INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Ist im inflationären Italien (hat jemand Statistiken zur Lira ab WWII? ) die Elite dadurch arm geworden?

    Haengt davon ab, wie starkt dieses Eliten in festverzinslichen Anleihen oder in Sachwerten investiert waren. Wenn die Eliten es wollen, wuerden sie rechtzeitig umschichten und ihre Anleihen an die Dummen "vermarkten". Da sehe ich aber kaum Anzeichen. Besonders der Markt fuer Luxusimmobilien und Kunstgegenstaenden (ein klassischer Inflationshedge der Eliten) ist derzeit im Niedergang. Edelmetalle sind stabil, einzig Aktien zeigen den "Fluchtrend" aber die Umsaetze sind doch sehr duenn. Ich denke die Eliten setzen mittelfristog immer noch auf Deflation mit festverzinslichen Anleihen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Offizieller Preisindex CPI -1,9% . Selbst der CPI nach dem alten Modell faellt auf 1,2 %. Selbst der alternative Preisindex auf ShadowStats (allgemein als die wahre oder echte Teuerung angsehen) faellt auf den niegristen Stand siet vielen Jahren.



    CPI:
    [Blockierte Grafik: http://tinyurl.com/lbo4gn]


    CPI nach altem Modell:


    [Blockierte Grafik: http://tinyurl.com/aba2b8]


    Alternative Preisindex (ShadowStats):


    [Blockierte Grafik: http://shadowstats.com/imgs/sgs-cpi.gif]

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • US-Notenbank hält weiter am sehr expansiven Kurs fest
    Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank hat das Leitzinsniveau erneut bestätigt und seine verschiedenen Maßnahmen der "quantitativen Lockerung" nicht grundlegend geändert. Allerdings kündigte das Gremium am Mittwoch nach seiner zweitägigen Sitzung an, das Kaufprogramm für Staatsanleihen bis Oktober zu verlängern, ohne jedoch das angepeilte Volumen zu ändern.
    http://kurse.focus.de/news/UPD…hr_id_news_115298233.html
    Gruß Henry

  • Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank klingt jetzt schon fast wie Peter Schiff oder Jim Rogers:


    "the world is in trouble"
    “I’m deeply worried about the worries of those investors who have invested a lot, really a lot into the dollar” like the Chinese, Japanese, Arabs and Russians, he said.


    “If they have second thoughts about the quality of this currency then the dollar is bound to weaken” which means higher long-term interest rates for a country where government debt is approaching 100 percent of gross domestic product, he said.


    If that happens, “2010 could be a worrisome year for all of us,” he said.


    http://thenexteconomy.blogspot…-deutsche-bank-chief.html

  • hallo doc meyer,


    welche wirtschaftspolitische interessen stehen hinter diesem artikel??....immerhin ist er der chefvolkswirt
    der deutschen bank. ;)
    oder sagt der doch den crash voraus :?: ....wäre ja der hammer, wenns nächstes jahr knallt,oder :?:


    welche art von doc bist du eigentlich, wenn ich mal fragen darf :?: ?)


    medizinmann.....politikus......oeconomicus......rerum naturalis........



    grüße
    tresor [smilie_blume]

  • Zitat

    Also, Guthaben + Schulden 50% runter, Gehälter und laufende Gebühren bleiben.

    Das funktioniert nicht. Alle Preise und auch Gehälter würden dann deflationär verfallen, da 50% des Geldes vernichtet wurde.
    Was du beschreibt wäre so, als ob 50% der Banken pleite gehen würden. Das ist das selbe - allerdings gleich verteilt.
    Folge wäre: jahrzehnte lange Depression.


    So ein Währungsschnitt wie ich beschrieben habe, würde wie gesagt die Deflation nicht aufhalten, sondern umgekehrt verstärken. Von 0 auf 100.
    Dann wäre man nach 1 Woche dort angelangt, wo man sonst nach Jahren wäre.
    Viel Geld wäre weg. Die Schulden wären extrem gewachsen.


