Ich habe so eine wahnsinnige Wut, weil ich keinerlei vernünftige Entscheidungen treffen kann durch dieses Gehänge und Gewürge.
Hi Diana,
ich kann dein Problem aus eigener Erfahrung nachvollziehen: Planungssicherheit gibts derzeit leider überhaupt nicht, nicht kurzfristig - und auch nicht längerfristig.
Wer die Politik allerdings langfristig beobachtet für den ist das wenig Neues - man betrachte z.B. die Rentengeschichte, wo schon seit Jahrzehnten klar ist dass das aus demographischen Gründen in die Hose geht.
Die einzige Konsequenz die man derzeit ziehen kann ist es die eigene Exponiertheit zu reduzieren und sich von dem ganzen Trara unabhängig zu machen. Doch wie weit man damit gehen sollte ?
Der eine kauft Vorräte für ein paar Wochen und erhöht damit sein subjektives Sicherheitsgefühl, andere sind schon seit Jahrzehnten aus dem staatlichen Vollversorgungssystem ausgestiegen um selbst Verantwortung zu übernehmen.
Ich persönlich habe meine LV schon 1989 aufgelöst weil mir die staatliche Schuldenmacherei schon seit Schmidt - Zeiten suspekt war - in die Rentenversicherung habe ich insgesamt nur sechs Monate eingezahlt.
Dafür schuldenfreies Haus (+ Omas 'Fluchtburg'), ein bisschen Metalle, lang reichende Vorräte - eigentlich sollte das doch Sicherheit vermitteln, aber Pfeifendeckel.
Jedenfalls fühl' ich mich viel mehr verunsichert als die hypothekenbeladenen Nachbarn. Mir ist nämlich das Vertrauen in die verlässlichkeit der Politik, ja sogar in die Rechtsstaatlichkeit verlorengegangen: Vieles was heute staatlich garantiert und gefördert wird und wurde wird nicht selten bald darauf mit Sanktionen belegt und bestraft.
Wenn man da ein, zweimal drauf reingefallen ist glaubt kein Wort mehr aus Politikermund. Ob man sich einst (z.B. Mitte der 80er) ein steuerbefreites Dieselfahrzeug zugelegt hat und danach mit Strafsteuern belegt wurde, ob Solarförderung, Schiffs - und Filmfonds, Riester - Rente und und und...
Inzwischen wird zudem in einem Maße Leistung bestraft und Gleichzeitig Untätigkeit und Unwirtschaftlichkeit belohnt dass es mir schwer fällt in der Geschichte Vergleichbares zu finden.
Es ist für mich nicht nur das Geldsystem an dem es krankt - sondern vor allem die Tatsache dass die heutigen Entscheidungsträger sich irrationale Verhaltenmuster zugelegt haben deren Dekadenz oft ans alte Rom erinnern.
Ich vertraue auch nicht darauf dass so eingefleischte Verhaltensmuster einfach durch einen monetären 'Reset' beheben liessen.
Vertrauen ist für mich allerdings eine Vorraussetzung fürs Eingehen von Risiken - da das allerdings derzeit nicht vorhanden ist verlege ich mich vorläufig auf eine Art 'Bunkermentalität': Am besten 6 Meter Stahlbeton über der Birne und Vorräte für ein Jahr, vielleicht auch das Land verlassen (Kanada ???).
Zur FDP fällt mir nicht viel ein - hab' ich ein Mal vor langer Zeit gewählt - Kreuz zeugt doch heutzutage kaum ein Politiker. Alle windelweich. Ist schon selten dass mal einer den Mund gegen den allgemeinen Konsens aufmacht, dann kommt auch gleich aus andrer Ecke das 'shhhhhh ....!!!' - Klappe halten , Pietät wahren,Rede - und Denkverbot. Das hat mit Demokratie und Pluralismus schon lange nichts mehr zu tun. Lieber machen alle zusammen das gleich Falsche.
Wie sehne ich mich nach den Zeiten als sich noch Brandt, Strauß und Wehner gefetzt haben. Da ging es noch um echte Gegensätze, da waren Wahlen noch spannend und bedeuteten Veränderung.
Heute dagegen gehts nur noch um die Erhaltung des 'Status Quo', des staatlichen Umverteilungsapparats der fiktive Gewinne mit der Giesskanne verteilt und so die Millionen Unterprivilegierten ruhigstellt.
Doch die Giesskanne ist leer - und auch das bisher Verteilte war nur geliehen, und das in Potenz.
Jetzt stehn halt zunehmend die Gläubiger ohne Hosen da, im Augenblick die Banken, mal schaun wann die Sparer die Rechnung serviert bekommen.
Obs jetzt die französischen oder die deutschen Geldinstitute sind ist IMHO Nebensache - das wird eh so ausnivelliert dass alle zusammen fallen.
Die Frage ist halt: was kommt danach ?
Grüsse
Markus