INFLATION / DEFLATION - Debatte


  • Hmm. 1932 hatte Deutschland kein Gramm Gold und hat seine Währung nicht an eine andere (Gold-)Währung gekoppelt, hatte also sicher keine Golddeckung, nicht einmal eine virtuelle Papiergolddeckung. Trotzdem eine fette Deflation, 1932.


    Das ist schon richtig, dem Goldpreis hat das aber nicht geschadet, im Gegenteil. Zudem musste man damals die Zinsen auf 20% oder so hochjagen. Das wäre der sofortige Tod des jetzigen Geldsystems. Also wird man das eher nicht machen.

  • Deflationen in einem Papiergeldsystem konnten wir bislang noch nicht allzu viele sehen, was aber nichts heißt. In der Theorie, die auch heute noch im Prinzip gilt, schwankt nur der Warenpreis in Papiergeld gemessen nach folgendem Schema: Aufschuldung bringt Inflation, der unvermeidliche Bankrott bringt anschließend Deflation. In einer Goldumlaufwährung gibt es kein Aufschulden, keine Inflation, kein Staatsbankrott und keine Deflation. Da gibt es keine Deflation weil es zuvor keine Inflation gegeben hat.
    Wenn eine Währung an Gold gekoppelt ist, und es deswegen laut deiner These keine Deflation geben kann, wieso hat es dann zuvor eine Aufschuldung und eine Inflation geben können, muß man sich fragen. Inflation kann es also mit einer goldgekoppelten Währung geben, aber keine Deflation? Da stimmt etwas an der Theorie nicht.


    Ein grundlegendes Problem der ganzen Sache ist, daß der Zins bei 0 % eine natürliche Barriere hat. Bei einer Deflation von 20% müßte man den Zins im Gleichtakt auf -20% senken, was aber noch niemals gesehen wurde. Und ein Zins von 0 % bei einer Defla von 20% entspricht dann einem realen Zinssatz von +20%, was das System sofort umbringt. Unser heutiges System kann die natürliche nominelle Zinsbarriere von 0% nicht überwinden. Diese Tatsache schließt eine Deflation jedenfalls nicht aus, sondern spricht FÜR sie.


    Andererseits hat die Welt ein Szenario wie heute noch niemals gesehen: Staatsverschuldung ohne Ende, und kein Großer Bruder und kein IWF, der helfen kann. Der Wert des Papiergeldes ist immer an die Stärke des jeweiligen Staates gekoppelt. Ein schwacher sich in Auflösung befindlicher Staat hatte noch niemals eine starke Papierwährung. Das spricht stark für eine Inflation. Oder, wenn das Preisniveau staatlich fixiert ist, für leere Regale und Arbeitsunlust, siehe DDR.


    Wir werden zeitlich gestaffelt beides sehen. Erst Defla, dann Infla. Endresultat = Tauschwirtschaft, wo sich dann das natürliche Tauschverhältnis einstellen wird: 31g Gold = 1 Maßanzug mit Schuhe + Gürtel, 26g Gold = 1 Schwein usw.

  • Zitat

    Hannich vergisst das kleine Problem, dass es in diesem Geldsystem eine
    echte Deflation nicht geben kann, weil es sie nicht geben darf.

    Deflationsverbot... nur die Deflation hält sich nicht dran
    Griechen, Spanier... was sagt ihr dazu?


    Zitat

    Deflation gibts nur bei gleichzeitiger Golddeckung, und die ist seit 1971 flöten gegangen.

    Aufwachen: siehe Griechenland, Spanien...
    -Lohnkürzungen
    -Bank-Runs
    -Pleiten
    -Wirtschaftskollaps
    -Kaufzurückhaltung
    -Geldhortung


    Gibts da Golddeckung? NÖÖÖÖÖÖÖÖÖ!


    Zitat

    Hmm. 1932 hatte Deutschland kein Gramm Gold und hat seine Währung nicht
    an eine andere (Gold-)Währung gekoppelt, hatte also sicher keine
    Golddeckung, nicht einmal eine virtuelle Papiergolddeckung. Trotzdem
    eine fette Deflation, 1932.

    Der Trick: die Amis haben rash ihr Geld abgezogen.
    Deflation? Ja


    Aktuell fließt massig Geld nach DE
    Was passiert, wenn es plötzlich wieder abgezogen wird?


    Geht Target2 dann rückwärts? - d.h. Pleite-GR schiebt Geld zurück nach DE
    HAHA! wers glaubt
    Meiner Meinung: DE ist in einer großen Gefahr!


