Beiträge von Wayne Schlegel
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(( als unbeabsichtigter Doppelbeitrag gelöscht ))
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Sehe ich genauso.
Das einfachste wäre es, Dein Freund würde sich den gleichen Artikel woanders kaufen und dann die Differenz als Schaden geltend machen.
Soweit ich weiss, gab es solche Fälle auch schon mehrmals bei Ebay wo hochpreisige Artikel durch Fehler in der Auktion für Minimalbeträge ersteigert wurden.
Der Verkäufer wollte dann natürlich auch nicht den Artikel rausrücken und der Käufer hat ihn sich dann alternativ beschafft und den Schaden geltend gemacht.
Danke vonnullaufnix. Die einfachsten Lösungen sind die Besten, fallen im Dickicht der Juristerei aber oft nicht auf. Allerdings muss dann wohl noch ein wenig Dreisatz gerechnet werden. Denn der Münzpreis zum damaligen Schadenszeitpunkt (endgültige Verweigerung der Vertragserfüllung) weicht von dem logischerweisen späteren Zeitpunkt eines Ersatzkaufes ab, denn es gibt da bestimmt andere Tagespreise. Also ist etwas Mathe angesagt.
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und dafür die Gerichte bemühen !!
Aber ich hätte anders argumentiert: der Verkäufer ist einen Vertrag eingegangen, und den soll er bitte erfüllen.
Der Käufer ist ja auch bereit, (und verpflichtet), seinen Teil zu leisten, nämlich persönlich vorbeizukommen und
das Geld abzuliefern (im Tausch gegen die Ware) .. ich hätte die Sache entweder gleich abgehakt, oder aber statt zum
Anwalt mal beim Verkäufer geklingelt .. (ich gehe davon aus, dass man wegen 180 Euro nicht vorhatte, eine Tankfüllung
zu verfahren, sondern dass man in der Nähe wohnt)Hallo juergen,
genau darum geht es, der gültige Vertrag ist zu erfüllen. Der Käufer wollte natürlich die Münzen abholen und bar zahlen, wie es auch ursprünglich vereinbart war. Aber der Verkäufer hat das rigoros abgelehnt, hat also nicht erfüllt. Und wer gültige Verträge vorsätzlich nicht erfüllt, dem droht natürlich rechtliches Unheil. Nachdem sich herausstellte, dass der Verkäufer nicht mal unter seinem Namen und Adresse, sondern unter einem anderen Namen in ibäh agierte (dem Mädchenname seiner Schwester) und auch noch andere Mäzchen des Verkäufers hinzukamen, die immer mehr in Richtung versuchter Betrug deuteten, hat der Käufer sich entschlossen, den Kasus durchzuzuiehen. Da der Fall gewonnen ist und es nur noch um die konkrete Schadensbemessung geht hat doch der Richtige "einen eingeschenkt" bekommen und darf sich auf nette Prozesskosten freuen. Ich finde das eigentlich richtig und gut und helfe dabei, wo ich kann.Deshalb auch die Fallschilderung hier und die Frage, nach sachdienlichen Argumenten bzgl. der Schadenshöhe.
Gruß
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jo... find ich auch... unglaublich ...
und Wayne Schlegel bist Du da nicht Dein eigener Freund ?
Ich bin weder in dem Fall mein eigener Freund, noch überhaupt ein G-Freund, noch kaufe ich Hochwertiges über ibäh. Genau aus dem Grund, weil ich keine Lust habe, mich mit Verkäufern, die einem übers Ohr hauen wollen, rumzuärgern.Wieso unglaublich? Hast Du den Fall nicht verstanden? Die Gerichts- und Anwaltskosten zahlt der Verlierer der Chose, also der betrügerische Verkäufer (geschätzt 500 EURO, wird sich der Mensch künftig dreimal überlegen, andere (euch? ) zu betrügen. Und gönnt doch der Rechtspflege auch mal ihr Brot. Die habens schwer genug mit gierigen Scheidungsparteien und können sich ruhig auch einmal mit etwas Edlem beschäftigen.
