Bankensterben -Welche ist die nächste?

  • Deutschland braucht die Bad Bank, dringend. Sicher, die ordnungspolitischen Nachteile dieser staatlichen Müllhalde für riskante Wertpapiere liegen auf der Hand: Einmal mehr müssen die Steuerzahler verantwortungslosen Bankern aus der Klemme helfen, indem der Staat ihnen riskante Wertpapiere abnimmt.


    - wer groß genug ist, wird immer vom Staat gerettet und kann daher übergroße Risiken eingehen. Schlimm genug, dass selbst lächerlich kleine Banken wie die IKB von Finanzaufsicht und Regierung als "too big to fail" eingestuft wurden. Eine groteske Fehleinschätzung, die den Steuerzahler rund 2 Mrd. Euro gekostet hat.


    Zudem sind die Risiken, die von einer Bad Bank für den Haushalt ausgehen, immens. Auf bis zu 200 Mrd. Euro beziffert Bundesfinanzminister Peer Steinbrück den Eigenkapitalbedarf einer solchen Anstalt, obgleich nebulös ist, wie er auf die Zahl kommt.


    Dennoch: An der Bad Bank führt kein Weg mehr vorbei, wenn die Erosion des Finanzsektors aufgehalten werden soll.


    http://www.ftd.de/meinung/komm…ele-schlechte/462689.html



    Zumindens kann man erahnen, wie der Steinbruch auf diese kleine Zahl kommt, vermutlich ist ihm bei der Aufstellung in kleiner Fehler unterlaufen, war im Übrigen auch keine wirkliche Zahl, nur eine bescheidene 0 man Ende, kann doch mal passieren. :D


    Obwohl, ihm scheint der Fehler bereits aufgefallen zu sein, ansonsten bleibt es ja nicht mehr nachzuvollziehen, warum bei den lächerlichen 200 MRD nicht gleich zugegriffen wird ? Garantien für 500 MRD gingen innerhalb von wenigen Tagen über die Bühne. :whistling:


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Goodwill umfasst grob, den immateriellen Geschäfts- und Firmenwert (z.B. Marke, Standort, Kundenstamm, Mitarbeiterqualität, Zukunftsaussichten, selbsterstellte Patente) und darf nach deutschen HGB nicht aktiviert werden, außer er ist entgeltlich erworben z.B. durch Übernahme. Banken bilanzieren jedoch international nach anderen Bilanzierungsstandards. Natürlich entsteht kein zusätzlicher Goodwill wenn man eine andere (Pleite)Bank übernimmt bzw. wird der eigene Goodwill vernichtet wenn man selber eine Pleitebank (durch Übernahme oder Selbstverschulden) wird. Wenn der Goodwill dort nach IFRS (oder nach was immer der in GB bilanziert wird) aktiviert ist, muss er halt abgeschrieben werden. So einfach ist das. Darum muss der aktivierte Goodwill der anderen Bank, wohl auch gleich bei der Übernahme dieser abgeschrieben werden, da er schlicht kein zusätzlichen immateriellen Vermögenswert (intangible asset nach IFRS/US-GAAP) darstellt.

  • StefKram


    danke für die Erklärung, hab ich verstanden.


    So wird also ein "Guter-Wille" zu 20. MRD Pfund minus ! Da wage ich es mir kaum vorzustellen was bei der übersetzten "Schlechten Bank" alles rauskommen wird ;(


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut


  • Zitat


    ...aus dem Artikel der ftd...
    Die Bundeskanzlerin ist laut Amtseid auch gewählt worden, um Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. In der Krise wird diese Verpflichtung eingefordert. Mit der Gründung einer Bad Bank hätte die Regierung eine reale Chance.


    Jetzt wird sogar der Amtseid beschworen, das wirft natürlich die eventuell politisch unkorrekten Fragen auf, wie man das zwangsläufig selbstzerstörerische Zinseszins System überhaupt zulassen konnte und weshalb sich nie jemand um das, was die Banken treiben geschert hat. Daß durch eine Bad Bank das Übel nicht wie beschrieben an der Wurzel gepackt wird, sondern auch nur Symptome "kuriert" werden scheint der Schreiberling nicht zu bemerken. Ob man durch eine Bad Bank nun eher Schaden vom deutschen Volk oder von privaten Investoren abzuwenden versucht sei dahingestellt, ebenso die Frage, ob durch eine Bad Bank alles wieder gut wird.

