Silber...wie knapp / selten ist es wirklich?

  • Hallo,


    ich habe vor einigen Tagen im Forum einen Link gefunden, welcher die jährliche produktion von Silber (840 Mio Unzen / Jahr) aufzeigte. ca die hälfte ging in die Industrie, nur ein teil ans anlagesilber. desweiteren hört man immer wieder, das silber "verbraucht" wird, da die rückgewinnung viel zu aufwändig wäre, da immer nur in kleinen mengen verarbeitet. Auch wird im forum berichtet, das auf diese Art und weise sich im jahr ca 20.000 tonnen silber verbraucht werden. 20.000 tonnen silber sind nach meiner rechnung ca 643 Mio Unzen. Geht man davon aus, muss silber eines tages knapp werden.
    Anderseits gibt es Forummitglieder die beteueren, Silber sei nicht knapp. Oder wird damit ausgedrückt, es ist NOCH nicht knapp?!
    Wie sieht es denn nun aus? Knapp, ja oder nein?

  • Zu diesem Thema gab und gibt es immer 2 Meinungen.
    Es gibt einfach keine definitiven Zahlen und so muss eben jeder selbst sein 1x1 berechnen.


    Nur soviel aus meiner Sicht:
    Es gab mal eine Zeit, in der war Silber im Überfluß vorhanden. Man budelte ein kleines Loch und fand Silber. Mit der Zeit musste man schon tiefere Löcher budeln und fand immernoch Silber, wenn auch nicht mehr so viel. Umso tiefer man aber budeln muss, um so weniger wird man finden, dafür aber um so mehr Gold. Das ist ein Fakt und liegt an der Verteilung der Metalle in der Erdkruste.


    Die Silberflutzeit ist aber längst vorbei. All das geförderte Silber ging tatsächlich großteils in den industriellen Verbrauch und nur sehr wenig in private Safes.
    Die Zentralbanken hatten auch einmal riesige Mengen Silber, auch das ist schon lange her und man darf bezweifeln, ob sie überhaupt noch etwas haben.


    Wie gesagt es gibt KEINE verlässlichen Daten hierzu, dass ist eben auch ein Teil der Manipulation.


    Das überirdisch vorhandene Silber im Vergleich zu Gold beläuft sich aber etwa auf 1:5 Im krassen Gegenteil hierzu beläuft sich das Preisratio aber auf 50:1


    Passt das zusammen ?
    Genaue Zahlen sind da auch nicht mehr relevant.

  • beim silber wurde der markt vor ca. 30 jahren auf herz unf nieren getestet. such mal nach den gebrüder hunt. ich denke es hat sich mengenmaassig in der zwischenzeit nicht viel verändert.


    alles liebe

    Jeder versteht Mickey Mouse. Wenige verstanden Hermann Hesse. Nur eine Handvoll verstanden Albert Einstein. Und niemand verstand Kaiser Norton.

  • nein ich sag nicht das es genausoviel silber wie vor dreissig jahren gibt. was in der zwischenzeit wirklich verbraucht und was neu gefördert wurde, wie auch wieviel mehr papiergeld es gibt, darueber kann man lang und breit spekulieren.


    ich bin mir jedoch sicher, das der markt nach wie vor sehr klein ist, und das wollte ich damit sagen ;)

    Jeder versteht Mickey Mouse. Wenige verstanden Hermann Hesse. Nur eine Handvoll verstanden Albert Einstein. Und niemand verstand Kaiser Norton.

  • Spannende Frage?


    Die richtige Antwort erhält den Nobelpreis.


    Dazu noch eine Frage. Was kostet die Produktion einer Unze Silber?


    Bei Gold glaube ich mich zu erinnern wurden mal 600 USD gennat. Bitte mich zu berichtigen. Jedenfall einige 100 USD pro Unze. Ich glaube nicht das Silber da billiger weg kommt, bei gezieltem Abbau.


    Nach meiner unmaßgeblichen Meinung liegt die Krux im Preis des Metalls. Silber war und ist emotional billig. Warum sollte soll sich jemand die Mühe machen alles zu zählen und zu wiegen. Ich glaube das nur ein Bruchteil des vorhandenen Silbers bisher tatsächlich offiziell erfasst ist.


    Auch wird es nach meinen Erfahrungen aus dem Bergbau sich irgendwann lohnen die Abraumhalden erneut zu durchsuchen.


    Im Moment sehe ich eher knappe Kapzitäten zur Deckung des Anlegerbedarfs bei der Produktion von Münzen und Barren. Ich glaube aber nicht das so schnell das Silber an sich ausgeht.