    Natürlich würde man das anders VERKAUFEN. Man würde sagen: wir brauchen neue Währung - im Verhältnis 1:10.
    Der neue NEURO wäre dann 10 alte EURO wert. Aber die Schuldner würden ihre Schulden nur im Verhältnis 1:5 los (als Beispiel) - allerdings auch zu neuen Konditionen. Statt 10% dann eben 2% Zinsen. Damit keine Ausfälle entstehen. Preise und Aktien wären dann auch 1:10 verkleinert. Alle Leute würden das schlucken.
    Hätte man aber gesagt: die Sparer werden um 50% enteignet und die Schuldner behalten ihre Schulden, dann wären alle ausgeflippt.


    OK, paar Probleme gibt es auch. Wenn nun die Schulden doppelt so hoch wert sind, wie z.B. ein Haus, dann gibt es Probleme. Die Banken würden normal mehr Sicherheiten verlangen. Da lässt sich nur durch Lockerung der Bilanzen ändern. Komisch - das ist schon geschehen - aber bei toxischen Papieren. Ich denke Basel 2 wird darum irgendwann abgeschafft...




    Um einen Ausnahmezustand zu erzeugen, muß Banking kollarbieren. Das können nur Regierungen schaffen. Etwa wenn das Internet abgeschaltet wird. Man wird das natürlich jemand anderen in die Schuhe schieben und Internet verteufeln. Die Leute würden sowas eher akzeptieren. Dann wären alle sauer auf das Internet. Neue Zensurgesetzte würden entstehen. Und das beste: eine neue Währung wäre gar nicht nötig!!! So ein Effekt wäre künstlich deflationär von 0 auf 100.

  • So ein Währungsschnitt wie ich beschrieben habe, würde wie gesagt die Deflation nicht aufhalten, sondern umgekehrt verstärken.

    Gruenundblau, die Wirkung haengt immer von den genauen Bedingungen ab. In den USA bei einer fast reinen schuldbasierten Konsumtion der Bevoelkerung und 70% Anteil des Privatkonsums am BIP wuerde ein Halbieren der Schulden Wunder wirken und die Kreditvergabe ankurbeln, weil den Schulden ploetzlich wieder hoehere Realwerte entgegen stehen. Ein Haus unter Wasser kann man ploetzlich wieder bis zu 50% des Wertes neu beleihen. In vielen Laendern, auch vielen Euro-Laendern sind die Bedingungen aehnlich zu den USA. Dazu kommt die hohe Verschuldung der oeffentlichen Haushalte in Deutschland. Ein Schuldenschnitt wuerde zu einer neuen Ausgabenorgie fuehren. In Deutschland und einigen wenigen anderen Laendern mit seiner sparbasierten Konsumtion der Bevoelkerung waere das auf jeden Fall deflationaer. Der deutsche Sparer waere natuerlich der gekniffene.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Schulden = Geld.


    Nun dann frage ich mich, wenn 50% der Schulden einfach eliminiert werden, dann wird es sicher Investoren geben, die 50% ihres Geldes verlieren würden.
    Also würde man nicht nur 50% der Schulden, sondern auch 50% des ausgeliehenes Geledes vernichten.
    Die Banken müssten dann 50% als Verlust abschreiben...

  • Schulden = Geld.


    Nun dann frage ich mich, wenn 50% der Schulden einfach eliminiert werden, dann wird es sicher Investoren geben, die 50% ihres Geldes verlieren würden.
    Also würde man nicht nur 50% der Schulden, sondern auch 50% des ausgeliehenes Geledes vernichten.
    Die Banken müssten dann 50% als Verlust abschreiben...

    Wenn alle Schulden zurueckgezahlt sind, gibt es kein Geld mehr. Die Bank loescht bei Tilgung den rueckgezahlten Kredit aus dem Bestand sowieso, weil sie es ja vorher ueber die Giralgeldvermehrung erzeugt hatte. Einzig den Zins streichen sie ein. Die Banken verloeren also nur einen Teil des Zinses. Einzig waere die Frage zu klaeren, was mit dem Eigenreserven der Banken passiert. Vermutlich wuerde man diese nicht schroepfen, die Reserve-Ratios stimmen ploetzlich wieder, das gesamte Bankenwesen waere auf einen Schlag saniert. Die faulen Kredite waeren ueber Nacht verschwunden, die Kreditexpansion kann neu durchstarten, die Banken haben wieder Wachstum, nehmen Zinsen ein. Der teilweise verlorene Zins koennte schnell durch ein neues Kreditwachstum wettgemacht werden. Vor allem gibt es wieder Perspektiven fuer das Bankenwesen. Das waere doch im Interesse der Banken.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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  • was bringt ein Reset, der gerade mal 50 % runterrechnet ?


