INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • dass die Fed bzw. ihre Hintermänner kein Interesse an der Entwertung ihrer Vermögenswerte hätten und deshalb eine Hyperinflation des Dollars unmöglich sei. Dem kann man entgegenstellen, dass der Staat aber sehr wohl ein Interesse an einer starken Inflation hat, da er sich sonst nicht entschulden kann, zumindest solange nicht, wie der Schulden-Kettenbrief nicht wieder in Gang kommt.


    Ehrlich gesagt,


    ich bezweifle sogar, das im Falle einer Hyperinflation das Geschehen überhaupt noch großartig steuerbar ist, ist es erst mal soweit vorangeschritten, mangelt es mir an mir sinnvoll erscheinenden Steuerungsmechanismen die Märkte dann noch unter Kontrolle zu halten, diese dürften sich verselbständigen und vermutlich dann nicht mehr voraussehbar sein. Eine normale Inflation mag zwar noch steuerbar sein... ab einen gewissen Punkt aber sicher nicht mehr, dann gleitet die Sache ab ins Nirwana und damit zum Crash.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Im Gegensatz zu Tollar sehe ich Fed und Staat als "partners in crime", d.h. es herrscht Interessensgleichheit, solange der kapitalische Kettenbrief läuft.

    Sicher, der Staat ist auch Nutzniesser der Zentralbank. Nur so konnte dieses System staatlich legalisiert, besser gesagt dem Volk aufgebuerdet werden. Im System des Fractional Reserve Banking ist die Inflation aber selbstregulierend*, die groessere Gefahr ist die Deflation.


    Sobald der Staat die Geldschoepfung selbst in die Hand nimmt, haben wir ganz andere Bedingungen, das existierende System waere damit voellig ausgehebelt und Hyperinflation ist dann keine Frage mehr ob sie kommt, sondern wann sie kommt. Unter den gegenwaertigen gesetzlichen Bedingungen ist das aber nicht moeglich.


    * Eine Hyperinflation kann im bestehenden System (unter der Annahme es besteht zu den gleichen Bedingungen weiter) gar nicht ausbrechen, weil die Zinssaetze alter Kredite langfristig (auf bis zu 30 Jahre) festgelegt sind. Sollte hoehere Inflation eintreten, muessen die Banken die Zinsen fuer neue Kredite drastisch erhoehen, damit die Bankprofite aus Zinsen im Durchschnitt die Inflation schlagen. Andernfalls kaeme es zu einer realen Dezimierung ihrer Reserven und ausserdem waere die Teilhaberschaft an einer Bank nicht mehr lukrativ. Die Zinserhoehungen wirken aber inflationsbekaempfend, daher ist dieses System gegen Inflation selbstregulierend. In der Erfahrung des Fractional Reserve Banking anglo-amerikanischer Praegung kam es auch nie zu Hyperinflation.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zitat

    hyperinflation ist ohne vertrauensverlust gar nicht denkbar

    Momentan herrscht Vertrauensverlust in der Finanzbranche. Das wirkt deflatonär. Da z.B. keine neuen Investoren gefunden werden. Das Vertrauen in die Währung wächst sogar.
    Wenn Vertrauensverlust beim Geld einsetzt - dann ist das inflationär.


    Zitat

    Ich habe ihn so verstanden, dass die Fed bzw. ihre Hintermänner kein Interesse an der Entwertung ihrer Vermögenswerte hätten und deshalb eine Hyperinflation des Dollars unmöglich sei.

    Die Banken verdienen an Inflation - indem diese die Inflation schlagen und Geld verwässern. Bei Hyperinflation sollte das sinnlos erscheinen - zumindest sollen nur schwache Währungen hyperinflationieren.

