"Spekulationsblase" bei Anlagemünzen ?!?

  • Moin,


    1.) die Smilies (insbesondere der mit den Daumen nach oben) und die Zitiererei nerven mich total. //Ja ich weiß, ich bekomme das direkt im nächsten Reply wieder absichtlich reingedrückt...


    2.) Wenn man die ganzen Ablenkungsmanöver über Barren, die Akzeptanz von Münzen mit verschiedenen Motiven usw. mal weglässt, geht es hier im Kern um die Frage, wieso bestimmte, seit länger auf dem Markt befindliche Bullion-Münzen im zweistelligen Prozentbereich teurer sind, als die neueren. Bullion-Münzen sollten nun mal keinen unterschiedlichen Preis haben (jedenfalls sollte das epsilon sehr klein sein).


    Anscheinend hat keiner eine plausible Erklärung sondern wir bewegen uns im Bereich von vagen Vermutungen.


    Das einfachste wäre, wenn hier mal ein größerer Händler was dazu sagen würde, z.B. ob er die Bullion-Münzen von der jeweiligen Mint zum gleichen Preis bei gleicher Stückzahl abnehmen kann und sich den Rest in die Tasche steckt oder ob es andere Gründe dafür gibt


    - die Mint verkauft den Händlern jetzt die Münzen teurer
    - Preiskartell der Mints oder von Händlern
    - irgendwas anderes


    Irgendwo muss die Differenz ja nun mal stecken. Natürlich erwarte ich keine ehrliche Antwort darauf, denn allerspätestens wenns ums Geschäft und ums Geld geht hört die Freundschaft ja bekanntlich auf. Menschen wollen belogen und betrogen werden. Im Grunde genommen wird man sowieso seit jeher bei jeder sich bietenden Gelegenheit von anderen verarscht, insbesondere, wenn man sich nicht richtig auskennt.


    Wer einfach nur anlegen will, sollte je unze einfach so billig wie möglich zugreifen. Die Abkopplung beim Silber vom Spot ist meiner Ansicht nach kompletter Bullshit. Sonst würde sich der Preis sicherlich weiter nach Oben bewegen und nicht dem auch noch in Dollar notierten Papierpreis bzw. dem Wechselkurs hinterherfallen.


    Silber ist in erster Linie Industriemetall und hat seine monetäre Funktion schon lange verloren. Es kann allenfalls hoffen, in einem leichten Windschatten von Gold nicht gerade so auf die Mütze zu bekommen wie Palladium und Platin. Von daher kann man sowieso noch warten, bis Silber sich wieder auf weit unter 10 € je Unze eingependelt hat.


    Grüße, Murphy

  • Sicher ist die Argumentation des Threaderstellers nicht von der Hand zu weisen.... allerdings...


    a) die Münzen sind teurer als Barren = Fakt
    b) Andorra Münzen gefallen mir pers. nicht = meine Meinung
    c) Cook Island sind etwas besser = meine Meinung
    d) Libertad und Phils sind etwas teurer als o.g., sind dafür aber schöner und anerkannter = Fakt + Meinung


    Ich zahle daher den Aufpreis = Fakt.


    Was Am. Eagle / Britannia und China Münzen angeht...die sind evtl. etwas "zu teuer", daher habe ich davon auch keine.


    Maple Leaf sind so ein Zwischending, sehr anerkannt und mittelmäßig "schön".....für mich gilt, nur kaufen wenn günstig.....



    Aber das kann jeder halten, wie er/sie will und "Kleingeld" hat...


    Andererseits kann meine o.s. Argumentation auch als totaler bullshit abgetan werden, insbes. von Leuten die die "Schönheit" und "Anerkennung/Bekanntheit"
    der Münzen nicht interesiert und die nur das Material wollen, die sollen Barren kaufen. Allerdings lohnt das imho kaum, wegen 19%. D.h. nur für Großinvestoren
    interesant, die ja dann auch Mengenrabatt bekommen. Oder halt auf Papier ausweichen....

  • Ich finde es auffällig, dass sich einige scheinbar angegriffen fühlen von adabsurd. Das merkt man an solchen Äußerungen wie "kauf doch was Du willst" oder "was willst Du mit dieser Diskussion?".
    Adabsurd hat durchweg sachlich argumentiert und einfach deutlich gemacht, dass viele hier bereit sind, für Anlagemünzen einen teilweise erheblichen Sammleraufschlag zu bezahlen. Das ist eine Feststellung.


    Dabei sollte man sich einfach mal deutlich machen, warum man (als Anleger) angefangen hat, Silber zu kaufen: Um sein Geld zu sichern! (physisch, nicht als ETF!) Dabei hat man nach dem günstigsten Preis gesucht: Wie bekomme ich für mein Papier möglichst viel Silber, welches ich nach einer Währungsreform auch wieder in Landeswährung zurücktauschen kann? Auch wenn der Preis pro Gramm bei den Kilo-Münzen etwas günstiger ist, kaufen viele Anleger die Unzen, weil eine kleine Stückelung in jedem Fall praktischer zu handhaben (umzutauschen / zu verkaufen) ist. DIESER Aufpreis ist gerechtfertigt.


    Aus Anlegersicht (!) sind die großen Preisunterschiede zwischen verschiedenen 31,1 Gramm-Stücken Silber aber tatsächlich zweifelhaft und nicht gerechtfertigt.
    Dem echten Anleger kann es nur um den Preis pro Gramm gehen! Silbergranulat scheidet dabei aber aus, weil es zu unpraktisch ist. Barren sind ebenfalls zu unhandlich - darum gibt es ja die Bullion-Münzen.


    Mich hat die Argumentation des Threadstellers nachdenklich gemacht. Ich würde nämlich auch keine Andorra oder Cook-Island-Teile kaufen. Warum nicht?
    Weil ich befürchten würde, dass ich die nicht mehr so gut verkaufen könnte wie MLs, Libertads o.ä.
    Und das ist die eigentliche Frage: Sind diese Bedenken überhaupt berechtigt?
    Wenn man sein Silber in 20 Jahren bei einer Scheideanstalt abliefern will, werden die dann für Maple Leaf mehr bezahlen als für Andorra-Eagle??