    Dennoch ist Silber auch für mich zur Zeit die beste Anlagealternative.


    Viel Erfolg noch.

    :thumbup: Risikohinweis: :thumbup:
    Edelmetalle sind volatil. Deshalb kommen diese Strukturierten Produkte :hae: nur für Anleger in Frage, die das Risiko :wall: verstehen ?) und auch tragen [smilie_love] können.
    [smilie_blume] Eine laufende Überwachung (Goldbad) ist empfehlenswert. :love:

  • Wenn ich mir - als Silberliebhaber- überlege, wieviel dieses Edelmetalls
    jährlich ohne Probleme in Silbergedenkmünzen fliessen kann...
    Wenn ich mich recht entsinne hatte ich mir einmal über 146 Tonnen Silber
    für einen einzigen Jahrgang 10.- Euro-Gedenkmünzen BRD ausgerechnet.
    Jetzt rechnet mal alle Jahrgänge, 10 DM-Münzen, andere Münzen anderer Länder,
    etc. Man kann auch nicht darauf spekulieren, dass dieses Silber für immer dem
    "Kreislauf" entzogen ist, so richtig Sammlerwert haben die ja nicht.

  • Zitat

    Original von cyberworky Dazu noch eine Frage. Was kostet die Produktion einer Unze Silber? Bei Gold glaube ich mich zu erinnern wurden mal 600 USD gennat. Bitte mich zu berichtigen. Jedenfall einige 100 USD pro Unze. Ich glaube nicht das Silber da billiger weg kommt, bei gezieltem Abbau.


    ähem: Die Förderkosten sind zwar sehr individuell und Minen-abhängig. Aber die besten kommen auf Förderkosten um ca. 5-7$/oz. Da viele Minen Silber ja auch nur als NEBENprodukt fördern, verrechnen sie noch ihre Basismetallgewinne und weisen so pro forma teilweise sogar NEGATIVE Förderkosten pro Unze aus 8o . Z.B. die Silvercorp - aber auch andere.


    Dies nur zur Klarstellung. Das sind wie gesagt die BESTEN bzw. BILLIGSTEN Förderer. Der Weltmarktpreis wird aber nicht anhand von denen, sondern anhand der Kosten des LETZTEN / TEUERSTEN Förderunternehmens festgelegt, das seine Unzen noch verkaufen kann. Und da sind wir mittlerweile eben bei 17$ - ohne Drückung wären wir noch weit darüber.


    Got Silver?

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Zitat

    Aber die besten kommen auf Förderkosten um ca. 5-7$/oz. Da viele Minen Silber ja auch nur als NEBENprodukt fördern, verrechnen sie noch ihre Basismetallgewinne und weisen so pro forma teilweise sogar NEGATIVE Förderkosten pro Unze aus geschockt . Z.B. die Silvercorp - aber auch andere.


    Fast alles Silber wird als Beiprodukt gefördert das stimmt. Deswegen würde in einer Rezession auch weniger gefördert, da Basismetalle weniger nachgefragt würden.

  • Zitat

    Original von cyberworky
    Im Moment sehe ich eher knappe Kapzitäten zur Deckung des Anlegerbedarfs bei der Produktion von Münzen und Barren. Ich glaube aber nicht das so schnell das Silber an sich ausgeht.


    Silberbarren sind und waren noch nie knapp. Die gibt in beliebiger Menge, lediglich die Münzen sind aufgrund von Fertigungsengpässungen schwerer verfügbar.

  • Momentane Situation:


    Zahlen von 2006 (CPM Group & Silverinstitute) [neuere sind noch nicht verfügbar]



    Weiter:


    Den ganzen sehr lesenswerten heutigen Artikel von Jason Hommel gibts auf Silversek http://news.silverseek.com/GoldIsMoney/1206460150.php

  • Zitat

    While known silver reserves in the ground are at about 14 years, more silver will be found and mined for the next 5000+ years or more, like always. (This proves that peak oil is bunk. All mines, like oilfields, are depleting assets, but the earth is a very big place.)



    Genau weil die Welt ja so riesig ist, wird schon um den Nordpol, Grönland, Irak, Iran usw. gestritten und abartige Extrempreise für Golf of Mexico- Deep Water- Explorationsrechte gezahlt. Mikrige Neufunde werden fast nur noch in politisch sehr instabilen Regionen gemacht.


    Die Liste lässt sich noch sehr erweitern.


