $, bewertet zu 42,22$/oz). Wie die Fußnote (3) aus der Fed-Quelle klar besagt, ist dies in der Tat eine ZUSÄTZLICHE Menge über die 8100t hinaus.


    Allerdings sagt die Quelle auch klar, dass es sich um AUSLÄNDISCHES Gold handelt (aber ohne IWF-Gold etc.): "Foreign Official Assets Held at Federal Reserve Banks ". Zudem ist es "treuhänderisch" verwaltetes Gold ("gold in custody"). Hier kann man nun spekulieren: vermutlich sind darunter große Teile des DEUTSCHEN Goldes in US/Fed-"custody", was hier im Board ja auch oft kritisiert wird.


    Zudem halten auch andere Zentralbanken ganz offiziell Teile ihrer nationalen Goldbestände in US-"Treuhänderschaft". Meist wird das mit der "Praktikabilität" der Lagerung an US-Handelsplätzen oder mit historischen Argumenten begründet. In Summe könnten sich diese Bestände durchaus auf die 6435t akkumulieren. Wieviel davon bereits von der Fed verliehen oder verkauft wurde, weiß hier niemand. Man darf vermuten, dass dieses Gold bereits weitgehend weg ist - dh zu Schmuck verarbeitet oder in privaten Tresoren.


    Der FED gehört dieses Gold jedenfalls nicht - noch HAT es ihr jemals gehört! Im Prinzip bist Du nur "bottom up" auf etwas gestoßen, was mehr oder weniger belegbar schon lange bekannt war bzw. ("custody") was offiziell gar nicht bestritten wird. Trotzdem: gut beobachtet.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Hallo Pauli. Ich denke, Du hast Recht.


    Ergebnis: Die US Goldreserven sind Eigentum der US Treasury, d.h. des US Staates. Die Fed selber hat kein Eigentum an Gold.


    Fuer mich ist die Ausgangs-Frage dieses threads beantwortet. Danke an alle, und schoene Gruesse,


    Das K.

    P.S. Kleiner Trost fuer mich: die Fed hat weniger Gold als ich selber - die drei Krugerrands lassen sich so schoen mit dem Schnabel rollen.

  • Noch einmal :
    ich bin mir sicher, dass die FED eine US-Behörde ist wie z.B. das
    oberste Verfassungsgericht.
    Beide sind autonom und erhalten keine Weisungen von der Regierung.
    Das Personal dieser Behörden sind Staatsbeamte und nur ihrem
    Gewissen verpflichtet.
    Die amerikanische Verfassung dürfte das so eingerichtet und gewollt
    haben.
    Das schützt vor Begehrlichkeiten und der Einmischung durch den
    Staat, der hin und wieder andere Ansichten zur Marktsteuerung hat
    als die FED.
    Das läuft in D genauso nach dem Motto der Gewaltenteilung.


    Die geforderten Hohheitsaufgaben schließen eine private Firma schon aus.
    Wäre es eine, müsste sich ein Handelsregistereintrag finden lassen.
    Auch die Bilanzen wären einsehbar und öffentlich. Die FED müsste
    Steuererklärungen abgeben und Steuern zahlen etc.
    Sie müsste in ihrem Namen auch die Gesellschaftsform mit angeben.


    Grüße


  • Du bist zu gut für diese Welt. :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

    • Offizieller Beitrag

    Die FED, oder die Federal Reserve Bank der US of A ist de iure eine Privatbank, daran ist nicht zu rütteln. Macht eure Hausaufgaben. Aktionärsrechte, Dividendenzahlung sind beschränkt. Sie übt jedoch die Funktion einer Zentralbank aus, d.h. macht das, was eine ZB z.B. in der Schweiz macht.


    Die 'Federal Reserve Act' regelt dies auf Gesetzesstufe; man spricht auch vom 'Federal Reserve System'.


    Eine Besonderheit ist die 'open market policy', eine Wortbildung, die mehr verschleiert als klärt. Es bedeutet, dass die FED auf dem 'offenen Markt' Staatspapiere direkt 'kaufen' kann (d.h. Cash raustun). Das geht in Europa nur indirekt; Banken müssen solche Zettel einreichen, mit Zinsschnitt, kriegen Bares dafür aus der Druckerei, und verpflichten sich, nach einer festgesetzten Laufzeit, Bares plus Zins der ZB wieder abzuliefern und die Zettel wieder zurück zunehmen (Repurchase Agreement)


    Habe leider keine Zeit, die Eingeweide meiner Computer nach Dokumenten zu durchsuchen; ausserdem interessiert es mich zu wenig, da mir das Wesentlich ja klar ist.