    Ich vermute, die meisten spekulieren tatsächlich auf einen gewissen Sammlerwert oder Liebhaber-Bonus für bestimmte "gute" Münzen, der dann bei e-bay und Co eingeholt werden soll.
    Fakt ist: Dem echten Edelmetall-Anleger, der physisch investieren will, weil ihm Papier-Silber zu unsicher ist, müsste es völlig egal sein, welches Motiv auf den 31,1 Gramm Stücken Silber zu sehen ist. Ihm dürfte es nur darum gehen, das Gewicht seiner Bestände zu erhöhen - sonst nichts.


    Demnach sind die meisten Bullion-Käufer hier keine reinen Anleger mehr, sondern Spekulanten. Das ist nichts Schlimmes, aber es sollte einem bewusst sein.

  • @ anwir


    Ich sagte ja bereits, dass einige das wahrscheinlich nicht hören mögen. ;)


    Aber statt mir Realitätsferne und andere persönliche Abnormitäten vorzuwerfen, hättest Du mir sachlich erklären können was falsch sein soll an meiner Ansicht und der Grundthese dieses Threads, nämlich dass sich hier offenbar "Liebhaberei" in Form von einer oder mehrerer zusätzlicher Spekulationsebenen eingeschlichen hat in den "Anlagemünzen"-Bereich, in dem es aber doch eigentlich ganz EXPLIZIT nur um Anlagen in den reinen Gold/Silber -Preis geht.


    Was man sich bei der Auflage der Anlagemünzen so dachte, ist überall nachzulesen. Somit ein Fakt. Dass Aufpreise bis zu 100% aufgrund von Motiven/Jahrgängen etc. eher numismatischen Charakter haben und daher gar nicht zur eigentlichen Definition von Anlagemünzen passen, das ist auch unbestreitbar. Wo bitteschön liegt also mein Fehler auf diese Sachverhalte hinzuweisen, ausser der Tatsache, das DIR diese Sachverhalte offenbar nicht in den Kram passen Anwir? Fakten herauszuarbeiten und zu benennen wird in Deutschland gerne als Besserwisserei abgetan. In den USA erfreuen sich Zuhörer an durchdachten Sichtweisen und greifen sie auf. Soviel nur mal am Rande...


    Du könntest einfach zugeben:
    "Ja, ich und viele andere hängen weitere Spekulationsebenen an die Anlagemünzen, wodurch sich ein höherpreisiges Segment gebildet hat (bis über 100% Aufschlag - dass entspricht also der "Blase"-Definition von Fisiko ; siehe sein letztes Posting), welches mittlerweile über 80% aller Anlagemünzen umfasst."


    Denn genau so sieht es nunmal aus! Auch (nur) ein Euro über dem günstigstmöglichen Preis (derzeit ca. 11 Euro) ist schon ein signifikanter Aufpreis von ca. 9%! Das ist eine WELT, wenn es um Anlagen geht! Ob man das nun Sammleraufschlag nennt oder sonstwie, ist Schall und Rauch. Der Begriff "Blase" ist sicherlich übertrieben, aber er macht den grundsätzlichen Charakter dieses "Wettspiels" auf letztlich nicht vorhandene Werte doch ganz gut deutlich.


    Alternativ könntest Du sauber argumentiert vortragen, warum ich falsch liege. Wir wissen beide, warum dies nicht geschieht. Du hast den Bereich Anlagemünzen nunmal nicht definiert und kannst ihn folglich nicht umdefinieren. Und meine darauf aufbauende Betrachtung kannst Du nicht entkräften. Sie ist ja auch völlig simpel und naheliegend. Ich habe damit Dir und Deinesgleichen ja auch keinen Vorwurf gemacht. Ich habe es nur ausgesprochen, dass es zusätzliche Spekulationsebenen gibt im Anlagemünzenbereich, dass diese naturgemäss nicht sicher sind (weil von keinem echten Wert repräsentiert) und dass sie daher definitionsgemäss nicht zu Anlagemünzen passen. So what???


    EDIT: Dieses Posting überschnitt sich mit dem vorhergehenden von Theodor. Es wird durch ihn letztlich unnötig, denn besser hätte ich es nicht sagen können. Ich wollte auf den beschriebenen Umstand (sachlich) hinweisen und habe mein Ziel bereits dann erreicht, wenn nur einer diese Angelegenheit auch nur noch ein weiteres mal überdacht hat, unabhängig vom Ergebnis. Um mehr geht es hier ja garnicht...

  • 1. Der Anleger (auch Kapitalanleger oder Investor genannt) legt als einer der Kapitalmarktakteure Geld am Kapitalmarkt an (er investiert). Anleger werden in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, da sie jeweils unterschiedlich am Markt auftreten und auch andere Anlagestrategien verfolgen.


    2. Der Spekulant zeichnet sich in der Wirtschaftssprache durch kurzfristige Investitionen aus, die aufgrund höherer Risiken meist eine höhere Rendite haben .Die Spekulation ist dadurch abgrenzbar von der langfristigen, strategisch geplanten Investition.



