Krise um IKB verschärft sich


  • @ werter Herr Reymann


    Bislang habe ich mich nicht allzu intensiv mit dem Thema Bankschließfach beschäftigt.
    Das Schließfach gehört der Bank, welche dieses gegen ein Entgelt an interessierte Kunden vermietet - so weit , so gut.
    Der Inhalt jedoch ist Privateigentum der Kunden.


    Mir leuchtet deshalb nicht ein, warum die Inhalte der Schließfächer nicht sicher und im Falle eintretender Turbulenzen in Gefahr sind.
    Des Weiteren wäre das Thema Datenschutz interessant , vermutlich auch für potenzielle Scheidungsopfer , welche ihr letztes finanzielles Aufgebot vor der rachsüchtigen Gegenpartei in Sicherheit wissen wollen.


    Für juristische Erleuchtung wäre dankbar:


    Mit freundlichem Gruß, Gaudibursch

  • Ich halte das auch für irrelevant - das Risiko, dass Schließfächer geräumt oder konfisziert werden , halte ich wesentlich geringer als einen Einbruch in die eigenen vier Wände. Bei uns wurde im Umkreis von 50 km in letzter Zeit mindestens 10 mal eigebrochen - die Polizei warnte bereits in der örtlichen Tageszeitung. Da halte ich das "Risiko" eines bankschließfaches für hinnehmbar. Wenn ich nicht gerade in unmittelbarer Nähe einer Polizeistation in einem Haus mit Alarmanlage, eingemauertem Safe und bestenfalls noch zwei scharfen Rottweilern wohne, dann habe ich mit einem angemieteten und entsprechend versicherten Schließfach weniger Probleme und ruhigere Nächte. Wir sind hier schon verrückt genug - absolute Sicherheit wird man niemals haben.


    Und selbst das meiner Ansicht nach vernachlässigbare Restrisiko kann man durch regelmäßige Verfolgnung der Nachrichtenlage nochmal deutlich verringern - unsereins dürfte es so ziemlich als erstes mitbekommen, wenn es wirklich heiß wird - daher haben wir wohl alle unsere Nachrichtenquellen. da dürfte dann vermutlich auch noch Zeit sein, das Fach zu räumen ehe wegen eines übermäßigen Ansturmes die Schotten dichtmachen ;)

  • Gut gut.
    Meine Frage an mesodor bezog sich allerdings eher darauf, ob nach dieser IKB-Rettung die Gefahr einer Bankenpleite in Deutschland auf ein Minimum gesunken sein könnte; sprich: egal was passiert, der Staat haftet, zur Not mit frisch gedrucktem Geld. Also Bares aus dem Strumpf und rauf auf die Konten?

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Zitat

    Original von freefly
    Ich halte das auch für irrelevant - das Risiko, dass Schließfächer geräumt oder konfisziert werden , halte ich wesentlich geringer als einen Einbruch in die eigenen vier Wände. Bei uns wurde im Umkreis von 50 km in letzter Zeit mindestens 10 mal eigebrochen - die Polizei warnte bereits in der örtlichen Tageszeitung. Da halte ich das "Risiko" eines bankschließfaches für hinnehmbar. Wenn ich nicht gerade in unmittelbarer Nähe einer Polizeistation in einem Haus mit Alarmanlage, eingemauertem Safe und bestenfalls noch zwei scharfen Rottweilern wohne, dann habe ich mit einem angemieteten und entsprechend versicherten Schließfach weniger Probleme und ruhigere Nächte. Wir sind hier schon verrückt genug - absolute Sicherheit wird man niemals haben.


    Und selbst das meiner Ansicht nach vernachlässigbare Restrisiko kann man durch regelmäßige Verfolgnung der Nachrichtenlage nochmal deutlich verringern - unsereins dürfte es so ziemlich als erstes mitbekommen, wenn es wirklich heiß wird - daher haben wir wohl alle unsere Nachrichtenquellen. da dürfte dann vermutlich auch noch Zeit sein, das Fach zu räumen ehe wegen eines übermäßigen Ansturmes die Schotten dichtmachen ;)


    In welcher Region residierst du denn?


