INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • darf ich auch etwas beitragen:
    ich mag falsch liegen, aber geht man nach Gesell ist es doch so: Je höher die Umlaufgeschwindigkeit desto geringer die notwendige Geldmenge für eine hohe Geldsumme (im gesamten gesehen). Habe ich eine hohe Geldmenge (die lt. Wikipedia tatsächlich so betitelt werden darf und nicht wie der Autor zitiert, oder er hat ein "anderes Wikipedia" als ich) UND eine plötzliche sehr hohe Umlaufgeschwindigkeit kann das meiner Ansicht nach nur zu hoher Inflation führen, wobei ich denke dass momentan das Gegenteil der Fall ist, somit deflationäre Tendenzen zu erkennen sind. Würde ich auch so sehen, momentan eher deflationäre tendenzen! ;) Da immer größere Kapitalansammlungen "veranlagt", "investiert" werden bleibe diese liegen und werdem dem Kreislauf mehr und mehr entzogen.laut perfekten märkte der Makroökonomo ist ja sparen=Investion, aber die realen märkte sind nicht ideal/Perfekt, wir können hier also nur Vermutungen äussern....
    Der "einfache Mann" besitzt kein Geld welches er dem Kreislauf entziehen kann, wir sind alle kleine männer, und könnten statt Gold+Silber auch Geldscheine zu Hause horten und diese so dem Kreislauf entziehen, und da gibt es tatsächlich in der Realität auch Milliarden, die so dem Kreislauf entzogen werden!!! er gibt es klarerweise schnell aus für notwendiges, was mA nach die Deflation drückt und eigentlich bei Gütern des täglichen Bedarfs eine Inflation auslöst - wir befinden uns also mA nach in einer Stagflation :hae:


    Zusammengefasst lautet für mich die Überlegung "hohe Geldmenge + hohe Umlaufgeschwindigkeit = Chaos"


    Mein Tip: NIcht allzu Wissenschaftlich an die Materie rangehen, dass haben Greenspan und Bernancke nämlich auch immer gemacht, was für n Scheiss dabei rausgekommen ist, sieht man ja! :boese:


    Lieber mit gaaaanz nüchternen und einfachen Beobachtungen an die Thematik ran, dass ist meistens besser! ^^

  • Hi,


    mag sein dass ich etwas abweiche :)
    Ich kenne ihn nur unter Gesell und glaube auch nicht das in einer großen Volkswirtschaft SEIN System funktionieren kann, verändert man einige Parameter an seinem System ist es durchaus denkbar die Realisierung leider noch Utopie. Das Hauptroblem ist wie ich finde die Tatsache das es zu "sinnlosem Konsum" führen würde, da jeder nur zusieht die Kohle loszuwerden. Aber auch dafür gibt es einen Lösungsansatz.
    Mir ging es beim Ansprechen seiner These eigentlich nur darum was passiert wenn die Geldmenge hoch ist und die angesprochene Umlaufgeschwindigkeit hoch ist. Die Tatsache dass das Geld seiner Theorie nach mit einer Umlaufgebühr versehen wird um den Besitzer zum Ausgeben zu animieren dient nur dafür die Umlaufgeschwindigkeit hoch zu halten.


    Geht man nach dem jetzigen System davon aus dass die Geldmenge höher und höher wird und diese von den Inhabern nicht ausgegeben, ändert sich ja im Grunde nichts. Erst wenn Teile dieses Geldes in reale Dinge einfließen und somit in den "natürlichen Kreislauf" dem auch Normalsterbliche angehören, wird es doch brenzlig.
    Dann kommt auch Gesells praxiserprobte Theorie zum Tragen wonach eine immer höher werdende Geldmenge durch den Austausch des Geldes zu immer höheren Geldsummen führt. - Inflation.


    Spekulationen im großen Stil, so meine ich, warten auf solche Tendenzen und erweitern so Ihre realen Werte zum "Nulltarif" - aber das ist zu Verschwörungstheoretisch :)


    Man müsste also die Geldmenge reduzieren um die durch die Umlaufgeschwindigkeit höher werdende Geldsumme auf einer Ebene zu halten.
    DAS ist aber mA nach nicht mehr möglich.
    Das geht dann solange bis die "Geschwindigkeit" eine Grenze Überschreitet die zu enormer Inflation führt. Bis dato wohl kaschiert, niemand zweifelt an real recht hoher Inflation.


    Erkennt man deflationäre Tendenzen, ist also die Umlaufgeschwindigkeit im Missverhältnis zur Geldmenge, pumpt man Geld rein.


    Möglicherweise gibt es Fehler in meinem Denkansatz, um Korrektur wird gebeten. :huh:


  • Ganz am Rande: Habe schon mal vor einigen Jahren mit einem sehr sachkundigen Doktoranden länger über das sog. "SChwundgeld" diskutiert....nach längerer Analyse sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass es in einer größeren Volkswirtschaft auf Dauer NICHT funktionieren kann.... kann mich gerade nur nicht mehr an dengenauen Grund erinnern, warum das so ist! :hae:


    Trotzdem kann es als sogenannte "Lokalwährung" wie z.B. damals im österreichischen Wörgl sehr gut funktionieren, weil es natürlich durch das Haltbarkeitsdatum das schnelle Ausgeben fördert und so die Wirtschaft ankurbelt.... :rolleyes:

    der mann heißt silvio gesell


    es fehlt eine wichtige komponente von geld: wertaufbewahrungsmittel!


    abgesehen davon, war das wörgeler schwundgeld eine verarsche der bürger im quadrat und nur aus der not geboren. ökonomisch stellt das kalifornische i o u-system das gleiche dar und zwar aus exakt den gleichen gründen. :boese:







  • Inflation leider von uns allen oft (auch hier drin) FALSCH benutzt.


