Ist physische Ware wirklich knapp?


  • ghost, merkst Du nicht wie dich mittlerweilen selbst lächerlich machst ?
    (ich würde gerne Deine Nachfrage sehen, wenn Du gerne Tanken wolltest, du aber statt 50 l nur 25000 l kaufen kannst (analog zu statt 100 Oz 50.000 Oz)


    ich wette der Benzinpreis würde schnell stark fallen, weil kein Verbraucher 25000 l Benzin gebrauchen kann - aber physische Nachfrage nch Benzin an den letzten Tankstellen wo man noch 50 l tanken könnte, wäre ENORM. Das ist Teil der Manipulation gegen EM und untermauert eines ganz klar: die Staaten (und das aus gutem Grund) - WOLLEN NICHT, dass in Edelmetalle gefflüchtet wird.


    @ Panda, übrigens - der EM wäre gar nicht so klein, wenn eine OZ Gold 6000 USD kosten würde, eine OZ Silber 500 OZ.... Wenn "alle" in EM flüchten wollten, dann blieben die Preis nicht bei 800/10 sondern wären eben weit höher, der Markt plötzlich erheblich grösser.

  • Jetzt kommt ein Jim Sinclair oder ein Mr. Hamilton und wie sie alle heissen daher und propagiert, dass der Silberpreis viel hoeher stehen muesse weil - und jetzt kommt's - der Preis steigen wuerde, wenn alle Kaeufer an der Comex auf Auslieferung bestuenden. Das ist so arm argumentiert dass es schon fast witzig ist. Aber genuegend Menschen glauben den Humbuck.

    Ein Grossteil des Silbers auf dem Markt wird ja immerhin physisch geliefert und verbraucht, verschwindet damit vom Markt, ohne dass die Industrie ueber Silberknappheit klagt. Der Preisverfall von Rohstsoffen ist vor allem der erzwungenen Liquidierung von Hedge-Fonds mit damit verbundenem Abwaerstspiral-Effekt (also ein klassisches Bubble-Unwinding) zuzuschreiben, wie hier schon oefters festgestellt wurde.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Sollte der Silberpreis weiter fallen, leg ich mir auch wieder physische Ware hin. Die 50,000 Unzen an der LBMA sind mir allerdings auch zu viel fuer's eigene Portfolio.


    Physisches Gold gefaellt mir wesentlich besser, die Wertaufbewahrung fuehrt nicht so schnell zu Lager- und Gewichtsproblemen. Es geht doch nichts ueber 1oz Kruegerrand.


    Gruss.



    "Die 50,000 Unzen an der LBMA sind mir allerdings auch zu viel fuer's eigene Portfolio. " > die Erleuchtung des Ghost

  • ingo:


    Zu 1): Ein Notaranderkonto hatte ich vorgeschlagen... musste also keiner Sorge um sein Geld haben bevor die Ware nicht geliefert ist.


    Zu 2): Wie kann der Markt nach unten manipuliert sein? Solange Nachfrage nach physischer Ware zum Marktpreis besteht, wird gekauft. Silber ist ein Rohstoff der von den Mienengesellschaften gefoerdert und von der Industrie verarbeitet wird. Zwischen diesen beiden "natuerlichen" Marktseiten stellt sich je nach Angebot und Nachfrage ein Gleichgewichtspreis ein. Wenn Du nun Spekulanten als zusaetzliche Nachfrage hinzuaddierst, erhoeht sich die Nachfrage und damit c.p. der Preis. Lieferansprueche fuer Ware in der Zukunt koennen natuerlich in beide Richtungen manipuliert sein, aber doch kaum der spot Preis. Zum spot wird physische Ware geliefert, da zeigt sich, wer die Ware haben will und wer liefer kann. Spot ist ueberspitzt formuliert ehrlich, futures sind es nicht.


