Der Vergleich mit Henne und Ei paßt hier also nicht, denn im Fall der Geldentwertung ist eindeutig klar, was zuerst da war. Und eine Spirale ist es auch nicht, denn es wird einfach immer mehr immer wertloseres Geld in Umlauf gebracht.
Ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich so absolut sagen kann. Wie wäre es denn mal - nur so als Gedankenspiel - mit folgendem Szenario: Die Wirtschaft wächst, z.B. aufgrund einer Spekulationsblase (oder einfach guter Konjunkturbedingungen), und qualifizierte Arbeitskräfte werden begehrter und stärker umworben. Folge: die Löhne steigen (Angebot und Nachfrage). Weil die Leute mehr Geld zur Verfügung haben und ausgeben, steigen die Preise (Angebot und Nachfrage). Die Wirtschaf floriert noch mehr, wegen gestiegenem Konsum. Weil die Preise steigen, verlangen die (immer noch begehrten) Arbeitskräfte wiederum mehr Lohn. Weil es den Unternehmen gut geht, wird dieser gezahlt.
Klar, in den allermeisten Fällen kommt die Geldentwertung zuerst. Aber eine Inflation durch steigende Löhne würde ich nicht per se ausschließen. In den BRIC-Ländern ist das garantiert so herum (erst wachsende Wirtschaft, dann Lohnsteigerung, dann Preissteigerung usw.).