Zitat
Original von auratico
Wenn eine volle physische Deckung da wäre, würde ein einziger erklärender Satz genügen, um endgültige Klarheit zu erlangen. Eigentlich die selbstverständlichste Sache von der Welt und kein Anlaß für jahrelange Spekulationen.
So habe ich anfangs auch gedacht und erstmal jeden für weltfremd gehalten, der an der physischen Unterlegung gezweifelt hat. Die Formulierungen im ursprünglichen Prospekt fand ich klar. Aber die Sache ist leider viel diffiziler.
Im Januar machte Bob Chapman darauf aufmerksam, dass in der Neuauflage des Prospektes eine wichtige Formulierung geändert wurde von
“The Trust is designed to provide a vehicle for investors to own interest in silver bullion. ” in “The Trust is designed to provide a vehicle for investors to own interest in silver."
Das wirft zum einen die Frage auf, wieso es zu dieser Änderung kam und zum anderen, welche weiteren Änderungen noch ungefragt zulässig sind. Vielleicht steht da irgendwann nur noch gold oder noch was Wertloseres.
Ich habe mir leider anfangs keine Hardcopy der FAQ auf der Website des Trusts gemacht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Formulierung "However, there may be situations where the Trust will unexpectedly hold cash" dort zunächst nicht stand.
Ich hatte diese Änderungen zum Anlass genommen, bei BGI mal nach der Liste für die Barren zu fragen. Nachdem ich mir gut 2 Monate lang anhören musste, dass man daran arbeitet, hat mich der Artikel von James Turk dazu veranlasst, über Barclays Capital ein bisschen mehr Druck zu machen, weil ich da ein ganz guter Kunde bin. Jetzt ist es dort wenigstens angekommen, dass es nicht um irgendwelche Wortklaubereien und Spitzfindigkeiten geht, sondern um die Glaubwürdigkeit von Barclays. Ein James Turk hat für mich deutlich mehr Gewicht als irgendwelche Spinner, die auch noch glauben, dass die Welt eine Scheibe ist, weil sie einen begrenzten Horizont haben. Deswegen erwarte ich von Barclays, dass die von Turk gestellten Fragen beantwortet werden. Dank an gutso übrigens für die Berechnung des nötigen Mailvolumens, hab ich gleich mal an BGI weitergegeben.
Aber selbst wenn wir die Barclays-Kuh vom Eis bekommen, bleibt die Frage, wie es um die Glaubwürdigkeit des Treuhänders bestellt ist. Selbst für den Fall des vorsätzlichen Betruges ist JP Morgan ja nur für einen Schadenersatz in Geld, aber nicht für physische Lieferung haftbar zu machen. Eine für alle Anleger im Internet ersichtliche Liste der Barren würde es JP aber deutlich erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen, das Silber des Trusts zu verleihen.
Das dritte Problem, für das ich keine praktikable Lösung kenne, ist, dass die Anteile am SLV geshortet werden können. Durch einen naked short wären dann mehr Anteile im Umlauf als es Silber im Trust gibt und dafür kann man weder Barclays noch JP verantwortlich machen.