Wer von euch hat einen Lebensmittelvorrat?

  • Warum sollte ich Vieh vernichten, wenn ich später dafür Geld bekomme.
    Ja Das Futter kostet nochmal Geld , aber weniger als wenn ich das Vieh komplett vernichte.
    Da muss ich eben kurzfristig Raum schaffen, um wenigstens einen Großteil zu retten.
    Für eine Übergangszeit müssen die Viecher halt kuscheln....

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Und dieser Notfall ist bereits da!

    Wegen irgendwelcher EU-Bestimmungen darf das Schlachtvieh neben den Jungtieren nicht gehalten werden, auch wenn man die Möglichkeit hätte. Man kann es zur Zeit nicht einmal verschenken! Es nimmt niemand! Auch nicht aus biologischer Landwirtschaft! Die Situation ist in Deutschland für viele Züchter aussichtslos!


    Seeadler

  • Ein Verwandter von mir ist vor zwei Wochen an Herzinfarkt verstorben. Keine Großanlage. Nur 30 Rinder, die er verkaufen musste aber nicht verkaufen konnte. Die Jungrinder standen schon auf der Matte. Die musste er nehmen, durfte er aber nicht. Vorerkrankungen hatte er keine, aber er war eben ein stolzer Bauer. Er saß grübelnd auf dem Hof und hatte auf den Veterinär gewartet, um eine Lösung zu besprechen. Die passte aber nicht in sein Weltbild als Bauer. Dann ist er eben gestorben.
    Wir haben nur drauf gewartet, dass er als C-Toter gezählt wird. Der zuständige Amtsarzt hätte das aber nicht überlebt. Auf der Beerdigung waren so viele Verwandte und Freunde, dass sie nicht in die Kirche gepasst hätten - aber das war sowieso verboten. Ordnungsamt oder Polizei haben sich nicht ins Dorf gewagt. Es gab auch keine Denunzianten.


    Seeadler

  • Mein Beileid [Blockierte Grafik: https://www.goldseiten-forum.com/wcf/images/smilies/smilie_blume1.gif]


    Es ist in der Tat traurig, was jetzt in der Landwirtschaft und besonders Viehhaltung passiert.


    Leider ist es nicht so einfach, Vieh "einfach mal" länger zu behalten.


    Wie schon geschrieben wird ständig Nachwuchs erwartet, vor allem bei Schlachtvieh ist das ein optimierter Kreislauf.... schlachtreifes Vieh macht Platz für frisch geborenes Vieh. Wenn jetzt aber niemand mehr das schlachtreife Vieh abnimmt, steht man vor der Wahl: Entsorgung via Notschlachtung oder Katastrophe mit ggf. Totalverlust.


    Bei Massentierhaltung geht das ganz emotionslos per Killswitch, dann purzeln z.B. die toten Hühner oder Küken vom Förderband in den Kipplaster und werden dann irgendwo verbrannt oder vergraben.


    Kleine Bauern trifft es dann allerdings hart, wenn die Kapazitäten voll sind.


    Eine Lebensmittelkrise erwarte ich schon seit einigen Jahren für 2021ff aufgrund diverser astronomischer und wetterbedingter Gründe. Durch die aktuellen Ereignisse wird sich die Situation nun aber noch verschlimmern und die Nahrungsmittelkrise wird bereits diesen Herbst merklich in jedem Geldbeutel zu spüren sein.


    Ich habe auch den Verdacht, dass man zur Zeit schonmal an Einlasskontrollen, Kauflimits, leere Regale und das Ausweichen auf teurere Produkte gewöhnt wird, damit es dann die kommenden Jahre ein fließender Übergang zum Dauerzustand der Angebotsknappheit hergestellt wird.

  • ich rechne auch mit dem AusVerKAUF der LebensMittel im Oktober 2020, das geht dieses mal dann eben etwas


    schneller :D jetzt futtere ich erstmal alle Büchsen auf, und dann kauf ich neu für den langen MittelWarmWinter :D
    vermutlich werden dann die Grenzen wieder dichter, wegen die vielen Plünderer :D


    Gruss
    alibaba :D
    PS: neulich sah ich ein Bericht über Sibirien, wo da ein AnWohner sagte, die Winter werden immer wärmer,
    er könne bald Apfrierkosen anbauen :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

  • Eine Lebensmittelkrise erwarte ich schon seit einigen Jahren für 2021ff aufgrund diverser astronomischer und wetterbedingter Gründe. Durch die aktuellen Ereignisse wird sich die Situation nun aber noch verschlimmern und die Nahrungsmittelkrise wird bereits diesen Herbst merklich in jedem Geldbeutel zu spüren sein.

    In meiner Verwandtschaft habe ich noch drei Landwirte über 80. Natürlich lange auf dem Altenteil, machen aber frühst und spät ihre Runde. Die sehen das genauso. Die konnten mir aber weiland auch fast auf den Meter genau sagen, wo es hageln wird, und wo nicht. Das konnte man exakt auch in den Policen der Hagelversicherung nachlesen. Dieses Wissen ist heute leider verloren.


