Global Economic Collapse

  • Goold: glaubst Du, man könnte eine durch Zentralbanken installierte und gesteuerte de-Facto-Planwirtschaft in Nullkommanix in eine freie Wirtschaft umbauen?


    Nartürlich kannst Du auch hingehen und alle Sparguthaben und Geldwertanlagen von heute auf morgen als wertlos und verfallen erklären lassen.


    Zwei Dinge sind zu beachten, um den Wohlstand zu erhalten bzw. zu mehren:


    (1) es müssen Anreize getroffen werden, damit Geldmengen abgebaut werden. Und so Schuldner ihre Schulden abtragen können. Dies setzt auch voraus, daß die Gläubiger endlich bereit sind, nicht monetäre Werte anzunehmen.


    (2) es sollte den Sparern -weitestgehend- ermöglicht werden, ihre Sparguthaben ohne allzustarkem Druck und innerhalb der nächsten Jahre weitestgehend abzubauen. Und zwar in einer Art und Weise, in der es möglich ist, einen GEGENWERT, der diese Bezeichnung verdient, dafür zu erhalten.


    Sprich: Wohlstandsversprechungen müssen vermehrt eingelöst werden.


    Dies muss so lange geschehen, bis der Geldüberhang abgebaut ist.


    Abgebaut ist er dann, wenn die Arbeitslosifkeit zugunsten lohnintensiverer Fertigung abgebaut wird.


    Es gibt dann weniger nicht abgerufene Arbeitskraft = weniger Verschwendung menschlicher Ressourcen. Und auch wieder lukrative Möglichkeiten, Kapital produktiv und rentabel einzusetzen.


    Vorteil: insgesamt geht die Zins- und Arbeitslosigkeitsbelastung stark zurück.


    Ergebnis: mehr Wohlstand, wohlgemerkt: echten Wohlstand.


    Und zwar nicht für einige, wenige, sondern für sehr viele (für alle kriegt man das wohl nicht hin, das wäre Sozialismus, und der klappt ja bekanntlich nicht).



    Das ist eine dritte Alternative zu Deflation (=Abbau der Verschuldung über Konkurs) und Inflation (= Abbau von Verschuldung über Geldentwertung)


    Goold: wenn Du eine eine andere, vernünftige Alternative weisst, stelle sie doch hier rein.

  • Zitat

    Original von Amandus
    Hallo mesodor39,


    nichts gegen den grundsätzlichen Vorschlag einiges anders zu machen in der Wirtschaftspolitik, aber Du kannst sicher sein, dass Dein Vorschlag das Staatsdefizit einzufrieren und mit 4% p.a. abzubauen katastrophale Auswirkungen auf Deutschland hätte. Eine schlimmere Wirtschaftspolitik als diese kann ich mir als Volkswirt nicht vorstellen!


    Was glaubst Du, wa spassiert, wenn es keine Zinsen mehr auf Sparguthaben gibt? Und Sparguthaben 2 Prozent per Anno reduziert werden.


    Ich sage es Dir: Es wird Geld abgehoben und ausgegeben. Die Steuereinahmen steigen mit den Umsätzen der Binnenwirtschaft. Der Staat kann Schulden zurückzahlen und zusätzlich noch investieren.


    Die Menschen müssen drastisch merken, daß es viel zu viel Geld gibt und sich Sparen in Geldwerte daher nicht mehr lohnt.


    Nur so kann man Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen. Ohne Konsumenten geht das nicht.


    Schon einmal etwas von Kaputtsparen gehört?


    OK, es könnte Kolateralschäden geben wie steigende Aktienkurse oder Rohstoffnotierungen. Wenn aber die Kreditvergabe für solche Käufe unterbunden werden würde, dann wären diese Schäden ehr marginal.

    Stichwort: Verbot der Kredirtvergabe für unbesicherte Darlehn.


    Sprich: Wer Aktien kaufen will, der bekommt höchstens 50 Prozent von dem als Kredit, was auf die Aktie an Eigenkapital entfällt.


    Anleihen, z.B. Staatsanleihen können dann -wegen fehlender dinglicher Besicherung - überhaupt nicht mehr beliehen werden.


    Alles klar?

  • @mesodor,


    Dein Versuch .. die Planwirtschaft mit planwirtschaftlichen Methoden zu lösen .. wird ebenso scheitern, wie die Gesundheitsreform unserer Frau "Ulla" ... die Wettbewerb so definiert .. das eine vorgeschriebene Leistung zu einem vorgeschriebenen Preis angeboten werden muss!!!!!!! X(


    Die Zinsen müssen soweit hoch ... bis die Geldschöpfung und das Realwirtschaftliche Wachstum ... parallel verlaufen ... und bis dahin ... müssen die Banken mit dem Geld der Sparer arbeiten ... und zwar auf vernünftiger Art und Weise ..


    Ich habe einen Interview aus der ftd.de mit Rogoff gehört, der glaubt Europa sollte ein Finanzzentrum werden ... damit würden die USA gut leben können .. 450 Millionen Banker .. na Prostmahlzeit ... wenn das soweiter geht .. haben wir nur noch Banker auf der Welt... :D


    Wertpapierkäufe auf Pump müssen verboten werden ... !!!!


    Nur noch realwirtschaftliche Güter dürfen auf Pump finanziert werden ... und müssen zu 100% durch Einlagen gedeckt werden ... Refinanzierungen über die EZB nur durch Neuerrichtung und -herstellung von Investitionsgüter!!


