INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • ... Lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass der Joghurt beim Aldi einigermaßen preisstabil ist. ... In der offiziellen Statistik landet die Inflation erst, wenn die Löhne massiv anziehen. ...


    1. Inflation bezeichnet von der Bedeutung des Wortes her die Aufblähung der Geldmengen - eine etwaige Teuerung/Anstieg der Joghurtpreise ist allenfalls eine mittelbare Folge derselben


    2. Du meinst Teuerung?!
    Diese KANN durch steigende Löhne getrieben werden (klass. Lohn-Preis-Spirale, siehe 1970er Jahre) - dies ist für den Normalbürger die angenehme Variante, da nur Ersparnisse, die kaum wer hat, nicht aber das laufende Einkommen entwertet wird.
    Wenn der Außenwert der Währung fällt = Importe teurer werden, dann kann es aber auch zu einer Teuerung ohne "Lohnausgleich" kommen :whistling:
    (z.B. an der Tankstelle: der Benzinpreis hängt eher vom Ölpreis als vom Lohn für den Kassierer ab)
    das wäre die Variante, die z.B. die Russen/Bewohner der UdSSR-Nachfolgestaaten in den 1990er Jahren genossen haben ...

  • Zitat

    Wie wertlose Schrott-Anleihen?!? Was ist mit den Target Salden? Deflationator, Gehirn an! Der EURO ist Schrott. Basta!

    Schrott-Anleihen: früher wurden diese liebend gerne akzeptiert und für solche Sicherheit ein Kredit gegeben.
    Hätten wir keine Euro-Krise hättest du von dem Prozess nichts mitbekommen.
    Das ist an sich ein negatives Zeichen für Vertrauensverlust.


    Target: tatsächlich ist es weder inflationär, noch deflationär. Rechte Tasche -> Linke Tasche
    Aber! Es vergrößert das Risiko enorm. Ein Indikator für gewisse Spannungen im System.
    Sollte wirklich alles krachen, so wird sich Target als ein ernstes Problem erweisen - die Folgen wären deflationär.
    Oder glaubst du, wenn GR richtig bankrott geht, dass die uns jemals Target zurückbuchen werden? NEVER!
    Es gäbe ein gigantisches Loch im System.


    Schrott-Euro: Es gibt keinen großen Unterschied zw. Euro, Dollar, Pfund, Yen.
    Jedes Industrieland leidet an Überschuldung.
    Jedes Industrieland hat ein Pyramidenspiel aufgebaut.


    Implizit meinst du, dass besonders der Euro wertlos wird.
    D.h. uns erwartet dann besonders im Euro-Raum eine (Hyper)Inflation.


    Da alle Währungen gleich schlecht sind, sage ich, dass solange es stabil bleibt wie jetzt, keine Hyperinflation droht.
    Im Gegenteil: die Europäer fahren im Gegensatz zu USA/UK eine durchaus harte Linie.
    Man könnte auch sagen die sind das Gegenpol zu der inflationären Politik von USA/UK.
    Viele Ökonomen meinen EU soll lieber wie USA fahren - andernfalls reitet sich die EU ins eigene deflationäre Verderben.


    Dieses Wettrennen der Währungen wird zweifellos irgendwann irgendjemand verlieren (vermutlich wird es kein faires Spiel).
    Sollte das einmal der Fall sein, so droht dann tatsächlich eine Hyperinflation dieser Währung.
    Im Gegenzug dürfte das den anderen Währungen nutzen und so das Pyramidenspiel weiter laufen.
    Aus jetziger Sicht ist nicht zu erkennen, welche Währung dieses Schicksal erleben wird.
    Wichtig ist, dass niemals alle globalen Währungen gleichzeitig hyperinflationieren werden.
    (Das hat es niemals gegeben und wird auch nie geben. Einiges Szenario wäre die Einführung von "GLOBO")


    Alternatives - und meiner Meinung auch das wahrscheinlichste Szenario wäre:
    eine globale Deflation und Depression.


    Da
    wir aktuell eine "monopolare" Wirtschaftswelt haben - ist ein
    Zerbrechen der Welt in mehrere Pole nicht nur möglich, sondern auch
    wahrscheinlich.
    In dem Fall heißt es "back to the roots": Handelsbarrieren, Protektionismus - das Ende von Globalisierung.



    Deflation heißt nicht, dass Preise fallen.
    In Deflation können Preise auch steigen - besonders Güter, die sowieso immer nachgefragt werden.


    Oder: real können die Einkommen sogar schneller zurückgehen - als die Preise.
    Das kann z.B. viele Kreditfinanzierungen "brechen", weil der Lebensstandard nicht aufrecht erhalten werden kann.
    Das sieht man in USA oder besonders deutlich in GR.

