INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • DAS WAR NUR DER BEGINN - SEIT HERBST 2008 HABEN WIR DEFLATION. Seit kurzer Zeit sogar ganz offiziell in Spanien.

    Die Deflation begann nach klassischer Definition schon Im Sommer 2007, als die Banken begannen, die Geldhaehne zuzudrehen. Dieser Zeitpunkt leutete die Serie von Zinssenkungen der FED ein. Die Indikatoren laufen nur zeitlich nach.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Daraus kann man sogar schliessen, dass die Deflation eine wichtige Funktionen in der Wirtschaft erfuellt: Denn sie fuehrt zu massiven Produktivitaetssteigerungen, weil die Unternehmen das Feld nicht freiwillig raeumen, sondern einen hemmungslosen Konkurrenzkampf entfachen werden. Erst die Produktivitaetssteigerungen erlauben Einkommenssteigerungen und koennen in Verbindung mit dem Ende der Phase des Schuldenabbaus zu einer neuen Kreditexpansion und wirtschaftlichem Wachstum fuehren.


    Tollar,


    etwas Sorge machen mir derzeit zudem die ausufernden Staatsverschuldungen. Um mal bei den USA zu bleiben, der Bonner sagt, jetzt so ca. an die 14. Billionen/ trillons, ( scheiß Umrechnerei, sorry ) zzgl. 10 weiterer bis 2020 die bereits mehr oder weniger schon im Gespräch sind. Die Aera Bush brachte es auf gut 10, oder auch 11, nun allerdings ist schon absehbar, mehr als eine weitere Verdoppelung in gut 11 weiteren Jahren ? Eine ähnliche Tendenz dürfte zudem in den EU-Staaten bestehen, doch da hab ich keine näheren Angaben. Also ich kann mich dessen nicht entziehen, mir scheint da eine üble Mischung aus einerseits deflationärer und andererseits inflationärer Tendenzen sichtbar zu werden. Aufgrund krisenbedingt nachlassender Einnahmen der Staaten dürfte die Staatenverschuldung sogar noch stärker zunehmen, obwohl andererseits deflationäre Prozesse ablaufen werden.


    Wie paßt eigentlich dieser Baustein, oder anders ausgedrückt diese Kuriosität ins Gesamtbild, was auch beachtenswert wäre, wie wirkt sich dieses dann aus ? Da hab ich noch nicht den direkten Draht zu gefunden.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Also ich kann mich dessen nicht entziehen, mir scheint da eine üble Mischung aus einerseits deflationärer und andererseits inflationärer Tendenzen sichtbar zu werden. Aufgrund krisenbedingt nachlassender Einnahmen der Staaten dürfte die Staatenverschuldung sogar noch stärker zunehmen, obwohl andererseits deflationäre Prozesse ablaufen werden.


    Wie paßt eigentlich dieser Baustein, oder anders ausgedrückt diese Kuriosität ins Gesamtbild, was auch beachtenswert wäre, wie wirkt sich dieses dann aus ? Da hab ich noch nicht den direkten Draht zu gefunden.

    Die Situation ist sicher sehr paradox, die Bilanzierung kann das aber erklaeren. Wenn allein die Citigroup $1.9 Billionen/engl. Trillion an Verpflichtungen hat und diese ungekuerzt mit hoher Verzinsung den Glaeubigern der Citgroup zureuckgezahlt werden, wirken die vielleicht $100 Milliarden, die der Citigroup In Form von Rettungsgeldern zugeteilt wurden wie ein Tropfen auf den heissen Stein. Solange die Loecher groesser als die reingekippte Menge ist, besteht nicht die Gefahr, dass etwas ueberlaeuft.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zitat

    Die Deflation begann nach klassischer Definition schon Im Sommer 2007, als die Banken begannen, die Geldhaehne zuzudrehen. Dieser Zeitpunkt leutete die Serie von Zinssenkungen der FED ein. Die Indikatoren laufen nur zeitlich nach.

    Kann gut sein... Meine DAX-Bewertung zeigte auch ab 05.2007 einen drohenden Crash an. Wirklich spürbar war es aber tatsächlich erst ab 2008... Herbst 2008 was die Deflation mit (beinahe)-Bankruns da.