    Was spricht denn dagegen ein spekulativer Investor zu sein.. ?) Es macht doch Spass Trends frühzeitig zu erkennen - Preise und Auflagen miteinander zu vergleichen - nach und nach entwickelst du ein gewisses Feeling für evtl. anstehende Hypes.. es ist halt ein Lernprozess - bei denen du Gewinne aber auch Verluste mit realisierst.
    Wenn du erfolgreich darin bist - zahlen sich deine anfänglichen Aufschläge immer wieder aus (mit bestem Gruss an die China Fraktion hier im Forum :D ). Aber ohne weitere Worte hier einfach das perfekte Beispiel... http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…iewItem&item=330278487073 - also GAME the GAME ... :thumbup: - Good Luck...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Das die Aufpreise derzeit höher sind ist auf die -im Vergleich zum Angebot- große Nachfrage zurückzuführen.
    Eben nicht! Denn es gibt ja noch Anlagemünzen für 11 Euro. Die Aufpreise werden also freiwillig bezahlt! Das ganze ist somit definitiv kein Angebots-Nachfrage Effekt bezogen auf den gesamten Markt der Anlagemünzen

    Das sehe ich anders. Denn die meisten "Silberbullionmünzenanleger" legen wert darauf eine bestimmte "Sorte" (Silver Eagle, Maple Leaf, Silber Phil) zu erwerben. Denn auch beim Verkauf werden diese Münzen bevorzugt von anderen erworben (Welche Münze würdest Du -bei gleichem Preis-wählen: "Andorra Medaile" o. "Maple Leaf"). Es existiert derzeit ein "Angebots-Nachfrage-Effekt" in eben diesen "Sorten".


    Löst sich die "Knappheit" bei den bekannten drei Silber Anlagemünzen auf, werden die Aufschläge dort wieder sinken. Aber was viel interessanter ist: die "Andorra Medailen" werden dann mit deutlich größeren Abschlägen gehandelt werden (wer vor 2 Jahren Medailen verkauft hat weiß wovon ich spreche).


    Wer zum Silberhoch bekannte Bullions gekauft hat kann sich jetzt freuen, denn realtiv zum Silberpreis steht er besser jetzt da (u. das nicht etwa weil ein Sammlerpreis gezahlt wird, sondern weile die Ware knapp ist).


    Mein Fazit nochmal:


    Wer Andorra kaufen mag, der soll das tun. Bei einer Angebotsausweitung der (!) Silberbullions wird der Käufer allerdings mit Abschlägen beim Verkauf kalkulieren müssen. Wer wirklich anlegen möchte, der kauft größere u. "unhandliche" Stückelungen. Näher an den Spot kommt man wohl nicht. Bekanntheit u. kleine Preise sind derzeit ein MiniMax-Prinzip...

  • "Spekulationsblase" bei Schokolade ?!?
    Mich ärgern die hohen Aufpreise der meisten Schokoladentafeln, insbesondere bei Milka. In Foren wie diesem erkenne ich, dass diese Entwicklung von Vielen akzeptiert und sogar gefördert wird. Ich kann das beim besten Willen nicht verstehen und möchte es somit hier zur Diskussion stellen: (Falls es eine identische Diskussion bereits gibt, bitte ich dies zu entschuldigen. Ich verfolge dieses Forum seit einiger Zeit und habe keine auf die gleichen Aspekte abzielende Diskussion gefunden.)


    Es geht also um das gewaltige Agio (Premium) welches für quasi alle Schokoladentafeln bezahlt wird. Wer maximal viel Schokolade für sein Geld erhalten will, was ja eigentlich der Sinn von "Schokoladentafeln" ist, der kann derzeit letztlich nur bei Lidl kaufen, stellenweise auch bei Aldi. Und es steht zu befürchten, dass auch bei diesen Tafeln die "Aufschlagsblase" früher oder später beginnt zu wachsen, womit es dann quasi gar keine reinen Esstafeln aus Schokolade mehr gäbe.


    Schokoladentafeln sollen wie der Name ja bereits eindeutig verkündet, dem Genuss von Schokolade dienen. Sie sollen also eine Möglichkeit bieten, sich Schokolade in einer ansehnlichen, sozusagen genormten und weltweit bekannten physischen Form zuzulegen, um hierdurch den späteren Genuss aufgrund der damit einhergehenden Fälschungssicherheit zu vereinfachen. Der Gesetzgeber sieht für diese Tafeln im Falle von Schokolade (Luft ist ja ohnehin UST-befreit) den ermäßigten Mehrwertsteuersatz vor, was sie neben der oben beschriebenen relativen Fälschungssicherheit, gegenüber Pralinen bzw. "Schokolinsen" von privaten Schokoladiers bevorteilt.


    Eine Tafel Schokolade ist eine Tafel Schokolade! Soviel steht mal fest! Es kann also bei der "Bewertung" als Genussobjekt letztlich nur darum gehen, wie hoch eine bestimmte physische Form dieses Materials besteuert wird und wie problemlos sie wieder erkannt wird, was eng mit der Fälschungssicherheit zusammenhängt.


    Die Aufschläge für bestimmte Schokoladentafeln bzw. einzelne Sorten und Geschmacksrichtungen hingegen sind letztlich nichts als eine "Geschmacksblase"! Was bitteschön haben diese irrationalen, wechselnden Modeströmungen unterliegenden "Geschmäcker" im Bereich der Schokoladentafeln zu suchen? Haben hier die eingefleischten Feinschmecker den Bereich Schokoladentafeln "gekapert", nur weil es eben um kleine rechteckige Objekte mit Genussmittelfunktion geht? Warum soll ich als reiner Schokoliebhaber ohne ein ausgefallenen Faible für völlig irrationale Wertzumessungen mitbezahlen? Was soll diese Spekulationsblase mitten im ja ansich gegenteilig orientierten physischen Schokoladenmarkt? Ist es nicht absurd, wenn nicht gar gefährlich, die Fehler der Kekswelt ausgerechnet in diesem Bereich zu wiederholen?


    .
    .
    .