    99999:


    Wenn Du den Thread koplett gelesen haettest, wuesstest Du wie es zu dem 1000oz Vorschlag kam. Viele hier konnten nicht verstehen, warum der spot Preis von Silber an der Boerse fiel waehrend gleichzeitig die Kleinwarenhaendler aus Deutschland keine 1oz Muenzen und 1kg Barren mehr liefern konnten weil die Nachfrage so hoch sei. Meine Erklaerung, dass an der Boerse Industriebarren in 1000oz Groesse gehandet wird und die Knappheit bei 31 Gramm Stueckchen eine organisatorische sei (das Praegen dauert Zeit...), fuehrte zu dem Argument, die Comex koennte solche 1000oz Industriebarren doch gar nicht mehr liefern... und damit waere meine Erklaerung schliesslich hinfaellig. Zudem sei es angeblich unmoeglich, grosse Silbermengen in Deutschland zu bekommen. Also bot ich an, Industriesilber in solchen grossen Mengen an der Boerse zu kaufen und nach Deutschland zu verfrachten.. zweifelte aber daran, dass hier wirklich Nachfrage dafuer bestuende. Dann doch lieber Zertifikate, statt 1000oz Industriebarren... ;)


    Man freute sich schon auf all die Nachfrage, die man zusammenbekaeme. Daraus wurd dann allerdings nichts. Es ist, wie ich sagte: Die meisten hier fragen kleinste 31 Gramm Stueckchen nach und wundern sich, dass der Preis fuer grosse Industriemengen faellt wo diese 31 Gramm Formen doch schon knapp geworden sind (...warten wir ab bis das Praegen die Nachfrage einholt und schliesslich die Nachfrage in Angebot umschlaegt... dann haben wir zu viele 31 Gramm Stueckchen auf dem Markt).

  • @ Kroesus: Da bin ich auch gespannt.


    Prinzipiell gibt es fuer einen Edelmetallhaendler zwei Moeglichkeiten, Geld zu verdienen:


    1) Er kauft unter Marktpreis an und verkauft die Ware gewinnbringend weiter.
    2) Er bezieht die Ware zu Marktpreis und verkauft sie an seine Kunden zu teuer und mit Gewinn weiter.


    z.Z. duerfte beides florieren. Auf der einen Seite stehen die wirtschaftlich an die Wand gedraengten, die in der aktuellen Rezession Werte zu Geld machen muessen und aus Mangel an Alternativen gepaart mit Unwissenheit kleinere Erbschaften oder Luxus aus besseren Zeiten unter Markt verkaufen. Auf der anderen Seite stehen die Gold- und Silberbugs, die mit Preisexplosionen rechnen und davon ausgehen, dass physische Ware knapp und generell (auch fuer den Haendler) nur noch schwer zu bekommen sei.


    Viel besser koennten die Geschaefte der Edelmetall-Haendler wahrscheinlich kaum laufen. Und da duerfte es auch dienlich sein, eine allgemeine Knappheit zu suggerieren denn steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass man Ware ueberteuert an die EM-bugs verkaufen kann und ebenfalls, dass die wirtschaftlich Schwachen ueberhaupt den Weg zum Haendler finden.


    Gruss.

  • @ ghost_god:


    dein fehler ist, dass du von funktionierenden, unmanipulierten märkten ausgehst.


    vielmehr scheint aber richtig zu sein, dass wir praktisch die stufe 1 eines gold- und silberverbots erleben: die münzen fahren die produktion herunter oder liefern überhaupt nichts mehr.
    dass die amerikanische und die kanadische münzen am limit produzieren, glaubt doch keiner ernsthaft. schleßlich gelangen von dort gar keine münzen auf den markt für privatanleger.
    noch weniger glaubhaft erscheint mir, dass die münzhändler hier ihre ware zurückhalten, um künstlichen nachfragedruck zu erzeugen.
    die folge wäre doch, dass sie jetzt nichts verdienen und dann, wenn sie ihre tresore öffnen, sich selbst die preise wieder kaputt machten.nee. die ware zurückhalten, würde nur sinn machen, wenn sie von deutlich höheren preisen ausgingen.


    warum also wird die riesige nachfrage der kleinanleger nicht befriedigt? weil man so mehr comex-barren hat. nur deshalb kann der preis dort noch niedrig gehalten werden.