  • Eine neue Inflationswelle wie zuvor finde ich nicht so wahrscheinlich - aber möglich.
    Sollte es nun doch dazu kommen, dann gnade uns Gott...
    Dann wird eine Mega-Deflation folgen oder was schlimmeres...


    für Dich ist Deflation = wirtschaftliche Depression und Inflation = Wirtschaftswachstum / kreditfinanzierter Boom???


    ich denke soooooooo einfach wird die Kopplung von Geldpolitik und Realwirtschaft die nächsten Jahre nicht sein :D


    etwas Sorge machen mir derzeit zudem die ausufernden Staatsverschuldungen. Um mal bei den USA zu bleiben, der Bonner sagt, jetzt so ca. an die 14. Billionen/ trillons, ( scheiß Umrechnerei, sorry ) zzgl. 10 weiterer bis 2020 die bereits mehr oder weniger schon im Gespräch sind.


    also:
    und wie soll das bei anhaltender Deflation DAUERHAFT funktionieren? also wenn das Geld und damit die Schulden (des Staates) zunehmend höher bewertet werden???
    (ein paar Jahre Deflation schließe ich damit ausdrücklich nicht aus)


    Staatsbankrott ist mit der Einführung des Fiat-money aus der Mode gekommen ... ;)

  • Wie paßt eigentlich dieser Baustein, oder anders ausgedrückt diese Kuriosität ins Gesamtbild, was auch beachtenswert wäre, wie wirkt sich dieses dann aus ? Da hab ich noch nicht den direkten Draht zu gefunden.


    Ich hatte diese beiden sehr interessanten Artikel schon früher mal eingestellt:


    Puncturing deflation myths - Teil 1 (Inflation during the Great Depression)


    Puncturing deflation myths - Teil 2 (False lessons from Japan)

  • also:
    und wie soll das bei anhaltender Deflation DAUERHAFT funktionieren? also wenn das Geld und damit die Schulden (des Staates) zunehmend höher bewertet werden???
    (ein paar Jahre Deflation schließe ich damit ausdrücklich nicht aus)


    Staatsbankrott ist mit der Einführung des Fiat-money aus der Mode gekommen ... ;)

    das ist der wesentliche punkt, so wie ich das sehe.
    deflation im jetzigen szenario (was ich für die nächsten monaten allemal für eine ausgemachte sache halte) bedeutet, dass nicht nur die staatsschulden nominal steigen sondern dass gleichzeitig das BIP deutlich sinkt. für deutschland bedeutet das dann
    jetzige staatsverschuldung in % des BIP: ca.65%
    + 5% (oder mehr) in 2009 = 70% (gerechnet auf altes BIP in 2008)
    berücksichtigt man dann noch gute 5% BIP-verlust in 2009 liegt die bip-verschuldung bei gut 73%.
    wenn die deflation nun weiterläuft wird man entweder weiter die verschuldung erhöhen (bei gleichzeitig sinkenden steuereinnahmen und sinkendem BIP) oder man fängt an zu sparen und verschärft die deflation damit zusätzlich. egal was man nun macht, solange sich die deflationsspirale dreht, explodiert die verschuldung gemessen in %-punkten des BIP. wenn man aber berücksichtigt, wie hoch der anteil von wirklich lebenswichtigen gütern am gesamt-bip ist, dann fällt einem auf, dass der verbraucher im gegensatz zu 1929 noch viel stärkere einsparungen vornehmen könnte ohne in seiner existenz gefährdet zu sein. die deflationsspirale könnte sich also durchaus noch sehr weit drehen, ohne dass eine gegenbewegung des marktes aus sich selbst erfolgt. steigende staatsverschuldung bei sinkendem BIP bedeutet aber sehr schnell eine überforderung des steuerzahlers.
    was bleibt da als gegenmaßnahme übrig? mit fällt wirklich nichts anderes ein als geld drucken und inflationierung mit der brechstange. wie soll denn dieses system stabilisiert werden ohne inflation? das müsste mir mal einer der deflationsanhänger erklären. dass das derzeitige szenarion deutlich deflationär ist, darin stimme ich mit euch überein aber ich erwarte definitiv jede notwendige form von gegenwehr gegen eine solche entwicklung. und ich erwarte, dass der staat/die ezb'en in der lage sind, eine deflation in inflation umzuwandeln. alles eine frage der geldmenge. ein paar billionen hielt man bis vor kurzem auch noch für fern ab der realität. warum nicht 100 billionen? und was wäre die alternative?

  • aber ich erwarte definitiv jede notwendige form von gegenwehr gegen eine solche entwicklung.