Bitte aber ausschließlich um konstruktive und fachkundige Antworten und nicht um heiße Luft von Zeitgenossen, denen nur langweilig zu sein scheint und die ohnehin nix verstehen.
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Folgender interessanter Ausgangsfall:
Ein Freund hat bei ibäh 2 V-renelis ersteigert. Weil er einem Versand von vorneherein mißtraut hat, hat er bei dem privaten Verkäufer zuvor per Mail angefragt, ob er im Erfolgsfalle diese und andere eingestellte Münzen abholen könne. Der Verkäufer bejahte und es kaum zu dem für den Käufer sehr günstigen Kaufpreis von 185 EURO (damaliger Bankverkaufspreis 256 EURO. Der Verkäufer wollte aber dann von seiner Zusage nichts mehr wissen und bestand aus fadenscheinigen Gründen auf Vorkasse und Versand.
Der Käufer argwöhnte, dass er bei Versand allenfalls 1 Münzen erhalten würde und klagte auf Schadenersatz wegen Nichterfüllung in Höhe der Differenz zwischen Ersteigerungspreis und Bankkaufpreis - rund 70 EURODas Gericht gab dem Kläger in einem Hinweisbeschluss insoweit recht, als eine Abholung gegen Barzahlung nicht verweigert werden durfte.
Bei der Schadenersatzbemessung führt das Gericht in dem Hinweisbeschluss wie folgt aus:
Auch wenn grds. von einem Anspruch des Klägers auf SchadE wegen Nichterfüllung auszugehen ist, bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich einer abstrakten Berechnung des SchadE. Denn die Möglichkeit der abstrakten Schadensberechnung steht im Rahmen des § 281 BGB lediglich Kaufleuten und Gewerbetreibenden offen. Soweit der Kläger die Differenz zw. vereinbartem Kaufpreis u. dem anderweitig zu zahlenden Kaufpreis (Marktpreis bei Ankauf) ersetz verlangt, bezieht sich dies auf ein hypothetisches Deckungsgeschäft, also auf einen unterstellten Ersatzkauf der Münzen, so dass eine abstrakte Schadensberechnung gegeben wäre. Im Rahmen der konkreten Schadensberechnung kann auch eine ausbleibende Vermögensmehrung geltend gemacht werden (Palandtz Vorbem. § 249 Rn 50). Dabei ist jedoch zugrunde zu legen, welcher WErt dem Vermögen des Klägers bei ordnungsgemäßer Vertragserfüllung zugute gekommen wäre, abzüglich dessen was der KLäger als Gegenleistung hätte zahlen müssen.Danach ist aber im Rahmen der konkreten Schadensberechnung der vereinbarte Kaufpreis ins Verhältnis zu setzen zum Marktwert der MÜnzen, der nicht mit dem Marktpreis der MÜnzen identisch ist. Dies ergibt sich bereits daraus, dass es An- und Verkaufspreise gibt.Wie kann meinem Freund agumentativ geholfen werden, sodass er seinen eigentlichen Schaden von 71 EURO erhält? Oder muss er sich einen Mittelwert Bankankaufs-/Verkaufspreis als sein Schaden gefallen lassen. Wer weiß juristischen Rat?
Danke und Grüße
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Da ist ja vieles Wahres dran an Deinen Ausführungen. Aber solange das Wirtschaftsgeflecht nicht zusammenbricht (was hier freilich einige erwarten) kann man mit Produktiveinsatz seines Geldes in aller Regel mehr erwirtschaften als mit Gold im Tresor. Selbst mit Anleihen kann man natürlich die Inflation schlagen, das hängt ganz vom wirtschaftlichen Umfeld ab. Momentan kann man es freilich eher nicht, sag ich gleich dazu, weil ich nicht wieder den Streit um die "wirkliche" Höhe der Inflationsrate antreiben will.........
Wayne: "mehr erwirtschaften" -> Du vergleichst Gold in diesem Absatz in einer Renditefunktion mit anderen Investments. Kann man natürlich machen. Ein renditeorientierter Mensch muss das machen. Man kann Gold aber auch in seiner Absicherungsfunktion (vor Totalverlust) sehen. Dann kommt es auf eine Rendit nicht an.