  • Ein kleine Anfrage am Rande zu Inflation gegen Teuerung. Dazu folgender SPON Artikel
    http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,817031,00.html
    Mir geht es nicht direkt um das Thema Steuereinnahmen, sondern:

    Zitat

    Erst kürzlich hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einer Studie gewarnt, der Bundesrepublik drohe schon in wenigen Jahren der Abstieg, wenn das Land nicht grundlegende Reformen vorantreibe. Die OECD empfiehlt der Bundesregierung daher unter anderem einen Umbau des Steuersystems.

    Die OECD will, das Deutschland die Verbrauchssteuern immens anhebt! In erster Linie wird die Mehrwertsteuer gemeint sein.


    Wäre das jetzt Teuerung oder staatlich getriebene Inflation?


    Rückfall ins tiefste Mittelalter, denn mir graut vor den Konsequenzen. Mich ärgert jetzt schon, daß beim Weinkauf 19% auf die Ware geschlagen wird. Potentielle Mütter, überlegt euch eure Kinderwünsche. Eventuell müßt ihr von Pampers auf auswaschbare Windeln zurück wechseln, um die Kinder anständig groß zu ziehen.


  • Deflation heißt nicht, dass Preise fallen.
    In Deflation können Preise auch steigen - besonders Güter, die sowieso immer nachgefragt werden.


    Oder: real können die Einkommen sogar schneller zurückgehen - als die Preise.
    Das kann z.B. viele Kreditfinanzierungen "brechen", weil der Lebensstandard nicht aufrecht erhalten werden kann.
    Das sieht man in USA oder besonders deutlich in GR.


    Oh doch! Immo Preise in den USA sind stark gefallen. In China und demnächst auch in D wird die Immo Bubble platzen [Euro Angst: Schafe kauf(t)en Betongold]. Heute in GR: Schuldenschnitt. Die Deflation wütet überall, gerade oder trotz der Gelddruck-Orgien überall. Besser keine Immo, zumindest nicht in den Geberländern (BW/Bayern VS Saarland oder auf EU Ebene D VS PIGS). Man darf gerne anderer Meinung sein und (drauf-)zahlen. Die Profiteure der Krise leben immherin von der Dummheit der Masse.

    (1) Biggest enemy of freedom is government.
    (2) Letzter Funkspruch der Titanic: "Wir schaffen das!"

    6 Mal editiert, zuletzt von ziemer ()

  • Noch lachst du Goldnuss,
    aber schauen wir mal nach Argentinien, die sind ein wenig weiter:
    http://diepresse.com/home/wirt…ien-wird-Kriegswirtschaft

    Zitat

    Doch die Handelsbilanz muss positiv ausfallen, denn auf den internationalen Finanzmärkten bekommt das Land keine Kredite seit dem Staatsbankrott am Neujahrstag 2002, dem brutalen Schuldenschnitt von 2005 und den ständig stockenden Verhandlungen mit den staatlichen Gläubigern.
    ...
    ...Die Kriegswirtschaft wirft ihre Schatten bereits voraus. Die Motorradfabrik von Honda in Santa Fé meldet Produktionsausfälle, weil Teile fehlen, Procter&Gamble wird diese Woche 40 Prozent weniger Pampers produzieren, weil es an Zellstoff mangelt,...
    ...

    Nicht das du glaubst der Artikel wäre aus Anno Tobak: 24. Feb. 2012.
    Vielleicht sollten wir ein klein wenig in Baby Puder investieren. Nein, mit Kleinkindern spekuliere ich nicht!


    Genau davor haben die Griechen mit ihrem gewagten, angedrohten Schuldenschnitt Angst. Sie sind nicht mehr kreditwürdig.

  • http://www.handelsblatt.com/fi…il_tab_print,6255962.html

  • Dow 13.000, Öl über 120, ... trotz mieser Wirtschaftsdaten...





    Das billige Papier - oder Bit & Byte Geld, der Badbanks FED, EZB, Bank of England und wie sie alle heißen, macht es möglich.