    Inflation (kommt von INFLARE = "AUFBLÄHEN") bedeutet eigentlich das DRUCKEN von NEUEM GELD (Aufblähen), dh mehr Geld kommt in den Geldkreislauf.


    Wenn das Geld schneller Aufgebläht/gedruckt wird, als die Güter dieser volkswirtschaft wachsen (wir gehen jetzt mal vereinfacht von einer VWL aus, in der alle geldscheine für Käufe von Gütern auch verwendet werden und keiner diese scheine zu hause hortet und damit NICHTS MACHT), dann führ dieses viele neue Geld zu "PREISSTEIGERUNGEN" bei den Gütern, weil sich ja logischer Weise wieder ein Gleichgewicht einstellen muß.


    Diese Preissteigerungen wirden aber fälschlicherweise ´bei uns Umgangsaprachlich als "Inflation" bezeichnet.


    In wirklichkeit ist starke Inflation (also starkes Aufblähen des Geldes) die also die Ursache von Preissteigerungen, die dann logischer Weise die Folge davon ist.


    Durch diese "falsche" sprachverdrehung ist der normale kleine Mann dann entgültig verwirrt und rafft gar nix mehr... 8|



    Übrigends ist eine "gesunde" Inflation im System sogar gut, solange das Geld nicht schneller Wächst als das Bruttosozialprodukt einer Volkswirtschaft (also aller Güter, die in einer Periode produziert wurden). Wächst beides gleich stark, bleiben die Preise gleich.


    Wachsen die Güter schneller wie das Geld (ist oft bei einem Goldstandard der fall), dann gibt es Deflation, die Preise fallen. Auch das ist kein Problem, hat es doch vor 1913 100 Jahre lang sehr gut funktioniert. Die Menschen konnten damals mit dem geld langfristig planen und sich drauf verlassen, ist eigentlich besser als der scheiss heute mit der Inflation.


    Großer nachteil bei einer goldgedeckten Währung ist, dass man immer auch mit großem Aufwand das "gold" abbauen muß und diese Ressourcen nicht in die Wertschöpfung für die Güterproduktion stecken kann - ein so starker Wirtschaftsaufschwung wie in Deutschland nach dem Krieg wäre mit Golddeckung nie möglich gewesen.


    auf der anderen Seite könnte aber nicht so ein scheiss passieren wie gegenwärtig in den USA oder wie in Europa seit anfang mai, wo die zentralbanken (wenn auch versteckt) so viel Geld drucken (inflationieren) können, wie sie wollen, und damit die Preissteigerungen anzuheizen.





    Die neu gedruckten Geldmengen stehen logischer Weise ja ALLEM gegenüber was man damit kaufen kann, also 1.Fertiggüter wie Lebensmittel oder ein BMW 2.Immobilien 3. Aktien 4.(Staats-)Anleihen 5. Commodities/Rohstoffe wie gold+Silber. Wo diese neu gedrucktem Geldmengen nun zu Preiserhöhungen führen werden, weis man nicht bzw. erst hinterher an den gestiegenen Preisen.


    Die Inflation in den letzten beiden Jahren hat aber bisher nicht in den "Gütermärkten", sondern zu Preissteigerung in den Vermögenswerten geführt (sogenannte Asset Inflation), also Aktien, Immobilien (in BRD), Gold, Silber Rohstoffe und Staatsanleihen.




    Übrigends ist auch Asset Inflation in meinen Augen "GEFÄHRLICH": Sie führt so höhren Preisen, die an den Assets in Papierwährung dranstehen (z.B. an einer unze Gold) und wird von den Menschen als Angenehm empfunden, weil man sich dann als "reicher" Empfindet.


    Bei genauer Betrachtung offenbart sich aber folgendes:


    -der "Nutzwert" einer Wohnung oder eines Hauses, für den man einen Schlüssel hat, ist aber immer der Gleiche (egal was für ein Papiergeldwert da dran steht)


    -der Nutzwert für einen porsche 911 oder BMW, für den man einen Schlüssel hat, ist immer der gleiche (egal was da für ein Papiergeldwert dran steht)


    -eine Aktie ist immer der gleiche prozentuale Anteil an einer Firma (wenn Keine kapitalerhöhrung durchgeführt wird) - egal, was da für ein Papierwert dransteht.


    -....


    Asset Inflation ist GEFÄHRLICH, weil sie immer wieder zu BLASEN führt, die dann platzen. und bei diesen platzenden "Crashs" verlieren 90-95% der Menschen, nur 5-10% der Menschen gewinnen! (siehe new economy crash oder immo crash in usa)





    Führt Inflation/Gelddrucken zu Preissteigerungen in den Vermögenswerten/Assets, machen Zentralbanken nichts! sie werden idR erst aktiv, wenn Güter wie Lebensmitter o.ä. anfangen zu steigen. Dann müssen sie logischer Weise reagieren.... wenn die Lebenshaltungskosten expoldieren und die Bevölkerung nix mehr zu essen hat, dann gehen sie auf die Strasse und machen Randale, das will man natürlich nicht.