  • Also langsam scheinen die Händler wieder Ware zu bekommen, die Nachfrage scheint aber aufgrund des hohen spreads gebremst.

    Auruminvest hat diese Philis seit 5 Tagen
    drin und immerhin ganze 281 verkauft :D .


    Die Auswahl lässt allerdings immer noch zu wünschen übrig. Bei PA aktuell 100 und 1000 gr Barren in Au und 1/10 und 1/20 oz sowie Kilo bei Gold. Kurantgold ist aber anscheinend wieder ausreichend verfügbar. Silbermünzen gibt's auch ein paar (Ochsen) zu relativ fairen Preisen (10 oz = 110,75). Hab aber trotzdem keinen Nerv vorbeizufahren, um dann evtl. zu hören, dass die Lieferzeit 3 Wochen beträgt.


    Ich denke momentan wartet alles auf die nächste große Lieferung - Frage ist nur, wo dann POS und POG stehen ?) , wenn wieder ausreichend Ware da ist.


    greetz anwir


    ghost_god: Ob sich Auruminvest von dem "Gewinn" von sagen wir, 2,50 /Unze mal 281 = 702,50 Euro in 5 Tagen nach Abzug der Kosten, eine Woche Tahiti gönnt, wage ich zu bezweifeln. Da wäre mit 5000 Stück zu 12 Euro mehr verdient, wenn man die 5.000 Stück denn hätte ;)

  • dass die amerikanische und die kanadische münzen am limit produzieren, glaubt doch keiner ernsthaft. schleßlich gelangen von dort gar keine münzen auf den markt für privatanleger.


    Ich habe dieses Thema eben in einem anderen Thread auch angeschnitten. Wobei ich allerdings keine Zweifel daran habe, dass die Prägestätten an der Kapazitätsgrenze produzieren. Vielleicht kaufen Großanleger Teile der Produktion ab Werk oder die Nachfrage der Privatanleger ist so groß, dass in den Onlineshops nichts ankommt. Da könnten die hier im Forum vertretenen Münzhändler doch was zu sagen, oder? Nicht erklären kann ich mir die Unflexibilität der Barrenhersteller, die den Nachfrageüberhang der Privatanleger nicht ausgleichen.

  • Ich koennte mir vorstellen, dass bei (1) seit laengerem fallenden Edelmetallpreisen und (2) bei stark gestiegener Preisvolatilitaet viele Haendler anders als frueher keine vollen Lager haben wollen. Dass Haendler Ware kuenstlich zurueckhalten habe ich uebrigens nie behauptet. Dass sie aber ein persoenliches Interesse an dem Eindruck haben, physische Ware waere knapp (im Gegensatz zu: Ich will nichts auf Lager kaufen weil der Preis seit Monaten faellt), duerfte klar sein.

  • Also ich würde mich auch über ein ehrliches Statement zur aktuellen Lage der zur Verfügung stehenden Silberunzen freuen.


    Ist alles doch schon ein wenig schleierhaft....


    Obwohl meine Münzhändler in Hannover mir ebenfalls bestätigen, dass sie was Silber angeht, wie leergefegt sind und Rückläufer sofort wieder verkauft sind. Aber vielleicht stecken ja auch alle Händler per Absprache unter einer Decke...man weiss es nicht.