Inflationen können massiv viel höher sein, als wir es gewohnt sind, ohne, dass das Wirtschaftssystem deshalb zusammenbricht. Man schaue sich nur mal die historische Entwicklung der Italienischen Lira an. Auch der Italienische Investor nach dem 2. Weltkrieg wird wohl mehr erwirtschaftet haben durch aktives Investment als durch Zurücklegen von Gold.
Wayne: s.o.
Vielleicht kann man sich darauf einigen: Man unterstellt Gold einen intrinsischen Wert. Der steigt aber nicht mit der Zeit. Gold zu besitzen ist also weitgehend risikolos, aber es wird halt auch nicht von alleine mehr Gold im Tresor......
Wayne: s.o.
Wie wichtig die Einstiegskurse im Leben des Investors sein können, sieht man doch sofort. Wer 1980 sein gesamtes Vermögen in Gold gesteckt hat, muss verdammt alt werden, um je die Inflationsrate wieder ausgleichen zu können! Das wäre ein echter Griff ins Klo für einen damals 60-jährigen gewesen, der damit sein erarbeitetes sichern wollte. Das kann freilich auch mit Aktien passieren. Bestes Beispiel war der Crash 1929, damals hats 25 Jahre gedauert, bis der Dow Jones den alten Stand wieder erreicht hat. Die beste Strategie dagegen: Nie alles auf eine Karte setzen. Jetzt alles in Gold kann ernsthaft nur machen, wer an den kompletten Zusammenbruch des Systems glaubt. Das kann man ja machen. Aber man muss dann auch zu stehen
Wayne: Wer sein Vermögen 2000 in die .coms gesteckt hat, hat u.U. noch mehr ins Klo gegriffen und u.U. nahezu Totalverlust erlitten. Du sprichst in diesem Absatz von "sein erarbeitetes sichern". Also die Sicherungsfunktion von Gold und nicht die Investitionsfunktion. Wenn Du also konsequent das Anlageverhalten (mental und tatsächlich) splittest in Sichungsanlagen (wie Gold) und in Renditeanlagen (mit je nach Klasse höheren oder geringeren Renditechancen aber auch Totalverlustrisiken wie Gold, Aktien, Immos, Sparkonten) und Dir dann noch eine Bargeldreserve nach eigenem gusto hälst, kann Dich nichts mehr schocken. Und wer Freude am Scharfzocken hat, findet auch hier alle möglichen Formen. Vergessen wir dabei aber auch nicht den Roulettetisch. -
Hallo CrystalClear,das oben zitierte halte ich bisher für Deinen besten Beitrag. Ich habe mir Deine letzten zwei Dutzend Beiträge nochmal zu Gemüte geführt und muss sagen, sie bringen nichts. Nebelkerzen kannst Du woanders werfen. Also hier mein Wunsch: Bitte CrystalClear keine Kritik üben.
Und Tschüß!
Hey Chrystal,Du hast doch versprochen, umgehend zu verschwinden, wenn jemand den Wunsch äußerst, dass Du keine Kritik üben sollst. Also nochmal: Ich äußere den Wunsch, dass Du keine Kritik üben sollst. Ist das angekommen?
Und jetzt halte Dich bitte an Dein Versprochen - oder Du bist ein gemeiner Lügner. Quod erat demonstrandum.
Ciao
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Hallo CrystalClear,das oben zitierte halte ich bisher für Deinen besten Beitrag. Ich habe mir Deine letzten zwei Dutzend Beiträge nochmal zu Gemüte geführt und muss sagen, sie bringen nichts. Nebelkerzen kannst Du woanders werfen. Also hier mein Wunsch: Bitte CrystalClear keine Kritik üben.
Und Tschüß!
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Deutsche Bank, Europa, falsche Propheten:
Die Grundlage für eine Übernahme der ****bank wird damit gelegt.Der Kurs ist im + & Eichelburg vermutet den Meltdown. Einfach nur lächerlich dieses Prophetie.
