Global Economic Collapse

  • wie es real ausschaut, das kann ich nicht beurteilen.


    Man muss einfach nur feststellen, daß deren Geschäfte viel stärker zugenommen haben, als deren Eigenkapital.


    Das ist an sich nicht illegal.


    Bedenklich wird es erst, wenn


    -hohe Einzelrisiken oder hohe systematische Risiken eingegangen wurden (also nicht triviale Einzel-Ausfallrisiken oder hohe Risiken in Bezug auf die Bewertung des gehaltenen Wertpapierbestandes)


    - Kunden schneller ihre Gelder abziehen, als die Bank in der Lage ist, Assets und Kredite zu liquidieren.


    Was bedeutet es, wenn eine Bank 1,8 Prozent Eigenkapital hat?


    Ganz einfach:


    sollte es dazu kommen, daß beispielsweise die Bank alles Eigenkapital in Bundesanleihen stecken hat und diese um nur 1,8 Prozent im Kurs falen, ist die Bank infolge Überschuldun gund negativem Eigenkapital Konkurs.


    Und nun stellt euch mal folgendes vor:


    Sie halten 5 Prozent Aktien, 20 Prozent Dollaranlagen 50 Prozent Bundesschatzbriefe und vielleicht 25 Prozent Kredite.


    Der Dollar fällt in fünf Prozent, die Zinsen steigen um ein Prozent und bei den Krediten fallen (2 Großkunden und die übliche privaten Ausfallraten) 2 Prozent aus.


    Und die Börse, sie fällt mal 7 Prozent.


    Das wars dann gewesen.


    Game over.


    Unser Joe hat die Peanutsbank in seiner affektierten Art und Eitelkeit über die Jahre seines Wirkens in eine sehr, sehr anfällige Situation gebracht. Um den Aktionären hohe regelmäßige Gewinnzuwächse vorzugaukeln. Das ging in einem Markt mit real fallenden Renditen nur, wenn der Umsatz viel stärker steigt, als die Renditen fallen. Dazu musste sich Joe für jeden zehntel Cent bücken - man sollte ihn daher zum Bückstück ehrenhalber ernennen und "Bückstück-Joe" nennen.


    Nun schaut mal auf die Zumnahme des Personals im letzten Jahr: das ist Wahnsinn. Einen Klotz nach dem anderen bindet er der Peanuts-Bank an das Bein. So wird die Bank sturmreif geschossen. Am Ende hat sich Joe "totgesiegt".


    In Zeiten stagnierender oder fallender Realzinsen hinzugehen und seine Ausleihungen aggressiv auszuweiten - das widerspricht jedem Ansatz von Risikomanagement.


    Unter "normalen" Bedingungen ist so eine Bank bei Kapitalmarktturbulenzen nicht überlebensfähig. Genau so wenig, wie ein Bär oder ein Igel ohne angefressenes Speckpolster über den Winter kommen kann.....


    die würde es einfach umhauen.


    Mag sein, daß es soweit noch nicht ist, mag sein, daß sie vielleicht bereits technisch bankrott sind. Ich kannn es nicht beurteilen. Nach dem Staat hat er ja bereits geschrien. Sagt eigentlich mehr aus, als wie auch immer zuu Stande gekommenes Zahlenwerk. Die Spuren, Schneisen und Brechen, die Joes Egotripp beim Konzerngewinn bei den Bilanzrelationen Eigenkapital - Fremdkapital hinterlassen hat, sie sind unübersehbar und im Krisenfall verheerend.


    Die Substanz der Deutschen Bank - Aktionäre, Staat und Management - sie haben sie ausgehöhlt und verfrühstückt. Bei dem Ergebniswachstum hätte er nie einen einzigen Cent ausschütten dürfen. Was wir sehen, das ist die Fassade eines klassizistischen Gebäudes mit nichts dahinter, abgesehen von ein paar maroden Stützbalken "Staat", FED und EZB genannt....


