INFLATION / DEFLATION - Debatte


  • (Schulden werden nie erlassen, sie muessen immer beglichen werden, egal von wem, andernfalls wuerde man die Geldsysteme wie Euro oder Dollar sofort zerstoeren).

    Das Risiko besteht ja momentan. Davon ab wäre ich mir nicht so sicher, ob man nicht im Ernstfall einen "begrenzten Staatsbankrott" erklären würde. Zentralbank hält Staatspapiere, Staat erklärt sich gegenüber der Zentralbank für Zahlungsunfähig. Zentralbank "schreibt diese Positionen ab", sprich druckt virtuell diese Summe, um die Bilanz auszugleichen. Es geht ja gerade darum, dass die Zinseszins-Kreditexpansionen irgendwann nicht mehr weitergehen und die Forderungen global uneinholbar werden. Und ja, genau das zerstört die Geldsysteme. Die österreichische Schule hält das ja auch für völlig unausweichlich. Gibt es überzeugende makroökonomische Modelle, die von der Möglichkeit einer langfristigen Tragbarkeit des gegenwärtigen Zentralbanksystems ausgehen? So richtig langfristig, über 100 Jahre? Angenommen, man bekommt diese Kreditbubble wieder aufgeblasen. Wie lange wird das Spiel weitergehen können?

  • Das einzige was dieses Programm vermutlich bewirkt, ist ein leichtes Abfangen des Preisverfalls.


    Das einzige was dieses Programm bewirkt, ist das die Zocker in die Börse gelocht werden. Dort stehen die üblichen Profiteure schon bereit den Lemmingen die Kohle abzuknöpfen.



    [Blockierte Grafik: http://www.cartooncommerz.de/cards/lemminge.jpg]

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • Zentralbank hält Staatspapiere, Staat erklärt sich gegenüber der Zentralbank für Zahlungsunfähig. Zentralbank "schreibt diese Positionen ab", sprich druckt virtuell diese Summe, um die Bilanz auszugleichen. Es geht ja gerade darum, dass die Zinseszins-Kreditexpansionen irgendwann nicht mehr weitergehen und die Forderungen global uneinholbar werden. Und ja, genau das zerstört die Geldsysteme.

    Das Aushebeln des Systems wuerde es zerstoeren, ganz richtig. Nur warum sollten das ihre Betreiber tun ? Stattdessen wird ueber die naechsten Jahre ein drastischer Schuldenabbau stattfinden, sowie in der Zeit von 1929-1945. Zum einen werden Schulden abgearbeitet durch mehr Produktivitaet (teilweise verbunden mit einem Rueckgang des Lebensstandards), zum anderen koennen sich Schuldner durch Uebertragung von Vermoegenswerten entschulden. Letzteres wird der Staat tun und seine Vermoegen versilbern muessen, um die Schulden abzutragen. Nur eine anti-kapitalistische Revolution koennte diesen Prozess anhalten.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Das Aushebeln des Systems wuerde es zerstoeren, ganz richtig. Nur warum sollten das ihre Betreiber tun ? Stattdessen wird ueber die naechsten Jahre ein drastischer Schuldenabbau stattfinden, sowie in der Zeit von 1929-1945. Zum einen werden Schulden abgearbeitet durch mehr Produktivitaet (teilweise verbunden mit einem Rueckgang des Lebensstandards), zum anderen koennen sich Schuldner durch Uebertragung von Vermoegenswerten entschulden. Letzteres wird der Staat tun und seine Vermoegen versilbern muessen, um die Schulden abzutragen. Nur eine anti-kapitalistische Revolution koennte diesen Prozess anhalten.


    Du glaubst also tatsächlich an eine Entschuldung des Systems ohne Umbruch des selbigen? Keine Inflation, keine Währungsreform, kein Krieg, nichts, einfach nur alle eine Nummer kleinere Brötchen backen und brav alles zurückzahlen? Nun denn, warten wirs ab. Für den Fall, dass es nicht so kommt, ist jedenfalls das EM. In Deinem Szenario würde freilich cash reichen.