    Da lese ich dann hier oder anderswo in Foren Abhandlungen darüber, warum die "Lidl-Schokolade" keine echte Schokolade wäre und dergleichen. Sorry, aber das ist doch feinschmeckerischer Seemannsgarn, welches mit dem Schokoobjekt nichts zu tun hat (s.o.)! Eine Schokotafel von einer 100g Feingewicht, welche im Ausgeberland von der eine Schokoladenfabrik hergestellt wird und dort offizielle Genussfunktion hat, somit bei uns mit nur 7% Mehrwertsteuer belegt wird, IST DEFINITIV eine Schokotafel! Da gibt es gar nichts zu diskutieren. Zum Kakaobohnenpreis zzgl. Herstellungs- und Vertriebskosten und Steuer wird man die jederzeit (sofort / in einer Krise / in ferner Zukunft) wieder los. Man hält also ein Objekt in Händen, dessen Wert rein vom Genuss abhängt. Genau so wie es sein soll bei Schokoladentafeln! Die Aufschläge von Milka und Co. sind hingegen nichts als heiße Luft, die man vielleicht bei Wiederverkauf auch dem Nächsten wieder "andrehen" kann - oder eben auch nicht.


    Der Grundfehler deines Beitrages liegt in der Definition von Anlagemünze. Eine Silber-Unze ist nicht gleich eine Anlageunze nur weil sie eine Unze reinen Silbers enthält. Werden Münzen geprägt deren Motive ansprechend sind und jährlich wechseln, oder Prägezahlen von vornherein festgelegt sind, oder die bei Erstausgabe weit über dem Spot (100-300%) verkauft werden kann man nicht von Anlagemünzen sprechen.


    Meiner Meinung nach gibt es nur 3 wirkliche Anlagemünzen. Den Mapla Leaf, den American Eagle und die älteste Anlagemünze den Libertad. Seit diesem Jahren gesellt sich eine vierte ziemlich erfolgreich in diesen Kreis: der Silberphil.
    Alle diese Münzen werden in normalen Zeiten (wenn die verfügbare Menge der Nachfrage entspricht) nahe dem Spot gehandelt. Diese Münzen haben sich am Markt etabliert und nun kommt eine neue Münze daher, die ich so hässlich nicht finde, und unterbietet die gerade am Markt vorhandenen Preise. Ich denke meine etwas ironische Abwandlung deines erstens Postings verdeutlich bereits worauf ich hinaus will. Eine Produkt das sich über Jahre am Markt etabliert hat und dessen Qualität über Jahre hinweg konstant ist, hat sich einen eigenen Markt geschaffen und kann Preise durchsetzten die eine neus Produkt am Mark halt nicht erreichen kann. Spekulation sehe ich darin nicht. Niemand spekuliert mit oben genannten vier Münzen auf einen "Sammlerbonus"!


    Des Weiteren sind oben genannte Münzen staatlich autorisierte und kontrollierte Produkte. Der von die angesprochene Andorra Eagle, oder die Cook Island Münze sind privat produzierte Medallien ohne staatlichen Auftrag. Länder wie Andorra, Somalia, Cook Island verkaufen Lizenzen damit deren Landesname benutzt werden darf. Oftmals bei afrikanischen Staaten machen sich die Hersteller dieser Produkte nicht mal die Mühe eine Lizenz zu erwerben. Um die 19% Mehrwertsteuer für solche Medallien zu sparen. Siehe auch Cook Barren mit "Nennwert". In Andorra ist übrigens der Euro die einzige umlaufende Währung! Natürlich hast du recht, wenn du sagst eine Unze Silber ist eine Unze Silber, aber wer kontrolliert den Feingehalt der privaten Machwerke? Was man bei diesen Münzen jetzt spart bezahlt man später an Gebühren bei Scheideanstalten und Banken, die den Silbergehalt prüfen etc. Ich will nicht sagen dass der Feingehalt nicht stimmt oder sonst irgend was, ich habe auch einige dieser Unzen gekauft, aber ich habe auch die anderen gekauft und spekuliere sicher nicht auf Wertsteigerung. Dass sich der Spottpreis vom Realexistierenden Preis gelöst hat habe ich ebenso festgestellt, aber meiner Meinung nach liegt dass an Angebot und Nachfrage. Und genau in diese Angebotslücke versuchen nun einige einzudringen. Und dass geht nur wenn man die bestehenden Preise unterbietet. Und ich denke wenn man damit nicht genug verdienen kann, würde niemand einen Andorra Eagle oder eine Schiff von den Cooks auf den Markt werfen. Wahrscheinlich sind diese Münzen die einzigen, die zu teuer angeboten werden, da anscheinend in ausreichender Menge vorhanden (die Marknische betrachtend) und dennoch 30-40% über Spot.

  • Zitat

    Eine Produkt das sich über Jahre am Markt etabliert hat und dessen Qualität über Jahre hinweg konstant ist, hat sich einen eigenen Markt geschaffen und kann Preise durchsetzten die eine neus Produkt am Mark halt nicht erreichen kann.

    Das stimmt nicht so ganz. Als ich vor vier Jahren den Markt der Silbermünzen beobachtet habe, gab es eine Hierarchie. Der Eagle war immer knapp teuer als der ML. Deutlich abgesetzt war der Libertad dann teuer als die beiden Vorgenannten. Nicht jeder Händler hatte damals Libertad im Angebot. Heute ist der Libertad zu niedrigeren Preisen zu bekommen.


    Bleibt die Angebot Nachfrage Situation. Welche Käuferschicht ist heute mehr an der Nachfrage beteiligt als vor einem Jahr? ist das Angebot künstlich verknappt? Oder beides.

  • Ich die Preisverschiebung lässt sich meiner Meinung nach schon erklären. Nach meinen Informationen haben die RCM und US-Mint haben vorranging heimiche Märkte befriedigt. UNd nur weinig über den Teich geschickt. Hier ist der Silberphil in die Presche gesprungen was man an der Aufstockung des Prägevolumens von 3mio auf 8mio sieht. Hinzu kommt die "Prägewut" der Kanadier, die eine Sondermünze/Gedenkmünze nach der anderen zu den olympischen Spielen in Vancouver herausbringen (Auch einen Sondermaple-Leaf), also ist nachvollziehbar, das die Kapazitäten der Prägeanstallten wirklich am Limit laufen. Physisches Silber ist ja nicht knapp, wie man an der Verfügbarkeit von Granulaten etc. sieht. Eine künstliche Verknappung schließe ich eher aus. Die Libertads sind lieferbar und daher näher am Spott. Ob dies künstlich "hoch" gehalten werden ist mir nicht bekannt, sicher könnten sich der Libertad näher am Spott befinden, aber anscheinend gibt es ja auch einen Markt zu diesem Preis. (Aktienflüchtige etc.)

