Emittentenrisiko

  • Zitat

    Original von Pauli
    Misa und gutso: Macht doch das arme Bärchen nicht so nieder. Der hat Angst um sein Zerti. Und das ist ja auch irgendwo eine berechtigte Sorge. Trotzdem sind seine EM-Zertis von der Dresdner noch nicht von den Problemen tangiert. Muss auch (noch) nicht so bald kommen......


    muss man auch nicht so weit kommen lassen


    und wen doch: selbst schuld :D:D:D

  • Börsenturbulenzen treffen den Derivatemarkt


    17. März 2008 Die Finanzkrise sorgt auch am Derivatemarkt für Wirbel. Durch den Kursrutsch an den Aktienbörsen am Montag wurden zuhauf spekulative Papiere wertlos. Bei zahlreichen Anlagezertifikaten wurden gegebene Renditeversprechen hinfällig. Überdies kam es im Handel mit einigen Derivateemittenten zu Ausfällen. Anleger konnten an der Börse teilweise über Stunden hinweg zahlreiche Finanzprodukte weder kaufen noch verkaufen. Von den betroffenen Banken wurden keine Preise gestellt. Die Institute begründeten dies mit technischen Problemen.


    An der Stuttgarter Börse wurden bis zum späten Nachmittag rund 1.400 Knock-Out-Produkte wertlos (siehe auch: Die aktuellen "Ausfälle" bei Hebelzertifikaten und Frankfurt: Die aktuellen „Ausfälle” bei Hebelzertifikaten). An einem normalen Handelstag ist es vielleicht ein Siebtel davon. Der Grund für den Verfall liegt in der Konstruktion dieser spekulativen Hebelpapiere. Berührt der Basiswert, zum Beispiel eine Aktie, eine vereinbarte Kursschwelle, dann endet die Laufzeit des Derivats vorzeitig. Es verfällt meist wertlos. In Stuttgart gibt es gut 36.000 Knock-Out-Papiere.


    Viele Zertifikate verlieren ihren Bonus


    Die Finanzmarktturbulenzen trafen ebenso viele Zertifikatebesitzer. Nach Angaben der Stuttgarter Börse wurden allein bis zur Mittagszeit wichtige Kursschwellen von etwa 1.000 Anlagezertifikaten berührt. Dadurch mindert sich für Anleger die von den Banken versprochene Rendite. Die Risiken steigen. 930mal traf es ein Bonuszertifikat. Die bieten Investoren einen Sicherheitspuffer. Hier haben die kräftigen Kursrückgänge die relevante Bonusschwellen jedoch verletzt. Damit entfällt zum Laufzeitende die Zahlung eines Bonus. Das Bonuszertifikat läuft wie eine Aktie, dem Anleger entgeht aber die Dividende. Steigen die Kurse, dann hat er Glück, er nimmt dann unbegrenzt an den Kursgewinnen teil. Fallen sie dagegen, dann macht der Zertifikatebesitzer entsprechenden Verlust. Solche Schwellen existieren auch bei einigen Discount- und Express-Zertifikaten.
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    Zum Thema


    * Absicherungsstrategien machen sich bezahlt
    * Sicherheitspuffer von Zertifikaten häufig ohne Wert
    * Kauf von Zertifikaten setzt „seherische Qualitäten“ voraus
    * Anleger bleiben auf Zertifikaten sitzen
    * Hebelprodukte - riskanter als die Intuition nahe legt


    Besonders häufig traf es am Montag Produkte auf Bankaktien, die an den Börsen angesichts der Ereignisse um die amerikanische Investmentbank Bear Stearns zu den größten Kursverlierern gehörten. Oftmals wurden auch Index-Derivate getroffen - der Deutsche Aktienindex Dax gab zeitweise um 4,5 Prozent nach. Ausdruck der hohen Nervosität der Anleger ist die sprunghaft gestiegene Volatilität. Der V-Dax-New, ein Volatilitätsmaß für den deutschen Aktienmarkt, kletterte am Montag auf 35,50 Prozent, am Freitag lag er noch bei 30. Er gibt die vom Markt für die nächsten 30 Tage erwartete Schwankungsbreite des Dax an.


    Eingeschränkter Handel am Montag


    Für die Derivatebesitzer brachte der Montag noch weiteres Ungemach: Mit zahlreichen Banken war der Handel eingeschränkt und manchmal auch gar nicht möglich. Merrill Lynch hatte technische Probleme mit dem "Market Making System" und stellte aus diesem Grund am Vormittag nach eigenen Angaben für rund anderthalb Stunden keine Preise für strukturierte Produkte, am Nachmittag waren abermals einige Strukturen betroffen.