    Damit kämmen wir der Sache näher .. das würde auch für den Staat auch gelten ...


    mfg,


    greenjg


  • Verstehe schon was Du meinst. Das eigentl. Problem ist aber doch nicht, dass zuviel Geld (oder besser Geldvermögen) im Umlauf ist... sondern die Realtion von Geldvermögen zu Sachvermögen.


    Was bei Deinem Vorschlag/Idee tatsächlich passiert ist unklar. Wenn Du wirklich davon ausgehst, dass die Leute Teile ihres Geldvermögens konsumieren, wird natürlich eine enorme Inflation entstehen, die wiederum dazu führen wird, dass noch mehr Geldvermögen ausgegeben wird und die Inflation weiter ansteigt. Ich halte dies nicht für den richtigen Weg.


    Wenn es denn überhaupt einen Ausweg aus der aktuellen Situation gibt, dann dadurch, dass der Staat enorme Infrastrukturinvestitionen durchführt. Damit den zugleich konjunkturelle Probleme behebt und gleichzeitig den produktiven Kapitalstock der Gesellschaft erhöht. Die Relation zwischen Sachkapitalstock und Geldvermögen muss wieder in ein vernünftiges Verhältnis kommen.


    Und wenn es was zu verbieten gibt, dann sicher nicht den Zins auf Bankeinlagen sondern eher im Bereich der Finanzmärkte (Hedgefonds u.ä.).


  • Das hört sich ganz gut an. Der Staat tätigt auf Pump ja Konsumausgaben (gehälter) und Investitionen. Ich bin auch der Meinung, dass wir den Staat beispielsweise auf Pump High-Tech-Infrastrukturinvestitionen tätigen lassen sollte, z.B. Transrapid.

  • Zitat

    Das hört sich ganz gut an. Der Staat tätigt auf Pump ja Konsumausgaben (gehälter) und Investitionen. Ich bin auch der Meinung, dass wir den Staat beispielsweise auf Pump High-Tech-Infrastrukturinvestitionen tätigen lassen sollte, z.B. Transrapid.


    Nur wenn der Zins stimmt! ... Das bedeutet ... wenn die Einnahmen (Summe des Preises der bezahlten Tickets) die Ausgaben (Der Aufwand) übersteigen .... sonst heisst es ... wir invstieren in etwas was keiner will .. (sonst würden sie es kaufen)?


    Alle Leistungen des Staates müssen in einem Markt angeboten werden ... oder gar "marktwirtschaftlich" organisiert werden ... denn erst dann wird sichtbar was die Menschen brauchen .. und die Unternehmen sehen wo geforscht und investierte werden muss ... das ist das was unsere Gesundheitskommunistin nicht verstehen will ... wenn die Preise steigen müssen ... dann müssen sie steigen ... werden sie gedeckelt, fliessen keine Investitionen .. fliessen keine Investitionen ... wird die Sache nicht besser .. also ... freie Preisbildung .. Kartellzerschlagungen und freie Märkte und eine harte Währung ... Aus die Maus ... wir knabbern immer noch an die Investitionsprogramme der 70er Jahre!


    mfg,


    greenjg

  • mesodor39


    Mir ging es nur darum, darauf hinzuweisen, dass Deine Gegenmaßnahmen zu Einschränkung von Freiheiten führen, wie Du sie der jetzigen Politik vorwirfst. Damit war noch keine Wertung Deiner Gegenmaßnahmen inhaltlicher Art verbunden.


    Auch ich finde es lobenswert, wenn jemand nicht nur über ein System jammert, sondern sich auch Gedanken macht, wie man ein System verbessern oder "retten" kann.


    Allein das Sparen zu verteufeln kann m. E. jedoch nicht die Lösung sein, denn was auf der einen Seite gespart wird, steht auf der anderen Seite für (kreditfinanzierte) Investitionen oder Konsumtionen (auch durch den Staat) zur Verfügung.


    Von daher bin ich mir nicht sicher, ob Deine Gegenmaßnahmen zielführend wären, so begrüßenswert Dein Ansinnen auch sein mag.


    Ich habe mir auch schon Gedanken über unser System gemacht, aber bisher noch keine befriedigende Lösung gefunden. Ich bin vielmehr zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die derzeitige Schrumpfung des Durschnittswohlstandes in Deutschland in absehbarer Zeit nicht aufhalten lassen wird.


    Ein Hauptproblem ist dabei die Globalisierung, die zugleich Fluch und Segen ist.


    Fluch, weil sie dafür verantwortlich ist, dass immer mehr reale Wertschöpfung das Land verlässt.


    Segen, weil die preiswerten Herstellungskosten im Ausland dazu beitragen, dass preiswertere Produkte erhältlich sind, die sich dämpfend auf die reale Preissteigerung auswirken.


    Ich kann aber nicht beurteilen, wie sich eine Stoppung dieses Prozesses auswirken würde, wenn er denn kontrollierbar stoppbar wäre.


  • Schon klar.


    Aber wenn der Unternehmensektor (wie auch die Haushalte) nicht ausreichend investieren wollen, aber die Wille zur Geldersparnis der HH immer weiter ansteigt, dann haben wir konjunkturelle Problem (deflatorische Lücke) und die kann man am bestens durch sinnvolle Sachkapitalinvesititionen decken.


    Ich rede ja davon, dass wir das Langstrecken-Bahnnetz der DB durch ein Transrapid-Netz erneuern. Dem wird man wohl kaum die Zukunftsträchtigkeit Absprechen wollen. Zumal enorme Zweitrunden-Effekte denkbar sind: d.h., dass das Ausland die Bahn auch haben will und der deutsche Anlagen- und Maschinenbau dafür die Voraussetzungen schafft etc.