  • Gaudi


    Schließfächer werden genau wie Konten bei Abruf durch die Behörden gemeldet.


    Wenn also der Finanzbeamte oder der Beamte in der "Anstalt für Arbeit" :rolleyes: sich über Deine Finanzen informieren wollen, wird Ihnen das Schließfach ebenfalls mitgeteilt.


    Daher: Wenn Schließfach, dann nicht in BRDDR


    Schließfächer haben erstens natürlich den Nachteil, daß der Zugang bei geschlossenen Banken zumindest erschwert, wenn nicht gar unmöglich ist.


    Zweitens: Bei der Annahme von "Straftaten" werden Schließfächer auch gerne im Beisein von staatlichen Vertretern geöffnet - wobei ein Blick in die Geschichte den Begriff "Straftaten" sehr dehnbar werden lässt.
    Goldbesitz war schon einmal eine "Straftat".


    Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist es jedoch eher eine Straftat, verzockten Banken mit Steuergeldern die Pleite zu ersparen, aber wer fragt mich schon?

  • Ich liege mit Grippe danieder, deshalb hatte ich gestern vormittag Gelegenheit, die Bundestagsdebatte um die Finanzkrise bzw. die IKB zu verfolgen.
    Es wurden von der Opppsition die schon hier gebrachten Argumente bzw. auch Vorwürfe in Richtung Regierung/Finanzminister vorgetragen. Solms, Gysi und ein Grüner sprachen ungefähr das aus, was ich auch denke. Und dann kam der brave linke Sozi Stiegler, bekannt für markige Sprüche. Der hatte derartig Kreide gefressen und lobte den Finanzminister/Wirtschaftsminister für ihr Tun.
    Unabhängig davon, was Stiegler dazu bewog, dachte ich erstmals darüber nach, ob es evenuell ausländische Attacken auf die deutsche Bankenszene gibt/gegeben hat, von denen wir nur ahnen können? Ob Steinbrück mit seinen Milliarden tatsächlich einen Riegel vor eine gesteuerte Zerüttung der deutschen Bankenlandschaft schob?
    Es ist nur ein Gedanke bzw. eine Frage?

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Nur ist der Riegel nicht angesichts der Bedrohung vor der Tür etwas mickrig - ich glaube kaum, daß unser aller Steinbrück die finanzielle Ausstattung in Hinterhand hat (siehe unter anderem Mastrichtkriterien, Bundeshaushalt), weiteren Versuchen stärker an die Tür zu klopfen, genug Massen entgegenzustellen - ich glaube eher, daß angesichts der Masse der Probleme man uns so oder so die Tür einrennt.


    Siehe auch die neuerliche Debatte in den USA zu der Aufsplitterung der Monoliner in zwei Geschäftsfelder "gute Bank" und "schlechte Bank" - von dieser amerikanischen Aufspaltung der Risiken werden die dt./europaischen Finanzinstitute bestimmt nicht profitieren.


    Warum habe ich nur bei allem was man sich in den USA ausheckt so ein flaues Gefühl im Magen? Geht es Euch da besser?

  • http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/466/158043/


    Der Artikel ist sehr lesenswert, da relativ offen gesprochen wird z.b.


    "sueddeutsche.de: Die staatliche KfW hat als Hauptaktionärin bereits hohe Summen in die Rettung der IKB gepumpt. Ist jetzt eine Grenze erreicht?


    Wenger: Das lässt sich gar nicht mehr beurteilen. Es werden alle paar Wochen neue Risiken entdeckt - und dann verlieren wir wieder zwei Milliarden an einer Ecke, wo es angeblich so ausgesehen hätte, als sei alles sicher."
    .
    .
    .


    "sueddeutsche.de: Was bedeutet das konkret für den Steuerzahler? Belastet die Krise den Etat des Bundesfinanzministers Peer Steinbrück?


