ich glaub' es geht wirklich bald los:
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Warnung vor massiver Dollarabwertung
Wirtschaftsweise sehen in Jahresgutachten Möglichkeit eines Dollarabsturzes auf Grund des US-Leistungsbilanzdefizits
Berlin - Die fünf deutschen "Wirtschaftsweisen" warnen in ihrem Jahresgutachten vor einer massiven Abwertung des Dollar als Konsequenz aus dem hohen US-Leistungsbilanzdefizit.
Die Wirtschaftspolitik sollte sich auch auf Risikoszenarien einstellen wie eine massive Aufwertung des Euro zum Dollar, hieß es in dem Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, das Reuters am Dienstag in Auszügen vorlag. Das gelte auch für eine mögliche ausgeprägte Rezession in den USA.
Zugleich unterstrich der Rat, der wahrscheinlichste Fall sei aber ein schonender Abbau der globalen Ungleichgewichte mit vergleichsweise geringen Risiken für die deutsche Wirtschaft. Internationale Organisationen warnen seit langem vor einer abrupten Dollarabwertung. Das Gutachten wird offiziell am Mittwoch vorgestellt.
Die USA schieben in diesem Jahr ein Leistungsbilanzdefizit von knapp 890 Mrd. Dollar (558 Mrd. Euro) vor sich her. Einige asiatische Staaten, vor allem China und Japan, aber auch die Ölförderländer und Deutschland, weisen dagegen besonders große Überschüsse aus. Um dieses Ungleichgewicht aufrecht zu erhalten, hält alleine China mittlerweile Devisenreserven über eine Billion Dollar.
Ein Abbau der Ungleichgewichte sei letztlich unvermeidlich, hieß es im Gutachten. Es sei aber ungewiss, ob dieser Abbau bereits 2007 beginnen werde. Bei Erschütterungen wäre besonders die Europäische Zentralbank (EZB) gefordert. Sie sei auch in der Vergangenheit bereit gewesen, bei "ungeordneten Verhältnissen" auf dem Devisenmarkt stabilisierend einzugreifen. Zudem liege das deutsche Staatsdefizit erstmals seit langem wieder deutlich unter der Drei-Prozent-Grenze der EU. Die deutsche Fiskalpolitik könnte deshalb bei einer sehr starken Abkühlung der Weltkonjunktur ebenfalls stabilisierend wirken.
Eine Aufwertung der Währungen in Asien, insbesondere des chinesischen Yuan, würde einen spannungsfreien Abbau der globalen Ungleichgewichte erheblich begünstigen, schrieben die Ökonomen. Die entsprechenden Länder hätten allerdings keinen unmittelbaren Anreiz. Die USA werfen China vor, seine Währung absichtlich unterzubewerten, um chinesische Waren auf dem Weltmarkt billiger anbieten zu können. (APA/Reuters)