    Deine Aussage: "Wir knabbern immer noch an den Investitionsprogrammen der 70er Jahre" ist in meinen Augen absoluter Käse. Dort wurden z.B. sehr sehr viele Hochschulen gebaut, in den heute unsere Ingenieure von morgen sitzen. Hätten wir die nicht, wäre es mit unseren Bildungsstätten noch schlimmer gestellt. Davon abgesehen, hat die Politik der 70er Jahre dazu geführt, dass wir am Ende der 70er in allen Volkswirtschaftlichen Indikatoren weltweit auf Platz eins standen.


    Deine Aussage
    "Alle Leistungen des Staates müssen in einem Markt angeboten werden ... oder gar "marktwirtschaftlich" organisiert werden"
    ist dogmatisch und falsch. Schau Dir China an. Dort wird unglaublich investiert - und zwar vom Staat. Die Ergebnisse kannst Du Dir ja selbst anschauen!

  • Goold,


    FALSCH .... die Globalisiserung ist in einer wachsenden Weltwirtschaft kein Problem .. auch nicht für die Beschäftigung im Land und der sogenannten ungebildeten Kräfte .. das Problem liegt darin, dass die Zinsstrukturen der Weltwirtschaft vollkommen durcheinander sind ... der koreanische Won ist um ca. 33% unterbewertet gegenüber dem Euro ... Hyundai und Kia exportieren Autos aus Korea zum Spottpreis, die unwensentlich Schlechter sind als Opel, VW, PSA und Fiat ... das ist das Problem ... so hart wie das klingt ... wir leben zu billig .... in der Hherstellung und zu teuer in den Sozialsystemen .. die Massen an arbeitslosen müssten eigentlich im Osten Hyundais bauen und VW an Korea exportieren ... und die Überschüsse und Defezite müssten sich ausgleichen ... das ist das Problem ... !!!!


    Ich bin nicht so pessimistisch wie du .. denn diese Entwicklung aus weltwirtschaftlicher Ebene ist nicht Nachhaltig ... das hat Stephen Roach in einem Artikel schön beschrieben .. der Spricht vom "Pendulum" .. und ist einer der Einzigen der seit Jahren von einer Rezession epischem Ausmasses ausgeht ... der genau diese Korrektur herbeiführen wird!


    Wie und was es auslösen wird .. kann er nicht sagen .. kann keiner sagen .. aber sie wird kommen ..


    mfg,


    greenjg

  • Amandus,


    "Aber wenn der Unternehmensektor (wie auch die Haushalte) nicht ausreichend investieren wollen, aber die Wille zur Geldersparnis der HH immer weiter ansteigt, dann haben wir konjunkturelle Problem (deflatorische Lücke) und die kann man am bestens durch sinnvolle Sachkapitalinvesititionen decken."


    Unser Problem ist der EURO! WIr sparen .. ja .. das ist gut so ... aber diese Erparnisse fliessen nach Spanien und Griechenland in den Immomarkt ... daher unsere Exportstärke! Die Währung ist für uns zu schwach und für die Spanier zu stark ... und Maastricht hat uns noch den Rest gegeben ... nachdem D die Devisen erwirtschaftet .. kann Spanien diese fleissig ausgeben .. und wir gehen vor die Hunde .. wenn die Löhne in Deutschland steigen ... dann müssen die Löhne in Spanien purzeln ... und wenn das nicht "freiwillig" passiert (Über die Politik und die Fiskalinstrumente) dann wird das die EZB mit einer Erhöhung des Leitzinses erzwingen!


    Zitat

    Ich rede ja davon, dass wir das Langstrecken-Bahnnetz der DB durch ein Transrapid-Netz erneuern. Dem wird man wohl kaum die Zukunftsträchtigkeit Absprechen wollen. Zumal enorme Zweitrunden-Effekte denkbar sind: d.h., dass das Ausland die Bahn auch haben will und der deutsche Anlagen- und Maschinenbau dafür die Voraussetzungen schafft etc.


    Ich habe mit einem "Experten" der früher für die Bahn gearbeitet hat gesprochen .. hoher "Funktionär" :D jetzt in Pension und er schreibt zig Bücher zum Thema Bahn ... der sagt .. ganz klar und auch tiefgehend begründet .. der Transrapid rechnet sich nicht ... weit aus sinnvoller wäre es das ICE-Streckennetz mit volldampf auszubauen ... Der Transrapid ist zu teuer ... !!! Das will leider die Politik und der Transrapidkonsortium nicht hören .. klar .. ist eben halt schick so ein Ding schweben zu lassen wie in Startrek! :D Vielmehr muss die Politik raus aus der Infrastrukturorganisation ... die Strecken zum Bau binnen 6 Monaten freigegeben werden .. und nicht 10 Jahre .. und es müssen die ökonomischen Daten für sich sprechen! Der ganze Subventionskram muss abgeschafft werden und die Netze müssen in einer separaten Gesellschaft ausgegliedert werden .. denkbar nach dem Muster der Versicherung auf Gegenseitigkeit ... Mitglieder sind die Betreiber der Gesellschaften .. zunächst nach Anzahl der Betreiber und dann nach der Proporz! Das Kartellamt hält die Augen auf.