  • Hi,


    man kann das auch anders sehen. Der Maple und der Eagle und knapp darunter der Philharmoniker sind auf das ehem. Niveau des Libertad angzogen (vielleicht um den Philharmoniker attraktiver aussehen zu lassen) und die Andorra und Cook sind heute auf dem ehemaligen Niveau des Maple bzw. des Eagle.

    Was mich eigentlich mal interessieren würde. Wo steckt denn der Euro Differenz zwischen Maple und Andorra-Unze? Irgendwer muss den ja haben.


    Damit klärt sich das mit dem erhöhten Aufpreis sicherlich auf.


    Bei Bullion-Münzen spielt der Stempel doch, ebenso wie beim Barren überhaupt keine Rolle. Ob da nun ein Degussa oder Umicore stempel drauf ist, pott wie Deckel. Wenn das Gewicht bzw. der Feingehalt stimmt, sollte das wohl kein Problem sein. Diejenige Mint, die Anleger über den Feingehalt (gerade auch in privater Lizenzproduktion) betrügen wollte, wäre doch ziemlich schnell am Ende, weil es sicherlich ein paar Schlaumeier merken würden, dass da was mit den geprägten Münzen nicht stimmt. Also werden die sich nicht in Verruf bringen. Außerdem sind die Händler auch nicht so blöde Ihren Kunden getürkte Ware anzubieten, weil Sie dann auch sehr schnell weg vom Fenster wären. Die werden sich neue Münzen oder überhaupt die Ware, die sie verkaufen sicherlich genau ansehen.


    Bis dann, Murphy

  • @Milli
    Ih habe nie gesagt, dass ich Zertifikate haben will, oder Garantien brauch. Ich habe selbst Andorra Eagles und Cook-Schiffe. Ich wollte einzig darauf hinweisen, dass es eigentlich Medallien sind, die nur um Steuern zu sparen einen Nennwert tragen, mehr nicht. Ich habe hier selbst im Forum für die Existenzberechtigung dieser Unzen "gefochten". Denn eine Unze ist eine Unze. Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die Silber für den Finalen-Crash horten und sich um Abnahmeschwierigkeiten in der "Kriese" Gedanken machen, noch gehöre ich zu denen die hinter jedem Preisanstieg eine Staatsverschwörung wittern. Und ich gebe zu, wenn der Staat etwas sagt, glaube ich das in der Regel, ob mir das was gesagt wird nun gefällt oder nicht. Heisst nicht dass man alles hinnehmen sollte was der Staat sagt oder tut. Interessanter wäre eh was der Staat uns nicht sagt. ;)


    Vielleicht war es unglücklich den Silbergehalt auch nur anzuzweifeln und damit von meinem eigentlich Ziel abzulenken, auch wenn ich sofort klar gestellt habe, dass ich nicht daran zweifel. Und ich bin garantiert nicht von der Zertifikatsucht befallen, wenn dem so wäre würde ich mich bei MDM ja pudelwohl fühlen.


    Ich wollte aber verdeutlichen, dass ein neues Produkt numal Anfangs immer Preiswerter angeboten wird, als bereits etablierte gleiche Produkte, um die liebe Käuferschaft für sich zu gewinnen. Ob das auf dauer so blebt wird sich zeigen, ebenso ob es 2009 noch einen Andorra Eagle oder 2010 noch ein Schiffsmotiv von den Cook Islands geben wird. Viel numismatisch wertloses Gepräge wird unter den Flaggen der beiden "Staaten" aber sicherlich erscheinen. In 10 Jahren gehören die beiden Münzen, sofern es sie noch gibt, vielleicht schon zu den klassischen Anlagemünzen, dass muss sich aber erst noch zeigen.


    Aber es ging hier eigentlich um Spekulationsplasen für Anlagemünzen. Und ich wollte meine Definition einer Anlagemünze hier darlegen und die Blase damit platzen lassen. Denn viele vom Threadersteller aufgeführten Münzen sind meiner Meinung nach keine Anlageprodukte in der klassischer Sicht!

  • @ Milly und andere:


    Der Initiator wollte doch, dass man bei Sachverhalten bleibt.


    FAKT ist jedenfalls - ein "Andorra-Eagle" ist laut Definition keine "Münze", sondern eine "Medaille" - da der gesetzliche Nennwert schlichtweg fehlt. Ich denke, dass die meisten Anleger lediglich dagegen eine Abneigung haben. Es hat weder mit "Staatsgläubigkeit" oder ähnlichem zun tun. Ohne gesetzlichen Nennwert werden "Silberlinge" (also egal was ich abgeben will) als Medaillen eingestuft und erzielen beim verkauf deutliche Abschläge. (ebenfalls FAKT)


    Die Cook-Islands "Bounty" ist eine legale Münze, hierauf kann man dieses Argument nicht verwenden. Jedoch wird diese eben privat produziert und ist im Vergleich zu anderen Münzen wie eben den Maples, US-Eagles, Libertads, Pandas oder Philharmonikern eher unbekannt. Fraglich bleibt, ob diese Münze sich am markt durchsetzt. Diese Frage wird wohl erst in ein paar Jahren beantwortet werden können - ob jemand das Risiko eines heutigen Kaufes eingeht - denn WENN (MUSS JA NICHT PASSIEREN) diese "Münze" sich eben nicht durchsetzt und in ein paar Jahren die Allgemeinheit diese Münze nicht haben will werden diese Stücke eben nur mit ABSCHLAG wieder angekauft (obwohl es 1Unze Silber ist) - es kann natürlich auch gutgehen und dieses "!private Konstrukt" der Fa. Göbel setzt sich durch (7% ermässigt besteuert wird es ja auch wie alle anderen Anlagemünzen).