    Gar nichts, die können wir so auch so schon runterrechnen und stellen erschreckend fest, ist noch nicht mal allzu lange her, wo die Verschuldungsstände gerade mal die Hälfte von heute ausmachten! :S Man mag sich daher ausrechnen, wie schnell wir uns wieder in der heutigen Situation wiederfinden werden.


    So bringt das nichts, nur eine unnötige und auch sinnlose Verlängerung eines ohnehin bestehenden Niedergangs. Wenn schon ein Reset, dann muss er auch nachhaltig ( für längere Zeit ) Bestand haben, das wird dann aber mit den 50 % überhaupt nix, über diese Grenze dürften wir lange hinaus sein, ich tendiere da eher für 95 % der Guthaben und an die 90 % der Schulden um überhaupt einen sinnvollen Neubeginn starten zu können.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Guthaben + Schulden 50% runter


    Bringt so nichts da des einen Schuld des anderen Guthaben ist. Hätte also insgesamt keinen Effekt ausser das wir wieder mit kleineren Zahlen rechnen dürfen.
    Wenn schon müsste der Schnitt asymetrisch und vor allem wegen der globalisierten Geldflüsse international durchgeführt werden da es dann eine de facto Enteignung einiger Gläubiger ist: nicht jeder Gläubiger ist auch ein Schuldner. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als alle Staaten eine einvernehmliche Lösung umsetzen.


    Insgesamt seh ich einen Haufen Folgeprobleme:
    - wer soll kurzfristig die gleichbleibenden Gehälter bezahlen wenn die Guthaben abgewertet werden?
    - teure Konsumgüter und Investitionsgüter verfallen massiv im Preis da die notwendigen Guthaben der Investoren erst mal weg sind.
    - essentielle Güter werden eher teurer da die Händler versuchen ihre Guthabenverluste wieder hereinzuholen. Warum sollen Mieten fallen? Wohnen muss man weiterhin. Teure Immos verfallen allerdings im Preis da niemand mehr Guthaben hat.
    - die Staatsfinanzen sind so nicht nachhaltig zu kurieren er gewinnt nur ein paar Jahre Aufschub. Oder glaubt wirklich wer das danach seriös gewirtschaftet wird?


    Aber das eigentliche Hauptproblem ist: das Vertrauen in das System wäre weg. Ihr wisst doch das eine Währung nur aus Vertrauen besteht?

  • Wir kranken nicht zur Zeit sondern schon über Jahrzehnte... Warum wollen immer alle Deflation verhindern? Etwas provokativ formuliert ist Deflation die Heilung vom Schuldenexzess also nur weiter so.
    Wenn wirtschaften nur mehr kreditfinanziert rentabel ist läuft was falsch. Besser die schlechten Schuldner gemeinsam mit den verblendeten Investoren sterben lassen. Die einen sollen sparen lernen, die anderen das man nicht nur gewinnen kann. Ist imho auch für die Gemeinschaft billiger als alle und jeden retten zu wollen.


    Wer "Vertrauen weg" riskiert spielt mit Hyperinflation. Sowas ist unkontrollierbar und will niemand.