    Zitat

    Deine Aussage: "Wir knabbern immer noch an den Investitionsprogrammen der 70er Jahre" ist in meinen Augen absoluter Käse. Dort wurden z.B. sehr sehr viele Hochschulen gebaut, in den heute unsere Ingenieure von morgen sitzen. Hätten wir die nicht, wäre es mit unseren Bildungsstätten noch schlimmer gestellt. Davon abgesehen, hat die Politik der 70er Jahre dazu geführt, dass wir am Ende der 70er in allen Volkswirtschaftlichen Indikatoren weltweit auf Platz eins standen.


    In den 70ern wurde vieles in den Unis investiert ... richtig .. aber es wurde auch viel Käse veranstaltet ... und genau deshalb bin ich dort für mehr Markt aber bitte auch für mehr Freiheit ... hätten wir das damals in den 70ern gemacht .. wären unsere Unis heute vielleicht noch besser ...

    Zitat

    "Alle Leistungen des Staates müssen in einem Markt angeboten werden ... oder gar "marktwirtschaftlich" organisiert werden"


    Sehr gerne .. die Unternehmen die dort richtig viel Kohle verdienen, dass sind die privat organisierten Unternehmen .. die Staatsunternehmen stehen immer noch vor dem Bankrott ... die Pensionskassen .. die Paar die da waren wurden von Kommunisten geplündert ... und die Unternehmen haben es versäumt Kapitalinvestitionen zu tätigen ... wenn der Yuan hoch geht .. gehen die Unternehmen als erstes Kapputt ... China ist wirtschaftlich auf dem Papier toll ... beim näheren Hinsehen .. sieht es nicht so rosig aus .. den droht eine massive Rezession ... wenn die Ihre Binnenwirtschaft nicht auf die Reihe kriegen ...


    mfg,


    greenjg

  • KREDITVERTRÄGE


    "Neue Form des Wuchers"


    Die Verbraucherzentralen warnen: Die Banken in Deutschland gingen bei Vergabe von Krediten zunehmend kundenfeindlich ans Werk, heißt es in einer neuen Studie, die auch Namen besonders "unverantwortlich" agierender Banken nennt. Der Bankenverband zeigt sich empört.


    Berlin - Die sogenannten Kopplungsgeschäfte bei Ratenkreditverträgen seien eine "neue Form von Kreditwucher" - so lautet der Vorwurf der deutschen Verbraucherzentralen an die Banken. Bei solchen Krediten würden Kunden systematisch zum Abschluss teurer Kreditausfallversicherungen gedrängt, teilte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) in Berlin unter Berufung auf eine eigene Umfrage mit.


    Die Verbraucherschützer hatten in den vergangenen Monaten 250 Bankkunden nach ihren Erfahrungen bei der Kreditvergabe befragt. Laut vzbv liegen derzeit 200 eidesstattliche Versicherungen vor, die belegen, dass in mehr als der Hälfte der Fälle der Kredit ausdrücklich vom gleichzeitigen Abschluss einer sogenannten Restschuldversicherung (RSV) abhängig gemacht wurde. Von diesen Fällen seien 61 Prozent auf die Citibank entfallen. Auch die HypoVereinsbank, die frühere Norisbank und die Santander Consumer Bank seien in diesem Zusammenhang negativ aufgefallen. Die vzbv-Chefin Edda Müller sprach von einer "Praxis mit System".


    Dem widersprach der Bankenfachverband "aufs Schärfste". Die Umfrage sei nicht repräsentativ und verdrehe die Realität der Kreditvergabe, sagte der Verbands-Geschäftsführer, Peter Wacket. In Deutschland würden pro Jahr rund elf Millionen Kreditverträge geschlossen. Davon würden rund 98 Prozent problemlos beglichen. Bei den von den Verbraucherzentralen untersuchten 250 Verträgen handele es sich offenbar nur um solche Verträge, bei denen Kunden ihren Kredit nicht zurückzahlen konnten, mutmaßte Wacket.


    Der Bankenfachverband verwies auf die steigende Zahl an Privatinsolvenzen. In diesem Zusammenhang sei es "geradezu unverantwortlich" dem Verbraucher von einer Restschuldversicherung abzuraten, hob Wacket hervor. Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit und Tod gehörten zu den wichtigsten Ereignissen, die zur Überschuldung eines Verbrauchers führten, rechtfertigte er die RSV.


    Streitpunkt zwischen den Verbraucherschützern und den Banken ist die Frage, ob der Kreditvertrag an den Abschluss einer RSV gekoppelt ist. Sollte das zutreffen, müssten die Institute nach Ansicht des vzbv die Versicherungskosten in den Effektivzins einrechnen. Die Kostenbelastung der Kredite könne dann bei mehr als 40 Prozent pro Jahr liegen.


    Bereits vor rund zwei Wochen hatte die Stiftung Warentest die Kreditberatung bei Banken bemängelt und dabei insbesondere den Verkauf häufig unnötiger Kreditversicherungen gerügt. Bei 13 untersuchten Kreditinstituten hatte es 5 ausreichende und 2 mangelhafte Beratungen gegeben. Bei einer Bank hätte ein Kunde für einen 5000-Euro-Kredit statt des angegebenen Effektivzinses von 11 Prozent durch eine RSV 23 Prozent Zinsen im Jahr zahlen müssen.


    Thomas Badtke, ddp


    [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,462893,00.html]http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,462893,00.html[/URL]

  • greenjg


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass allein fehlerhafte Zinsstrukturen das Problem sein sollen. Sicherlich eine Facette, aber nicht die Grundursache. Durch andere Zinsen verdient ein chinesischer Arbeiter nicht plötzlich mehr als seine heutigen umgerechneten 60 Euro im Monat. Problematischer als die Zinsen sehe ich die Wechselkurse zwischen den Währungen. Diese können zwar in einer perfekten Marktwirtschaft durch die Zinsen der Währungen gesteuert werden, aber bei nicht freigegebenen Wechselkursen (China) versagt das Zinsinstrument.