    Seeadler

  • ich verputze gerade den Hering in Tomatensosse (2016 abgelaufen) erst wenndie weg sinddarf ich neue nachkaufen :(
    Aber ich sehedas genauso. Solange die Masse nicht panisch wird, kann man auch ganz lässig vorsorgen.


    Und ich beobachte die Preisentwicklung bei Kaffee und Reis, beste Indikatoren....

  • Ein Verwandter von mir ist vor zwei Wochen an Herzinfarkt verstorben. Keine Großanlage. Nur 30 Rinder, die er verkaufen musste aber nicht verkaufen konnte. Die Jungrinder standen schon auf der Matte. Die musste er nehmen, durfte er aber nicht. Vorerkrankungen hatte er keine, aber er war eben ein stolzer Bauer. Er saß grübelnd auf dem Hof und hatte auf den Veterinär gewartet, um eine Lösung zu besprechen. Die passte aber nicht in sein Weltbild als Bauer. Dann ist er eben gestorben.
    Wir haben nur drauf gewartet, dass er als C-Toter gezählt wird. Der zuständige Amtsarzt hätte das aber nicht überlebt. Auf der Beerdigung waren so viele Verwandte und Freunde, dass sie nicht in die Kirche gepasst hätten - aber das war sowieso verboten. Ordnungsamt oder Polizei haben sich nicht ins Dorf gewagt. Es gab auch keine Denunzianten.


    Seeadler

    Mein Mitgefühl! Es ist so zum aus der Haut fahren! Ich nehme an, ein Rind kostet normal so von 600,-- bis 1.000,--€?
    Da sitzt nun ein Landwirt und kommt wegen 30.000,-- Euro nicht mehr in den Schlaf...... Gleichzeitig verpulvern, verplempern und vernichten unsere Politdarsteller Milliardensummen von Bankenrettung bis Asyl....
    Es ist zum Wahnsinnigwerden......

  • Mein Mitgefühl! Es ist so zum aus der Haut fahren! Ich nehme an, ein Rind kostet normal so von 600,-- bis 1.000,--€?

    Schon für seine Absetzer (Bio-Charolais) hatte er immer ab Eur 800 bekommen, aber nur wenige abgegeben, wegen Zucht. Schlachtgewicht dann ab 400kg. Da kommt man mit Eur 1000 lange nicht hin ;) Der Markt für qualitativ höchstwertiges (!) Fleisch war aber komplett weggebrochen.


    Seeadler


    Heute ist irgendwie mein Nachtrag-Tag:


    Ich glaube, es ging nicht in erster Linie um das Geld, das Problem hätten wir gelöst: Wegen der Krise gab es allerlei sich widersprechende Anordnungen von der Bezirksregierung und vom ALF - immer mit der Androhung von Strafzahlungen. Das akute Problem war im Betrieb meines Verwandten der Viehbesatz - der hätte ihm die mühsam errungene Bio-Zertifizierung gekostet. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

  • Der Markt für qualitativ höchstwertiges (!) Fleisch war aber komplett weggebrochen.

    Mein Mitgefühl @Seeadler für den Verlust.


    Den Preisrückgang in Hochwertigen Segment sehe ich hier bei mir auch.


    Die Leute haben derzeit sicher nicht weniger Cash zur Verfügung als vor der Krise, aber die speziell Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln bricht dennoch ein. Bei allen Restriktionen ist der Genuss eines Stücks hochwertigen Fleischs, heute eine der wenigen Freiheiten die man hat.
    Aber genau dort wird nach meiner Ansicht derzeit am Meisten gespart.. ?)


    ALDI, LIDL und Co. mit ihrem Billigzeug freuts..
    Naja, mich auch, wenn ich die Sachen so wie gerade günstiger bekomme.. ob der aktuelle Preis für die Zukunft gut ist, wage ich zu bezweifeln.


  • Auch mein Beileid Seeadler,


    Was Lebensmittel anbelangt habe ich mein Kaufverhalten nicht geändert.
    Ich gebe euch recht, das im Moment die Lebensmittel ein Stück weiter in die Mitte unseres Daseins gerückt sind.
    Vor dem Hintergrund, materielle Sorgen mal außen vorgelassen, verstehe ich den Griff nach schlechterer Qualität eher nicht.
    Ein Rindersteak sollte 3 cm dick und ein wenig marmoriert sein. Jede Seite 30 Sekunden ohne Fett bei voller Hitze anbraten, 10 Minuten ruhen lassen und anschließend jede Seite ca. 45 Sekunden in einem hitzebeständigen
    Öl auf halber Flamme fertig braten. Gewürzt wird auf dem Teller.
    Worauf ich hinaus will, das kannst Du mit einer schlechten Fleischqualität vergessen.
    Und das ist bei vielen anderen Lebensmitteln ähnlich.


    Im Falle eines kompletten Zusammenbruchs unseres Systems hilft das den Sparern auch nicht.
    Die hungern nur etwas später.

  • Jede Seite 30 Sekunden ohne Fett bei voller Hitze anbraten, 10 Minuten ruhen lassen und anschließend jede Seite ca. 45 Sekunden in einem hitzebeständigen
    Öl auf halber Flamme fertig braten.