  • Dass sie aber ein persoenliches Interesse an dem Eindruck haben, physische Ware waere knapp (im Gegensatz zu: Ich will nichts auf Lager kaufen weil der Preis seit Monaten faellt), duerfte klar sein.

    physische ware IST für kleinanleger knapp. die händler haben kaum ware.
    wo sollen denn die münzen, die die händler angeblich nicht haben wollen, weil sie seit mehreren monaten sinkende spotpreise vorhersagen?
    nee, geistergott, deine gedankengänge machen keinen sinn.


    es bleibt dabei: gold und silber ist knapp geworden. für den privaten anleger. auch wenn der comex-barren an den spotmärkten zu sinkenden kursen gehandelt wird.


    daraus muss allerdings jeder seine schlüsse selbst ziehen.

  • [quote='ghost_god',index.php?page=Thread&postID=319405#post319405]


    nee, geistergott, deine gedankengänge machen keinen sinn.


    es bleibt dabei: gold und silber ist knapp geworden. für den privaten anleger. auch wenn der comex-barren an den spotmärkten zu sinkenden kursen gehandelt wird.


    Hmm.. das ist nicht einfach mit Dir ;)


    Du postulierst exakt meine Argumentation, naemlich dass Gold & Silber in kleinen Stueckelungen aufgrund der starken Nachfrage z.Z. knapp ist, dass die Preise fuer grosse Industriebarren aber ungeachtet dessen sinken, weil das Material als solches eben nicht knapp ist. Und dann sagst Du, meine Gedankengaenge wuerden keinen Sinn machen. Ich werd mir Muehe geben, weniger "Unsinn" zu reden, aber dafuer muesste ich wissen, welche Aussage von mir (bitte mit Zitat) Deiner Meinung nach keinen Sinn macht.


    Danke.

  • Warum bitte schön, sollte irgendein Händler bei den Preisen die derzeit bezahlt werden, Ware zurückhalten oder Ware nicht kaufen, die er kaufen könnte? Der Markt ist leergefegt. Jeder Nachschub muss im Moment mühsam "erkämpft" werden und das unter Ausnutzung sämtlicher Kontakte die man als Händler sich so aufgebaut hat. Die Einzelhändler stehen auch nur eine Stufe über dem Endverbraucher und können demzufolge auch kein viel größeres Rad drehen, als der kleine Anleger. Hier irgendwelche Absprachen oder Mauscheleien zu unterstellen, entbehrt jeglicher Logik. Die Kommunikation geht allenfalls soweit, das man beim Kollegen mal anfragt ob er noch was hat, noch was bekommt und vielleicht nen Teil abtreten kann, damit man nicht selbst auf Leerbestand läuft. Das wars dann auch schon.


    Nichts desto trotz wird es auch in den nächsten Wochen hier und da noch Silber zum Kaufen geben. Der Markt reguliert, es gibt höhere Aufschläge, Nachfrage wird dadurch gesenkt, somit bekommt jeder der bereit ist zu den aktuellen Marktpreisen zu kaufen auch Ware. Man darf halt nicht zu wählerisch sein ... wobei bei sowas wie der Andorra Pseudo Münze hört der Spaß dann auch auf, sowas kommt bei uns nicht ins Programm, auch wenns garnix mehr geben sollte :)


    Grüße
    red

  • daß die Nachfrage der Investoren nach physischem Edelmetall, vor allen Dingen Gold und Silber seit einigen Monaten DRAMATISCH gestiegen ist. Und zwar WELTWEIT. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in USA, Japan und Russland.


    Die Anbieterstruktur hat sich im Gegensatz dazu nicht wesentlich verändert. Es gibt im Wesentlichen staatliche oder halbstaatliche Institutionen, die Bullionmünzen herstellen, im Wesentlichen:
    USA: US-Mint
    Canada: Royal Canadian Mint
    Australien: Perth Mint
    Österreich: Münze Österreich