    Die höhere Produktivität ist übrigens nur noch größeres Problem nach meiner Meinung. Davon profitieren zunehmend mehr die Eliten, zunehmend weniger die breite Masse. Für die bleiben nur noch McJobs und Arbeitslosigkeit in einer zunehmend produktiven Welt. Man schaue sich nur an, welch irrsinnige Umsätze durch wie wenig Mitarbeiter bei Softwareunternehmen wie Microsoft oder SAP generiert werden.


  • Du glaubst also tatsächlich an eine Entschuldung des Systems ohne Umbruch des selbigen? Keine Inflation, keine Währungsreform, kein Krieg, nichts, einfach nur alle eine Nummer kleinere Brötchen backen und brav alles zurückzahlen? Nun denn, warten wirs ab. Für den Fall, dass es nicht so kommt, ist jedenfalls das EM. In Deinem Szenario würde freilich cash reichen.




    Die höhere Produktivität ist übrigens nur noch größeres Problem nach meiner Meinung. Davon profitieren zunehmend mehr die Eliten, zunehmend weniger die breite Masse. Für die bleiben nur noch McJobs und Arbeitslosigkeit in einer zunehmend produktiven Welt. Man schaue sich nur an, welch irrsinnige Umsätze durch wie wenig Mitarbeiter bei Softwareunternehmen wie Microsoft oder SAP generiert werden.

    Inflation wird kommen, wenn die Wirtschaft wieder waechst. Hyperinfaltion wird man aber effektiv bekaempfen, aus ureigensten Interessen der Glaeubiger.


    Die Produktivitaet wird sogar gesteigert durch hoehere Arbeitslosigkeit - das ist ein einfaches Gesetz in der Marktwirtschaft. Aber die Entschuldung wird nur teilweise durch Arbeit geschehen. Ein beschleunigter Guetertransfer wird einsetzen, der vor allem oeffentliche Haushalte entschulden wird.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Inflation wird kommen, wenn die Wirtschaft wieder waechst. Hyperinflation wird man aber effektiv bekaempfen, aus ureigensten Interessen der Glaeubiger.


    Die Produktivitaet wird sogar gesteigert durch hoehere Arbeitslosigkeit - das ist ein einfaches Gesetz in der Marktwirtschaft. Aber die Entschuldung wird nur teilweise durch Arbeit geschehen. Ein beschleunigter Guetertransfer wird einsetzen, der vor allem oeffentliche Haushalte entschulden wird.

    Wenn Du Produktivitäts"steigerung" durch Lohndrückung meinst, könnte das zutreffen.
    Der Haken dabei: Niedrigverdiener, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger können keine teuren Industrieprodukte kaufen.
    Also wird die theoretisch höhere Produktivität nichts nützen, da die Produkte nicht absetzbar sein werden.


    Gruß,
    Unzensammler

  • Tollar: geht das überhaupt?
    wie soll das gehen?

    Ausverkauf des Staates an die Glaeubiger. Faengt bei A an wie Autobahnen und hoert bei Z auf wie Zuendholzmonopol (sogar eine wahre Geschichte). Musst nur aufpassen, das der Staat Dich nicht auch noch verhoekert (z.B. als Mitglied der Krankenpflichtversicherung).

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • 350 Mrd Staatanleihen zurückkaufen .. das ist doch Entschuldung .. klar, der Preis wird am Ende Inflation sein,
    aber genau so wird es funktionieren, ich sehe da keinerlei echte Alternativen.


    1929 hat man die Marktwirtschaft gewähren lassen und den Dollar stabil .. mit den katastrophalen Folgen
    die bekannt sind. Ich rechne nicht damit, dass heute alles reibungslos abgeht .. aber ich denke schon
    dass man aus der Geschichte lernen kann. Die Inflationslösungs ist nunmal die für alle Beteiligten am
    wenigsten schmerzende ... Massenarbeitslosigkeit im 1929 Szenario, vollständige Enteignung von Sparern
    und Anleihenbesitzern beim Währungsreform Szenario .. alles die schlechteren Lösungen.