    Wenn einer sein Vermögen verliert, weil eine Blase platzt, schämt er sich und leckt seine wunden, und das ist den Zentralbanken/Politikern scheissegal! OBWOHL SIE ja diejenigen waren, die die Blase durch ihre scheiss gelddruckerei Aufgeblasen und zum Platzen gebracht haben :boese:


    Lest einfach oben mal meinen Vortrag von Prof. Dr. Binswanger, da erklärt er das Geldsystem in einem mehrseitigen Vortrag. Das lesen lohnt sich!




    :rolleyes:

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  • würdest du so nett sein und mir das genauer erläutern?

    die stadt wörgl hatte finanzielle probleme. anstatt nun ihre angestellten mit dem letzten geld zu bezahlen, legte man dieses geld verzinst auf ein konto. (als sicherheit) man bekoam also zinsen für geld, dass man eigentlich anderen menschen schuldete! erste verarsche.
    im exakten gegenwert dieses geldes gab man papierschnipsel aus, welche nominell denselben wert hatten und exakt zum selben wert akzeptiert wurden. man konnte sie auch jederzeit wieder in "normales" papiergeld umtauschen, gegen eine gebühr von 2%! zweite verarsche.
    zudem verlor das papiergeldderivat jeden monat ein prozent seines wertes, bzw. dieser wertverlust konnte bei der stadt wieder rückgängig gemacht werden, gegen entsprechende zahlung! dritte verarsche.


    im prinzip ist das wörgler experiment nichts anderes als die übersteigerung des papiergeldsystems. die stadt hat dabei natürlich prächtig verdient. erstens zinsen auf das geld, welches sie eigentlich schuldete. zweitens gebühren für umtausch und wertverfall. und schließlich haben souvenirjäger die blöden scheine auch noch behalten, sodass das geld auch bei der stadt blieb. sowas nenn ich chuzpe.

  • ich war nicht dabei damals und ich nehme an auch du nicht, ich sehe die von dir geschilderten Dinge jedoch etwas anders:


    Zitat

    die stadt wörgl hatte finanzielle probleme. anstatt nun ihre angestellten mit dem letzten geld zu bezahlen, legte man dieses geld verzinst auf ein konto. (als sicherheit) man bekoam also zinsen für geld, dass man eigentlich anderen menschen schuldete! erste verarsche.
    im exakten gegenwert dieses geldes gab man papierschnipsel aus, welche nominell denselben wert hatten und exakt zum selben wert akzeptiert wurden. man konnte sie auch jederzeit wieder in "normales" papiergeld umtauschen, gegen eine gebühr von 2%! zweite verarsche.
    zudem verlor das papiergeldderivat jeden monat ein prozent seines wertes, bzw. dieser wertverlust konnte bei der stadt wieder rückgängig gemacht werden, gegen entsprechende zahlung! dritte verarsche.

    wie du sagst hatte die Stadt, so wie wohl alle anderen finanzielle Probleme - wenig Einnahmen stehen hohe (unter anderem sozialen) Ausgaben gegenüber.
    Man hätte sich auch dafür entscheiden können einfach die Angestellten zu entlassen und nichts zu unternehmen.
    Man zahlte den Angestellten zwar nicht das staatliche Geld aus, jedoch (so glaube ich) die "Arbeitswertscheine" die durch die Not gedrungen auch von den damaligen Betrieben/Versorgern/etc. akzeptiert wurden.
    DH der Angestellte verlor seine Arbeit nicht und konnte sich was zum Essen kaufen - wo das eine Verarsche sein sollte ist mir ein Rätsel denn die Zinsen sind in den Beträgen die damals hinterlegt wurden wohl nicht der Rede wert.
    Diejenigen die mit den SCheinen bezahlt wurden konnten ihrerseits wieder versuchen es an den Mann zu bringen, konnten sie dies nicht, ja, dann tauschten sie es um.
    2% Verlust ist weniger als 100%. Denn jemand der kein Einkommen hat, kann sich so einiges nicht mehr leisten, was zu Betriebsschließungen führt.
    Und ein "findiger" Unternehmer wird wohl die 2% bereits kalkuliert haben.
    Daher sehe ich auch diesen Punkt nicht als Verarsche, sondern eher umgekehrt als Hilfsanker für die Betriebe
    Durch den Scwhund wie gesagt wurde der Umlauf gesichert, was sicherstellte dass eine geringe AUSGABE an diesen Wertscheinen notwendig war, und daher auch eine geringe Summe bei der Bank hinterlegt wurde (!)

  • besser als entlassen.....


    das werden die kalifornischen inhaber von iou-scheinen auch denken. das macht die dinger aber nicht zum besseren geld. es ist vielleicht ein letzter rettungsanker, eben ein derivat auf papiergeld aber ganz sicher kein modell für eine volkswirtschaft.

  • goldmob
    die von dir erwähnten iou Scheine - ist für mich Neuland und sagt mir nichts, vl. hast du paar Infos für mich.
    1:1 das System von damals auf heute, da gebe ich dir Recht, das hat in einer modernen Volkswirtschaft wohl wenig Chance, aber der Kern der Sache ist sicher ein guter Ansatz.
    Was ist denn für dich ein mögliches "anderes" System.