    Machts Klick?



    Es ist ein IRRGLAUBE, dass das Geld dazu goldgedeckt sein muß.
    Inflation+Deflation sind unabhängig von Währung/Deckung

  • Es ist ein IRRGLAUBE, dass das Geld dazu goldgedeckt sein muß.


    Muss es nicht, klar. Hitler hatte auch kein Gramm Gold, sein Geld war "leistungsgedeckt" laut eigener Aussage. Im Idealfall kann Geld ewig lange als stabiles Fiat umlaufen. Ideal heißt: es gibt keine Kriege, keine Krisen, alle sind ehrlich, alle meinen es gut, keiner will den anderen ausnützen, jeder zahlt seine Schulden zurück.
    Bei Abweichungen vom Idealfall ist es aber verdammt nützlich, Gold zu haben, bzw. für sein Geld eine entsprechende Goldmenge vorrätig zu haben.
    Die viel zitierten Gutmenschen kennen nur den Idealfall.

  • Wie vorausgesagt:

    Zitat

    Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Großbritannien hatten die ersten QE-Runden deutlich größere Effekte. „Das spricht dafür, dass sich der Überraschungseffekt, der Programme im Laufe der Zeit abgenutzt hat.

    http://www.handelsblatt.com/po…ruckmaschine/6012848.html

  • Deflationsverbot... nur die Deflation hält sich nicht dran
    Griechen, Spanier... was sagt ihr dazu?


    Wären Griechen und Spanier nicht im Euro, was wäre wohl mit der Drachme und der Pesete inzwischen passiert? Deflation herrscht da nur, weil die den Euro haben. Mit ihren alten Landeswährung hätten die sich längst inflationiert, nicht deflationiert.

  • In diesem Faden steht mittlerweise soviel seitenlanger Mist, daß es fast weh tut weiterhin hier zu texten. Ich habe auch keine Weisheit gepachtet, jedoch gibt es einfache und begreifbare Selbstverständlichkeiten, die ebenso felsenfest im Raume stehen wie ein physikalisches Gesetz.


    Was den hier geschilderten Schwachsinn angeht, Deutschlands Währungsbasis in den Zwanzigern und Dreißigern mit dem heutigem Schuldgeldsystem zu vergleichen, sprengt allerdings die Decke. Was sollen nur die Gastleser denken? Rentenmark als auch parallele Reichsmark waren gedeckt. Erstere mit Immobilien, zweitere u. a. mit Gold. Klares Echtgeld. Die spätere und eher vergleichbare (1934` er) Mefo-Wechsel-Nummer hätte mit negativer Handelsbilanz nie funktioniert. Das kann aber immer nur ein lokaler und exportstarker Währungsraum temporär leisten.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Rentenmark


    Die Welt hat sich jedoch in den folgenden Jahrzehnten vom Echtgelde verabschiedet. Die weitere Fortexistenz des aktuellen und ressourcenverschwendenden Schuldgeldes hängt ausschließlich von weiterer Kreditexpansion ab. Dies ist systeminhärent und daher überhaupt nicht diskutabel. Reißt dieses Pyramidenspiel ab, ist Sense, Ausbuchung, völlige Vermögensvernichtung angesagt. Da geht keine Deflation.


    Aber macht von mir aus ruhig weiter hier, seid aber bitte vorsichtig mit falschen historischen Bezügen.


    Schöne Grüße

  • Ist ja auch egal, jeder darf glauben was er will, und jeder darf sich für mich vor den Gastlesern fremdschämen soviel er will.
    Trotzdem: die Rentenmark und die nachfolgende Reichsmark 1923 - 1933 war real durch nichts gedeckt, insbesondere nicht mit Gold. Denn ALLES Gold mußte an die Siegermächte abgeliefert werden. Die sogenannte Deckung mit Grund und Boden, Lasten und Renten war defakto nichts als eine Farce.
    Daß die Bevölkerung trotz fehlender Deckung Vertrauen in die neue Währung hatte ist Fakt, aber das steht auf einem anderen Blatt.

  • Rentenmark als auch parallele Reichsmark waren gedeckt. Erstere mit Immobilien, zweitere u. a. mit Gold. Klares Echtgeld.