    Pervers die Harliner Vorstellung gerade von Goldgurus, die eine Währungsreform mit Goldstandard
    propagieren: dadurch würden die Negativszenarien kombinert: erst mal Enteignung, und dann Kollaps wie
    1918 in Deutschland, weil der Goldstandard damals schon damals nicht funktioniert hatte und der 100x
    grösseren Weltwirtschaft heute sowieso nicht. Zum Glück redet da ernsthaft kein einziger Wirtschaftspolitiker drüber ..

  • Die Inflationslösungs ist nunmal die für alle Beteiligten am
    wenigsten schmerzende

    Den Schuldnern stehen auch Glaeubiger gegenueber und das sind zwar sehr kleine Gruppen, aber Gruppen mit sehr viel Macht. Fuer dies Minderheit waere die Inflationsloesung ihre Enteignung. Aber die haben soviel Macht, und werden versuchen es nicht zuzulassen. Letztendlich liefe diese Konfrontation auf eine anti-kapitalistische Revolution hinaus mit der moeglichen Loesung durch eine sozialistische Vermoegensreform. Der Ausgang dieses Konflikts ist durchaus offen, in den USA wird es beim Kapitalismus und den bestehenden Vermoegensverhaeltnissen aber bleiben. Obama hat sich erst kuerzlich eindeutig und woertlich zum Kapitalismus bekannt.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Die Inflationslösungs ist nunmal die für alle Beteiligten am
    wenigsten schmerzende ...

    Abgesehen von den Kleinsparern und Normalverdienern, deren lebenslange Ersparnisse wertmäßig schrittweise pulverisiert werden... Klar, für Großbanker und Bezieher beträchtlicher Nominaleinkommen ist das überhaupt kein Problem...
    Entscheidend ist ja auch, dass sich so die derzeitigen Verhältnisse zementieren lassen - wer oben ist bleibt oben, wer in der Mitte ist, rutscht weiter ab... und wer unten ist, beibt unten. - keine Experimente, denn wir wollen ja kein 1929... und Goldstandard erst, igitt, der ist ja sowieso für alles Elend verantwortlich... Kriege und so.
    Natürlich sehr bequem, alles schön angemessen inflationieren zu wollen, so stellt man sich das zumindest vor. 8 bis 10 Prozent nicht schlimm, wird man den Leuten sagen, kein Grund zur Panik - in Italien war's damals schlimmer.
    Dafür sind aber eure Renten und LVs sicher, nominal zumindest - Mein Rat:
    Gold und Silber kaufen, Leute, sofort... Lebensversicherungen möglichst beitragsfrei stellen.
    *Dieser Beitrag wird den Lesern des Goldseitenforums kostenfrei zur Verfügung gestellt.*

  • und du glaubst, dass der sich da in ein paar Monden noch dran erinnert ?) :hae: [smilie_happy]

    Dieses Bekenntnis ist ein fundamentaler Teil der USA. In den USA ist das Kapital am sichersten, deswegen fliesst es vermehrt in den Dollar und nicht in den Euro und es kommen 75% der neuerlichen T-Bill-Aufkaeufer aus dem Ausland.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Immer unterhaltsam solche Witzeleien .. aber koennte beispw. Daimler ueberhaupt konkurrenzfaehige Autos ohne Intel, AMD oder Sun bauen ?


    Das war gar nicht gegen die USA gerichtet. Schließlich waren sie so clever und haben ihre Risikopapiere an die denkschwachen Europäer verkauft.


    "Die Rende is siche!"


    Der Ketchup-Spruch soll übrigens seinen Ursprung in Amerika haben.


    Heinz57 wär' doch mal ein Nickname, oder? ;)

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