    Staatliche Organsiationen haben i.d.R. eines gemeinsam: Sie sind schwerfällig in Entscheidungsprozessen, dies muß man je nach Marktteilnehmer natürlich unterschiedlich gewichten. Bei manchen staatlichen Münzprägeanstalten muß aber eine Entscheidung für den Neukauf einer Prägemaschine ggf. durch einen staatlichen Entscheidungsweg, der mehrere Monate dauert. Alle Münzprägestätten haben meines Wissens die Produktion bis zum Anschlag hochgefahren, bis zur Leistungsgrenze, aber es liegt ja nicht nur an der eigenen Produktion, sondern ggf. auch an Vorlieferanten. Einige Münzprägestätten machen die Ronden/Münzrohlinge selbst, andere können das nicht und müssen dies zukaufen... kann der Vorlieferant nicht oder nicht preiswert genug liefern, kann man auch die Produktion nicht ausweiten.


    Zudem muß natürlich jede "Fabrik" gründlich überlegen, ob sich die Investition einer neuen Maschine und der damit verbundenen Infrakstruktur dauerhaft lohnt oder vielleicht der Nachfrageboom kurz nach Anschaffung wieder abflaut... dies kann man auf lange Zeit nur schwer vorhersagen, nur schätzen und dann kann man zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.


    CID hat deswegen bereits vor mehr als einem Jahr mehreren Münzprägestätten die Komplett-Finanzierung zusätzlicher Produktionsanlagen angeboten incl. einer Komplettabnahmegarantie der gesamten Mehrproduktion, dies wurde teilweise als juristisch nicht möglich, teilweise als überheblich abgetan, teilweise wollte man - was zu verstehen ist - Wettbewerber damit nicht benachteiligen.


    Einige Münzprägestätten haben auch schlichtweg keinen Platz in bestehenden Produktionsgebäuden mehr, da für solche Maschinen nicht nur eine gewisse Sicherheits-Infrastruktur, sondern auch eine gewisse Statik erforderlich ist... es kann sich sicherlich jeder vorstellen, daß eine Prägemaschine, die ggf. mit mehreren Tonnen Prägedruck arbeitet, im 21.Stockwerk eines Bürohochhauses eher unglücklich unterbracht wäre...


    Der Ausstoß dieser staatlichen Institutionen hat sich drastisch erhöht, aber ist in keinster Weise auch nur annähernd so stark gestiegen wie die Nachfrage.


    Das führt dazu, daß der Grosshändler, der jetzt vielleicht in USA 25.000 Silberunzen der US-Mint "zugeteilt" bekommt, zum Zeitpunkt der Zuteilung bereits 500.000 Anfragen vorliegen hat. Da wir uns in einer freien Marktwirtschaft befinden, gibt es dann vielleicht Großhändler, die die Frage stellen "Was ist es Ihnen wert, wenn ich Ihnen US Eagles zuteile"... und dann in der Folge den dreifachen Aufschlag wie früher üblich berechnet, - auch ohne, daß die Mint dies von ihm verlangt.


    Die dann leer ausgegangenen Händler beschweren sich bei dem Großhändler und haben ihrerseits einen so hohen Nachfragedruck, daß sie sogar freiwillig "Gebote" abgeben, NOCH MEHR zu zahlen, um überhaupt Ware zu bekommen....


    Hier spielt dann nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch Zahlungsumstände... es gibt Händler, die bieten an, ich zahle das 3fache Aufgeld und überweise einen Monat im Voraus.... hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen und kapitalschwächere Unternehmen werden vom Bezug abgeschnitten.


    In einer Marktwirtschaft wird sich das früher oder später ausgleichen, Kunden weichen auf Alternativ-Produkte aus, die dann aber auch schnell überzeichnet sind oder Nachteile aufweisen. Der ein oder andere Bullionmünzenkäufer wird vielleicht auch nunmehr Barren gekauft haben oder auch Ersatzprodukte wie z.B. Andorra-Münzen.


    In der Zwischenzeit bauen die staatlichen mints die Kapazitäten aus, das dauert nur sehr lange, weil diese nicht einem Privatunternehmer gehören, der unendlich Geld hat, sondern diese sind staatlich und alle Entscheider haben u.U. Angst, hier etwas falsch zu machen...