    So? Wieviele Tonnen hatte die Reichsbank in ihren Tresoren?
    Man muß Wiki schon genau lesen:
    Allerdings wurden damit nicht nur 12 Nullen auf den Scheinen gestrichen - die Rentenmark war wieder durch einen Gegenwert gedeckt, der aus Rentenpapieren über Sachwerte von 3,2 Milliarden Goldmark bestand; diese waren durch Hypotheken und Schuldverschreibungen auf Immobilien der Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe durch zu verzinsende Rentenbankbriefe über 500 Goldmark oder ein Vielfaches davon besichert.
    ---> Die RM war nicht durch Gold gedeckt, sondern "durch Sachwerte die einem Wert von UNGERECHNET 3,2 Mrd Goldmark entsprachen". Sachwerte die völlig illiquide waren und an die der Staat im Ernstfall nicht rangekommen wäre.
    Von Wiki halte ich nicht viel.
    Mein Fazit: Die Reichsmark war KEIN Echtgeld sondern Fiat.

  • Letztlich ist es ja so, dass beide Lager hier ihre festen Theorien haben. Da werden seitenlange Abhandlungen geschrieben, gute und weniger gute Argumente ausgetauscht.


    Aber am Ende müssen wir doch immer mit Demut dorthin schauen, wo sich alles abspielt, und das ist nicht etwa die graue Theorie, sondern das ist die Realität, das sind die Finanzmärkte in aller Welt.
    Und diese Realität und diese Märkte zeigen uns nun nicht nur seit Wochen, nicht nur seit Monaten, sondern nun schon seit über 10 Jahren, dass nicht die Deflationisten Recht haben, sondern die Gegenseite.
    Gold fällt nicht, es steigt.
    Was helfen da also am Ende all die schönen Theorien von Herrn Hannich oder Herrn Prechter, wenn sich die Märkte und die Realität nicht an ihre Theorien halten wollen? Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft.
    „Ja, aber“, rufen sie dann, „Wie kann das sein? Nach unseren Theorien müsste der Goldpreis längst bei 200$ liegen, aber er liegt bei 1600$ und steigt immer weiter! Was fällt dem Goldpreis ein?"


    Ist jetzt da unsere Theorie von der Deflation oder die Realität falsch?


    Ich weiss gar nicht, wer von den beiden Lagern Recht hat. Soviel Wissen maße ich mir gar nicht an. Ich lasse mich aber von der Realität überzeugen, und solange Gold nicht bei 200$ liegt sondern immer weiter steigt, bleibe ich gegenüber Herrn Hannich und Herrn Prechter skeptisch. Das kann man einem interessierten Anleger nicht übelnehmen.
    Sollten am Ende dann wider Erwarten die Deflationisten doch Recht behalten, Chapeau. Aber selbst dann ist nicht gesagt, dass Gold fallen muss. Auch das lehrt die Geschichte.

  • Sollten am Ende dann wider Erwarten die Deflationisten doch Recht behalten, Chapeau. Aber selbst dann ist nicht gesagt, dass Gold fallen muss. Auch das lehrt die Geschichte.


    Niemand braucht zittern um seine Münzen. In der kurzen Deflationsphase werden sie ihren Wert gegenüber Waren behalten und die anschließende Inflation sehen Goldbesitzer ohnehin als Deflation aus ihrer Sicht, wo man für Waren immer weniger Gramm zahlen muss.

  • Tiberius, hast Du das nötig? Ich kann nicht mehr folgen, insbesondere dem Blödsinn Deiner letzten Meinungsäußerungen. Die Fakten liegen doch auf der Hand. Verstehe ich nicht.


    Deine Verwechslung von von Reichs- mit Rentenmark allein schon betreffend. Natürlich wurde der Sachwert "gezogen". Daher die berühmte "Zwangshypothek". Ich würde die Finger von Dingen lassen die man nicht versteht oder gründlich eruiert hat.


    Noch einmal zum vereinfachten Mitschreiben:

    Die allein deutschen, geldpolitischen Maßnahmen in den Jahren zwischen 1924-1934 waren möglich und erfolgreich aufgrund Handelsbilanzüberschuss! Ansonsten nichts mit Fiat, dahinter standen Werte: Kohle, Gold, Immosklaven!


    Schöne Grüße

  • Und sollte die Deflation doch noch kommen, mit all ihren häßlichen Begleitumständen, dann soll mir einer mal erzählen, welcher Wertaufbewahrungsträger besser geeignet ist als Gold!


    - Der Euro oder Dollar auf dem Festgeldkonto, oder in entsprechenden Staatsanleihen?
    Etliche Banken werden pleite gehen und mit ihnen ganze Staaten. Niemand wird für irgendwelche Bankguthaben geradestehen können,
    kein Einlagensicherungsfond und auch die Bundeskanzlerin nicht. Viele Sparer werden ihre Guthaben nie wieder sehen.