    Sal. Oppenheim gab in Stuttgart bekannt, von 9.20 bis kurz vor 10 Uhr aufgrund „technischer Probleme" keine Preise für Produkte zu stellen, außer Wertpapieren auf M-Dax und Dax. Bei UBS wurden deswegen am Vormittag für fast zwei Stunden keine Preise für diverse Produkte auf europäische Indizes und Aktienkörbe gestellt. Am Nachmittag waren amerikanische Werte betroffen. Aus Sicherheitsgründen seien die möglichen Handelsvolumina reduziert worden, da die Börsenkurse vielfach noch vom Freitag und damit unsicher gewesen seien, sagt Petra Becher, Derivateexpertin der UBS: „Über das Telefon ist der Handel weiterhin möglich, nur nicht automatisch über die Börse." ABN Amro verwies auf Handelseinschränkungen in allen Bereichen, ausgelöst durch die Datenversorgung mit Reuters. Auch andere Banken hatten Probleme.


    Es war nicht der erste Tag seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Sommer 2007, an dem relevante Kursschwellen verletzt wurden. Nach Angaben der Stuttgarter Börse ist in den ersten zwei Monaten des Jahres jedes sechste Zertifikate getroffen worden. Auch Probleme im Handel gab es immer wieder. So scheint die Krise zu einem echten Härtetest für den boomenden Derivatemarkt zu werden. Deutsche Anleger sollen hier inzwischen 135 Milliarden Euro in Derivate investiert haben.




    Text: F.A.Z., 18.03.2008, Nr. 66 / Seite 21
    Bildmaterial: FAZ.NET


    Bear Stearns als Emittent


    Die amerikanische Investmentbank Bear Stearns, deren Beinahezusammenbruch die jüngsten Börsenturbulenzen ausgelöst hat, ist eine von rund 40 Banken, die in Deutschland Derivate für Privatanleger emittieren. In ihren Produkten sei bis auf weiteres kein Handel möglich, hieß es am Montag. Von technischen Problemen war nicht die Rede. An der Börse sind hiervon rund 140 Knock-out-Produkte und etwa 200 Zertifikate betroffen. Am Freitag gab es bereits Handelseinschränkungen. Zudem verdeutlicht der Fall Bear Stearns, wie wichtig die Bonität des Emittenten ist. Zertifikate und andere derivative Produkte sind anders als Fonds Schuldverschreibungen. Wird das emittierende Finanzinstitut zahlungsunfähig, geht der Anleger schlimmstenfalls leer aus. kpa.
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    http://www.faz.net/s/Rub645F7F…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Anleger bleiben auf Zertifikaten sitzen


    28. Januar 2008 Die Listen der Handelseinschränkungen an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt werden dieser Tage immer länger. Betroffen von den ungewöhnlich hohen Handelsausfällen sind vor allem Zertifikate und spekulative Hebelprodukte. Mitunter sind Tausende Produkte stundenlang nicht handelbar. Die Computersysteme sind offenbar mit den extrem hohen Handelsvolumina und auch den starken Kursschwankungen der vergangenen Tage überlastet.


    [...]

  • Ooch,


    alles nicht so schlimm. :rolleyes:

    Zitat

    Anleger werden davon negativ überrascht, weil kaum jemand die Hunderte Seiten dicken Prospekte liest.


    Wer im Forum mitliest, ist jedenfalls gewarnt gewesen. 8)


    Gruß, GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

    Einmal editiert, zuletzt von GermanLong ()

  • Sorry, aber kann man diesen neuen Thread nicht einfach bei "Emittentenrisiko" mit anheften?
    Wozu so viele Einzelthreads zu so eng verwandten Themen??


    Ich weiss dass es dabei um ein leicht anders gewichtetes Risiko geht.
    Aber, wenn es danach geht, dann können wir gleich einen Thread für die Dresdner, einen für Bear Stearns etc aufmachen, oder, was denkt Ihr?


    Gruß,
    gutso

  • uups,
    so schnell kann das gehen, danke!
    Und jetzt weiss ich nicht mal wers war.
    Ich hoffe, dass Jürgen jetzt nicht sauer ist - & dass es irgendwo auch in seinem Sinne ist, wenn in einem Thread alles zusammenläuft.
    Jedenfalls sind seine Postings sehr interessant. :)



    Grüsse,
    gutso

  • Hallo,
    ich möchte mein phy. Au mit einem Put absichern falls das nächste mal die 1000 genommen werden. Kenne mich damit leider überhaupt nicht aus, vielleicht kann mir von euch einer einen Schein empfehlen.