    Darüber unterhalte ich mich gerne mit dir in einem separaten Faden [smilie_blume]

  • Schon für seine Absetzer (Bio-Charolais) hatte er immer ab Eur 800 bekommen, aber nur wenige abgegeben, wegen Zucht. Schlachtgewicht dann ab 400kg. Da kommt man mit Eur 1000 lange nicht hin ;) Der Markt für qualitativ höchstwertiges (!) Fleisch war aber komplett weggebrochen.
    Seeadler


    Heute ist irgendwie mein Nachtrag-Tag:


    Ich glaube, es ging nicht in erster Linie um das Geld, das Problem hätten wir gelöst: Wegen der Krise gab es allerlei sich widersprechende Anordnungen von der Bezirksregierung und vom ALF - immer mit der Androhung von Strafzahlungen. Das akute Problem war im Betrieb meines Verwandten der Viehbesatz - der hätte ihm die mühsam errungene Bio-Zertifizierung gekostet. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Wenn Du versuchst das System zu befriedigen, nach System-Regeln zu spielen - hast Du komplett verloren!
    Werde Renegat, löse Dich von ALLEM.

  • Wenn Du versuchst das System zu befriedigen, nach System-Regeln zu spielen - hast Du komplett verloren!
    Werde Renegat, löse Dich von ALLEM.

    Ich selbst habe die landwirtschaftliche Tradition meiner Familie nicht weitergeführt, weil ich irgendwie geahnt habe, wie es kommen wird. Meine LN habe ich aber nicht verkauft, sondern verpachtet - quasi als Kompromiss, um "in besseren Zeiten" wieder anfangen zu können oder es den Nachfahren zu ermöglichen. Dabei hatte meine Familie Glück, sie hat sich nicht - wie einige Freunde - auf den Bau großer Milchviehanlagen eingelassen. Mehrere Bekannte haben bis jetzt geschuftet, um den Kredit zu tilgen. Gewinn haben sie nicht gemacht! Die Arbeit war umsonst! Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die weitermachen wollen. Da habe ich ja einige in der Verwandtschaft. Aber überall steht demnächst die Hofübergabe an den Nachfolger an! Im von mir oben geschilderten Fall naturgemäß auch. Da wird es deutschlandweit in den nächsten Jahren erhebliche Verwerfungen geben: In zehn Jahren werden die Holländer, die heute die mittleren Familienbetriebe bedrängen, das kleinere Übel sein. Das Ganze war schon vor 1989 geplant. Deshalb auch die Bevorzugung der LPG-Nachfolger vor den Wiedereinrichtern im Beitrittsgebiet. Vielleicht hat hier im Forum jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder kann aus seinem Umfeld berichten?


    Seeadler

  • du musst die europäische Bürokratenunion zerstören, oder ihr den Lebenssaft nehmen!
    Anders bleiben Agrartechniker immer die Opfer.
    Wie pervers ist ein System, was die Lebens! mittel Erzeugung und die echte Familie als Spender des ewigen Samens zerstört?
    Wehrt euch oder sterbt ....

  • Hallo,


    @ Seeadler
    Hier haben praktisch alle kleinen Höfe dichtgemacht und verkauft oder verpachtet.
    Ganz wenige (alle über 55 Jahre, teils viel älter) machen "irgendwie" noch weiter,
    teils mit ziemlich hanebüchenen Geschäftsideen
    ( Pferde- Einstellplätze für Pädagoginnen, Garage für Porsches,
    Baumfällarbeiten, "Schrotthandel", Selbstvermarktung von irgendwas, …)
    , die als Zubrot dienen.


    Gewonnen haben die "Bauern" mit > 100 Ha und Biogasanlage
    (ich gönne es denen, die haben die Zeichen erkannt und sind teils hohe Risiken eingegangen!)
    , verloren haben die "Kleinen" ( alles < 50 Ha, erst recht mit < 10, 20 Ha oder so).


    Schuld ist - mal wieder - die Politik;
    die negativen Entwicklungen ("Wachse oder weiche!")
    haben in den 1970er Jahren so richtig angefangen
    und wurden danach von der Politik immer weiter beschleunigt.


    Kranker Scheiß!
    Tierschutz z.B. war hier vor 40, 50 Jahren überhaupt kein Thema!
    Z.B.: Der Bauer kannte seine Viecher, weil er täglich 2 x abgemistet hat.
    Der hatte auch nur 5 - 20 Kühe, die hatten noch Namen, ...


    Beim Thema "Landwirtschaftspolitik" könnte ich
    - obwohl nicht betroffen -
    immer nur einen ganz dicken Strahl kotzen!


    Wir wären von der Lebensqualität, dem Tierschutz, der Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln
    und anderen Themen viel weiter,
    wenn die Trottel aus Bonn und Berlin die letzten 40 - 50 Jahre gar nichts gemacht hätten.
    Aber: "Landwirtschaft" (und "Bildung") kann jede/r, und wenn ein Pöstchen als Minister gebraucht wird...


    Liebe Grüße
    Marek

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    Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3

    (Kunstfreiheit-Satire)

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

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