    Hi goldmob,
    natürlich gibt es (für Politiker) keine Alternative zur (Re-)Inflationierung. Allerdings muss angesichts des hohen Verschuldungsgrades die Neuverschuldung geradezu explodieren, weil ein erheblicher und stetig anwachsender Teil dieser Nettokreditaufnahme zur Bedienung der Altschulden verwendet werden muss. Brechen gleichzeitig die Einnahmen des Staates (Steuern) weg, dann wird sehr schnell ein gewisser Punkt (Fekete nennt es die Wasserscheide) überschritten, ab dem auch eine massive Neuverschuldung das GDP nicht mehr befeuern kann. Laut Fekete haben die USA die Wasserscheide schon im Jahr 2006 überschritten.

  • Hi goldmob,
    natürlich gibt es (für Politiker) keine Alternative zur (Re-)Inflationierung. Allerdings muss angesichts des hohen Verschuldungsgrades die Neuverschuldung geradezu explodieren, weil ein erheblicher und stetig anwachsender Teil dieser Nettokreditaufnahme zur Bedienung der Altschulden verwendet werden muss. Brechen gleichzeitig die Einnahmen des Staates (Steuern) weg, dann wird sehr schnell ein gewisser Punkt (Fekete nennt es die Wasserscheide) überschritten, ab dem auch eine massive Neuverschuldung das GDP nicht mehr befeuern kann. Laut Fekete haben die USA die Wasserscheide schon im Jahr 2006 überschritten.

    eben, das sage ich ja. genau das bewirkt eine deflation früher oder später auf jeden fall, selbst wenn es noch nicht so weit ist. dagegen hilft dann nur das weimarer modell. wenn man die schulden nicht durch steuern bezahlen kann, muss man geld drucken. und das bedeutet inflation.
    deshalb glaube ich an keine lange deflationäre situation, weil die zahlungsunfähigkeit dann unweigerlich ziemlich schnell einträte. selbst deutschland hielte das nach meinem dafürhalten allenfalls 3 jahre durch. von amerikanern, briten oder südeuropäern will ich gar nicht erst anfangen. denen geht spätestens ende 2010 die luft aus, wenn die deflation erstmal richtig ins rollen kommt. darauf wird es aber eine reaktion geben. die heißt drucken/drücken (nämlich die knöpfe) und dann inflation. und weil deutschland nicht alleine ist auf der welt, werden wir damit auch keine 3 jahre warten sondern spätestens im laufe des jahres 2010 damit anfangen. kann sein, dass der konsument noch eine weile wartet, bis er dann reagiert und die preise entsprechend anziehen aber spätestens mitte 2011 erwarte ich eine mindestens kräftige inflation (zweistellig).

  • danke für den artikel. wirklich gut.
    der staat macht schulden, die leute vernichten aber gleichzeitig (bzw. in der folge) noch mehr geld durch rückzahlung von krediten. das macht durchaus sinn und dieser analyse kann ich soweit folgen. es fehlt aber die letzte mögliche reaktion auf dieses problem.
    als nächstes kann bernanke dem staat geld in die hand drücken, dass er nicht mehr als kredit herausgibt. es ist völlig egal, ob das legal ist oder wünschenswert oder oder... es ist einfach nötig, weil sonst die gesellschaft kollabiert. und der staat wird dieses geld eben nicht mehr nur den banken geben, weil dieses wie schon hundertfach beschrieben nicht im konsum ankommt. der staat wird es als konsumgutschein dem bürger geben. im ergebnis also nichts anderes als staatliche gutscheine. wenn man also vom kreditbasierten geld übergeht zum gedruckten "guthaben"-geld, kann man die geldmenge vollständig steuern. das ist ein verzweifelter akt, keine frage, aber eben auch die einzige möglichkeit. und ich wage zu behaupten, dass man sie nutzen wird.

  • @ Tollar
    Ich habe mir gerade diesen thread und auch Deine sehr interessanten Beiträge reingezogen und frage mich nun bzw. Dich indiskreterweise: Hast Du Gold nun demzufolge in Erwartung einer Deflation in Dollar getauscht?
    Oder gar in Euro -in Erwartung einer leicht verzögerten Eur-Deflation?
    Und wann hast Du vor, es in Gold zurückzutauschen? -Bei welchen Anzeichen?


    Denn dass die (Buch)geldmenge fällt, trotz staatlichem "Konjunkturprogramm", Staatsverschuldung und Drucken von neuem Bargeld durch die EZB gegen immer schlechtere "Sicherheiten" (Geldmenge M0 steigt) ist ja scheinbar evident. -Weil die Banken schlicht keine neuen Kredite mehr vergeben -aus Angst, sie nicht mehr wiederzubekommen. Soweit ich das jetzt kapiert habe...