    Bsp.: ich habe zB 100k EUR in Au bei einem POG von 1000$ mit dann einem "theoretischen" Gewinn von 40%. Diese 40% möchte ich absichern gegen fallenden POG. Welcher Emittent scheint euch am sichersten und was für einen Schein würdet ihr kaufen?


    Mir ist bewußt dass alles Papier uU wertlos werden kann, aber in einem solchen Fall sollte habe ich ja genug Physikalisches.


    Danke für eure Hilfe!


    Ortelius


  • Hallo,
    Gold was ich liegen habe, braucht nicht abgesichert werden. Die ganzen Papiere sind wie das Hütchenspiel, gewinnen tut immer der Herausgeber.
    Siehe die Aktion vor Ostern.


    Gruß Blaubronco

  • da zahlt man sich dumm und dämlich.


    Never ever.


    Bestenfalls sehr kurzfristig, für drei oder 6 Monate oder so, wenn man weis, man braucht Geld (oder die konkrete Gefahr besteht, daß man welches braucht), glaubt aber noch bis dahin an hohe Kurssteigerungen.


    Für 1 oder 2 K kreigt man 100 K zum aktuellen Kurs nicht 6 Monate abgesichert.......


    da muss man schon locker 8 bis 12 Prozent aufs Jahr gerechnet hinlegen.....


    Und wenn ich 85 oder 90 Prozent des Kurses absichern will.....


    kostet es immer noch etwa die Hälfte bis ein Drittel der Kosten einer Vollabsicherung.


    Man kann das i.d.R. vergessen. Das bringt es meist nicht.


    Hinzu kommt das derzeit gewaltige Emittentenrisiko. Der Bonität der meisten Emittenten sehe ich irgendwo zwischen C und D.


    D steht für Default = Forderungsausfall.


    Technisch dürften die meisten bereits bankrott sein.


    Finger weg!.


    -

  • http://www.wiwo.de/finanzen/wa…systeme-ausfallen-270039/


    Einen hab ich noch. :D


    Zitat

    Warum an Crashtagen die Systeme ausfallen


    28.03.2008 Anton Riedl


    Technische Probleme oder Absicht? Wenn es an der Börse hektisch wird, fallen die Systeme der Banken im Zertifikatehandel oft aus. Zu viele Emittenten geben Scheine aus, deren Handelbarkeit sie im Ernstfall nicht sicherstellen können.


    ___________________


    Gruß,
    gutso

  • Und den noch.


    Ich sag nur: Knock Out Barrieren und Allgemeine Geschäftsbedingungen der Emittenten - im Hochglanzdruckformat jederzeit nachlesbar auf schlanken 370 Seiten ... . :P


    http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/336459.html



    Wie man sieht ... Fehler sind menschlich - komisch, aber irgendwie wusste ich das auch vorher schon.


    :D :D :D



    Gruß,
    gutso

  • Warum an Crashtagen die Systeme ausfallen
    quelle: http://www.wiwo.de/finanzen/wa…systeme-ausfallen-270039/


    Zitat

    Lassen sich Zertifikate in hektischen Zeiten nicht kaufen oder verkaufen, hat das ganz unterschiedliche Folgen. Besonders empfindlich trifft es zunächst sogenannte Long- oder Short-Zertifikate. Diese spekulativen Papiere ermöglichen mit kleinem Einsatz den Dreh an einem großen Rad. Das wird möglich, in dem hier das Geld für den eigentliche Basiswert (Aktie, Index) nur zu einem kleinen Teil aufgewendet werden muss. Hat etwa ein Long-Zertifikat auf die Siemens-Aktie eine Basis von 85 Euro, beginnt erst ab dieser Grenze der Wertzuwachs. Steht die Aktie bei 90 Euro, notiert das Zertifikat bei 5 Euro. Steigt Siemens auf 95 Euro, sind es schon 10 Euro im Zertifikat. Während die Siemens-Aktie in diesem Fall nur gut 5 Prozent zulegt, sind im Zertifikat 100 Prozent drin.


    Doch dieser Hebel funktioniert auch in die andere Richtung. Sinkt Siemens, wie im Januar-Crash, unter 85 Euro, löst sich der Wert des Long-Zertifikats in Luft auf. Bei Tagesschwankungen von mehreren Hundert Punkten im Dax werden Besitzer solcher Spekulationszertifikate reihenweise abrasiert, wenn sie nicht noch schnell vorher die Notbremse ziehen können. Doch das ist ihnen zu oft nicht möglich.


    alles klar soweit?

    'Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum
    immer wieder gepredigt wird. Und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse.'

    Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von ux01 ()

  • Wenn ein Emittent von Zertifikaten Schwierigkeiten wittert, wird er immer sofort die Auszahlung stoppen und lieber die dann folgende gerichtliche Auseinandersetzung, die sich ja monate- oder gar jahrelang hinziehen kann, in Kauf nehmen. Alles besser als die Kohle einfach herausrücken.
    Inzwischen gibt es auch in D einen Präzedenzfall, noch dazu in Verbindung mit einem Derivat auf einen Hedge Fonds.

    Anleger verklagen SEB wegen gekündigter Zertifikate


    Von Ralf Drescher

    Die Frankfurter SEB Bank muss sich wegen der Kündigung zweier Zertifikate vor Gericht verantworten. Die Kläger wollen die Rückzahlung ihres Kapitals erwirken - die Produkte bezogen sich auf Hedge-Fonds des Börsenspekulanten Homm. Der Zertifikate-Branche, die den Fall mit viel Interesse verfolgt, droht unterdessen ein Imageschaden .


    http://www.handelsblatt.com/Ne…endigter-zertifikate.html


    mfG


    Goldcore

  • Wenn der Emittent pleite geht, ist derivat, z.b. turbozertifikat, wertlos, oder ?
    Zumindest kann das passieren, deshalb sollte man Emis wählen die nicht so schnell pleite gehen


    ich habe gehört, dz-bank (raiffeisenbanken) sind von kreditkrise bisher kaum betroffen, haben dort wohl nicht so mitgespielt, deshalb nehme ich bevorzugt dz turbozertis


    ist das klug, gibt es noch sicherere banken etc. ???


    zumindest werden sie nicht als 1. pleite gehen wenn es passieren sollte, so dass man dann noch seine zertis loswird wenn es losgeht ...

  • ?)


    heute zum zweiten Mal erlebt...


    KO beim Silber Mini-Long aa00ps:
    Stop Loss bei 16,40 London/Reuters,


    Tiefstkurs heute 16,43.


    Schein KO ab ca 9.45Uhr
    Nach 5 Telefonaten und 5 Stunden Suche bei ABN nach dem "richtigen" Kurs:
    und meiner Drohung auf Schadensersatz,
    nach deren Konsultierung der ABN - Rechtsabteilung...:::


    Wiederaufnahme der Kursnotierung um 15.45 Uhr :D


    Dem armen Händler in London,
    der die 16,40 :wacko: haluzinierte
    entgehen so mindestens 50.000 Unzen Papiersilber zu 16,40


    ---und wie gesagt heute nicht das erste Mal...


    ABN AMRO Bank N.V. MiniL O.End Silber 16,4 Börsenplatz wählenStuttgartFrankfurtLT ABN Amro



    [Blockierte Grafik: http://isht.comdirect.de/common/images/icons/realtime.gif]



    [Blockierte Grafik: http://isht.comdirect.de/common/images/kartei/intraday_on.gif] [Blockierte Grafik: http://isht.comdirect.de/common/images/t.gif]


    sinniert ...
    ...emoba

  • Hallo MIlly,


    Die 16,43 b in London um 9.35 als tiefster festgestllter (entscheidender) Kurs ist Fakt.


    Kurse bei comdirect sind Geldkurse


    Bei den normalen Spannen für Silber
    war ein Bezahltkurs von 16,40 höchst unwahrscheinlich.bei 16,39G.


    Zum Abschluss unserer 5-stündigen Tel-session kam noch die verwunderte Frage:
    "Woher haben Sie eigentlich so genaue Zeit- und Kursinformationen?"


    Dies war bei mir nicht der erste derartige Betrugsversuch
    (beim letzten Mal dauerte die Wiederaufnahme des Handels 2 Tage)
    ---und ich bin sicher, dahinter steckt Methode,
    die häufiger erfolgreich ---als erfolglos--- ist---


    ---Initiator bei mir war jedesmal der in London sitzende "Händler"...


    ABN war NICHT kulant--- 8|
    Sie wurden nur bei einer NACHWEISBAREN GAUNEREI
    zu Lasten ihrer Kunden erwischt
    und haben (nach Konsultation ihrer Rechtabteilung) wohl einsehen müssen,
    daß der Sonderertrag von 14.500 Euro diesmal nicht erzielt werden kann...


    Grüsse


    emoba

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