  • Die Banken verdienen an Inflation - indem diese die Inflation schlagen und Geld verwässern. Bei Hyperinflation sollte das sinnlos erscheinen

    Ohne Inflation funktioniert die Wirtschaft nicht, denn die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes kaeme zum erliegen und damit die Nachfrage nach Krediten (=Gewinne fuer Banken). Zu hohe Inflation fuehrt aber zu einem Vertrauensverlust und die Abkehr vom Papiergeldsystem, was von den Banken nicht erwuenscht ist. Zudem muessen die Gewinne aus laufenden Zinseinnahmen die Inflation schlagen, andernfalls waere eine Bank kein sinnvolles Investment unter marktwirtschaftlichen Kriterien. Ich denke es gibt sogar ein mathematisch berechenbares Optimum fuer Inflation in diesem System.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Ohne Inflation funktioniert so eine Wirtschaft nicht, das ist richtig.


    Die Hochfinanz und ihre Zentralbanken sind in diesem Spiel die Drogenbarone,
    ihre Geschäftsbanken die Dealer und ihre Abhängigen die Unternehmen und jeder Einzelne.


    Und ja, sie versuchen aus den Gojim das jeweils maximale "Optimum" herauszuholen: Über einen im Namen der Allgemeinheit umverteilendes und sich verschuldendes Staatsgebilde durch Steuern und über eine allgemein geldentwertende Geldmengenausweitung (mit kurzzeitigen deflationären Überraschungseinlagen) und den dazu lächerlich niedrigen, wiederum von ihnen festgelegten Leitzins.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

    Einmal editiert, zuletzt von dravs ()

  • Im System des Fractional Reserve Banking ist die Inflation aber selbstregulierend*, ...

    So die Theorie. Und die wird jetzt erstmalig ernsthaft auf die Probe gestellt.

    Die Banken verdienen an Inflation - indem diese die Inflation schlagen und Geld verwässern.

    Willkommen erstmal, Deflationator. [smilie_blume]
    Was genau verstehst du unter "verwässern"?

    Bei Hyperinflation sollte das sinnlos erscheinen - zumindest sollen nur schwache Währungen hyperinflationieren.

    Es ist richtig, dass nach den gängigen ökonomischen Modellen potentiell nur schwache und regionale Währungen hyperinflationsgefährdet sind. Die Frage ist, wie schwach kann eine globale Währung wie der Dollar werden? Wenn wir ehrlich sind, keiner weiß es.

  • Und es funktioniert sogar in der Praxis. Die Kreditmenge stagniert, die Teuerungsraten fallen wie seit Jahrzehnten nicht mehr, selbst die Teuerungsraten aus ShadowStats.

    Alles richtig ... aber das ist nur die eine Seite. Auf der Anderen verlieren monatlich Abertausende ihr Eigenheim und/oder ihren Job und auch der Konsum befindet sich im freien Fall. Obama wird mächtige Probleme im Inneren bekommen, wenn dieser Trend nicht gestoppt werden kann. Noch wird das "Confidence Game" gespielt. Wenn es nicht zieht, dann werden sich die USA ganz sicher nicht in die große Deflation fügen. Eher noch wird ein Krieg angezettelt.

  • Deflationstendenzen verstärken sich
    Ralf Streck 21.08.2009


    Trotz fallender Preise und einbrechender Erzeugerpreise darf von Deflation nicht gesprochen werden
    Das Wörtchen Deflation macht Angst (Neuer Börsensturz und die Angst vor der Deflation). Deshalb darf es offenbar nicht benutzt werden, auch wenn die Deflationstendenzen immer deutlicher und stärker werden und zwar weltweit. Erstmals hat nun das Statistische Bundesamt (Destatis) eine so genannte negative Inflationsrate in Deutschland ermittelt. Der Verbraucherpreisindex für Deutschland sei im Juli 2009 gegenüber Juli 2008 um 0,5 % gesunken. "Eine so niedrige Inflationsrate wurde in der Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung noch nicht berechnet." Im Mai hatte es noch einen leichten Anstieg von 0,1 % festgestellt und im Juni eine Preisstagnation.