    Alles wird gut und die Amis waren mal auf dem Mond. ;)



    Ernsthaft... Zu den heutigen Preisen ist das Silber wohl sehr knapp geworden... :rolleyes:

  • Das Statement ist eher ironisch zu sehen ;)


    Zur Vollständigkeit noch sein Fazit:


  • Zitat

    Original von silverchiller
    Das Statement ist eher ironisch zu sehen ;)


    Ja ich habe es im nachhinein auch so verstanden. Bunk = Koje. ?(


    Ist interessant der Artikel. Er bestätigt unsere Beobachtungen und andere Artikel und lässt hoffen. =)

  • Zitat

    "... This proves that peak oil is bunk. All mines, like oilfields, are depleting assets, but the earth is a very big place."


    Ob das wirklich ironisch gemeint war, bezweifle ich. Das ist schon ernst gemeint - wenn auch hier auf ÖL bezogen. Auch damit hat Hommel selbstredend UNrecht. Peak Oil kann man nicht wegreden. "Facts do not cease to exist just because they are ignored!" Dafür ist die empirische Evidenz mittlerweile viel zu überwältigend. Man kann höchstens noch streiten, ob wir es bereits erreicht haben. Werden wir vermutlich in max. 5 Jahren wissen. Wer nochmals ein paar Fakten dazu sehen will: die ersten 20 Minuten dieses schon älteren aber zutreffenden Films ansehen.


    Da es aber hier um SILBER geht und Hommel ja in obigem Zitat auch den SILBER-Förderpeak ins Lächerliche zieht: Hier mal nur ganz willkürlich eine aktuelle Meldung von Silberinfo von gestern:


    "silberinfo (München) Russland hat Presseberichten zufolge im Jahr 2007 rund 4 % weniger Silber produziert, als noch ein Jahr zuvor. Offiziell wird die geförderte Menge an Silber mit 1,200 t angegeben."


    => Immerhin ist RUS die dritt- oder viertgrößte Silberfördernation und diese 1200t entsprechen über 6% der Weltproduktion. Von Peru als zweitgrößtem Förderland kam vor einigen Wochen eine ähnliche Meldung und von Mexiko als Marktführer erwarte ich das auch bald, obwohl die dort wie wild explorieren. Bei Öl hat es auch lange gedauert, bis sie jetzt (Cantarell-Decline über 10% p.a.!) das Faktum Jahre später endlich zugeben.


    Auch bei Silber werden wir erst ein paar Jahre nach dem Peak wissen, wann genau es war. Tatsache ist, dass weder ein seit 2004 verdreifachter Silberpreis noch immense (!) Explorationsanstrengungen die absolute Silberförderung derzeit steigern können.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Zitat

    Original von Waechter der Zeit Was aber ist mit Arktis und Antarktis? Was ist mit Gebieten die bisher von
    riesigen Gletschern bedeckt sind, dies aber nicht mehr lange sein werden? Ich stelle mir die Frage wieviel.. Oel, Gold, Silber und andere Commodities da noch "auftauchen" werden.......


    Weil: je hoeher der Marktpreis umso interessanter werden auch "teuere" Foerderungen.


    *Just my 5 cent*


    => Das ist qualitativ ja alles richtig, Waechter. Nur sind diese exotischen und teuren Neufunde jedenfalls bei ÖL schon heute nicht mehr in der Lage, rein QUANTITATIV den decline der bestehenden Quellen zu kompensieren - geschweige denn zu ÜBERkompensieren wie es in einer wachsenden Wirtschaft erforderlich wäre. Mehr als 50 Welt-Förderländer sind nachgewiesenermaßen schon jenseits des Peaks. Saudi-Arabien, RUS, Irak und Kuweit können das nicht mehr lange kompensieren. Andere ohnehin nicht.


    Bei Silber kann man den Peak noch nicht beweisen, weil dessen Förderung ja wegen des noch immer spottbilligen Preises eher NEBENprodukt von Basismetall- und Goldförderung ist. Da aber auch diese Preise und Explorationsanstrengungen steigen, müsste im Prinzip immer mehr Silber gefördert zu werden. Scheint aber nicht der Fall zu sein (siehe Peru, RUS, usw.). In 5 Jahren werden wir vermutlich auch auf das Silberpeak zurückblicken. On verra - man wird sehen.


    Just my 10 cent ;)

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Wenn alle nur noch kaufen wollen, wird auch nix mehr zum Recycling geschleppt, mal darüber auch nachdenken!!!!
    Damit hat man gleich 2 Preissteigerungsfaktoren.....