  • - wer groß genug ist, wird immer vom Staat gerettet und kann daher übergroße Risiken eingehen. ...
    Dennoch: An der Bad Bank führt kein Weg mehr vorbei, wenn die Erosion des Finanzsektors aufgehalten werden soll.


    http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Ko?hte/462689.html

    Gross genug = Macht & Einfluss. Wenn man das hat, kann man auch wirtschaftlich unverantwortlich agieren. Das naechste mal steuert man die Karre mit noch groesserer Wucht gegen die Wand, die Kleinen zerreisst es. Der Rettungswagen hat dann nur Platz fuer die Grossen, fuer die Kleinen gilt: "O.K. to fail". Profite werden nicht mehr per Wettbewerb erwirtschaftet, sondern per Desaster erzwungen. Das hat ueberhaupt nichts mehr mit Marktwirtschaft, geschweige sozialer Marktwirtschaft zu tun. Richtig, Angela sollte sich auf Ihren Amtseid besinnen und diesen Schaden vom deutschen Volk abwenden.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Daß durch eine Bad Bank das Übel nicht wie beschrieben an der Wurzel gepackt wird, sondern auch nur Symptome "kuriert" werden scheint der Schreiberling nicht zu bemerken.

    Der Mann scheint aus der Zentrale zu kommen. Nebenbei wird mit einem Impeachment gegen Merkel gedroht. Ja Peer, da fahren die Banken-Lobbyisten dicke Geschuetze auf, da musst Du wohl ran.


    Mensch Peer, noch geht's nur ums Geld. Der S/Coffin ist etwas zu klein geraten, man benoetigt das Modell EUR 1000 Mrd.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • -Gross genug = Macht & Einfluss. Wenn man das hat, kann man auch wirtschaftlich unverantwortlich agieren.

    Wie wärs eigentlich damit, dass man Banken überhaupt nicht reguliert, aber dafür Banken als Kapitalgesellschaften verbietet? Banken dürfen nur noch von persönlich unbegrenzt haftenden Gesellschaftern geführt werden. Weltweit. Ich weiß, ist unrealistisch, aber das wär doch trotzdem mal was.....

  • Ich denke nicht, daß man die Sache so einfach mit unbegrenzter Haftung lösen kann. Haftung ist ein Versprechen, was das wert ist sieht man erst wenn es eventuell zu spät ist. Wenn ich gut dabei verdiene und man mir ein schickes Häuschen irgendwo wo es warm ist inkl. "Spesen" zusagt hafte ich gerne für 10 Billionen oder mehr, ist kein Problem.


    @Steinbrück: Schreib mir 'ne PN, wir werden uns bestimmt einig und komm bloß nicht mit 'ner Hütte auf Malle!

  • Das mit der Haftung ist auch eine These von Wolfgang Grupp, Besitzer von Trigema. Sicher ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Typ, aber in dem Punkt hat er Recht. Das Verständnis unternehmerischer Verantwortung haben die hochbezahlten Bankangestellten nicht. Das jetzige Bankensystem muss jedenfalls grundlegend überarbeitet werden.

  • Das mit der Haftung ist auch eine These von Wolfgang Grupp, Besitzer von Trigema. Sicher ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Typ, aber in dem Punkt hat er Recht. Das Verständnis unternehmerischer Verantwortung haben die hochbezahlten Bankangestellten nicht. Das jetzige Bankensystem muss jedenfalls grundlegend überarbeitet werden.


    :thumbup: Richtig, deswegen kaufe ich auch Trigema T-Shirts, meine Kleidung sichert somit zumindest teilweise Arbeitsplätze in Deutschland, nur denken zuwenige Leute weiter als bis zu Ihrer Nasenspitze, sonst wären die aktuellen und zukünftigen Probleme kleiner...
    Auch Konsumenten haben eine Verantwortung, wenngleich das für viele wohl Neuland darstellt

    „Wenn kein Mensch mehr die Wahrheit suchen und verbreiten wird, dann verkommt alles Bestehende auf der Erde, denn nur in der Wahrheit sind Gerechtigkeit, Frieden und Leben!“ Friedrich von Schiller