    Das führt dazu, daß die Anleger auf noch mehr Alternativ-Produkte ausweichen und Händler diese selber entwickeln, - so sieht man ja jetzt bereits von Händlern selbst gemachte Gold- und Silberbarren und weitere "Eigenkreationen".


    Es bilden sich auch bereits schon Kaufgemeinschaften für 400-Unzen-Goldbarren, was es früher in der Form nicht gegeben hat. Physisch sofort auslieferbare 400-Unzen-Barren sind mitlerweile auch schon knapp geworden.


    Die Barrenhersteller sind auch mittlerweile mit langen Lieferzeiten gesegnet.... weil sich dort die Nachfrage auch niedergelassen hat. Natürlich könnte man jetzt IRGENDWO Barren machen lassen oder zukaufen, die aber ggf. bei einem späteren Verkauf dem Anleger Probleme machen, weil sie nicht nach LBMA-Standard gefertigt oder allgemein anerkannt sind. Solche Barren werden beim späteren Wiederverkauf ggf. weniger Geld erzielen.


    Händler, die keine Ware anbieten oder ihren Online-Shop drastisch eingeschränkt haben, machen dies sicher nicht, um das Angebot künstlich zu verknappen oder auf höhere Preise zu warten, sondern weil die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches übersteigt.


    Ich selber habe meinen eigenen Shop auch zeitweilig geschlossen und das Angebot drastisch reduziert, da die Aufträge in einer solchen Stückzahl eingingen, daß sich wochenlange Abarbeitezeiten ergeben. Wir haben beispielsweise 1 Woche Schliessung gebraucht, um aus Bestand soviel Ware zu verschicken, daß die Anzahl der Rückstände jetzt zwar immer noch nicht auf Null ist, aber nur noch im niedrigen zweistelligen Orderanzahlbereich.


    Edelmetallhändler leben ja nicht alleine vom Online-Shop, sondern machen eine Vielzahl von Geschäften neben dem Online-Shop, z.B. mit anderen Händlern, institutionellen Anlegern, etc. Man kann auch zum Verpacken nicht 10 x-beliebige Arbeitslose von der Strasse holen, sondern muß sorgsam auf Sicherheitsrisiken achten. Der ein oder andere Händler mußte sicher auch erst seine Valorenversicherung anpassen, weil damit i.d.R. kunden- und tagesspezifische Versandhöchstgrenzen ausgemacht sind.


    So manch Händler hat sich von seinen Kunden dann erweichen lassen, etwas zu verkaufen, was er noch gar nicht hatte... am Anfang sagt dann der Kunde i.d.R. "Ist mir egal...hauptsache ich bekomme das..." so manch einer wird dann aber nervös und hinterfragt täglich, wo denn seine Ware bleibt.... dies trifft viele Barren-Verkäufer...


    Schliesst man den Shop, muß man auch damit rechnen, von einer erhöhten Anzahl von Kunden angesprochen zu werden, ob denn die Ware noch kommt, ob das Geld eingegangen ist o.ä.... schliesst man ihn nicht, kommen ständig neue Aufträge in einer Zahl dazu, die zu immer längeren Lieferzeiten führt... ein Teufelskreis...


    Es wird sicher hier im Forum den einen oder anderen geben, der das alles besser machen kann... so wie ich das sehe, muß man aber im Moment bei keinem der hier oft besprochenen Anbietern ernsthafte Sorgen haben, sondern sollte allen die Zeit geben, dies abzuarbeiten... in der weltweit grössten Finanz- und Banken-Krise kommt es halt zu Lieferzeiten.


    Auch große und allgemeinhin als absolut seriös eingestufte Institutionen haben dies.


    Auch die Deutsche Bank braucht im Moment mehrere Wochen für eine Goldbarrenbestellung...