    @focus
    sehr interessant zusammengefasst :thumbup:
    du schreibst es eigentlich selbst, die Geldmenge sollte nach Möglichkeit nicht (viel) schneller wachsen als die Güter. Und die Volkswirtschaft meint das Wachstum und Vollbeschäftigung zwingend ist für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft. Als Maßgabe dienen diverse Warenkörbe zur Bestimmung und evtl. Regulierung der Geldmenge bzw. das BIP.
    Wenn im BIP aber Tabletten drin sind, ist das für mich ethisch eher fragwürdig und über dem Rand des BIP wohl kontraproduktiv, sieht man die Krankenkassen an.
    Geht man von dieser Praxis aus ist ein kranker Mensch gut fürs System das er das BIP steigert, und solange es den Krankenkassen gut geht, ist ja alles in Ordnung.
    DA liegt für mich das Problem und ich denke hier sind wir momentan.
    Durch die höheren Geldmengen wird versucht weiterhin zu verhindern dass Realwerte breitmassig angefragt werden, und ich überlege wie man das anders regeln könnte. :hae:

  • goldmob
    die von dir erwähnten iou Scheine - ist für mich Neuland und sagt mir nichts, vl. hast du paar Infos für mich.
    1:1 das System von damals auf heute, da gebe ich dir Recht, das hat in einer modernen Volkswirtschaft wohl wenig Chance, aber der Kern der Sache ist sicher ein guter Ansatz.
    Was ist denn für dich ein mögliches "anderes" System.

    iou ist nichts anderes als das wörgl-geld nur ohne schwund. also eher weniger verarsche als das wörgl-geld. es ist das versprechen, später mal geld zu haben.


    was würdest du sagen, wenn ich dir folgendes anbiete:
    wir schließen einen vertrag über den kauf von gold. du kaufst bei mir gold. das gold ist bei mir aber knapp und ich würde es daher lieber an eine bank meines vertrauens verleihen.
    dafür stelle ich dir einen schein aus, mit dem du ein anrecht hast, gegen zahlung von 2% des goldwertes, eine auszahlung deines goldes zu erhalten. außerdem kannst du durch zahlung von lediglich 1% gebühr monatlich, dein gold bei mir gegen wertverlust versichern. ähmmm, es ist natürlich eine zwangsversicherung, ist klar, nicht? ;)


    ist doch besser als gar kein gold zu bekommen, oder?


    übrigens, so ähnlich hat das mit dem papiergeld angefangen. wörgl ist eben papiergeld als perversion des papiergeldes. und papiergeld an sich ist schon völlig pervers.


    wenn wörgl schule macht, kann sich jeder staat gegen hinterlegung einer kleinen geldsumme (tolle sicherheit, oder? ) gewaltig verschulden. das ist die freifahrtkarte in den schuldenstaat im quadrat. das geht mit papiergeld ohnehin schon ziemlich gut aber mit schwundgeld ginge das ganze noch viel exzessiver. also ich würde das zeug nicht mit der kneifzange anfassen.

  • Habe ich eine hohe Geldmenge (die lt. Wikipedia tatsächlich so betitelt werden darf und nicht wie der Autor zitiert, oder er hat ein "anderes Wikipedia" als ich) UND eine plötzliche sehr hohe Umlaufgeschwindigkeit kann das meiner Ansicht nach nur zu hoher Inflation führen, wobei ich denke dass momentan das Gegenteil der Fall ist, somit deflationäre Tendenzen zu erkennen sind. Da immer größere Kapitalansammlungen "veranlagt", "investiert" werden bleibe diese liegen und werdem dem Kreislauf mehr und mehr entzogen.

    Im Begriff "Geldmenge M3" verstecken sich größtenteils Kredite, die nicht zahlungswirksam sind (mit einem Schuldschein kann ich nicht bezahlen, da der Schuldner das Geld schon ausgegeben hat). Diese sog. Geldmenge kann also Phantastilliarden erreichen, ohne daß jemand vergleichsweise nennenswert Geld bzw. Kaufkraft hätte. Alle haben dann nur Schulden bzw. Guthaben.
    Das, was du als Inflation bezeichnest, ist die Teuerung bzw. der Preisauftrieb z.B. von Waren oder Vermögen.
    Zu dieser kommt es momentan nicht, weil die Masse der Leute keinen Einkommenszuwachs hat, sondern sich das Geld bei ganz wenigen stapelt, die nicht wissen, wohin damit.
    Verlieren diese das Vertrauen in die Werthaltigkeit ihrer Guthaben und Geldbestände, ist die Währung ruckzuck platt.
    Kapitalansammlungen, die Investiert werden, bleiben gerade nicht liegen, sondern werden im Tausch gegen Güter in den Kreislauf gegeben.
    Das Schwundgeld ist Diebstahl an demjenigen, der dafür hart gearbeitet hat, genauso wie alle Schuldscheine Betrug sind, da sie nicht bzw. nur mit frisch gedrucktem Geld zurückgezahlt werden.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

    Einmal editiert, zuletzt von trenntWände ()

  • Also ich habe nicht den Eindruck, dass diese Zusammenhänge viele verstanden haben (Dich eingeschlossen, und wenn man tief genug schürft auch mich eingeschlossen).


    Habe keine Lust zu einer (noch) grösseren Abhandlung - aber ein Versuch:


    Wenn man so eine Gleichung ansieht, muss man bedenken, dass sie nur dann etwas über Kausalbeziehungen aussagt, wenn klar ist welche Parameter fix sind, welche veränderbare Inputgrössen und welche dann resultierendes Ergebnis sind.