    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

    Einmal editiert, zuletzt von LuckyFriday ()

  • Ich bin gerade über Folgendes gestolpert:


    Zitat

    Die meisten der 60 Goldkonten seien Reserven ausländischer Zentralbanken und Währungsinstitutionen. Die freuen sich nicht nur über die Anonymität und Sicherheit der Verwahrung, sondern auch über die geringen Nebenkosten: Die Fed hebt die Barren umsonst auf und verlangt nur für jede Transportaktion eine Gebühr - 1,75 Dollar.

    Quelle


    Ich beabsichtige für die Forenmitglieder einen ähnlichen Service anzubieten! Kostenlose Lagerung Eures Goldes... und das auch noch ganz ohne Transportaktionen! :D

  • Die FED, oder die Federal Reserve Bank der US of A ist de iure eine Privatbank, daran ist nicht zu rütteln. Macht eure Hausaufgaben. Aktionärsrechte, Dividendenzahlung sind beschränkt. Sie übt jedoch die Funktion einer Zentralbank aus, d.h. macht das, was eine ZB z.B. in der Schweiz macht.

    aber durch 1000 Verschwörungsforen geistern die geheimen Interessen der Eigentümer ...
    Fakt ist, dass die Konstruktion sich bis heute bewährt hat. Es ist zwar letzlich kein grosser
    Unterschied zur Bundesbank, die zwar eine Behörde war/ist aber auch unabhängig von
    Weisungen der jeweiligen Regierung. Diese Trennung von Politik und Zentralbank hatten die
    Konstrukteure der FED auch im Sinn .. warum ? Weil man dem Staat und den Regierungen mal
    grundsätzlich misstraut und ein unabhängiges Gegengewicht zu Wahlkampf taktierenden Politern
    installieren wollte. Darum ist die FED de jure privat, de facto aber sowas wie eine öffentlich rechtliche
    Anstalt, die das Vermögen und das Geld des Staates verwaltet. Wobei aber das Präsidium von
    der Politik ernannt wird ... also Einzelentscheidung kann der Präsident nicht beeinflussen, aber
    wohl die langfristige Ausrichtung.

  • Wobei aber das Präsidium von
    der Politik ernannt wird ... also Einzelentscheidung kann der Präsident nicht beeinflussen, aber
    wohl die langfristige Ausrichtung.

    Greenspan wurde von Reagan ernannt und war fast 19 Jahre im Amt. Er hat 4 Praesidenten, davon 3 republikanische und einen demokratischen sowie 10 Kongresse erlebt. Zudem ist die FED in ihren Entscheidungen voellig unabhaengig. Die Ernennung vom Praesidenten ist daher mehr ein symbolischer Akt umd den Anschein zu wahren, es handele sich um eine staatliche Einrichtung, was nach meiner Erfahrung auch die meisten Amerikaner glauben. Von oeffentlich-rechtlicher Anstalt kann aber keine Rede sein, denn die FED (dies sich aus den regionalen FED Banken zusammensetzt) gehoert defakto wie dejura ausschliesslich den sich beiteiligenden privaten Banken der USA (dividendenfaehige, stimmrechtslose Anteile).


    Die Moeglichkeiten der FED sind auch ziemlich beschraenkt, die wesentlichen Eckpunkte des privatisierten Geldsystems sind sowieso im Federal Reserve Act von 1913 unumstoesslich festgelegt. Lediglich ein Kongress kann dieses Gesetz modifizieren oder ausser Kraft setzen.


    Das Argument der Notwendigkeit der Trennung von Staat und Zentralbank ist unlogisch und daher ein vorgeschobenes Argument, um ein privatisierte Geldsystem (in Fakt ein legalisiertes Parasitentum privater Banken) zu rechtfertigen. Genausogut koennte man auch Polizei und Justiz privatisieren (wie es auch Rothbard forderte), weil man dem Staat grundsaetzlich misstraut. Dieses Argument ist unlogisch, denn es wuerde bedeuten, dass der Staat sich selbst misstraut. Das FED-Gesetz wurde ja von der Legislativen geschaffen und vom Praesidenten in Kraft gesetzt.


    Die FED verwaltet meines Wissens kein Vermoegen des Staates, sie druckt lediglich Geld im Austausch gegen Staatsanleihen (dies ist die Zuckerseite des Deals fuer den Staat).

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Wenn man verstanden hat, was FED oder eine Zentralbank ist, nämlich nur der verlängerte Arm der Privatbanken, wird die Sache ganz einfach:
    Das Gold gehört den Privatbanken, weil diese allein darüber bestimmen und verfügen.
    Die Darstellung ein Staat besitze "Goldreserven" ist wieder ein klassischer Fall von Etikettenschwindel um die Bürger zu besänftigen. :whistling:

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

  • ... und das ist nicht der Staat, sondern die Privatbanken.
    Der Staat agiert nach meinem… Anmelden oder registrieren

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
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    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

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