    ...mag sein, daß sie demnächst eine neue, frische Holzlieferung bekommen, aus dem "Staatsfondsforst". Soweit meine Meinung dazu.




    Noch was zur Qualität von Joes "Managerleistung":


    Im Jahr 2000 hatte die Peanutsbank etwa 7 Miliarden verdient, mit etwa 5 Prozent Eigenkapital. Joe schafft etwas mehr als 8 Miliarden mit etwas weniger als 2 Prozent Eigenkapital.


    Im Vergleich zu 2000 wächst der Gewinn (nicht pro Jahr, sondern auf 7 Jahre verteilt) um etwa 25 Prozent.


    Die Eigenkapitalquote in 2007, sie schrumpft dabei auf etwa 40 Prozent des Wertes im Jahr 2000.


    Tolle Managerleistung, Joe.


    Passt auch ganz gut, weil 2000 auch bereits der Beginn der Rezession war, genau wie 2007.


    Genau 7 Jahre leigen dazwischen - geradezu klassisch.


    Wenn man dann noch alle gewinnerhöhenden Änderungen der Bilanzierungsvorscjhriftemn berücksichtigt.... lassen wir das.


    Es bringt nichts.


    Peanutsbankaktien kaufe ich jedenfalls vorerst nicht.

  • 1.8% Eigenkapital bedeutet von 100€ Einlage sind 1,80€ vorhanden. Bei dem Player DB (schöner Ausdruck-eben Spieler!) erübrigt sich dann natürlich auch der Sicherungsfond der Banken!


    Im kleinen wie im großen:
    Am Ende (wann auch immer) werden die globalen Sparguthaben gegen die globalen Schulden verrechnet.


    Gruß
    Eulenspiegel

  • Was glaubt ihr; wer gibt eher auf: Eichelburg oder das System?

    Meinst du das jetzige System oder das "System an sich"? Irgendein System wird es ja immer geben.


    Also, da wir ja alle mit unseren EM- und LM-(Lebensmittel ;) ) Vorräten schon so lange gespannt auf den immanenten Untergang des jetzigen Systems warten, kann die Antwort doch nur lauten:


    Eichelburg forever! :thumbup:

  • - Der KreditKettenbrief wurde beendet
    - Die Systembewohner tun so als ob es die Krise nicht gibt
    - Die Systembeobachter gehen in physikalische EM
    Das System ist mit dem Fall von Bear Stearns, meines Erachtens gecrasht.
    Nur "merkt" man es (noch) nicht.
    Irgendwann geht den nächsten das Geld aus. (Arbeitslosigkeit / Umsatzrückgang / Preissteigerung der Rohstoffe)
    Das es zu einem realen Blackout mit Einstellung des Zahlungsverkehrs kommt, bezweifle ich auch.


    Man wird sich für 10€ entweder ein Brot oder einen Liter Benzin kaufen können.
    Die Frage ist nur noch wann ist diese "reale" Auswirkung da? 2009 ? 2010? Ist das der Systemcrash?
    Ab wann schickt der Staat seine bediensteten nach Hause weil er sie nicht mehr bezahlen kann ? Ist das dann erst der Systemcrash?


    Im übrigen hat DT eine gute und kurze und knappe Skizze zu den Auswirkungen gezeichnet
    http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=16495
    Gruß
    Baronmike



    Aber

  • "ab wann schickt der Staat seine Bediensteten nach Hause"


    Gar nicht ;) Für den Fall der Fälle gibt es Bezugsscheine für Lebensmittel etc. Merke - der Staat kann nicht "Pleite gehen"

    Aber die Putchisten bzw. der oberste General der putschenden Bundeswehr kann die Leute nach hause schicken.... :] :rolleyes: :thumbup: :whistling:

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • [...]In seinem Bericht beklagt der Fonds dramatische Mängel im weltweiten Finanzsystem und schlägt einschneidende Änderungen vor. Die aktuelle Krise habe die ganze Zerbrechlichkeit des Systems aufgezeigt.[...]
    Bestehende Sorgen zur Stabilität des Gesamtsystems würden noch verschärft durch Verschlechterungen in Einzelbereichen, wie schlechteren Kreditqualitäten oder Liquiditätsproblemen begleitet von Erschwernissen bei der Kreditbeschaffung.