    Ich muss Dir aber zustimmen, dass sich die weltweiten Verwerfungen durch eine epische Rezession vermutlich normalisieren würden. Eine solche Rezession kann doch aber nicht erstrebenswert sein, auch wenn sie vielleicht unausweichlich sein wird.

  • Goold,


    Zitat

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass allein fehlerhafte Zinsstrukturen das Problem sein sollen. Sicherlich eine Facette, aber nicht die Grundursache. Durch andere Zinsen verdient ein chinesischer Arbeiter nicht plötzlich mehr als seine heutigen umgerechneten 60 Euro im Monat. Problematischer als die Zinsen sehe ich die Wechselkurse zwischen den Währungen. Diese können zwar in einer perfekten Marktwirtschaft durch die Zinsen der Währungen gesteuert werden, aber bei nicht freigegebenen Wechselkursen (China) versagt das Zinsinstrument.


    DOCH ... genau so ist es ... die Währungsverschiebungen ... werden von den Zinsen geleitet .. Yen-Carry-Trade ... ist der Paradebeispiel ... die niedrigen Zinsen der Zentralbank ermöglichen es einem Spekulanten einen Nahe kostelosen Darlehn aufzunehmen ... und ihn in Dollars umzutauschen in den Rentenmarkt der USA zu investieren ... zu sagen wir 5% ... Steuerfrei ... das ist kein schlechter Deal wenn man bedenkt, dass die meisten Transaktionen aus Steueroasen betrieben werden ... die Mittelzuflüsse aus Yen in Dollar senkt den Kurs des Yen und verbilligt Produkte aus Japan für US-Bürger ... der US-Bürger kauft eine Reisschüssel aus Japan auf Kredit und der Kreis ist geschlossen ... Wären die Zinsstrukturen "Anders" wäre, sähe die Sache anders aus ...


    Das Yuandilemma ist ein riesen Problem .. aber es ist nur die Oberfläche .. die Chinaexporte sind zwar reisig .. die Überschüsse aber ziemlich bescheiden .. das hängt damit zusammen, dass die Wertschöpfung Chinas nicht besonders gross ist ... die kommt aus Korea und Japan!


    Zitat

    Ich muss Dir aber zustimmen, dass sich die weltweiten Verwerfungen durch eine epische Rezession vermutlich normalisieren würden. Eine solche Rezession kann doch aber nicht erstrebenswert sein, auch wenn sie vielleicht unausweichlich sein wird.


    Richtig .. aber sie ist unvermeidbar ... denn die Struktur muss angepasst werden ...


    mfg,


    greenjg

  • @ greenjg


    Also, unsere Ersparnisse fliessen natürlich ins Ausland, weil wir im Inland nicht genug konsumieren bzw. investieren wollen. Aber dieses Problem kann man eben relativ einfach lösen indem der Staat investiert. Schau Dir wieder China an. Dort wird auch relativ viel gespart im privaten Sektor (auch wegen des schwachen Rimninbi)... allerdings brummt die Binnenwirtschaft. Warum? Weil investiert wird...


    Der Euro ist sicher ein Problem für uns... und zwar vor allem wegen den unterschiedlichen Realzins im Euroraum. Das ist auch der Grund warum in Spanien der Immo-markt so rennt. Niedrige Nominalzinsen, bei guter Konjunktur und steigenden Immopreise... da verschuldet man sich natürlich und kauft Immobilien. Das ist klar. Hat aber wenig mit der deutschen Ersparnis zu tun. Natürlich ist die Ersparniss unserer Volkswirtschaft als Ganzes unser Leistungsbilanzüberschuss... und der entsteht natürlich auch wegen der starken Ersparnisbildung der dt. HH. Aber ganz so einfach ist es nicht, wie Du schreibst.


    Was Deine Aussagen zum Transrapid und öffentl. Investitionen angeht, bin ich komplett anderer Meinung.
    Dass ein (hoher) Angestellter der dt. Bahn den Transrapid ablehnt, wundert mich wenig. Dass er sagt, er ist zu teuer, wundert mich noch weniger. Natürlich ist es zu teuer, eine Strecke von A nach B zu bauen. Was meinst Du wie teuer die erste Bahnstrecke der Welt war - realtiv zu allem andere Preisen?
    Ich sage, laßt uns den Transrapid im großen Stil bauen. Und zwar durch den Staat, dann werden wir ganz schnell Skalen-Effekte haben, die ihn sogar billiger werden lassen als jeder normale Zug. Ich sage Dir auch weshalb: Weil er ohne Reibung zur Schiene fährt. Das heißt nur Luftwiderstand. Da muss man kein Physiker sein, um festzustellen, dass er ökonomischer ist als ein normaler ICE o.ä. ... kein Verschleiß an der Schiene, keiner am Zug.... niedriger Ernergieverbrauch, da wesentlich höherer Wirkungsgrad. Das alles kannst Du in einem Gutachten des Bund der Deutschen Ingenieure nachlesen
    DER TRANSRAPID IST DAS TRANSPORTMITTEL DES 21. JAHRHUNDERTS
    das ist meine Meinung.
    Wir haben ihn, also lasst ihn uns bauen!


    Und wer hätte unsere Unis heute besser gemacht als in den 70ern? Der freie Markt?? Dann hätte ich auf jeden Fall nicht studieren können. Du?