    Die Badbanks kommen da nie wieder raus, die Hochfinanzjunkies werden immer weiter nach noch mehr rufen. Die Inflation wird gewaltig kommen eines nicht mehr ganz so fernen Tages, dann werden sich viele erschrecken.
    BadBanks.bmp

    ,,Nicht was wir sehen, wohl aber wie wir sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen'' Blaise Pascal

    Einmal editiert, zuletzt von goldtrader () aus folgendem Grund: Bild eingefügt

  • Nachdem in den letzten Tagen in allen Gazetten außer bei Steffens Querschuesse-Blog [smilie_blume] die hemmungslose Konsumorgie ausgerufen wurde... heute...


    http://www.ftd.de/finanzen/:st…r-sparlaune/60176546.html

    Zitat

    Einzelhandel ächzt unter Sparlaune
    Die Umsätze sind im Januar deutlich zurückgegangen. Der Verband rechnet im Gesamtjahr dennoch mit einem Plus. Auffällig ist die Schere zwischen Kaufhäusern und Online-Handel.
    Die deutschen Einzelhändler sind schwach ins Jahr gestartet. Ihr Umsatz fiel im Januar um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Das war bereits der dritte Rückgang in Folge. Inflationsbereinigt sank der reale Umsatz mit 1,6 Prozent so stark wie seit Mai 2011 nicht mehr.


    Für die USA
    http://blog.markusgaertner.com…en-hochfrequenz-okonomen/

    Zitat

    Gleich zwei Mal haben sie heute früh die Prognose für das US-BIP im ersten Quartal 2012 nach unten korrigiert, die flinken Analysten von Goldman Sachs. Das erste Mal wegen des überraschend schwachen Konsums, der im Januar nur um 0,2% wuchs.


    Erwartet worden waren 0,4%. Also kappten die Goldmänner ihre BIP-Vorhersage auf 2,0%. Zuvor hatte die Prognose 2,3% betragen.


    Wie das alles mit der tollen Konsumlaune zusammenhängen soll, die im Januar auf ein Jahreshoch gestiegen war, das wird uns wohl niemand erklären. Der Widerspruch muss irgendwo in der Greenshoots-Propaganda-Maschinerie untergegangen sein.

  • http://www.ftd.de/finanzen/imm…reditkunden/60172925.html

    Zitat


    Immobilienfinanzierung "Banken achten stärker auf ihre Kreditkunden"


    Im Prinzip bleibt den Banken kaum etwas anderes übrig, als die ausstehenden Immobilienkredite zu verlängern.


    FTD Aber ist es nicht auch ein Risiko, wenn die Banken Schuldner von problematischen Krediten weiter an sich binden, anstatt sie durch gute Kreditnehmer zu ersetzen?
    Richolt Was gute Kreditkunden angeht, ist der Markt derzeit - salopp gesagt - abgegrast, insofern glaube ich nicht, dass die Banken da viel verpassen. Das Problem ist ein anderes: Wenn die Institute einen schwierigen Kredit verlängern, dann fließen irgendwann alle Erträge, die der Schuldner mit der Immobilie erwirtschaftet, in die Tilgung. So hat der Investor überhaupt keinen Anreiz mehr, sich noch weiter mit dem Objekt zu beschäftigen.

  • Ich weiß die Forumsmitglieder halten Geld horten schon aus anderen Gründen für gefährlich. :D


    Aber ich finde die Fragestellung insgesamt spannend. Daß der Rückgang der Kredite Banken und auf Expansion ausgelegte Absatzkonzepte bedroht, überschaue ich. Die Feinheiten bzw. an welchen Stellen buchhalterisch gesehen, es dann knackt nicht so recht.


    http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,818732,00.html
    Gefährliches Geldhorten
    Wirtschaft erstickt unter Cash-Bergen


    Diskussion:
    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=249642

  • :hae: Horten oder nicht horten? Horten sucht ein Huh oder :hae:


    http://www.handelsblatt.com/po…-bei-der-ezb/6289346.html

    Zitat

    Das Guthaben der Banken bei der EZB kann im Wesentlichen auf drei Wegen kleiner werden. Der erste ist eine Erhöhung des Bargeldumlaufs. Wenn die Banken Bargeld auszahlen, belastet die Notenbank deren Guthabenkonto und erhöht die Bilanzposition „Bargeldumlauf“. Die zweite Möglichkeit ist die, dass die Banken künftig weniger von den kurzfristigen Krediten der EZB in Anspruch nehmen. Damit ist in gewissem Maß zu rechnen.


    Die dritte Möglichkeit ist das Mindestreservekonto der Banken bei der EZB. Weil das höher verzinst ist, zahlen die Banken am Anfang der „Mindestreserveerfüllungsperiode“ viel Geld auf dieses Konto ein. Wenn ihr Monatssoll erfüllt ist, müssen sie es wieder in die Einlagefazilität überweisen. Das verursacht große Schwankungen - die allerdings nichts über Geldhortung aussagen.

  • http://www.welt.de/wirtschaft/…e-Kriegsfinanzierung.html


    [Blockierte Grafik: http://www.welt.de/multimedia/archive/01576/Grafik_MGeld1_DW_W_1576372z.jpg]



    Gruß


    Smithm

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

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