War Silber das falsche Pferd?

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auf Jahre in der Eurozone eine Stagflation bekommen.
    Die Rezession wird von der EZB mit einer Liquiditätsflut bekämpft, man folgt der FED.
    Auf kurze Sicht bedeutet das: Seitwärtsbewegung beim Silber mit hoher Volatilität, ich würde mal grob die Spanne von 25 bis 40 für die nächsten 6 bis 12 Monate prognostizieren.
    Langfristig führt kein Weg an sehr hoher Inflation vorbei. Und damit an steigenden Metallpreisen. Ich schätze mal, in 2013 sollte das alte Allzeithoch geknackt werden. Zumindest in Dollar, obs bis dahin noch den Euro gibt, daran habe ich erhebliche Zweifel.

    Zitat von cano


    http://www.handelszeitung.ch/k…er-euro-zone-hat-begonnen
    (...)
    Unkontrolliertes Aufbrechen = Wirtschaftskollaps (vermutlich weltweit) = Deflation


    Ja, in dem Szenario stimmt das. Aber ich gehe davon aus, dass die EZB eine wirtschaftliche Depression nicht zulassen wird. Da wird Geld gedruckt und Schulden auf dem Markt aufgekauft - egal was es uns Steuerzahler kostet! Diese Ausweitung der Geldmenge ist aber Inflation. Wie stark sich das auf die Preise - insbesondere bei den EM - auswirken wird, mal abwarten. Daher geht es aus meiner Sicht langfristig nominal nach oben. Silber soll zudem in den nächsten 10-15 Jahren als erstes Industiremetall knapp werden. Ich sehe in diesem Zeitraum daher keine dauerhafte Schwäche von Silber. Kurzfristige Korrekturen sind dagegen immer möglich.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

    ich denke auch, dass die EZB die Geldschleusen öffnen wird. Wenn die es nicht tun, dann werden reihenweise Staaten kollabieren.. Es reicht schon wenn Griechenland kollabiert. Dann gehts auch mit Portugal / Irland uns Spanien bergab, denn dann sind Staatsanleihen alles andere als sicher. Also werden die Investoren reihenweise aus diesen flüchten. Auch aus französischen. Zudem muss man noch die CDS aus den USA dazuzählen. Dass ist alles so eng miteinander umwoben, dass etwas kleines schon reicht um etwas großes auszulösen.


    Wir sehen grad einen der letzten deflationären Schocks. Danach werden die Zinsen gesenkt und die Anleihen im Ferari-Tempo aufgekauft und die Infaltion damit angestachelt.

    Die EZB ist von der Politik gesteuert und ein Politiker wählt als das kleinere Übel immer die Inflation und sicher nicht die Deflation. In der Deflation (Kein Geld, keine Arbeit) schreit der Wähler nach Veränderung. In der Inflation (Löhne steigen,Renten steigen,Aktien steigen und Arbeit wird "gemacht" wie in der DDR) trifft es nur die Leute mit großem Geldvermögen und das ist kaum die Wählermehrheit in Dummland. Von daher: Eine Deflation wird es definitiv nicht geben. ;)

    ;( ...muss ich, wenn ich manches Zeugs zu Inflation hier lese...


    Zum x-ten male:


    Es ist doch völlig egal wieviel "Geld" in die Bilanzen der Staaten & Banken neu hinein generiert wird, solange dieses Geld in einem geschlossenem System zirkuliert.


    Auch wenn Inflation Geldzunahme bedeutet, kann es in der jetzigen Verteilung nicht zu einer überproportionalen Inflation kommen !


    WEIL:
    Um eine Inflation zu entwickeln besteht die Notwendigkeit, dass dieses Geld in die Geldmenge M3 einfliesst...soll heissen...der Konsument bekommt das viele, neugeschaffene Geld in die Finger und bringt es in den Wertekreislauf. Und das ist nicht der FALL !


    Oder bekommt jetzt jeder Konsument einen hochstelligen Betrag aus dem neugedruckten Geld geschenkt um es zu verkonsumieren ? NEIN !


    Erhält der Konsument über zum Beispiel Löhne einen höheren Anteil an Geld um dieses zu verkonsumieren ? NEIN !


    Der Konsument erhält eben nicht mehr Geld, somit findet auf dieser Ebene kein Wertezuwachs statt, der eben den ökonomischen Kreislauf mittels gestiegenem Konsum speist.


    Im Gegenteil: Es wird gespart...und steigendes Sparguthaben ist ein Zeichen für Deflation. Stellenabbau ist ein Zeichen für eine beginnende Deflation. Angst ! ist ein Zeichen für eine beginnende Deflation !


    Wie schon erklärt, bedeutet Deflation ein Angebotsmarkt. Es sind mehr Güter vorhanden, als der Konsument entgegennimmt.