    - Aktien? Selbst wenn man sie dann erst nach 85% Kursverlust billig einsammelt, müssen etliche Unternehmen noch Konkurs anmelden
    und verschwinden von der Börse.


    - Immobilien schon mal gar nicht! Alle wollen sie aus ihren Kreditfinanzierten Immos raus. Immofonds werden reihenweise geschlossen
    und aufgelöst.


    - Kunstgemälde, Gourmetweine, Oldtimer? Keine Zeit für Dekadenz, es geht ums nackte Überleben.


    - Industrierohstoffe? Die Wirtschaft steht still, die Preise gehen in den Keller. Wer keine riesigen Lagerhallen besitzt, wird das Zeug
    zwar billig kaufen können, aber wo soll er es lassen? ETFs auf Kupfer oder Stahl werden nicht mehr gehandelt, hier sind wir
    auch wieder beim Ausfallrisiko (Börse, Emi, depotführende Bank)


    - Bleibt noch das gut diversifizierte Bargeld-unterm-Kopfkissen-Depot im Schlafzimmer. Eine unumgängliche Währungsreform wird
    hier etliche Scheinchen ihrem inneren Wert annähern

    „If you try to make everything muticultural, you end up with no culture at all.“ Morrissey

    Einmal editiert, zuletzt von Spengler ()

  • Tiberius, hast Du das nötig? Ich kann nicht mehr folgen, insbesondere dem Blödsinn Deiner letzten Meinungsäußerungen. Die Fakten liegen doch auf der Hand. Verstehe ich nicht.


    Deine Verwechslung von von Reichs- mit Rentenmark allein schon betreffend. Natürlich wurde der Sachwert "gezogen". Daher die berühmte "Zwangshypothek". Ich würde die Finger von Dingen lassen die man nicht versteht oder gründlich eruiert hat.


    Noch einmal zum vereinfachten Mitschreiben:


    Die allein deutschen, geldpolitischen Maßnahmen in den Jahren zwischen 1924-1934 waren möglich und erfolgreich aufgrund Handelsbilanzüberschuss! Ansonsten nichts mit Fiat, dahinter standen Werte: Kohle, Gold, Immosklaven!


    Schöne Grüße


    http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmark
    "Der sogenannte „Goldkern“ hatte im Wesentlichen nur eine symbolische Bedeutung im Zusammenhang mit Zahlungsausgleichvorgängen mit dem Ausland"
    "Einer Reichsmark wurde eine fiktive Golddeckung von 1/2790 kg Feingold gesetzlich zugeordnet"
    Deine Diskussionskultur ist unter aller Sau. Da hier die Nazikeule nicht zieht, kommst du jetzt mit „Troll“ und „Man muß sich ja für deine Beiträge schämen“. Glaub an das was du willst, aber diskutier nicht mehr mit mir. Meine Zeit ist mir zu schade für dich.

  • "Von wegen Hyperinflation!
    Günter Hannich hat die Korrektur bei Gold im September 2011 richtig vorhergesehen. "Es wird auf jeden Fall langfristig tiefer gehen, auch Gold ist letztlich eine Blase", so Hannich. "Gold profitiert nur von der Spekulation, weil eben die Leute meinen, Inflation würde kommen, ich muss Gold kaufen. Nur sobald sich dann herausstellt, dass gar nicht Inflation sondern Deflation die Gefahr ist, werden massiv diese Leute wieder Gold verkaufen, um ihre Schulden tilgen zu können und dann wird's noch deutlich tiefer gehen."


    http://www.daf.fm/video/crash-…0150662-DE0008469008.html


    Yeaphie Yeah! wunderschönes szenario. Ich gehöre zu oben genannten bis zu ....Deflation die Gefahr ist, werden diese Leute massiv ihr Gold verkaufen :) *hihi* ich nicht, ich werde weiter massiv kaufen :) und wenns nochmal DEUTLICH tiefer geht werde ich DEUTLICH massiv kaufen:)


    PS: was für schulden? Goldkreditschulden? da bin ich schuldenfrei , wie auch sonst.

    Wir sind bald nicht mehr wir selbst, sondern nur willige Vollzugsorgane für die Absichten anderer. Was uns nach dem Verlust unserer Selbstständigkeit noch bleibt, ist die Freude am äußeren Wohlstand, den wie uns erworben haben. Aber auch der gehört uns nur so lange, wie es anderen gefällt.

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