UND WAS SAGST DU HIER DAZU?
jedes Tool analysiert etwas anderes: manchmal wird für Kurse nur das Londoner Fixing genommen, andere analysieren jede Intraday Tagesbewegung:
am Chart von Ordre Teutonico sehe ich nicht viel.
Man kann vor allem eines sehen: dass wir auf hohem Niveau jammern. Gold ist immer noch am oberen Ende der Bollinger Bänder.
Bei einer devise oder einem Rohstoff, wo Trends über Jahre gehen, könnte Gold bis 1000 dollar fallen, ohne dass der mehrjährige bullishe Trend in Gefahr wäre.
eine kleine Sache habe ich dann doch gesehen: in diesem Chart zeigt der MACD schon wieder bullish nach oben und auch Stochastik zeigt nach oben.
Ich frage mich zwar echt, wie diese Indikatoren aus dem seitwärts und abwärts wurtschteln ein so klares signal rausfiltern können,
aber gut: irgendwo wird es ja sein.
Die Indikatoren liefern manchmal Fehlsignale, aber sie lügen nicht wissentlich.
Kitco schreibt:
The events that have drawn investors to gold have lost their urgency: concerns about sovereign debt are beginning to subside; currencies like the euro are stabilizing; inflation is less of a worry. So far, nothing shocking has leaked so far from the stress tests the European Central Bank are conducting on banks there. Without fundamental news to entice buying, gold prices are drifting.
Die Angst vor einem Ausfall von Staatsanleihen hat sich gelegt und der Betrag des frisch gedruckten Geldes ist derzeit noch zu klein, um aufs neue Investoren zu beunruhigen.
Menschliches Verhalten beim Untergang eines sinkenden Schiffes wurde ausgibig untersucht: Menschen verlassen Bekanntes nur ungern.
(das ist ein Grundgedanke der Evolution: was funktioniert, wird beibehalten, so lange bis völlig klar ist, dass es nicht funktioniert).
Das Kleinhirn sagt: das draußen bei den Rettungsbooten ist es kalt und nass. In der Kabine brennt noch Licht, es ist warm und kuschelig.
Vielleicht hat ja der Kapitän eine Lösung gefunden.
Das Großhirn sagt: Nässe und Kälte sind auszuhalten. Falls das Schiff sinkt, ist das Risiko nicht mehr ins rettungsboot zu kommen, zu groß.
Und die meisten Investoren halten sich für smart genug, bei einer Krise schnell genug Plätze in den rettungsbooten einnnehmen zu können.
Derzeit fehlt dem Goldmarkt das große Thema, mit dem für die nächsten Monate eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.
http://www.boerse-go.de/nachri…i-Fuss,a2240301,b117.html
Vielleicht dass hier: FED steht Gewehr bei Fuß.
Egal was Bernenke von Instrumenten murmelt: er hat nur ein Instrument: die Druckerpresse.
Früher hatte er und TRichet auch die Zinssätze. Jetzt nicht mehr
Banken verkaufen ihre zu Pfandbriefen gebündelten Immo Kredite nicht mehr an Investoren, sondern lagern sie bei der EZB und bekommen Bargeld dafür.
wenn die Zinsen so weit steigen würden, dass privatinvestoren wieder Papiere kaufen,
dann müssten die Staaten Steuern erhöhen, um die Zinsen bezahlen zu können.
Fed und EZB sind bei 0-1% Zinsen nicht nur Lender of Last Resort, sondern teilweise der einzige Lender.
Chris Martenson entdeckte, dass 2009 die FED alle Immo kredite des ganzen Jahres aufgekauft hat.
Dass Vertrauen ins papiergeld ist weit größer als das Vertrauen in Schulden und Schuldner.
Wenn ein Unternehmer ein tolles Produkt hat, dann kann er darauf bauen, dass es sich auch ohne Werbung irgendwann durchsetzt.
ein paar Jahre dauert so ein Prozess aber.
FED und EZB haben eine Strategie, die Vice Versa ist: sie unterminieren ihre Währungen zu Gunsten von Schuldnern und hoffen, dass es nie dazu kommt,
dass Währungsbesitzer in Massen sich vom Papiergeld abwenden.
Wenn Erkenntnisse durch die Population wandern, dann ist das ein langsamer Prozess. Aber er funktioniert, dass zeigt das Beispiel von vielen guten produkten,
die sich nur durch Mund zu Mund Propaganda durchgesetzt haben.
Geldmenge und Erkenntnis über das Papiergeldsystem sind nicht direkt proportional.
In den 70ern kam es ohne Geldmengenausweitung zu einer Inflation, nur durch Beschleunigung der Umlaufgeschwindigkeit.
(Info aus FTD).
Ich denke, dass die Notenbanker einem Irrtum aufsitzen. Nach meiner Erfahrung in einem Konzern kann ich sagen, dass langsam ablaufende
Prozesse, bei denen sich Kundenbedürfnisse in einer Dekade wandeln oder sich ganz langsam Innovationen durchsetzen, von Entscheidern ständig falsch eingeschätzt werden,
da Zeitschienen, die über Jahre laufen, dann aber plötzlich schnell werden, von Menschen kaum zu erfassen sind.
Wer jetzt Gold kauft, setzt darauf, dass zukünftig Prozesse und Entscheidungen ablaufen, die Entscheidungsträger derzeit noch ausschließen
und deren Folgen sie aus Angst oder Arroganz oder "gefühlter" Alternativlosigkeit oder Mangel an Zeit zum Nachdenken ausblenden werden.