    http://de.reuters.com/article/topNews/idDEHUM84752120080408

  • [...]In seinem Bericht beklagt der Fonds dramatische Mängel im weltweiten Finanzsystem und schlägt einschneidende Änderungen vor. Die aktuelle Krise habe die ganze Zerbrechlichkeit des Systems aufgezeigt.[...]
    Bestehende Sorgen zur Stabilität des Gesamtsystems würden noch verschärft durch Verschlechterungen in Einzelbereichen, wie schlechteren Kreditqualitäten oder Liquiditätsproblemen begleitet von Erschwernissen bei der Kreditbeschaffung.


    http://de.reuters.com/article/topNews/idDEHUM84752120080408


    ja, der IWF.... hat sich verplapert :D:D:D


    denn: soeben war im TV noch die Rede von 600 Milionen Dollars.... oder waren es Euros?


    Geschenkt.

  • es gibt offensichtlich zwei möglichkeiten :


    erstens : es wird weiterhin künstliches - kreditfinanziertes- wachstum in den westlichen volkswirtschaften erzeugt - mit einhergehender hoher inflation


    rohstoffverknappung usw.


    zweitens : wir erleben eine große depression ungeahnten ausmaßes mit der folge das wir alle wieder ein bischen dem boden etwas näher kommen


    unangenehm wird es in jedem fall werden - egal was rauskommt!


    aber eigentlich gibt es nur einen weg . erst kommt erstens un dann zweitens.


    warum : auch ganz einfach - weil kreditwachstum eben nicht unendlich fort dauern kann ohne reale werte zu schaffen.


    oder einfach ausgedrückt -wenn einer scheißt und 10 die kloschüssel putzen wollen - das kann nicht funktionieren !!!


  • (...) Die Substanz der Deutschen Bank - Aktionäre, Staat und Management - sie haben sie ausgehöhlt und verfrühstückt. Bei dem Ergebniswachstum hätte er nie einen einzigen Cent ausschütten dürfen. Was wir sehen, das ist die Fassade eines klassizistischen Gebäudes mit nichts dahinter, abgesehen von ein paar maroden Stützbalken "Staat", FED und EZB genannt....
    (...)


    Entkernung heißt das bei den klassizistischen Bauten. Dieses Unwort entspricht auch genau unserem Zeitgeist. Auch manche Menschen wurden bereits 'entkernt' sprich von inneren Werten und Verstand befreit, vom Denker zum Henker.


    (...) zweitens : wir erleben eine große depression ungeahnten ausmaßes mit der folge das wir alle wieder ein bischen dem boden etwas näher kommen (...)


    Na solange wir noch nicht für ewig in den Boden müssen ist's ja gut =)


    Die derzeitige Situation kommt mir wie eine unerwartete, plötzliche Flaute vor der nächsten Windboe vor. Kommt öfter vor bei anziehenden Fronten.
    Mein Indikator ist noch immer der 3M Euribor, der will nicht so recht zurück in sein Häuschen und dies obwohl sicherlich wie wild gepumpt wird bei der EZB. Kein Wunder bei der EK Situation solcher 'entkernter' Kartenhäuserbanken ist der Bedarf nach liquiden Abstützpfosten für die schöne Fassade sicherlich gewaltig.