    Gruß
    Knudolf

    • Offizieller Beitrag

    Kurzer Artikel mit 37 Kommentaren.


    "Two of the most renowned investors and market commentators in the world are concerned about inflation. The money printing mechanisms of the Federal Reserve and all the bailouts will make the deficits balloon and force the United States to monetize its huge debt.......


    “My view is that, eventually, we will see a much higher inflation rate than in the '70s. In the short term, because of the collapsing asset market and increased savings rate in the US, we will see deflationary pressures. But in the long run, we'll have a much higher inflation rate. That will be negative for US bonds and equities.” MARC FABER


    “This week the Federal Reserve finally made clear what should have been obvious for some time - the only weapon that the Fed is willing to use to fight the economic downturn is a continuing torrent of pure, undiluted, inflation.” PETER SCHIFF


    http://seekingalpha.com/articl…source=article_sb_popular


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Ich habe mir gerade diesen thread und auch Deine sehr interessanten Beiträge reingezogen und frage mich nun bzw. Dich indiskreterweise: Hast Du Gold nun demzufolge in Erwartung einer Deflation in Dollar getauscht?
    Oder gar in Euro -in Erwartung einer leicht verzögerten Eur-Deflation?
    Und wann hast Du vor, es in Gold zurückzutauschen? -Bei welchen Anzeichen?

    Gold schreckt mich immer wieder ab, wegen der schlechten Marktbedingungen fuer Gold = sprich Manipulationen von allen Seiten: Zentralbank, Staat und Banken+Finanzkomplex. Die Goldbugs koennen ja ein Lied davon singen.


    Bargeld in Dollar halte ich trotz aller Untergangszenarien vorerst das sicherste Investment, gerade wenn ich mir den Land- und Hauspreisverfall hier ansehe und ich demnaechst in diese Vermoegensklasse investieren will.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • es fehlt aber die letzte mögliche reaktion auf dieses problem.
    als nächstes kann bernanke dem staat geld in die hand drücken, dass er nicht mehr als kredit herausgibt.

    Bernanke ist Chef des privaten FED-Systems. Die Eigentuemer und Betreiber des FED-Systems sind zu 100% die privaten Banken. Warum sollten sie Geld verschenken, wenn sie mit dem Verleih Geld verdienen koennen ? Zudem wuerden sie sich mit solchen Geldgeschenken ueber Infaltion ihre Vermoegen entwerten. Das wird nimmer passieren, ausser wir erleben eine sozialistsiche Revolution in den USA und die Abschaffung der FED und der privaten Banken.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • also:
    und wie soll das bei anhaltender Deflation DAUERHAFT funktionieren? also wenn das Geld und damit die Schulden (des Staates) zunehmend höher bewertet werden???
    (ein paar Jahre Deflation schließe ich damit ausdrücklich nicht aus)


    Staatsbankrott ist mit der Einführung des Fiat-money aus der Mode gekommen ...

    Warum sollten die Glaeubiger ihren Schuldner Bankrott gehen lassen ? Sie werden dafuer sorgen, dass das nicht passiert, weil sonst die bestehende Ordnung aus den Fugen geraet, die den Glaeubiger-Anspruch mittels hoeherer Gewalt in Frage stellen kann (Chaos, Anarchie, Revolution etc). Die Glaeubiger sind also am Weiterbestehen der existierenden Ordnung interessiert. Allerdings kann der Staat dieses Ponzi-System aus Schulden nicht mehr aus realwirtschaftlichen Ertrag abbauen. Aber der Staat kann sich ueber Vermoegenswerte entschulden, so wie der Eigenheimbesitzer sein Haus an die Bank abgeben muss, wenn er den Kredit nicht mehr abzahlen kann. Tausch von Staatsschulden gegen Staatsvermoegen Zug um Zug, so wird es ablaufen. Die Deflation beschleunigt diesen fuer die Glaeubiger vorteilhaften Prozess sogar.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Allerdings muss angesichts des hohen Verschuldungsgrades die Neuverschuldung geradezu explodieren, weil ein erheblicher und stetig anwachsender Teil dieser Nettokreditaufnahme zur Bedienung der Altschulden verwendet werden muss. Brechen gleichzeitig die Einnahmen des Staates (Steuern) weg, dann wird sehr schnell ein gewisser Punkt (Fekete nennt es die Wasserscheide) überschritten, ab dem auch eine massive Neuverschuldung das GDP nicht mehr befeuern kann. Laut Fekete haben die USA die Wasserscheide schon im Jahr 2006 überschritten.