    Komischerweise will man in der Behörde aber trotz einem deutlichen Preisabfall im Juli nicht von Deflation sprechen. Man führt ausgerechnet "Preisschwankungen bei leichtem Heizöl und Kraftstoffen (Mineralölprodukten)" an. Doch wie hat sich denn der Ölpreis in den vergangenen Monaten entwickelt? Seit Monaten ist er deutlich gestiegen. Am Mittwoch hat er sogar die Marke von 72 US-Dollar überschritten. Bisweilen lag er sogar nahe 74 Dollar. Im Mai kostete das Barrel aber nur knapp 60 Dollar und im April waren es sogar etwa 10 Dollar weniger. Wie Destatis daraus eine Vergünstigung der Energiepreise herbeiinterpretiert, ist das Rätsel aus Wiesbaden. Noch dazu, da ja nicht vom Jahresvergleich gesprochen wird, sondern ein Preisverfall von 0,5 % im Juli gegenüber Juni festgestellt wurde, obwohl der Ölpreis deutlich gestiegen ist.


    Die Aussichten sind sogar noch trüber, weshalb ernsthaft mit einer gefährlichen Stagdeflation gerechnet werden kann. Denn die Erzeugerpreise, also die Vorausschau für zukünftige Preise, sind im Juli so stark wie noch nie zuvor gesunken. Auch das musste Destatis gerade mitteilen. Im Jahresvergleich seien sie um 7,8 Prozent gefallen: "Das ist der stärkste bislang gemessene Preisrückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Erzeugerpreisstatistik im Jahr 1949. Damit lagen die Erzeugerpreise im Juli 2009 wieder etwa auf dem Niveau vom Mai 2007." Damit wird noch merkwürdiger, dass man bei den Statistikern keine Deflationstendenzen sehen will. Wird nun auch in Wiesbaden vor den Wahlen Realität nur noch simuliert, weil reale Einschätzungen die Propaganda, wonach das Schlimmste überstanden sei, eintrüben könnten?


    Doch wer glaubt, es handele sich bei der Preisentwicklung um ein deutsches Problem, der oder die liegt ganz falsch. Deutschland hinkt auch hier hinterher und der Preisverfall ist sogar noch moderat. In Japan brechen die Preise schon seit langem auf breiter Front ein. Die Deflationsgeprüften Japaner haben auch frühzeitig eingeräumt, dass sich die zweitgrößte Ökonomie erneut in einer Deflation befindet. Ähnlich entwickelt sich die Lage in den USA. Dort haben sich im Juni die gefährlichen Deflationstendenzen weiter verstärkt. Die Preise waren im Juni so stark gefallen wie seit Anfang 1950 nicht mehr. Sie lagen um 1,4% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Doch im Juli wurde nun ein neuer Rekord aufgestellt. Das US-Arbeitsministerium teilte vergangene Woche mit, dass die Lebenshaltungskosten nun schon um 2,1% unter denen des Vorjahresmonats lagen.
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30957/1.html

    27.09.09 Bundestagswahl!! Ich wähle keine Kriegstreiber, keine Volksverräter, die den Vertrag von Lissabon befürworten!! Ich wähle eine kleine Partei unter den "Sonstigen". Das schwächt die Etablierten und sie verlieren dadurch "Stimmgeld"

  • Und es funktioniert sogar in der Praxis. Die Kreditmenge stagniert, die Teuerungsraten fallen wie seit Jahrzehnten nicht mehr, selbst die Teuerungsraten aus ShadowStats.