    Wenger: Die verpufften Milliarden muss der Steuerzahler tragen. Auch wenn Herr Steinbrück anfangs den Eindruck zu erwecken suchte, das sei nicht das Geld des Steuerzahlers. Er ist einer der schlimmsten Volksverdummer, die in diesem Land herumlaufen. Statt alberne Sprüche zu machen, hätte er sich als Verwaltungsratsmitglied der KfW mal den Abschluss der Tochter IKB ansehen sollen. Da konnte man schon 2006 nachlesen, dass die Eventualverbindlichkeiten fast zehnmal so hoch waren wie das Eigenkapital."

  • Zitat

    Original von Marcher
    http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/466/158043/


    Der Artikel ist sehr lesenswert, da relativ offen gesprochen wird z.b.


    In der Tat, guter Beitrag - der Mann nimmt kein Blatt vor den Mund... Mal schauen, wie lange er seinen Lehrstuhl noch behalten darf... Vielleicht wird er auch demnächst in irgendeiner Weise diskreditiert - das Imperium wird schon zurückschlagen...

  • Immer mehr Geld fließt in die öffentlichen Banken. Rechnet man die gesamten Hilfen der Staatsbank KfW für die IKB hinzu, kommt man mittlerweile auf etwa 14 Milliarden Euro. Mit so viel Geld hätte Finanzminister Peer Steinbrück eine große Steuerreform zahlen können.


    Sicherlich hätte man das geld auch irgendwie sinnvoller verwenden können als die mittlerweile leerstehenden holzhütten amerikanischer subprime-kunden zu finanzieren.


    Es werden wohl weitere umfangreiche razzien bei unbescholtenen bürgern nötig sein um das fehlende geld schnellstens wieder einzutreiben.


    [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,373591,00.html]Eine steuerreform war, ist und bleibt nicht finanzierbar, denn die gier der staatlichen abzocker ist unendlich.[/URL]

  • Holl aus aktuellem Anlass den Thread mal hoch.


    FAZ


    Zitat

    Lafontaine wirft Regierung Versagen vor


    Der Linksfraktionsvorsitzende Oskar Lafontaine hat der Bundesregierung Versagen „bei der Bewältigung der Krise der Privatbank IKB“ vorgeworfen. Zu Meldungen über weitere Bewertungsverluste der IKB von fast einer halben Milliarde Euro am Donnerstag erklärte er: „Die Minister (Peer) Steinbrück und (Michael) Glos haben als wechselnde Aufsichtsratsvorsitzende den Überblick verloren.“


    Lafontaine warf der Regierung vor, die Verluste zu sozialisieren, während die Gewinne privatisiert würden. „Statt die privaten Anteilseigner der IKB in angemessenem Umfang zur Sanierung der Bank heranzuziehen, haben sie immer wieder Milliarden an öffentlichen Geldern nachgeschossen“, kritisierte er.


    So nun schaun wir mal, wer bei der KFW (hält 38% der IKB und noch viel mehr der Stützungsbeiträge) im Verwaltungsrat sitzt.


    KFW Verwaltungsrat



    Mich kotzt diese Scheinheiligkeit einfach an.
    Wenn diese Typen diesen Job nicht machen oder nicht können, so sollen sie doch bitte das machen was sie können, und die Tantiemen und den Verwaltungsratssessel an jemand abgeben, der halbwegs versteht, was läuft.


    Wenn jemand relativ frühzeitig Insiderinformation über die Situation der IKB bekommen kann, dann doch bestimmt ein Verwaltungsratmitglied des Mehrheitsgesellschters.


    Man kanns auch globaler sehen, und vieleicht hat es auch etwas Gutes.. Wer glaubt, das die politische Elite uns aus dem kommenden Schlamassel raushauen werden, kann sich hier schon mal ein Bild von deren Kompetenz machen.