    Ich denke diese Diskussion verläuft im Kreis, daher mein schon vor ein paar Tagen erwähnter Vorschlag: Jeder muss eben für sich selbst entscheiden:


    - was man haben will


    - wieviel man selbst bereit ist zu bezahlen (es gibt ja auch Goldmünzen, sogar ohne Besteuerung)


    - was man glaubt, dass zum eigenen geplanten Wiederverkaufszeitpunkt wohl den meisten Wert entwickelt (und in diesem Punkt gehen eben die persönlichen Meinungen auseinander - heißt ja nicht, dass jeder nur auf "hochpreisige" Anlagemünzen setzt - oder dass nur das jeweils billigst zu habene Silber gekauft werden soll (also z.Bsp: Andorra anstatt Pandas) Die Mischung wird vermutlich das beste sein, aber entscheiden muss es eben jeder für sich.


    Was es eben nicht gibt - das Minimaxprinzip- heißt die hochwertigst geprägte Münzen (limitierte Auflage, teilsweise Proof verarbeitung, einzeln in Kapseln ab Prägestätte verpackt - und damit weit nicht so gefährdet "schnell anzulaufen" wie andere Silbermünzen) und das ganze zum Spotpreis+10% -- und was es nicht gibt bzw. geben kann, darüber lohnt sich meiner Meinung nach auch keine Diskussion. Wenn jemand meint, dass alle "Anlagemünzen" zu teuer sind (was derzeit zugegeben durchaus der Fall ist) muss dieser eben warten bis wieder entsprechend Angebot von allen Sorten auf dem Markt ist, dann regeln Angebot und Nachfrage auch den Preis - wer eben ständig in kleineren Mengen kaufen will akzeptiert eben den Preis oder weicht aus dem Silberbereich in andere Bereiche aus.

  • @ die 3 "M"s (Milly, mosola, murphy) ;)


    Ich glaube erstmal, dass das weniger mit Staatsgläubigkeit desjenigen zu tun hat, der kauft, sondern mit der Erwartung der mehrheitlichen "Staatsgläubigkeit", derjenigen an die er verkauft. Die Grundhaltung der Masse bei seinen Überlegungen und Entscheidungen zu berücksichtigen, heißt nicht, sie zu teilen ;) . "Symbole" haben ein gewisse Aussagekraft in der heutigen Welt. Wie wollte man sonst erklären, dass - fast - jeder bereit ist, für einen gängige Goldmünze mit Prägung "999/1000" und "oz Au" deutlich mehr zu bezahlen also ohne. Der Markt glaubt an die Symbole und spart sich die Prüfung bzw. kalkuliert im anderen Fall, das Kostenrisiko einer Prüfung. Bevor jetzt wieder jemand "haltlos" und "pauschal" schreit, ich kann das am Beispiel chinesischer Goldmünzen zu den Olympiaden mit Feingehalt 999/1000 und Auflage 10.000 Stück gerne nachweisen. Diese 1/3 oz Fein gehen regelmäßig für 190 - 200 Euro inkl. Versand weg, auch wenn der POG über 600 steht.


    Das sich im Übrigen der spread erhöht hat, ist wohl unstreitig. Auch da funktionieren aber die Gesetze des Marktes, wie mosola aufzeigt. Um eine neu Unze, z.b. Cook, herzustellen, habe ich anfangs erstmal Investitionskosten ohne Rendite. Diese fixen Kosten müssen reinkommen. Ich kann die jetzt - im Extrem - auf die erste Unze draufschlagen und für die 25.011,50 Euro (nur ein Beispiel) verkaufen - wird wohl nicht klappen. Oder ich kann potentielle Absatzmengen in verschiedenen Preisen rechnen. Da kann dann schon mal als Ergebnis rauskommen, das es sich lohnt ein unbekanntes Produkt "relativ" günstiger anzubieten, denn 100.000 mal Fixkostenanteil von 25 Cent sind mehr als 10.000 mal Fixkostenanteil von 1 Euro ;) . Also mach ich zur Not anfangs meine Unze 75 Cent billiger, damit ich schneller meine Investitionskosten rein habe und überdies über die stärkere Verbreitung - hoffentlich - die Marktakzeptanz steigt. Das gibt dann auch Potential den spread zu eagle, maple, etc. auf mittlere Sicht zu reduzieren.


    Fazit imho, natürlich völlig pauschal und haltlos:


    1. Der spread bei den Klassikern ist gestiegen, weil die Nachfrage in der Zeiteinheit, das Angebot überstiegen hat / übersteigt. Ein Unternehmer wird erst dann eine Angebotserhöhung, die mit weitern Investitionskosten verbunden ist, vornehmen, wenn er sich sicher sein kann, dass das erhöhte Nachfrageniveau solange stabil bleibt, dass auch bei dann wieder reduzierten Preisen (da mehr Angebot) seinen Investitonskosten gedeckt sind und er auch Gewinn macht. Andenrfalls heißt er Schrempp kauft Chrysler :D


    2. Nicht eagle, ml, etc. sind im momentanen Markt "zu teuer" sondern Cook und Andorra wurden bewußt zur Markteinführungen mit Abschlag darunter gesetzt. Oder glaubt jemand von Euch ernsthaft, wenn ich morgen eine Limonadenfabrik eröffen und 'ne Cola anbiete, kann ich trotz der anfänglich disproportional hohen Kosten sofort den Preis eine Coke am Markt erzielen?


    3. Dass die mints an der momentan Situation prächtig verdienen ist richtig, da sie mit selber Investition das Maximum zu besseren Preisen absetzen können. Solange wir aber noch in einer Marktwirtschaft leben, finde ich das jetzt nicht unbedingt überraschend. Wer was dagengen unternehmen will, senkt die Nachfrage, in dem er nicht kauft. Und jubelt dann ein paar Wochen später 8o oder stellt frustiert fest ;( , das er ein einzelnes kleines Würmchen unter Millionen ist, das zwar schon im Alter von 5 Jahren den Noblepreis für Wirtschaft verdient hätte, aber es leider niemanden interessiert ;)


    greetz anwir

  • Die Händler stecken den Euro höchstwahrscheinlich nicht ein!
    Denn offenkundig sind auch die Großhandelspreise für Maples & Co. zu teuer, anderenfalls wären Händlerkreise nicht auf die Idee gekommen, Andorra, Cook etc. zu lancieren.