  • ich dachte, meine meinung wäre deutlich rüber gekommen:


    silber ist deswegen an der comex billig zu haben, weil die nachfrage von investorenseite nicht befriedigt wird.. und schon mal garnicht dem spotpreis angemessen.
    und sehr wahrscheinlich auch deswegen, weil die shortseite (2 große us-banken) mehr als eine halbe welt-jahresproduktion short sind. die haben das silber nicht, scheinen aber unendlich liquide zu sein, so dass margin-calls nicht zu befürchten sind. diese marktmacht macht es unmöglich, dass der preis steigt, solange er nicht steigen soll.
    steigt er dennoch, verkauft man halt noch mehr silber, welches man nicht besitzt.
    soll der preis sinken und andere zum verkaufen ihrer long-positionen zwingen, verkauft man ebenfalls noch mehr silber, welches man nicht besitzt. notfalls eben 10 weltjahresproduktionen. das scheint für die kein problem zu sein. die aufsicht kennt das problem, tut aber nix.


    echtes, physisches silber gibt es nicht in dem maße wie es von den großshortern verkauft wird.


    aber das ist alles bekannt und wurde hier schon desöfteren erläutert.
    merkwürdig, dass du davon noch nicht mitbekommen hast. :love:

  • Nochmal: Ich gehe auch davon aus, dass viele Muenzen z.Z. knapp sind, sonst wuerden keine 100% Aufschlaege auf den Materialwert gezahlt werden.


    Als ich sagte:


    Und da duerfte es auch dienlich sein, eine allgemeine Knappheit zu suggerieren denn steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass man Ware ueberteuert an die EM-bugs verkaufen kann und ebenfalls, dass die wirtschaftlich Schwachen ueberhaupt den Weg zum Haendler finden.


    bezog sich diese allgemeine Knappheit auf das Material, nicht die jeweilige Form. Hier liegt wahrscheinlich das Missverstaendnis.



    Nur mal theoretisch, um meine Aussage klarer zu machen:


    Wenn ein Edelmetall-Haendler (der ebenso vom Verkauf lebt, wie ein Auto-Haendler) die Auswahl zwischen den folgenden beiden Ansichten bei seinen Kunden haette:


    1) Seine Kunden glauben (ohne Wertung, ob es der Wahrheit entspricht), dass das Edelmetall knapp ist
    2) Seine Kunden glauben (ohne Wertung, ob es der Wahrheit entspricht), dass die verkaufte Form des Metalls knapp ist, nicht aber das Metall


    Dann nehme ich doch stark ann, dass sich die meisten Edelmetallhaendler Ansicht (1) bei ihren Kunden wuenschten. Das drueckte mein obiges Zitat in Kurzform aus.


    Gruss.

  • ch habe dieses Thema eben in einem anderen Thread auch angeschnitten. Wobei ich allerdings keine Zweifel daran habe, dass die Prägestätten an der Kapazitätsgrenze produzieren. Vielleicht kaufen Großanleger Teile der Produktion ab Werk oder die Nachfrage der Privatanleger ist so groß, dass in den Onlineshops nichts ankommt. Da könnten die hier im Forum vertretenen Münzhändler doch was zu sagen, oder? Nicht erklären kann ich mir die Unflexibilität der Barrenhersteller, die den Nachfrageüberhang der Privatanleger nicht ausgleichen.


    Tatsache ist, daß genug Silbergranulat vorhanden ist. Also Firmen die Granulat benötigen für ihren Produktionsprozess, können zur genüge bekommen. Eng wird es bei der Herstellung von Münzen. Hier ist ein Magel an Prägemaschienen vorhanden. so eine Prägemschiene kann bis zu 1 Mill.€ kosten. Die erweiterung kostet Geld, und ob die Nachfrage so hoch bleibt ist ungewiss. Daher auch der Mangel an Münzen. ( Info von Silverbrocker )


    Gruß

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