  • PMChris


    zu Lafontaine - er mag zwar im Aufsichtsrat der KfW sitzen - aber Entscheidungen innerhalb des Aufsichtsrates werden doch gewiß nach Mehrheitsverhältnissen beschlossen - desweiteren könnte ich mir auch gut vorstellen, daß man im gewissen Rahmen zur Verschwiegenheit verpflichtet ist und zu gewissen Sachen/Themen bzw. Entscheidungen keine öffentlichen Aussagen treffen darf.


    Nachdem diese Sachen nun öffentlich sind, kann man dann wohl eher Stellung beziehen, das sollte man ihm nicht zum Vorwurf machen - ich kann ihm zumindesten in dem von Dir zitierten Teil zustimmen.


    die Regierung hat bei der Bewältigung (er spricht ja nicht von der Entstehung) der Krise versagt, indem diese eine ungleiche Lastenteilung zu Ungunsten des Steuerzahlers akzeptierte - Verlusten werden halt hauptsächlich vom Steuerzahler getragen, während die Gewinne zuvor nach den Anteilen verteilt wurden.




    In erster Linie ist doch der Ausichtsrat der IKB verantwortlich - man könnte doch genausogut die Aufsichtsratsmitglieder der anderen "Teilhaber" für die Versäumnisse in der IKB verantwortlich machen - bzw. Jene, die jetzt das Einschießen der Mrd. Steuergelder veranlaßten.


    Im Großen und Ganzen hast Du Recht, daß generell die Zahl der Aufsichtsratsposten begrenzt sein müßten bzw. einige Regierungsmitglieder solche gar nicht ausführen dürften.


    Es kann einfach nicht sein, das irgendwelche Minister oder Ministerpräsidenten eines Bundeslandes nebenbei in irgendwelchen Unternehmensämtern beschäftigt sind - dafür (ordentliche Arbeit im Aufsichtsrat) sollte eigentlich die erforderliche Zeit nicht vorhanden sein, ansonsten konzentriert man sich nicht genug auf die eigentliche Aufgabe als Minister etc. .

  • Moin,


    In euerer Diskussion geht leider völlig unter,das es die DEUTSCHE BANK war,die ihre Problemkredite dort abgeladen hat,ferner wurde vor kurzem das Sparkassengesetz gekippt,warum wohl??


    Aufwachen!! ;)


    Guter Artikel über die Nord LB auf


    http://www.freace.de


    Warum sind es gerade die öffentlichen Banken,die derzeit so in der Schusslinie stehen :D


    Bei der LB Berlin brennt der Baum doch schon seit 2001 8)


    gruss


    kalle

  • Zitat

    Original von Goldregen


    In erster Linie ist doch der Ausichtsrat der IKB verantwortlich - man könnte doch genausogut die Aufsichtsratsmitglieder der anderen "Teilhaber" für die Versäumnisse in der IKB verantwortlich machen - bzw. Jene, die jetzt das Einschießen der Mrd. Steuergelder veranlaßten.


    Nun, da sitzt im IKB-Aufsichtsrat sogar ein KfW-Vorstand, der zugeschaut oder verschlafen hat, wie Bundesvermoegen verzockt wurde.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543773,00.html]"Die Krise der Bank sei für den Aufsichtsrat ohne vorher erkennbare Hinweise gekommen, hielt Hartmann den Anschuldigungen entgegen. Er schob die Verantwortung für den Absturz der Bank an den ehemaligen Vorstand weiter. Dieser habe den Aufsichtsrat über Risiken des Verbriefungsgeschäftes nicht rechtzeitig informiert."[/URL]


    Wenn ein Vorstand dem Aufsichtsrat ungeprueft jeden Mist auftischen kann, wozu braucht man eigentlich einen Aufsichtsrat ? Oder man haette den Aufsichtsrat gleich mit Affen besetzen koenne.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Beim Transrapid regen sich alle so über 3 Mrd. auf, obwohl das Geld hier sogar noch irgendwie was bringen würde. Aber wenn da an die 10 Mrd. einfach so bei der IKB verpuffen schreit niemand aus der Regierung... Ich würde da echt mal jemand gerne persönlich sprechen

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