    Die Nachfrage ist dermaßen angestiegen, daß schlichtweg das Angebot nicht mithalten konnte. Auch zu den hohen Preisen!
    Daher der Sustitutionsversuch mit den Pseudomünzen, Geigerbarren und Granulatsäckchen.
    Langsam verstehe ich die Intention des TE. Er will billig einkaufen und bittet alle anderen, nicht zu kaufen, damit der Preis sinkt.
    Nur, daß die Nachfrage nicht aus diesem Forum kommt!

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • FAKT ist jedenfalls - ein "Andorra-Eagle" ist laut Definition keine "Münze", sondern eine "Medaille" - da der gesetzliche Nennwert schlichtweg fehlt

    Fakten sind allgemein erwiesene Tatsachen, keine Dampfplauderei! Und dann auch nur solange kein Gegenbeweis vorliegt. Dieser lässt sich hier allerdings ganz leicht führen, denn sowohl im Amtsblatt der Europäischen Union als auch in der Standardliteratur, wie KM und Schön, werden Diners als Münzen geführt. Ich denke die EU als auch diese renomierten Autoren im Bereich der Numismatik können eher eine allgemeingültige Definition von Münzen für sich beanspruchen als dies hier ein Forumuser kann.

  • Fakten sind allgemein erwiesene Tatsachen, keine Dampfplauderei! Und dann auch nur solange kein Gegenbeweis vorliegt. Dieser lässt sich hier allerdings ganz leicht führen, denn sowohl im Amtsblatt der Europäischen Union als auch in der Standardliteratur, wie KM und Schön, werden Diners als Münzen geführt. Ich denke die EU als auch diese renomierten Autoren im Bereich der Numismatik können eher eine allgemeingültige Definition von Münzen für sich beanspruchen als dies hier ein Forumuser kann.

    Bevor wir hier zu sehr ins Dampfplaudern kommen, mal was Offzielles von der EU


    2004/548/EG: Entscheidung des Rates vom 11. Mai 2004 über den
    von der Gemeinschaft zu vertretenden Standpunkt zu einer Vereinbarung
    über die Währungsbeziehungen zum Fürstentum Andorra


    Amtsblatt Nr. L 244 vom 16/07/2004 S. 0047 - 0049




    Zitat:



    (5) Das Fürstentum Andorra ( «Andorra» ) hat weder eine offizielle
    Währung
    noch hat es mit einem Mitgliedstaat oder einem Drittland eine
    Währungsvereinbarung geschlossen. Die tatsächlich verwendeten
    spanischen und französischen Banknoten und Münzen wurden am 1. Januar
    2002 durch Euro-Banknoten und -Münzen ersetzt.


    (6) Am 15. Juli 2003 beantragte Andorra offiziell den Abschluss einer Währungsvereinbarung mit der Gemeinschaft.


    (7) In Anbetracht der engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Andorra und
    der Gemeinschaft empfiehlt es sich, dass eine Vereinbarung zwischen der
    Gemeinschaft und Andorra Regelungen über Euro-Banknoten und -Münzen,
    den Rechtsstatus des Euro in Andorra sowie den Zugang zu den
    Zahlungsverkehrssystemen des Eurogebiets enthält. Da der Euro in
    Andorra bereits verwendet wird, sollte vereinbart werden, dass Andorra
    den Euro als offizielle Währung verwendet und Euro-Banknoten und
    -Münzen, die vom Europäischen System der Zentralbanken und den
    Mitgliedstaaten, die den Euro eingeführt haben, ausgegeben werden, den
    Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels zuerkennen wird.


    8 ) Die Bestimmung des Euro zum offiziellen Zahlungsmittel Andorras
    schließt nicht das Recht Andorras ein, auf Euro oder eine andere
    Währungsbezeichnung lautende Banknoten und Münzen oder Geldsurrogate
    auszugeben
    , es sei denn, das Währungsabkommen umfasst ausdrücklich
    entsprechende Regelungen. Andorra gibt gegenwärtig auf Diner lautende
    Gedenkmünzen aus; die Möglichkeit, diese Praxis fortzuführen, wird
    untersucht werden.


    Zitat-Ende


    greetz anwir, der weiß, dass das wieder völlig haltlos, pauschal und subjektiv ist, da der Rat der Europäischen Union eh nichts zu kamellen hat und seinen Veröffentlichungen etwa der halbe Beweiswert der BILD-Zeitung zukommt.

  • Nochwas zu Münzkatalogen:


    Lest mal hier: http://www.emuenzen.de/forum/e…4-unzenmuenze-ruanda.html


    da geht es um eine Pseudomünze aus Ruanda und die Elefanten aus Somalia. (Letztere befinden sich auch im KM und im Katalog von Herrn Schön.)


    Übrigens ist der User mit dem Namen Schön dort, auch der Herausgeber selbigen Kataloges. Soviel dazu: Was im Weltmünzenkatalog von Schön steht muss auch Münze sein! Es kann also auch ein "Ei" sein!


    Ich denke diese Ausgaben und dazu zähle ich auch die Diners stehen der Vollständigkeit halber drin, auch wenn Sie das Ausgabeland nie gesehen hat. Sicher findet man auch Michael Schuhmacher-Gedenk-"münzen" aus Liberia in den Katalogen. Aber das führt nur zu einer neuen Diskusion über die Definition von Münze!

  • Den steckt die Staatsbank, in dem Fall die von Kanada, ein.