    Dies:
    Alle Leistungen des Staates müssen in einem Markt angeboten werden ... oder gar "marktwirtschaftlich" organisiert werden"
    war ein Zitat von Dir, und ich habe angemerkt, dass diese Aussage dogmatisch und falsch ist.


    Wenn China in Problem kommt, dann aufgrund von Schwankungen des Wechselkurses. Alerdings würden sie sich davon schneller erholen, als viele schauen können. Die Chinesen sind sehr klug und glauben nicht alles was IMF und Weltbank erzählen. Deshalb haben sie auch nicht die Probleme wie Rußland und andere Asiaten in der Asienkrise... Warum ist den China viel erfolgreicher als Rußland, obwohl letztere auf Teufel komm raus den liberalen Marktparolen gefolgt sind? Weisst Du es? Ich sage es Dir: Diese Parolen sind nicht die ganze Wahrheit. Es stekct zwar zum Teil Wahrheit dahinter, aber dogmatisch wie Du sie verkündest sind sie sicher falsch!

  • Euro: Mehrheit will alte Währung zurück


    (diepresse.com) 29.01.2007


    Umfrage. Mehr als zwei Drittel sind der Meinung, dass die gemeinsame Währung einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft ihres Landes hat.


    Vor etwa fünf Jahren wurde der Euro eingeführt. Eine Mehrheit der Bürger in der Euro-Zone hätte aber laut einer Umfrage am liebsten ihre alte Währung zurück. Mehr als die Hälfte der Franzosen, Italiener und Spanier hätten gerne wieder ihre alte Währung, in Deutschland wollen sogar zwei Drittel die Deutsche Mark wiederhaben, wie die "Financial Times" am Montag berichtete.


    Mehr als zwei Drittel der Befragten sind zudem der Auffassung, dass die gemeinsame Währung einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft ihres Landes hat. In Frankreich glauben nur fünf Prozent, dass der Euro einen positiven Effekt auf die französische Wirtschaft hat. Immerhin glaubt eine Mehrheit der Deutschen, Italiener und Spanier, dass sich der Euro für die Wirtschaft in der gesamten EU positiv ausgewirkt hat.


    Auch ihre persönliche wirtschaftliche Zukunft sehen die Befragten eher in einem düsteren Licht. So rechnet weniger als die Hälfte mit einer Gehaltserhöhung in diesem Jahr. Fast ein Viertel fürchtet um den Job, und nur 26 Prozent glauben, dass sie Ende des Jahres finanziell besser dastehen werden. Insgesamt 45 Prozent denken darüber hinaus, dass der EU-Beitritt Bulgariens und Rumänien negativ war; in Deutschland sind es sogar 60 Prozent. Für die Studie wurden insgesamt 5314 Bürger zwischen dem 10. und 22. Januar befragt. (Ag.)


    Kommentar GOLD_Baron: Die D-Mark war eine Zeit lang wirklich eine der härtesten Währungen der Welt. Selbst in afrikanischen Ländern hat man die D-Mark dem Greenback vorgezogen. Die D-Mark war was: sie stand für Stabilität, zumindest bis 1990. Mit gewaltigen Anstregungen und ohne Globalisierung wäre Deutschand weiter Spitzenreiter. Auch mit integrierter DDR! IMO!

  • Prepare for asset repricing, warns Trichet


    By Gillian Tett in Davos


    Published: January 29 2007 02:00 | Last updated: January 29 2007 02:00


    Current conditions in global financial markets look potentially "unstable", suggesting that investors need to prepare themselves for a significant "repricing" of some assets, Jean-Claude Trichet, president of the European Central Bank, warned at the weekend in Davos.


    The recent explosion of structured financial products and derivatives had made it more difficult for regulators and investors to judge the current risks in the financial system, Mr Trichet said.


    "We are currently seeing elements in global financial markets which are not necessarily stable," he said, pointing to the "low level of rates, spreads and risk premiums" as factors that could trigger a repricing.


    "There is now such creativity of new and very sophisticated financial instruments . . . that we don't know fully where the risks are located," he added. "We are trying to understand what is going on - but it is a big, big challenge."


    Mr Trichet's comments are a reflection of a debate now raging in international policymaking circles about the implications of the growth in the use of derivatives products.


    Many investment bankers - and some regulators and economists - argued in some sessions at last week's meeting in Davos that the growth of the $450,000bn derivatives sector has been beneficial, since it has helped reduce market volatility this decade and made the system more resilient to shocks by spreading credit risk.


    However, other officials fear that these instruments may now be raising leverage and risk-taking in the system to dangerous levels, and keeping the cost of borrowing at artificially low levels - thus increasing the chance of future financial crises.


    A host of senior policymakers admitted that it has become hard for them to track the risks created by these products because the sector is opaque, much activity occurs in unregulated hedge funds, and products shift across markets rapidly - and between the boundaries of national central banks.


    Andrew Crockett, president of JPMorgan international, said: "These new instruments ought to make markets more complete. But there is a lack of transparency . . . we don't know how much leverage there isin hedge funds, for example."


    Malcolm Knight, managing director of the Bank for International Settlements, said: "Financial innovation has produced vehicles for leverage which are very hard to measure . . . liquidity is increasing very rapidly and this is affecting asset prices."


    Central banks were scrambling to address the problem by intensifying their joint discussions via forums linked to the BIS, he said, but he warned that international co-operation and data gathering efforts "need to be deepened".