    Der Staat wird sich entschulden ueber seine Vermoegenswerte, deswegen wird er nicht bankrott gehen. Letztendlich ist das auch ein Primaerzweck der privaten Geldsysteme: Umverteilung von Vermoegenswerten zum Vorteil ihrer Betreiber.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zitat

    für Dich ist Deflation = wirtschaftliche Depression und Inflation = Wirtschaftswachstum / kreditfinanzierter Boom???


    ich denke soooooooo einfach wird die Kopplung von Geldpolitik und Realwirtschaft die nächsten Jahre nicht sein :D

    so war es wohl nicht gemeint... Eine Inflation würde die Kaufkraft schwächen und dann wird zwangsweise Deflation folgen...
    Eine plötzliche Inflation würde eine Flucht aus Staatsanleihen zu jedem Preis bedeuten und dann zwangsweise Deflation folgen...


    Die brutale Methode mit der Brechstange wird nicht funktionieren - langfristig gesehen - kurzfristig evtl. ja... wobei wie gesagt - das Vertrauen ist weg...

  • Laut einem Finanzexperten des IW gibts es keine Inflation, dazu der folgende Artikel gefunden bei N-TV


    IW: Keine Hyperinflation

    Der Steuer- und Finanzexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Ralph Brügelmann, nannte im Deutschlandradio Kultur die Sorge vieler Bürger vor einer Inflation "nicht ganz unberechtigt". Eine Hyperinflation drohe jedoch nicht, sagte der Experte. Dabei handelt es sich um eine unkontrollierbare Inflation mit extrem steigendem Preisniveau.

    Man "muss berücksichtigen: die Notenbanken pumpen zwar sehr, sehr viel Geld in die Märkte, sie gleichen damit aber nur die verschwundenen Summen aus, die einfach dadurch aus dem Markt herausgenommen wurden, dass die Banken sich untereinander keine Gelder mehr leihen", sagte Brügelmann.Sobald die Werte für Immobilien und Aktienkurse wieder steigen und die Banken sich gegenseitig wieder Geld leihen, müssten "die Notenbanken peu à peu das jetzt in den Kreislauf gebrachte Geld wieder herausziehen", sagte der Experte des arbeitgebernahen IW.

    ,,Nicht was wir sehen, wohl aber wie wir sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen'' Blaise Pascal

  • Sobald die Werte für Immobilien und Aktienkurse wieder steigen und die Banken sich gegenseitig wieder Geld leihen, müssten "die Notenbanken peu à peu das jetzt in den Kreislauf gebrachte Geld wieder herausziehen", sagte der Experte des arbeitgebernahen IW.


    Das hängt nach meinem Verständnis doch wohl davon ab, wie die "Bodenbildung" beschaffen sein wird. Solange sie sehr langsam vor sich geht, könnte das hinhauen.
    Ich glaube, die Entwicklung wird aber ziemlich rasch gehen und die Instrumente der Notenbanken werden zu träge sein. Auch weil ja jetzt eine vollständige Verlagerung der Geldaggregate stattfindet: M3 kollabiert, während M1 aufgeblasen wird - man bläst Unsummen ins Bankensystem, in der Hoffnung, den zusammenfallenden Kreditluftballon vor weiterem Zusammenfallen zu hindern. D.h. den verfallenden Vermögenswerten steht relativ gesehen eine immer größere Menge an Cash gegenüber. Durch den Credit-Crunch kommt es noch zu einem Rückstaueffekt, das Geld wird nicht gebraucht. Und diese Geldlawine staut sich auf. Die Banken fahren ihre Eigenkapitalquote hoch. Sobald aber der Bedarf nach mehr Geld bei Bodenbildung einsetzen wird, machen die Banken die Schleusen auf (die Angst ist dann weg), und es trifft diese Geldmenge auf das stark reduzierte Güter- und Produktionsvolumen. Wie da die Notenbanken das Geld so schnell rausziehen wollen, das will ich sehen. Die haben ja nichtmal in wirtschaftlich halbwegs passablen Zeiten ihre Politik des billigen Geldes aufzugeben gewagt. Klar doch, die Banken werden sagen: Ja hier bitte, wir haben jetzt eine viel zu hohe Eigenkapitalquote, zu viel von den Staatshilfen genommen. Wir wollen damit jetzt kein Kreditgeschäft machen, nein wir geben das Geld gleich heute zurück! :hae:
    Nie!

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