    Zitat

    Canadian coins are issued by the Royal Canadian Mint and struck at their facilities in Winnipeg.


    http://en.wikipedia.org/wiki/Coins_of_the_Canadian_dollar

    Zitat

    The RCM is a Crown corporation that operates under the legislative basis of the Royal Canadian Mint Act. All monies in Canada are technically issued with the authority of the Canadian monarch; however, all operations are overseen by the President and CEO, or Master of the Mint, who is the senior executive officer of the organization, reporting to a Board of Directors appointed by the Minister of Public Works and Government Services.


    http://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Canadian_Mint


    Also nicht ZentralBank !

  • Es ist ja doch noch eine recht umfangreiche und aufschlussreiche Diskussion daraus entstanden...


    Am interessantesten finde ich die unterschiedlichen Definitionen von Münze/Medaille/Anlagemünze und die Orientierung an staatlichen Vorgaben immer dann, wenn es zur Begründung des eigenen Standpunktes hilfreich ist: Auf der einen Seite präferiert man offenbar "staatlich autorisierte und kontrollierte Produkte" und zahlt dafür dann auch gerne etwas mehr. Aber wenn der Staat durch die Anwendung des ermässigten Mehrwertsteuersatzes ein ansich unmissverständliches Statement macht (z.B. bei der Andorra), dann gilt das natürlich nicht. ;)


    Und die selbstlosen Münzpräger und Händler nehmen ja auch nicht etwa Aufschläge auf die teuren Münzen (das wäre ja auch irgendwie blöd für die Käufer), sondern gewähren Abschläge auf die neuen Münzentypen. :) Denn jedes Produkt muss sich ja erst etablieren..., wie bei Schokolade! Und das bei Produkten die bzgl. ihres eigentlichen Zweckes 100% identisch sind (!!!) und zudem mitten in einem Nachfragehoch nie dagewesener Dimension. Da muss ich schon etwas schmunzeln. :)


    Und all diese Erklärungsversuche nur, um händeringend zu begründen, warum man für eine Unze Silber mehr bezahlt als es notwendig wäre. :)


    Als libertärem Geist ist mir die staatlich verordnete Namensgebung "Münze" oder "Medaillie" vollständig egal! Als Gold/Silber- Anleger möchte ich Unabhängigkeit erlangen in vielerlei Hinsicht, besonders vom Staat. Ich will keine Datenspur bzgl. meines bereits mehrfach versteuerten Vermögens hinterlassen, auf dass den neuen Sozis zukünftig noch eine neue Methode einfällt sich noch einen weiteren Teil davon anzueignen. Ich möchte auf nichts und niemanden "wetten" als auf den Wert der Materialien und mich somit unabhängig von multiplen (staatlichen) Fehlentscheiden machen! Die Edelmetalle möchte ich zu Preisen erhalten, welche den Marktteilnehmern die mir das Material besorgen Margen bescheren, die einem umsatzstarken Anlagegeschäft angemessen sind und nicht einem Juwelier mit seinen deftigen Aufschlägen, dem zur Not ein einzelner kleinerer Verkauf am Tag genügen muss!


    Wie diese Margen auszusehen haben sehen wir bei den jeweils günstigsten Unzen! Die werden nicht unter Preis verkauft, sondern an denen wird so viel verdient, dass die Marktteilnehmer gut "davon leben" können. Gäbe es NUR Anlagemünzen in diesem Preissegment, würden die Händler grössere Stückzahlen an den Mann bringen (denn Anlage-Edelmetalle kauf man nicht nach Stückzahl sondern nach Gesamtpreis) und somit gleich viel verdienen, sofern sie sich derzeit nicht durch prozentual höhere Margen an den teuren Münzen besserstellen. Lediglich die Prägeanstalten würden dann also weniger verdienen, was sie aber sicher nicht vom Prägen abhalten wird!


    Kurz gesagt: Wenn heutzutage darüber gesprochen wird, dass sich der physische vom nichtphysischen Markt abgekoppelt hätte, dann meint dies offenbar, dass die Prägeanstalten zum günstigen Papiermarktpreis einkaufen, um einigen "überhitzten" Käufern trotz insgesamt ausreichendem Angebot an (günstigen) Anlagemünzen weit höhere Preise aufzudrücken. Wenn DAS die Vorstellung einiger hier von einem abgekoppelten Markt ist, dann bitteschön. Aber clever ist das nur für die Münzpräger, nicht für die Anleger! Diese Abkopplung ist dann also kein (weltweites) Markt-Phänomen welches auf einen baldigen noch weitergehenden Preisanstieg von Silber hinweist (wie viele glauben/hoffen), sondern eine eigenmächtige profitgesteuerte Entscheidung einzelner Marktteilnnehmer (Münzpräger). Durchsetzbar nur deshalb, weil viele Käufer sich offenbar nicht SO WIRKLICH bewusst machen, zu welchen Preisen sie einkaufen (sollten) und warum! Das hat dieser Thread hier deutlich und exemplarisch gezeigt.


    NUR mit den günstigsten Unzen macht man als Anleger ein gutes Geschäft im Sinne einer langfristigen Anlage! Mit den zu teuren Münzen machen wie gesagt lediglich die vorgeschalteten Marktteilnehmer ein gutes Geschäft und vielleicht noch der ein oder andere kurzfristig agierende Endkunde mit glücklichem Händchen, der somit aber quasi den "Händlern" zuzurechnen ist. Zuviel gezahlte Beträge sind ja stets dann NICHT wertlos, wenn man den nächsten findet der sie einem bezahlt. Aber solche "Nachteils-Weiterreichungen" funktionieren nunmal nicht ewig und sind somit nichts als ein Glücksspiel, wie man in der Papierfinanzwelt ja gerade schmerzhaft erfahren hat. Mit dem Charakter einer langfristig orientierten möglichst sicheren Geldanlage hat das alles dann aber ÜBERHAUPT NICHTS mehr zu tun. Ob das nun alle (die so handeln) wahr haben wollen oder nicht.

Schriftgröße:  A A A A A