    Stanley Fisher, governor of Israel's central bank, pointed out that it remained unclear "who takes responsibility for the [financial] system" at a time of crisis, particularly given that the "hegemony of the US is diminishing".


    Copyright The Financial Times Limited 2007

  • Hinter den Börsenindizes versteckt sich die Wirklichkeit einer US-Wirtschaft, die sich in Rezession befindet


    - Was sich hinter den offiziellen Nachrichten verbirgt / 29. Januar 2007 -


    Hinter den Börsenindizes versteckt sich die Wirklichkeit einer US-Wirtschaft, die sich in Rezession befindet
    Den GEAB-Lesern geben wir jeden Monat die Möglichkeit, sich über die Wahrheit, die sich hinter den veröffentlichten Nachrichten verbirgt, zu informieren und die entscheidenden Tendenzen des kommenden Monats, insbs. im Wirtschaft - und Finanzensektor zu erkennen. Diesmal und ausnahmesweise wird LEAP/E2020 jedoch seinen Service allen Besucher seiner Webseite offerieren, um damit einer möglichst großen Zahl an Leser zu ermöglichen zu erkennen, was tatsächlich hinter den Meldungen steckt, die uns die großen Medien tagtäglich servieren.


    Halten wir uns also einmal vor Augen, dass die "Technologiewerte" nach den Analysen der Finanzpresse und der US-Geschäftsbanken die treibenden Marktkräfte 2007 darstellen sollen; nun wollen wir mit dieser Aussage die Realität vergleichen, indem wir uns die in der letzten Woche veröffentlichten Geschäftsergebnisse der großen amerikanischen Konzerne, die Berichterstattung und die Marktreaktion darauf einmal genauer anschauen:


    1. Yahoo verzeichnet eine spektakulären Gewinneinbruch (61% weniger als im vorigen Berichtszeitraum - Yahoo Finance), aber da die Cheerleaders der Finanzpresse diese Nachricht anreichern mit der Aussage "Morgen sieht wegen des on-line-Verkaufs von Werbefläche dank des Systems mit dem Namen Panama alles besser aus" kann der Aktienkurs Zuwächse verzeichnen. Mit anderen Worten, Yahoo verdient deutlich weniger Geld, aber sein Aktienkurs steigt, nur weil die Finanzpresse (und dazu zählt Yahoo Finance) und besonders fähige "Finanzberater" eine unbestimmte Hoffnung nähren.


    2. AMD und Intel, die beiden tragenden Pfeiler der neuen Technologien (denn sie produzieren das Herzstück aller Rechensysteme, nämlich die elektronischen Chips) verzeichnen Verluste bzw. eine starke Verschlechterung ihrer Ertragslage, da ein nachhaltiger Preiskampf entflammt ist. Aber Analystenaussagen, nach denen "Morgen alles besser sein wird" reichen aus, damit die Aktien steigen. Aber eigentlich sollten die Investoren die Krise, in der diese beiden Unternehmen stecken, zum Anlass nehmen sich darüber Gedanken zu machen, ob der Technologiesektor wegen der immer härter werdenden globalen Konkurrenz nicht vielleicht auf wackeligen Füßen steht.


    3. Die Erträge von Microsoft gehen um 28% zurück (Market Watch Dow Jones), weil sein neues Betriebssystem Vista später als vorhergesehen auf den Markt kommen wird, aber es verspricht - und dieses Versprechen wird unisono von den Analysten hinausposaunt -, dass die Marktreife nur eine Frage der Zeit sei; dabei gibt es für ein neues Betriebssystem keine gesteigerte Nachfrage von Seiten der Nutzer des Systems YP (die wir fast alle ja sind), und sein Mehrwert wird von so seriösen Fachleuten wie von CNET als quasi null eingestuft. Aber aufgrund der ja so positiven Analysen steigt der Aktienkurs von Microsoft.


    4. Motorola verzeichnet einen Ertragsrückgang um 48% für das vierte Quartal 2006 (und von 20% für das ganze Jahr) (La Tribune), aber die schlichte Ankündigung - wiederum dankbar von der Presse und Analysten aufgegriffen und verbreitet -, dass das Unternehmen 3.500 Stellen im Jahr 2007 abbauen werde, führt zu einem steigenden Aktienkurs. Es ist hierbei interessant festzuhalten, dass, wie auch bei Microsoft mit seiner XBox, Motorola zwar seinen Umsatz steigern konnte; aber offensichtlich zwingen die abnehmende Kaufkraft der US-Verbraucher und die sich verschärfende europäische und asiatische Konkurrenz das Unternehmen, seine Produkte mit Verlust zu verkaufen. Damit erweist sich auch hier: die Achillesferse der US-Wirtschaft sind die Zahlungsunfähigkeit der US-Verbraucher (GEAB N°9) und die Globalisierung. Das mag die herrschende veröffentlichte Meinung so anders sehen wie sie will; eine noch so große Zahl an Zeitungsartikeln und Pressemittteilungen vermag nicht die Wirklichkeit zu ändern.


    5. Caterpillar kann nur dank seiner Umsätze im Ausland noch gute Bilanzzahlen vorlegen, denn in den USA ist Umsatz wegen der Krise am Immobilienmarkt eingebrochen, aber die Analysten interpretieren die Zahlen von Caterpillar als ein gutes Vorzeichen für die US-Wirtschaft ... mit der Begründung, dass gute Caterpillarzahlen traditionnel Rückschlüsse auf eine gute US-Wirtschaftlsage zulassen. Jedoch weisen diese Zahlen, genauso wie die Verlautbarungen des Unternehmenvorstands, gerade auf das Gegenteil hin; denn nach ihnen werden auch im Jahr 2007 gute Erträge erzielt werden "trotz eines erheblichen Rückgangs von zwei Schlüsselbereichen in Nordamerika, nämlich der Nachfrage nach Baumaschinen für Hoch - und Tiefbau, sowie einer voraussichtlichen Reduzierung der Lagerhaltung der Konzessionäre" (Boston Business Globe). Das sind natürlich gute Gründe für einen Anstieg des Aktienkurs, wie er in der letzten Woche verzeichnet werden konnte.