    Beispiel: Ein Zug fährt eine Strecke von s kilometern von A nach B mit Geschwindigkeit x km/h und braucht dafür y Stunden.
    Es gilt: y = s / x
    Beispiel: (150 km) / (100 km/h) = 1,5 h


    Die meisten von uns (Maximalesoteriker mal ausgenommern) nehmen intuitiv richtig an, dass die Streckenlänge s von A nach B eine immergleiche, vorgegebene, nichtbeeinflussbare Konstante ist. Allerdings könnte selbst diese Annahme hinterfragbar sein, wenn z.B. eine Neubaustrecke die Entfernung für einen Zug doch verkürzt.
    Weiter nehmen wir an, dass der Zugführer die Geschwindigkeit (im Rahmen der Lokleistung) vorgibt, und sich daraus die Fahrtzeit ergibt. Nicht umgekehrt dass z.B. je nachdem wie eilig ich es als Passagier habe (z.B. durch ein Wunder nach Stossgebet) die Geschwindigkeit sich anpasst, so dass ich immer rechtzeitig ankomme.


    Bei der quantitätsgleichung des Geldflusses liegen die Dinge aber anders. Ursache, Wirkung und Konstanten sucht man da vergebens. Alles ist mit allem verknüpft.
    Die Umlaufgeschwindigkeit ist direkt nicht wirklich messbar, die Geldmenge eine recht willkürlich abgegrenzte Grösse (deshalb gibt es auch so viele verschiedene M0, M1, M2, M3, nach EU, nach US, nach Bundesbank-definition etc.). Recht unstreitig (jedenfalls auf kurze Sicht) erhöht sich z.B. durch lockere Geldpolitik (höhere Geldmenge) auch das Sozialprodukt.
    Nur in welchem Masse?
    Wir wissen es nicht - und wenn immer wir es beobachten wollen sind die Voraussetzungen jedesmal nennenswert anders. Das ist die Crux im Vergleich z.B. zur Physik. Jedes Land ist anders, und im gleichen Land sind die Konjunktur und auch die Wirtschaftsstrukturen, Steuerpolitik etc. etc. von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Man kann nicht so einfach Experimente machen, und daher auch keine einfachen immer und überall gültigen Formeln aufstellen.


    Die Zugfahrtgleichung ist daher eine denkbar schlechte Analogie zur Quantitätsgleichung.


    Besser (aber auch nicht perfekt) wäre z.B. folgende Beobachtung aus dem Fussball:


    Anzahl Tore = Anzahl Torchancen mal Chancenverwertungsquote


    Die Anzahl Tore wissen wir am Ende (so wie in der Wirtschaft das Sozialprodukt).
    Die Anzahl der Torchancen ist schon fraglich definiert, denn sprechen wir nun von "todsicheren Chancen", "guten Chancen", "so lala Chancen" oder Chancen, die eigentlich nur 150%ige Fans so gesehen haben? (ähnelich wie bei der Geldmenge)
    Die Chancenverwertungsquote ist eigentlich eine reine abgeleitete Rechengröße (wie die Umlaufgeschwindigkeit). Nur warum trainieren dann Mannschaften die Chancenverwertung?


    Steigt die Anzahl der Tore, wenn mehr Chancen herausgespielt werden? Nur wenn die Verwertungsquote gleich bliebe. Aber bleibt sie das, wenn das Spiel auf grössere Anzahl Chancen hin angelegt wird?
    Etc. etc.


    Alles nicht so einfach.



  • stimme Dir da gerne zu - vor diesem Hintergrund bringt uns die Quantitätsgleichung auch eigentlich nichts, ausser grundlegende Zusammenhänge zu erklären.... :)


    Für mich bleibt die VWL i Vgl.zur BWL trotzdem eine interessante Wissenschaft, als die ich die BWL nicht bezeichnen würde.


    Beweis: Nur in der VWL gabs bisher Nobel-Preise, in der BWL höchstens in Grenzbereichen (Spieltheorie o.ä.) :D


    Habe das weiter vorne ja schon mal angesprochen: Man sollte trotzdem (und eben gerade aus den von Dir genannten Gründen) nicht allzu wissenschaftlich an das Thema herangehen, sonst wirds in dem vorgegebenen Modelumfeld absolut Praxisuntauglich.


    Deshalb habe ich oben ja versucht, die "Inflations-"Sachverhalte mal sehr UNWISSENSCHAFTLICH mit Praxisbezug darzustellen.


    Will da niemanden zu nahe treten - aber das bringt doch eigentlich mehr als z.B. das unhandliche Hantieren mit abstrakten Geldmengenagregaten, oder? ;)
    :S




    LG,


    Foci

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  • Zitat

    Diese ist nach meinem Kentnissstand in den letzten Jahren durch z.B. immer häufiger verwendete Kartenzahlungen der Menschen tendenziell gestiegen, bin da aber nicht so sicher... :hae:

    Umlaufgeschwindigkeit war seit Jahren rückläufig...
    V1, V2, V3 geht zurück (siehe Bild unten)
    Das meinte ich mit "Kompression" - auch andere Werte komprimieren so...
    Bis es sich alles mit einem Knall entlädt...


    Zusammengefasst lautet für mich die Überlegung "hohe Geldmenge + hohe Umlaufgeschwindigkeit = Chaos"

    Zitat

    Dieser Author meint: Geldumlaufgeschwindigkeit ist Quatsch.
    http://www.weissgarnix.de/2008/05/24/no-…as-a-geldmenge/

    Umlaufgeschwindigkeit (egal wie es heißt) ist wichtig für Inflation

  • Umlaufgeschwindigkeit war seit Jahren rückläufig...
    V1, V2, V3 geht zurück (siehe Bild unten)
    Das meinte ich mit "Kompression" - auch andere Werte komprimieren so...
    Bis es sich alles mit einem Knall entlädt...