    Es wäre doch paradox in einem Markt fallender Nachfrage die Preise zu erhöhen !!! Dies trifft zumindest nur für die "freiwilligen und Luxusgüter" zu. Einzig die Güter, welche unbedingt vom Konsument bezogen werden müssen, wie beispielsweise Energie, Brennstoffe, Wasser und ggf. Nahrungsmittel können im Preis in einer deflationären Phase steigen...dies hat aber mehr mit "Abzockerei" zu tun.


    Fazit:


    Bei anhaltendem Stellenabbau und der damit einhergehenden finanziellen Schwächung der arbeitsfähigen Bevölkerung, gelangt zwangsläufig immer weniger Geld auf den Markt, da der Arbeitslose in der Regel auch weniger monetäre Mittel zur Verfügung hat. Was macht Ihr ohne Job ? Erst mal kräftig shoppen ?....NEIN...ihr spart...und somit gelangt immer weniger Geld in den Wirtschaftsapparat...mit der Folge einer depressiven und bei anhaltender Lage einer deflationären Phase!


    In dieser Sicht der Zusammenhänge ist eine Deflation erheblich wahrscheinlicher als eine Inflation...es sei den jeder Bürger bekommt in Höhe eines Lottojackpots auf wundersame Weise neue Konsumkraft !


    Gruss
    FP

    Zitat von Silberfinger

    Jetzt entscheiden also die Konsumenten, ob es Inflation oder Deflation gibt? Gute Nachricht für Politiker und Zentralbanken, die Konsumenten sind Schuld.

    ...es ist zwar keine Frage von Schuld und auch die Wirtschaft ist neben der Politik tonangebend zu welcher finanziellen Lage es kommt...aber nun hast du es richtig wiedergegeben :thumbup: ...würde ich sagen verstanden...wäre das wohl nicht treffend... ?)

    Die Ausfuehrungen von Feuerpferd sind absolut schluessig obwohl ich die Inflation wegen der extremen Geldmengenausweitungen sehe.


    Die Spirale wird sich einerseits nach Innen, anderserseits gewaltig nach Aussen drehen, es wird zu wahrlich abartigen Preisdifferenzen fuehren, so erwarte ich, das die KW/h Strom deutlich teurer werden wird, eben wegen der Moeglichkeit mehr zu verlangen, weil eben Monopolstellung und der Kunde ohne Strom nicht leben kann. Ich sage ja gerne beim Tanken: "entweder Voltanken oder 5 funkelnagelneue DVD Player", was die Abartigkeit ja schon bei der Preisentwicklung zeigt.


    In der Tat, es kann sein, das es etwas laenger dauert bis Silber preislich durch die Decke geht, obwohl klar ist, das Geld wird seinen Wert verlieren, und da sind wie bei 1922/23. Eine Inflation bis hin zur Hyperinflation entwickelt sich rasend schnell. Die gigantischen Geldmengen werden eben frueher oder spaeter in die Realwirtschaft geraten, und was ist wenn da Milliardaere die Nerven verlieren und beginnen zu kaufen was zu bekommen ist??? Irgendwann hat auch der letzte begriffen, das Geld ist nichts wert!


    So oder so, es kommen keine rosigen Zeiten auf uns zu, und ruhig bleiben wird es auch nicht, dafuer haben zu viele Leute rein gar nichts, ausser ihrem Leben, zu verlieren, und das ist gefaehrlich!!! :(

    Zitat von Goldregen

    Es gibt kein geschlossenes System.
    Das Geld fließt über zig Löcher in die Realwirtschaft (sei es über Banker-Boni, gewährte Neukredite, neuerlichen Staatskonsum, ... ) .

    is gar nich so kompliziert, es braucht keine loecher dazu
    da alles geld welches der staat, konzerne, industrie und
    privat beida bank aufnimmt is schuldgeld, die bank
    generierts aus ner werthaltign sichaheit die untalegt wird
    [smilie_happy] dabei besitzt die bank dieses geld gar nich [smilie_happy]

    Zitat von cano

    Ich denke, dass Silber und Goldbei einem deflationären Crash in etwa auf den Wert abstürzen können, wo sie herkommen.


    D.h. Gold auf ca. 300 USD und Silber auf ca. 5 USD.


    In dem von Dir angenommenen Szenario eines Defla-Crashes - keine Frage, kann passieren. Die Frage ist für mich, wie wahrscheinlich ist es, dass die Politik das zulässt, da es keine beherrschbare Situation mehr ist. Jede Inflation, egal wie hoch ist leichter in den Griff zu kriegen, im Zweifel durch eine Währungsreform. Für eine Deflationsspirale die einmal läuft, gibt es keine Medizin.

    Zitat von Maus

    Ja und Öel bekommste umsonst noch dazu :wall:

    Für das neue Haus mit grossem Grundstück in guter Lage, welches man dann ebenfalls für 1500 Euro bekommt... [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy]


    ...natürlich sind dann die, welche ausschliesslich Bargeld halten und in gar nix investiert haben die Gewinner...Gold & Immos alles für lau...


    ...man sind wir hier alle doof.... :wacko:

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