Bevor die DB oder irgend eine andere große europäische Bank abschmiert, gibt es eher eine Megafusion zum European Bank Trust, als das es einen Bank-Run gibt.
Bargeldhortung von 10 Jahresgehältern statt die guten Tagesgeldzinsen von teil 4,8% abzufassen - unglaublich, was z.T. empfohlen wird.
Mit Calls auf den Ölpreis hätte man in den letzten 12 Monaten sich "dumm und dämlich" verdienen können. Wer auf Eichelburg & Co. gehört hat, ist jetzt definitiv der Gelackmeierte.
Motto: der Chip auf meiner Sparkassenkarte ist defekt - Holt jetzt sofort das Geld von der Bank, der Meltdown kann jetzt jede Sekunde kommen.
OMGCheers.
CrystalClear.Okay okay Crystalclear - und was empiehlst Du uns in Abgrenzung zu Eichelburg für die nächsten Wochen
a) für den Fall, dass man 1.000 EURO frei verfügbares Kapital hat?
b) für den Fall, dass man 10.000 EURO frei verfügbares Kapital hat?
c) für den Fall, dass man 100.000 EURO frei verfügbares Kapital hat?
Danke für eine konstruktive und nachvollziehbare Empfehlung
Wayne behauptet: Wer ein Risikolebensversicherung abgeschlossen hat und nicht stirbt, hat einen riesen Fehler gemacht.
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Okay, ich will euch die 10er ja nicht stinkig machen.
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Die Logik kann ich so nicht nachvollziehen. Es geht doch nicht darum, um wieviel Silber vielleicht fallen kann (und da halte ich 60% tatsächlich für überzogen). Die Frage die sich mir stellt ist doch eher welche Wertsteigerung sich ergibt, wenn Silber um -sagen wir mal- 20% steigt.
Beim 10er nix, beim ML 20%.
Ob ich bei einer Senkung des Silberpreises um 20% ein Minus realisieren muss, hängt von meinem Kaufzeitpunkt ab.
Hallo Rollo (nimm das Vorhergehende und das Folgende nicht persönlich, es geht nur um die Sache, also Pro und Contra Silberzehner),ich halte einen Verlust von 60% nicht für überzogen, es kommt auf die (finanz-)wirtschaftlichen Entwicklungen an. In einer deftigen Deflation und Rezession, die niemand ausschließen kann (im Moment spricht eigentlich viel mehr für dieses Szenario), kann's auch locker deutlich mehr sein. Aber geschenkt. Nehmen wir nun die Zahl 20%. Also: wie sieht es aus, wenn der Silberpreis um 20% fällt hinsichtlich der gebunkerten Silberunzen und wie hinsichtlich der gebunkerten Silberzehner?
Auf die Aussage "Ob ich bei einer Senkung des Silberpreises um 20% ein Minus realisieren muss, hängt von meinem Kaufzeitpunkt ((Verkaufzeitpunkt gemeint?)) ab." entgegne ich: "Ob ich bei einer Steigerung des Silberpreises um 20% ein Plus realisieren kann, hängt von meinem Verkaufzeitpunkt ab."
Will sagen, dass ich es für fatal halte zu glauben, dass die Richtung von Edelmetallen immer (von Oszillationen ohnehin abgesehen) nach Norden führt. Darauf zu setzen ist nichts anderes als eine Spekulation. Genau wie eine Spekulation in andere Assetklassen. Silberzehnern sind neben ihrer Zahlungsmitteleigenschaft allenfalls eine Spekulation mit einer reduzierten Gewinnmöglichkeit, dafür aber - im Vergleich - mit einer definitiven Verlustausschlussgarantie zu jedem gewünschten Veräußerungszeitpunkt. Können wir uns darauf verständigen?
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Danke, jetzt hab ich's verstanden:
Allerdings müsste der Silberpreis um ca 60% steigen, damit der 10er zumindest auch einen Silberwert von 10€ hat.
Nix für meiner Mutter ihren Sohn.
Trotzdem danke für die Erklärung.