    es ist völlig unbestritten, dass streng ökonomisch jetzt eine gewaltige deflation droht. hätt emna das ganze laufen lassen, wäre diese bereits im oktober letzten jahres so gewaltig gewesen, dass das system kollabiert wäre. aig wäre ausgefallen, einige gläubiger hätten das nicht überlebt, die deutsche bank inklusive, die hre hätte es auch zerrissen und damit wären dann spätestens so ziemlich alle wesentlichen banken weltweit erledigt gewesen. das wiederum hätte innerhalb weniger monate den großteil aller größeren unternehmen weltweit erledigt, da diese sich nicht mehr hätten refinanzieren können. ergebnis: deflationärer kollaps. soweit das ökonomische modell, was zweifellos funktioniert hätte.
    es war aber eben nicht im sinne der fed, eine deflation auszulösen. der fed ist es völlig gleichgültig, wie sich der wert des geldes verhält. das bankensystem kassiert immer einen anteil an der ausleihe der gesamten geldmenge. ob diese nominal 1000 heißt oder aber 100 trillionen, ist denen völlig egal. das einzige, was die nicht gebrauchen können, sind starke bewegungen, weil das unsicherheit im system schafft und stabile systeme sind leichter zu kontrollieren, daher ist geldwertstabilität für die so nett. noch viel wichtiger ist aber die verhinderung von kreditausfällen, das tut noch viel mehr weh als starke inflation, mit der man wie gesagt leben könnte. denn deflation heißt nichts anders als kreditreduzierung, in unserem momentanen fall durch KREDITAUSFÄLLE. das ist das absolute no-go, weil diese ausfälle durch die banken zu tragen sind. deshalb lieber hohe inflation als leichte deflation. das gilt für nahezu alle beteiligten, explizit aber auch für die banken und die fed. politisch (oder man könnte auch sagen banken-betriebswirtschaftlich) ist eine inflation viel problemloser als eine deflation. also wird man diese herbeizwingen und die möglichkeiten dafür existieren. man muss nur genug von dem zeug drucken und dem staat leihen. dabei macht man nciht nur gute geschäfte sondern erreicht auf dauer auch das gewünschte ergebnis.
    ich sehe also keine ökonomischen gründe für eine inflation sondern den politischen willen, der über die ökonomischen grundsätze siegen wird, wie übrigens häufig im leben.

  • Delphin
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    (Mogambo Guru)

  • […]

    wenn durch möglichst dosierten vertrauensverlust (und das ist das große problem) und verleihungen an den staat inflation ausgelöst würde, würde dies den übergang zu "normaler" kreditvergabe an privatwirtschaftliche schuldner wiedereröffnen. die sicherheiten inflationieren und entsprechend sind wieder höhere kredite darauf möglich. das spiel könnte wieder von vorne beginnen.
    dorthin kommt man aber nur durch große staatliche geldverschwendung (weshalb ich auch die konsumgutscheine befürwortet hätte, allerdings als aktion über einige monate) und möglichst noch einen wohldosierten vertrauensverlust, was einem ritt auf der rasierklinge gleichkommt. teils federt genau dieser effekt ja die deflation schon etwas ab. wieviele menschen kaufen derzeit sachen, die sie nur deshalb kaufen, weil sie das gefühl haben, dass ein neues sofa besser ist als 500 € auf der bank? wenn man den anteil dieser menschen langsam erhöhen könnte, wäre das in meinen augen optimal. das ganze kann man steuern über medienberichte. und was wir sehen ist zur zeit immer extrem. entweder himmelhochjauchzend oder zu tode betrübt und häufig verbunden mit umfragen. ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich in den letzten monaten gefragte wurde, wie sich wohl die wirtschaft entwickelt, wie die inflation sich entwickelt und allerlei mehr. ich betrachte das alles als den versuch einerseits den inflationseffekt anzuheizen andererseits als bremsmanöver, in situationen wo sich dieser trend zu sehr verschärft und beispielsweise gleichzeitig zu starken bargeldabflüssen bei banken führt.

  • Sicher, der Staat ist auch Nutzniesser der Zentralbank. Nur so konnte dieses System staatlich legalisiert, besser gesagt dem Volk aufgebuerdet werden. Im System des Fractional Reserve Banking ist die Inflation aber selbstregulierend*, die groessere Gefahr ist die Deflation.


    Sobald der Staat die Geldschoepfung selbst in die Hand nimmt, haben wir ganz andere Bedingungen, das existierende System waere damit voellig ausgehebelt und Hyperinflation ist dann keine Frage mehr ob sie kommt, sondern wann sie kommt. Unter den gegenwaertigen gesetzlichen Bedingungen ist das aber nicht moeglich.