    Zusammengefasst lautet für mich die Überlegung "hohe Geldmenge + hohe Umlaufgeschwindigkeit = Chaos"

    Umlaufgeschwindigkeit (egal wie es heißt) ist wichtig für Inflation



    Um nochmal meinen Standpunkt klar zu machen:


    DU hast grundsätzlich schon recht bzgl. Deiner Darstellungen/Analysen, der gegenwärtige Gesamtzustand unserer westlichen Volkswirtschaften tendenziell ist schön seit längerer Zeit eher deflationär (das Wirtschaftssystem will sich gemäß den Marktgesetzen bereinigend "gesund-schrumpfen")!


    Dies wird aber von den Machthaben/Wirtschaftspolitikern/Zentralbankern schon seit vielen Jahren nicht geduldet (deshalb hat z.B. Greenspan die Zinsen damals auf 1% gesetzt und die Hauspreisbubble kreiert)


    Ohne entsprechende "inflationäre" Gegenmaßnahmen hätte es schon 2008 eine deflationäre große Depression ähnlich der 1929/30 gegeben!


    Die Zentralbanker/Wirtschaftspolitiker unserer Tage sind allerdings schlauer als damals und haben die Märkte "inflationär" mit Geld geflutet/aufgeblasen (=inlfare), um diesen deflationären Kräften entgegen zu wirken.


    Eine große, deflationäre Kontraktion wäre in meinen Augen das Systemende unseres gegenwärtigen Geldsystems, deshalb tun die Buben da oben auch alles, um das zu verhindern (z.B: bei nem Dow von 500 würden die Aktiengesellschaften zusammenbrechen, (fast) alle wären arbeitslos, die Nahrungsmittelversorgung würde nicht mehr funktionieren,...).


    Da die "Reflationierung",also das geldpolitische Ankurbeln der Wirtschaft in den USA diesmal im Gegensatz zu früher bisher immer noch nicht geklappt hat (in BRD hat sie mit den GR-Hilfen inzwischen geklappt und wir haben wieder einen echten, wenn auch auf kredit finanzierten und mit vielen Nachteilen behafteten Aufschwung), flutet Bernancke jetzt erneut die Märkte:

    http://www.cash.ch/news/boerse…nkturstuetzung-943166-598



    ....er wird Geldmassen drucken, wie noch nie ein Mensch diese Erde mit Geld geflutet hat! Wie er das beispielsweise durch Monetisierung von "Sachgütern" unter "Umgehung" der Geschäftsbanken machen kann, habe ich in meinem Beitrag weiter oben detailliert dargestellt (Bernancke als Herrscher über Gott!) Die kann er auch OHNE das fraktionale Bankensystem, also ohne die Geschäftsbanken tun, wenn diese keine Kredite mehr an die Wirtschaft geben wollen!! Es gibt aber sicher auch noch andere, vielfältige Möglichkeiten, auch bisher NICHT dagewesene!

    Sehr interessant sind übrigends von Bernancke gehaltene, alte Vorträge von 2003 und davor - damals sind noch ganz andere Kommentare gefallen wie "zur Not muß man das Geld halt aus Hubschraubern abwerfen."


    Allerdings müssen diese "Abwurfaktivitäten" so gut wie möglich versteckt werden, damit das Vertrauen der Menschen in die "Wertstabilität des Geldes" möglichst lange erhalten bleibt.


    Was sind eigentlich die in dem oben genannten Artikel genannten "unkonventionelle Maßnahmen"? Werden jetzt vorher nie benutzte Folterwerkzeuge aus der Geldsteuerungs-Instrumentenkiste geholt?


    :D


    Die dargestellten Flutungs-Maßnahmen können nmE in einigen Bereichen durchaus zu massiven Preissteigerungen/Aufschwüngen (=Crack Up Boom/Asset Inflation)kommen, z.B. u.U bei Lebensmittel, Rohstoffen oder z.B. Gold. Das ist eine große Chance für uns Anleger, evtl. nochmal einen großen Gewinn zu machen (zB um Papiergeldgewinne in Gold zu erwirtschaften und damit Schulden für eine Immo zurückzubezahlen)


    Sehr lustig finde ich das in dem o.a. Artikel verwendete Wort "Konjunkturstützung" - aber falsch ist es ja nicht: Ein deflationärer Zusammenbruch (der wahrsch. größer wäre als 1929/30) muß/kann nur noch mit massivsten Gelddruckaktivitäten aus dem Nichts verzögert werden, da sich eine erfolgreiche Reflationierung der Wirtschaft das Erste Mal in den letzten 100 Jahren seit bestehen der FED NICHT abzeichnet..


    :wall:


    …aber vielleicht klappt die Reflationierung der Wirtschaft in den USA ja doch noch irgendwie! Es hat ja schliesslich auch die letzten 100 Jahre IMMER geklappt, deshalb MUSS es auch dieses mal wieder klappen, ist ja logisch!