    Und gerade weil Silber nur als Nebenprodukt anfällt, wird es nie wieder zu einer echten Silberflut kommen, da auch die anderen Metalle kaum noch als Reicherze neu entdeckt werden......


    Und landfill.....=Mülldeponien sind so dermaßen schlecht zu recyceln aufgrund der Mischung mit Giftmüll etc.......einmal fein verteilt iss Silber halt kaum noch nutzbar!


    Nur noch mal zur Grundlage: Silber hat die Angewohnheit sich in oberen Bereichen von fein verteilten Vorkommen durch Wässer zu lösen und ein Stück tiefer (durch PH Änderung) wieder auszufällen. Noch ein Stück tiefer ist nur noch die ursprüngliche feine Verteilung anzutreffen.
    Sind diese Zementationszonen abgebaut, ists halt Essig mit satten Gewinnen.....

  • Gebrüder Hunt-Silberbooms jeder eimerweise Silberbesteck und Silbermünzen zum Schmelzen gebracht hatte und die Mengen noch nicht ausreichten.... bis das Modell zusammenbrach...

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

  • Also, Silber ist zur Diversifikation sicher sinnvoll.


    Aber die Preisziele von 150$ oder gar mehr als Gold wie bei Butler erscheinen doch nur möglich, wenn auch wirklich industriell viel verbraucht wird.


    Der Weg von der Exploration zu Mine ist lange, aber in den nächsten beiden Jahren dürften einige Juniors die Produktion aufnehmen (von den wenigen, die ich beobachte), v. a. in Mexiko, allerdings bei steigenden Produktionskosten.


    Das Recycling aus Elektronikschrott wird gerade bei hohen Preisen noch mehr werden, weil es sich dann eher lohnt.


    Bei steigenden Preisen wird noch allerlei an Tafelsilber und Schmuck in den Scheideanstalten landen. Auch wenn die Münzhändler ausverkauft sein sollten, Silberschmuck ist immer noch Massenware...


    Gruß,
    Liberty

  • Klimaveränderung ist eine Sache, die langsamer abläuft als Investmententscheidungen sich auswirken. Das wird also - zu unseren Lebzeiten - wohl eher kein Preisfaktor sein.


    Trotzdem ist die Überlegung natürlich richtig: die endlichen Ressourcen, die Peak-Theorien, das sind tatsächlich Märchen .. wir kratzen bisher nur ein paar km tief an der nicht von Wasser und Eis bedeckten Oberfläche des eigenen Planeten .. je nach Geld und Energieaufwand (also wenn der Preis stimmt), kann man noch vieles machen, was heute utopisch scheint. Und Energie wird auch die nächsten 10 Millionen Generationen nicht knapp werden ... für Grössenordnung von ein paar Milliarden Jahren reicht der Brennstoffvorrat der Sonne noch aus .. mangels Energie wird die Menschheit also schon mal nicht zugrunde gehen.



    Nachfrage ist, entgegen den Aussagen bekannter Gurus, weder vorhersehbar, noch rational, höchstens bei der industriellen Nachfrage kann man ein bisschen die Trend vorhersagen: Marktwirtschaft wird immer Angebot/Nachfrage regeln: Platin und Palladium sind aufgrund der chemischen Eigenschaften unverzichtbar .. durch den hohen Preis wird die Nachfrage aber nicht gross steigen, sondern man wird Geld und Hirnschmalz in Alternativen oder sparsameren Einsatz (z.B. beim KAT) investieren.
    Silber wurde früher in grossem Mass für die Fotoindustrie gebraucht, andere Anwendungen haben den Ausfall offenbar kompensiert. aber ob überkompensiert, dafür habe ich noch keine stichhaltigen Indizen gefunden. Und Gold wird zwar auch ein bisschen industriell nachgefragt, aber der ganz grosse Teil sind die irrationalen Verwedungen: Münzen, Barren, Schmuck .. "braucht kein Mensch" so wie viele hier beim Thema Inflation schreiben "Computer, Handies, Digicam" muss man nicht rechnen ... Zum Glück, 8) man stelle sich vor, am Goldmarkt wäre nur die Computerindustrie als Nachfrager !! Goldbugs müssten Bernancke doch jeden Tag Dankesbriefe schreiben .. weil die Notenbankpolitik und nicht die rationale, industrielle Nachfrage, sind doch Grund dafür, dass wir derzeit so gut verdienen.

Schriftgröße:  A A A A A