    * Eine Hyperinflation kann im bestehenden System (unter der Annahme es besteht zu den gleichen Bedingungen weiter) gar nicht ausbrechen, weil die Zinssaetze alter Kredite langfristig (auf bis zu 30 Jahre) festgelegt sind. Sollte hoehere Inflation eintreten, muessen die Banken die Zinsen fuer neue Kredite drastisch erhoehen, damit die Bankprofite aus Zinsen im Durchschnitt die Inflation schlagen. Andernfalls kaeme es zu einer realen Dezimierung ihrer Reserven und ausserdem waere die Teilhaberschaft an einer Bank nicht mehr lukrativ. Die Zinserhoehungen wirken aber inflationsbekaempfend, daher ist dieses System gegen Inflation selbstregulierend. In der Erfahrung des Fractional Reserve Banking anglo-amerikanischer Praegung kam es auch nie zu Hyperinflation.


    Problem ist nur, dass das System schon dann eigentlich ausgehebelt ist, wenn die FED als last resort auftritt. Die FED muss sich nicht refinanzieren und kann so wie ich das sehe auch nicht pleite gehen. Sie kann auch beliebig durch Aufkauf von Krediten den Zinssatz verfälschen, und tut das ja auch kräftig. Banken haben schon kräftig angefanen, Wertpapiere zu generieren, die nur dafür gedacht sind, direkt an die Zentralbanken weitergeleitet zu werden. Diese Papiere werden am Markt schon garnicht mehr angeboten. Insgesamt ist das Kreditrisiko ja von den (großen) Banken weggenommen worden und auf die Zentralbanken und die Staaten abgewälzt worden. Da die aber de-facto nicht pleite gehen können, gibts kein Risiko mehr. Dann wirken die genannten Mechanismen nicht mehr. Die Zentralbanken müssten irgendwann anfangen, ihre Bilanzsummen wieder zu verkleinern. Ob sie es je schaffen werden? Man wird sehen.....

  • wenn durch möglichst dosierten vertrauensverlust (und das ist das große problem) und verleihungen an den staat inflation ausgelöst würde, würde dies den übergang zu "normaler" kreditvergabe an privatwirtschaftliche schuldner wiedereröffnen. die sicherheiten inflationieren und entsprechend sind wieder höhere kredite darauf möglich. das spiel könnte wieder von vorne beginnen.

    Genau, die Lage ist insgesamt so fragil (mit Ausnahme der systemkritischen Bankenlandschaft, dort wird keine mehr pleite gehen, solange die Staaten das verhindern können), dass der Dosis die entscheidende Rolle zukommt. Überziehen die Staaten mit ihrem Quantitive Easening kann das meiner Meinung nach direkt in eine Hyperinflation führen. Der Vertrauensverlust in eine bzw. mehrere Währungen könnte der entscheidende Trigger dafür sein. Und dann wird es bitter, genauso bitter wie bei einer Deflation. Und wie meinte ein alter Freund immer: Ein Gift bedingt ein Anderes,und nam sich noch ein Bier und eine Zigarette. Will sagen, die Katastrophen treten ja gerne auch mal hinereinander auf.

    Delphin
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  • Hallo zusammen,


    ich hab eine interessante Grafik gefunden, die ich Euch nicht vorenthalten wollte (tut mir leid, falls das bereits gepostet wurde hab ich unter den falschen Stichworten gesucht).
    Mir war schon klar, dass man bei der Infla/Defla-Diskussion nicht nur die Geldmenge mit der Gütermenge vergleichen darf, sondern auch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes berücksichtigen muß.
    Aber wie sehr sich die Umlaufgeschwindigkeit auswirken kann, hätte ich glatt unterschätzt.
    In Ungarn wurde zwischen November 1922 und Februar 1924 die Geldmenge fast halbiert und trotzdem ist die Inflation monatlich auf bis zu 60% und mehr gestiegen! Das hätte ich so extrem nicht erwartet.
    schaut selbst:

    http://forum.stocks.ch/board/a…m?aid=236485&resize_x=600

    Grüße,
    Sf

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