    [smilie_happy] [smilie_happy] ;(


    Sollte die Reflationierung nicht klappen, ist auch eine längere deflationäre Phase wie in Japan Anfang der 90er denkbar. Hierbei sind die von Dir schon richtig genannten Punkte zu zu bedenken, das zB die USA aber keine Exporteinnahmen hatten wie die Japaner die ltzt 20 Jahre und das die Japaner bei ihrer eigenen Bevölkerung verschuldet sind - dies kann man als Regierung besser kontrollieren als wie bei den Ammis, die bei den Chinesen verschuldet sind.
    Aber auf die DEFLATION zu spekulieren (so wie Du), ist in meinen Augen Schwachsinn - weil bei dem deflationären Crash endet unser bisheriges System:!:


    ...natürlich kannst du z.B. mit einem Credit Default Swap auch auf die PLEITE eines Staates wetten. Aber das ist in meinen Augen KRANK - ist der Staat weg, dann ist auch die Bank weg, bei der ich den CDS gekauft habe, verstehst Du? Du musst versuchen, Dir im kommenden Crack up boom noch möglichst viele Sachwerte reinzuziehen, mit denen Du selbst was anfangen kannst....durchaus denkbar, dass man sich in einigen jahren sehr billig auch n Nobelauto wie nen coolen gebrauchten Porsche für sehr wenige Unzen Gold kaufen kann....


    ...habe mir z.B. schon ein kleines Motorboot in England gekauft - dort sind die Bootpreise in den ltzt. Jahren brutal gefallen, weil die jungs dort sind ja noch mehr kaputt als die Ammis. Mit dem kann ich auch nach dem Defla-Crash noch mit 65km/h den Rhein lang speeden, wenn Du Dir u.U. bei nem neuen Geldsystem mit Deiner Cash-Money den hintern abwischen kannst.... [smilie_happy] Warn joke, nicht als Beleidigung sehen! ;) :D


    Wen es interessiert, den verweise ich diesbezüglich auch auf meine Beiträge, die ich in folgendem SRÄD gemacht hab -. da hab ich sogar n paar Bilder von meinem bootsche reingestellt - der Rest bitte nach dem Link weiterlesen.. :]


    Gold oder Immo?


    ...habe ja einige weitere Details zu den punkten in meinen vorherigen Beiträgen innderhalb dieses SRÄDS in den letzten Tagen genannt, die kannst Du/Ihr bei Interesse ja auch nochmal nachlesen, damit ich mich nicht wiederholen muß... :S ;)

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  • Zitat

    Dies wird aber von den Machthaben/Wirtschaftspolitikern/Zentralbankern schon seit vielen Jahren nicht geduldet (deshalb hat z.B. Greenspan die Zinsen damals auf 1% gesetzt und die Hauspreisbubble kreiert)


    Ohne entsprechende "inflationäre" Gegenmaßnahmen hätte es schon 2008 eine deflationäre große Depression ähnlich der 1929/30 gegeben!


    Die Zentralbanker/Wirtschaftspolitiker unserer Tage sind allerdings schlauer als damals und haben die Märkte "inflationär" mit Geld geflutet/aufgeblasen (=inlfare), um diesen deflationären Kräften entgegen zu wirken.

    Zentralbanker entscheiden sich für Inflation - blos die Inflation entscheidet sich nicht für die Zentralbanker.


    Selbstverständlich war die Reaktion auf einen Crash vorhersehbar.
    Was sonst sollten Politiker und Co tun, wenn die Wirtschaft so einbricht?
    Folge: Die Mega-Liquidität sorgt für einen Stimmungswechsel und eine Zwischen-Erholung.
    Das hat Prechter schon 2002 in seinem Buch beschrieben...


    ABER! Die ZB sind nicht dazu da sinnlose Liquidität in die Märkte zu kippen.
    Und Märkte so dauerhaft oben zu halten. Es ist ein Wunder, dass es 2 Jahre geklappt hat.
    Vllt klappt es noch 1 Jahr mehr. Aber dauerhaft ist es keine Lösung.


    Zum Verständnis: eine Wirtschaft künstlich auf hohen Niveau zu halten, obwohl diese
    eine Bereinigung bräuchte, ist ineffizient. Eine Rezession ist kein Krebs, sondern eine "Normalisierung".


    DIe letzten 10 Jahre hat man fleissig alle Märkte dereguliert - und selbst in der Krise wurde
    alles nochmal einen Schwung mehr dereguliert... Trotz der Deregulierung - (man könnte diese auch
    Manipulation bezeichnen) sind die Börsen im langjährigen Durchschnitt. Was wäre, wenn man solche
    Deregulierungen nicht zugelassen hätte? Und dorthin werden wir irgendwann hinkommen - ob
    wir es wollen oder nicht. Weil durch die Deregulierung sind die Märkte ineffizient geworden.
    Die Liquidität ist sonst wohin geflossen, aber nicht dahin wo die hin sollte...


    Durch die enorme Schuldenaufnahme konnten die Staaten die zurückgehende Privatverschuldung
    abfedern. Das hätte funktioniert, wenn die Probleme anderer Natur wären. Wir leiden jedoch
    an einer Überschuldung und mehr Schulden lösen dieses Problem nicht. Im Gegenteil.
    Dadurch sind jetzige Probleme noch viel größer als 2008.


    Zum Verständnis. Die Banken haben durch die Deregulierung einen "Puffer"
    bekommen. Was ist, wenn trotz den Maßnahmen nochmal ein Puffer benötig wird.
    Aber diesmal gibt es nichts mehr.


    Zitat

    ....er wird Geldmassen drucken, wie noch nie ein Mensch diese Erde mit Geld geflutet hat! Wie er das durch monetisierung von "Sachgütern" unter "Umgehung" der Geschäftsbanken machen kann, habe ich in meinem Beitrag weiter oben detailliert dargestellt (Bernancke als Herrscher über Gott!)