  • Die Aenderung der Rechtsform/Haftungsfrage aendert nichts am grundlegenden Problem. Strohmaenner fuer riskante Geschaefte werden sich bei entsprechender Bezahlung immer finden. Notfalls wird ein Strohmann geopfert, die Hintermaenner koennen nach wie vor ihre riskanten Geschaefstmodelle fahren. Wenn es um sehr viel Geld geht, wird man auch immer Wege finden die gesetzliche Verantwortung zu umgehen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Die Aenderung der Rechtsform/Haftungsfrage aendert nichts am grundlegenden Problem. Strohmaenner fuer riskante Geschaefte werden sich bei entsprechender Bezahlung immer finden. Notfalls wird ein Strohmann geopfert, die Hintermaenner koennen nach wie vor ihre riskanten Geschaefstmodelle fahren. Wenn es um sehr viel Geld geht, wird man auch immer Wege finden die gesetzliche Verantwortung zu umgehen.

    Es ist und bleibt aber ein grundlegendes Problem, da hat auch Mister Trigema recht. Wenn ich als Unternehmer wirtschaftlich falsche Entscheidungen treffe, bin ich persönlich pleite. Das ist sehr unangenehm, deswegen versuche ich tunlichst, das zu vermeiden. Wenn ein angestellter Manager einer AG wirtschaftlich falsche Entscheidungen trifft, dann wird sein Vertrag nicht verlängert, an seinem bis dahin erworbenen Reichtum ändert sich aber nichts. Wohl gemerkt, es geht nicht um kriminelle Machenschaften oder ähnliches, sondern einfach, dass ab einer bestimmten Größe niemand mehr verantwortlich ist. Gibts dafür prinzipbedingt keine Lösung?

  • Wohl gemerkt, es geht nicht um kriminelle Machenschaften oder ähnliches, sondern einfach, dass ab einer bestimmten Größe niemand mehr verantwortlich ist. Gibts dafür prinzipbedingt keine Lösung?

    Es ist alles nur eine Frage der Hoehe des Geldes. Da nuetzen neue Rechtsformen wenig, man hat mit viel Geld genug Mittel und Wege, diese legal zu umgehen. Bei einem Mittelstaendler wird sich das kaum lohnen, wohl aber bei Institutionen, die Hunderte von Millarden verwalten.


    Nachhaltige Loesung waere allein die Neuordnung unseres Geldsystems: Zerschlagung der Geschaeftsbanken, Banken sollten nur als Not-for-the-Profit-Organisationen mit begrenzter Groesse betrieben werden. Zumindest waer das schon mal ein Anfang fuer eine groessere Reform.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Nachhaltige Loesung waere allein die Neuordnung unseres Geldsystems: Zerschlagung der Geschaeftsbanken, Banken sollten nur als Not-for-the-Profit-Organisationen mit begrenzter Groesse betrieben werden. Zumindest waer das schon mal ein Anfang fuer eine groessere Reform.


    Zu dieser Lösung kann sich allerdings noch keiner richtig durchringen, wir sind immer noch in der Phase wo der Brand im Erdgeschoß wütet und Politiker aller Nationen versuchen ihn mit Benzin zu löschen, am Anfang noch mit Kanistern, jetzt allerdings schon mit ganzen Tankwagenladungen.

    Zitat


    Die Banken brauchen zu ihrer Rettung sogar noch mehr Geld", heißt es in einer Schlagzeile der New York Times. Analysten sagen, dass die Banken zwischen einer und 1,2 Billionen Dollar brauchen, um im Geschäft bleiben zu können.


    Was tun die Verantwortlichen also, um diesen Problem in den Griff zu bekommen? Sie bekämpfen das Feuer mit Feuer. Sie werfen weiteren Zunder in die Flammen... sie bringen die Leute dazu, Kredite aufzunehmen, Geld auszugeben und auch noch mehr zu spekulieren als zuvor.


    http://www.mmnews.de/index.php…ws/Feuer-gegen-Feuer.html


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Ich habe irgendwann in den letzten 2 Wochen gehört/gelesen, das in irgendeinem Rückblick einer der ARD Börsenkommentatoren gesagt haben soll, dass es vor der 1 Billionen Garantie der Kanzlerin in Deutschland zu einem Magel an Bargeld in den Banken kam.


    Hat da jemand ne Quelle... ich kann nix finden...

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

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