    6. Während Ford die größten Verluste in seiner 103-jährigen Geschichte bekannt geben muss (MSNBC), nämlich beinahe 13 Milliarden US-Dollar, verzögert General Motors aus unerfindlichen Gründen die Veröffentlichung seines Geschäftsberichts um eine noch nicht genau bestimmte Zeit (CNN Money). Hierzu sei angemerkt, dass vor kurzem zwei große US-Unternehmen genauso vorgegangen waren, nämlich KB Home (Market Watch Dow Jones) und Fanny May (GEAB N°11), um dann mit einigen Monaten Verspätung Riesenverluste bekannt zu geben. Aber die Aktienkurse von Ford und GM kletterten letzte Woche dennoch, denn die Finanzpresse und die Geschäftspresse ließen verlauten "Morgen sieht es besser aus".


    Wir können hier nicht über alle Unternehmen und Kurse schreiben, denn die Liste wäre zu lang. Jedoch gibt es eine einfache Erklärung für die von der Finanzpresse und den Geschäftsbanken betriebenen Falschinformationen: die großen Geschäftsbanken in den USA sind selber unentwirrbar in die Spekulationswelle der letzten Jahre verstrickt, deren Hauptvektoren die Hedgefonds und die Finanzierungsmethoden der US-Immobilienblase sind. Wegen der nun einsetzenden US-Rezession bleibt ihnen, um einen Absturz zu vermeiden, nur, Zeit zu schinden, während sie sich auf anderen Bereichen positionieren, indem sie den Aktieninvestoren und einachen Sparern vorgaukeln, mit der US-Wirtschaft sehe es weiter rosig aus. Wenn die Rezession sich wegen des Platzens der Kreditblase zu einer Depression vertiefen wird, werden die großen Banken und Investoren schon den Markt verlassen haben. Und die anderen haben halt Pech gehabt!


    Zur Klarstellung: "Unser Blick hinter die veröffentlichten Nachrichten" sowie die anderen Veröffentlichung von LEAP/E2020 sind nicht für die geschrieben, die um jeden Preis ihre rosarote Brille auf der Nase behalten wollen! Wenn eine Krise droht, ist Weitsicht die einzige Hoffnung, sich vor Schaden zu bewahren.


    [URL=http://www.leap2020.eu/Hinter-den-Borsenindizes-versteckt-sich-die-Wirklichkeit-einer-US-Wirtschaft,-die-sich-in-Rezession-befindet_a415.html]http://www.leap2020.eu/Hinter-…ession-befindet_a415.html[/URL]

  • Die unglaublichen Spannungen, die das heutige globale Finanzsystem bedrohen, sind vielen Lesern von goldseiten.de weitgehend geläufig, dennoch schreckt man doch unweigerlich immer wieder zusammen, wenn man sich so manche Zahlen und vor allem das aberwitzige Tempo vergegenwärtigt, in dem die Welle der Finanzderivative anschwillt.
    Einem Bericht der Bank für internationalen Zahlungsausgleich zufolge, beläuft sich deren Summe allein für die ersten 6 Monate 2006 auf US$ 72 Billionen (deutsche Schreibweise) , während sie noch vor wenigen Jahren im einstelligen Billionenbereich lag.


    Ähnliche Steigerungsraten ergaben sich in den ebenso unregulierten und deshalb unterhalb des allgemeinen Wahrnehmungsradars befindlichen Märkten für Default Swaps und den zu Anleihen gebündelten Hypothekenschulden. Schuldenstände, die sich bis vor kurzem in Jahren aufgebaut haben, werden inzwischen innerhalb weniger Monate von den Derivativmärkten aufgesogen. Und, um kein fatales Ende zu nehmen, müßte die Sache so weiter gehen - eigentlich die finanzhistorische Quadratur des Kreises:


    The implications of even “a slowing” in this type of runaway credit growth could imply the potential for a massive financial crisis, the likes of which no country in world history has ever seen. In this vein, the backdrop of late has turned much cloudier as the slow down already underway in the US Housing market places at risk much of this highly leveraged paper.


    People who watch financial markets for a living tend to become blasé about big numbers. Nevertheless, the latest activity in the collateralized debt obligation (CDO) world, could make anybody blink. According to data released by JPMorgan this week, total issuance of CDOs - repackaged portfolios of debt securities or debt derivatives - reached $503bn worldwide last year, 64 per cent up from the year before.
    Impressive stuff for an asset class that barely existed a decade ago.


    We are looking at highly leveraged markets closely intertwined, where a relatively small mis-queue would seem to have the power to set off a heart-stopping chain reaction. For most of us, these markets – what could be termed the “Nouveau Credit Markets” are almost invisible – they are not quoted widely, they are not widely reported, yet they are enormous and they are highly leveraged. Where will the next financial “Perfect Storm” come from? It would not shock me at all if the ‘Credit Markets’ are ground zero.


    Quelle:
    http://www.financialsense.com/Market/wrapup.htm


    grüsse


    auratico

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