    Ja die kreditbefeuerte Firmen haben tatsächlich mehr Schulden als Guthaben. Nur, die haben auch nicht viel zu melden. Die wichtigen Gläubiger schon. Willst Du die wirklich enteignen? Das sind Bondhalter und das sind ua Pensionsfonds. Die Rente ist doch sicher? :D


    Über Demokratie und wie man den Sozialstaat weiter finanzieren will sollte man tatsächlich diskutieren. Falls wir es nicht bald angehen kippen wir wieder in ein totalitäres System.
    Ach ja. Selber tippe ich auf hohe Inflation nach der defationären Phase. Hatten wir auch schon früher. Man weiss also wie sie zu steuern ist, wenige kapieren was läuft und am Ende hat sich der Staat auf ein tolerierbares Mass entschuldet. [smilie_blume]

  • die beiden folgenden Filme beantworten eure Fragen:


    Der Wirtschaftskrieg. Vortrag von Jürgen Elsässer (45 Min.):


    [tube]

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    [/tube]



    Firewall - Verteidigung des Nationalstaates (1:24 h):


    http://video.google.com/videop…4502111113402403945&hl=de



    :)

  • Elliot-Guru Robert Prechter hat sich neulich wieder einmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit seiner Prognose einer kommenden und lange andauernden Extrem-Deflation, wie sie die Welt seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen habe. Alles außer dem Dollar würde diesem Szenario zufolge brutal den Bach runter gehen inkl. eines Ölpreises von dann ca. $ 10.


    Hier eine kleine Abhandlung von einem, der die Ansätze von Martin Armstrong mit jenen von Robert Prechter ins Bild rückt. Wenn Prechters Auffassung die richtige wäre, könnten sich die US-Rentner auf goldige Zeiten freuen:


    Like Prechter, I expect all aspects of the economy will continue downward to depths below that of the great depression. But during the great depression, we did not have Ben Bernanke and we did not have a purely symbolic currency as a measuring stick. We had a gold-backed dollar.


    Think about this for a minute. The average retiree on Social Security receives about $1,100 per month, or $13,000 per year. This is a dollar denominated promise. If the crash from top to bottom is 90% or more as Prechter predicts, this would give each and every Social Security recipient the equivalent purchasing power of $130,000 per year when purchasing real estate, the stock market or even commodities. Basically everything.


    http://fofoa.blogspot.com/2009/08/waterfall-effect.html


    Grüße


    auratico

  • [quote='auratico',index.php?page=Thread&postID=419916#post419916]Elliot-Guru Robert Prechter hat sich neulich wieder einmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit seiner Prognose einer kommenden und lange andauernden Extrem-Deflation, wie sie die Welt seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen habe. Alles außer dem Dollar würde diesem Szenario zufolge brutal den Bach runter gehen inkl. eines Ölpreises von dann ca. $ 10.
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    Ein Oelpreis im Bereich von 10 $ ???
    pro Liter :D vielleicht.
    [smilie_denk] Je mehr Liquidität geschaffen wird, egal in welcher Währung, je mehr werden Sachwerte jeglicher Art in die Höhe getrieben. Ist ja bei zahlreichen Aktien, Rohstoffen und Edelmetallen seit einigen Monaten sehr deutlich zu sehen. Weshalb sollte dann der Oelpreis auf ein Niveau fallen, welches wahrscheinlich unterhalb der Förderkosten liegen würde ???
    Aber vielleicht kann mir Das jemand erklären
    KW

  • @ KaiserWilhelm: Schön Euer Durchlaucht persönlich hier begrüssen zu dürfen :D


    Kurzfristig ist natürlich jeder Preis möglich, auch 10$. Der Grund liegt einerseits an einen möglicherweisen geringeren Bedarf durch die Rezession und andererseits an der extremen Lagerhaltung. Sämtliche zur Verfügung stehenden Tanker werden derzeit als kurzfristiges Öllager missbraucht da Öl im Contango ist. Händler nennen sowas einen no-brainer und meinen damit das man ohne gross Nachzudenken Geld machen kann. Ich meine die Typen haben einfach no brain: bei dem geringsten Nachlassen des Aufschwunghypes wird das zwischengelagerte Öl schnell auf den Markt geworfen um keine Gewinne zu verlieren. Dann sind Preise <50$ leicht möglich.


    Der Einwand der höheren Förderkosten ist absolut gerechtfertigt, tritt aber natürlich erst danach wieder in den Mittelpunkt der no-brainer. Falls irgendwer da draussen nachhaltig wirtschaften würde wären Foren wie diese ja nicht notwendig. ;)

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