  • Tuesday, April 8th, 2008


    Jim Rogers: More Pain for the Greenback, and the Failure of the Federal Reserve


    Rogers first made a name for himself with The Quantum Fund, a hedge fund that’s often described as the first real global investment fund, which he and partner George Soros founded in 1970. Over the next decade, Quantum gained 4,200%, while the


    Q: Should the Fed be stepping in like it has in recent months?
    Rogers: It’s outrageous that Bernanke’s sitting there. You know, I’ve read the Federal Reserve Act. Nowhere does it say [the central bank is] supposed to bail out investment banks! Nowhere does it say you should bail out Wall Street. Their mandate was to have a sound currency, and then it was later expanded to have employment - to help employment. But nowhere does it say: ‘Bail out investment banks.’
    Investment banks have been failing for centuries. The world hasn’t come to an end… even when investment banks have failed. They just caused a setback, and so what!
    Recessions are usually good for the system. They clean out the excesses. And my God there’ve been excesses on Wall Street in the past 10 years. You don’t see a bunch of 29-year-old cotton farmers driving around in Maseratis and flying in private planes to exotic locations. Well, you see a lot of guys on Wall Street doing that.
    And the idea that we’re now supposed to bail them out is ludicrous! I don’t see any of those guys sending their bonus checks back.
    Huge amounts were made in the debt markets. We now know [that money was made] at least incorrectly, if not fraudulently, and yet, now we’re supposed to bail them out. It’s bad enough they get to keep their money. But the outrageous part is that it will cost more to try to prevent a recession than to have the recession.
    We have safety nets in place, now. We did in the ’70s in America and the Japanese did in the ’90s. I think there’s good evidence that it will cost more to try to prevent the problems than to have the problems.
    Q: That’s a very interesting thought that had not occurred to me before.
    Rogers: Well, we’ll see if it’s right. In nature, there’s the natural phenomenon of forest fires. The forest fires are pretty terrible when they’re going on. But nature invented them to clean out the forest so that the forest could then come and grow from a new, sound foundation. That’s what recessions do, too. They’re a natural phenomenon.
    Nobody likes it when we have them any more than anybody likes a forest fire. But in the end, everybody’s better off. Bernanke thinks he can stop this; he’s going to very well destroy the system by trying to save it.
    Q: Could you see a segment of the financial system surviving this? Or do you think that there will be such catastrophic change that we won’t recognize it till several years from now?
    Rogers: Ask me again in five years, 10 years. That was true after the ’30s, certainly. It was true even after the ’60s. Very few people went to Wall Street in the ’70s, very few. A whole generation ignored Wall Street in the ’30s and in the ’70s.
    Will that happen again? Probably, because of things we’ve been discussing.
    So there will be big changes, of course. If you’re in the field that deals with - and works out - bankruptcies, you’ve got a great future - on Wall Street, or in the legal profession. If you’re in commodities, you have a great future. Some sectors of the financial community are going to do well. Many others are going to disappear and/or do badly.
    Q: How low could the dollar go?
    Rogers: I have no idea. You just have to watch it as it evolves. Politicians and bureaucrats can do unbelievably stupid things, and have [done so] throughout history. They will usually do things that are so stupid nobody can believe them, but it happens. You have to watch and see as it goes.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Marketwatch:


    http://www.marketwatch.com/news/story/goldman-sells-500-mln-chrysler/story.aspx?guid={2DC4D0DC-3355-4F13-9A88-54B8F062E5E4}&dist=msr_1




    Zitat


    Goldman sells $500 mln of Chrysler debt at very deep discount


    NEW YORK (Dow Jones)--Goldman Sachs Group, Inc placed $500 million of Chrysler Automotive's loans at a price of 63 cents Wednesday to an investor group



    Die Investmentbanken stehen scheinbar wieder unter extremen Stress.


    Auch interessant:





    Zitat

    Bankers tried to collectively sell, or syndicate, Chrysler Automotive's loans last summer, but did so at a time when the market for risky loans was seizing up, making it impossible to offload the debt. Cerberus and Daimler wound up buying the $2 billion second-lien loan because of weak interest for that even riskier debt. They have agreed to hold onto that position for at least one year, leaving them the option to sell it after that. In November, underwriters attempted a second time to sell about $4 billion of the Chrysler Automotive loans, but failed again as a result of poor market conditions. At the time, they were hoping to get 97 cents on the dollar.


    Also muß Daimler auch noch auf einer Milliarde sitzen.

Schriftgröße:  A A A A A