    Zunächst: Die Fed druckt Scheine vom Geld das die Banken in Jahren zuvor durch Kreditexpansion generiert haben.
    Diese Kreditexpansion kollapsiert momentan.


    Die Fed druckt durch QE keine neuen Scheine, sondern sorgt für Liquidität, da Banken nichts untereinander verleihen.
    D.h. Fed macht jetzt das was die Banken die letzten Jahrzehnte schon selbst gemacht haben.


    Erst wenn die Banken Kreditexpansion betreiben - erst dann ist eine Inflation zu erwarten.
    Das Geld kann aber kein Geld generieren - dazu ist die Realwirtschaft zuständig, die es
    erarbeiten muß - inkl ZINSEN!


    Die Banken verlangen in USA bis 24% Zinsen auf Kreditkarten-Käufe!
    Der Konsum wird kollapsieren.
    Andere gute Schuldner sind kaum vorhanden, die Schulden haben wollen.

  • Sicher...er wird, denn es ist der einzig logische Weg um nicht direkt in den Untergang zu stürzen!

    Zitat

    Gleichzeitig bringt er aber - neben weiteren Monsterwertpapieraufkäufen - sogar eine Erhöhung des Inflationsziels ins Spiel, um anzudeuten, dass der Fed notfalls jedes Mittel recht ist. Dazu greift er zu einem Kniff. Ein höheres Inflationsziel berge große Nachteile und komme daher kaum in Betracht, sagt er, um kurz später allerdings anzumerken, dass sich das Chance-Risiko-Verhältnis aller geldpolitischen Optionen ändern könne, falls die Deflationsgefahren stiegen. Mit anderen Worten: Wenn es darauf ankommt, die Deflation zu verhindern, nimmt die Fed auch gern Inflation in Kauf, obwohl das, wie Bernanke selbst sagt, die wirtschaftliche Unsicherheit und die Risikoprämien auf den Finanzmärkten erhöht.http://www.ftd.de/finanzen/mae…len-mitteln/50162806.html


    Inflationiere oder sterbe. Mehr geht im abgebrannten Amiland nicht mehr, eine Deflation ist da tödlich. Allerdings sehe ich nicht, wie man nach japanischen Begebenheiten damit leben könnte, dazu fehlt bereits das Kapital im Land in der breiten Bevölkerung, es ist wesentlicher zudem keine Exportnation, bereits eher ein komsumierendes Land. Das sieht mir eher nach dem Beginn des afrikanischen Weges ala Symbabwe aus, allemal spätestens dann, wenn man sich der Leidwährung global dadurch entziehen wird, diese zunächst in einen Währungskorb einfließen zu lassen. Denn hier hat Dein "Gottlehrling" ein sehr übles Problem, er kann zwar inländisch unauffällig inflationieren, das geht aber nicht mehr global. Sicher ist es tolerant bis zu einem gewissen Punkt, wird dieser jedoch inflationär überschritten, so dürfte der Dollar als Leitwährung selber gefährdet sein. Da mag der Grad sehr schmal sein für Deinen Gottherrscher, er fängt zwar klein an mit der Ausweitung der Inflationsrate, doch man wird ihn später zwingen diese zu erhöhen, die Schulden sind weit über den Punkt einer Rückkehr angewachsen, selbst die offizielle Staatsverschuldung in Amiland ist um gut 3,5 Billionen $ in den letzten 2 Jahren angeschwollen, Tendenz negativ für die nächsten Jahre. Außer einer Inflationierung bleibt den Amis kein freier Weg mehr, außer die kommen auf die törrichte Idee einen unkalkulierbaren Bullshit-Krieg zur Ablenkung anzufangen.


    Heli-Ben wird seinem Namen noch gerecht werden, dauert zwar sicher noch ein bischen, doch letztendlich wird er genau seine Ankündigungen in die Tat umsetzen um den drohenden Exidus bzw. die Deflation/Depression hinauszuzögern. Ich bezweifle, ob es funktionieren kann, der Dollar wird sich auf diesem Weg allemal vorher bereits zu Klopapier verwandelt haben.
    Hoffe der Zauberlehrling da weiß was er da zusammenrührt!


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Zitat

    Heli-Ben wird seinem Namen noch gerecht werden, dauert zwar sicher noch ein bischen, doch letztendlich wird er genau seine Ankündigungen in die Tat umsetzen um den drohenden Exidus bzw. die Deflation/Depression hinauszuzögern. Ich bezweifle, ob es funktionieren wird.


    Hoffe der Zauberlehrling da weiß was er da zusammenrührt!

    Ben hat 1930er Krise studiert...
    Ursache waren wohl Sparanstrengungen des Staates und Protektionismus


    Glaubt hier einer, dass solche Rettungspakete seit 2008 endlos durchgepeitscht werden?
    NEVER EVER! 1930 kommt wieder
    Ob wir es wollen oder nicht, ist irrelevant.

  • Glaubt hier einer, dass solche Rettungspakete seit 2008 endlos durchgepeitscht werden?
    NEVER EVER! 1930 kommt wieder
    Ob wir es wollen oder nicht, ist irrelevant.


    Nö, glaube ich auch nicht, doch in der Vorstufe wird der Dollar zunächst explodieren, denke der finale Absturz kommt anschließend entsprechend. ;(


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

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