Rollo - wenn jetzt aber der Preis von Silber um 60% fällt, was ist dann mit den gebunkerten Silberunzen und was mit den gebunkerten Silberzehnern?
Wer aber sicher meint, Silber könne niemals nie so tief fallen (genausowenig wie Immobilien, Aktien oder sonstiges Papierzeug), der sollte dann in Konsequenz seiner Überzeugung doch bittschön auf Kredit kaufen. Denn nur so wäre diese Logik wirklich rund. Und komme mir jetzt bitte keiner mit den amerikanischen Kredithäuslebauer - das ist doch ganz weit weg und kann niemals passieren.
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(gelöscht)
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Original von Tengu1
Harr, ich bin hartnäckig und bleibe bei meiner Meinung.

Wayne: kein Problem, es gibt ja gute Gründe für die Richtigkeit Deiner Annahme. Und so kommen wir schließlich über These/Antithese zu einer vollständigen Durchdringung des ThemasSchau mal, es ist schon ein rein logistisches/administratives Problem. Kein Finanzierer schafft es, den Arbeitsaufwand für die Fälligstellung von einem großen Teil - kein Ahnung, sagen wir 70% - seiner Kreditforderungen mit vorhandem Personal administrativ zu bewältigen. Panik hin oder her.
Wayne: Wenn die gesetzlichen/rechtsschutzmäßigen Rahmenbedingungen so bleiben wie derzeit, dann ja. Ich würde aber nicht ausschließen wollen, dass es ein Gerichtsentlastungsgesetz/Vollstreckungserleichterungsgesetz/Rezessionsmilderungsgesetz o.ä. genau deswegen geben wird bzw. geben muss, damit schnell liquidiert werden kann. Wenn ich in so einer Wirtschaftssituation Politiker/Gesetzgeber wäre, ich würde es jedenfalls machen, weil mir das etwas länger den Hals rettet. Die Gläubiger/Schuldner gehen dann aufeinander los und nicht mehr auf mich.Und der zweite, viel größere Faktor ist Liquidität. Auch der Finanzierer muss nächsten Monat noch Gehälter, Miete etc. zahlen. Durch die plötzlich enorm hochgeschnellte Anzahl von säumigen Schuldnern wird der DFinanzierer ziemlich schnell selbst klamm. Wenn er seinen - nicht säumigen! - Kunden die Pistole auf die Brust setzt und sagt "15.000 Euro her und zwar sofort" - was werden diese wohl machen?
Wayne: Genau meine Rede, der Schuldendruck dem sich der Darlehensgläubiger wieder ausgesetzt sieht, muss ihn geradezu anspornen, ganz schnell zu agieren.Ob auch nur einer in einer Wirtschaftskrise die Kohle sofort da hat und hergibt?
Wayne: "Und bist Du nicht sofort willig, gebrauche ich Zwang(svollstreckung)"
Ob der wohl dann überhaupt noch die nächste Rate zahlt (erstens: sauer - hat ja brav gezahlt, zweitens: sowieso aussichtslos, da Gesamtfälligkeit des Kredites)? Das hieße, zu den sowieso schon (für den Finanzierer) lebensbedrohlich angestiegenen Ausfällen von Zahlungseingängen noch zusätzliche selbst provozieren? Im Leben nicht.
Wayne: Oder als Ansporn zu sehen noch schneller/effektiver die Werte einziehen.Ergo wird mit denen angefangen, die ohnehin schon nix mehr bezahlen.
Wayne: Stimmt. Aber alle werden drankommen. Aus Sicht des Verwerters: je schneller, desto besser.
Und wenn deren Zahl plötzlich von 1-2% auf 20% (Hausnummer) hochgeht, hat meine Inkasso-Abteilung dermaßen viel zu tun, dass sie die nächsten Monate Tag und Nacht arbeitet.
Wayne: Korrekt. Aber wer will seine Arbeit verlieren, zumal immer mehr auf der Straße stehen und das Hereinholen von Werten (solange es noch welche sind) die Firmenexistenz und damit auch die eigene Existenz sichert.
Solange der Finanzierer deren Lohn eben überhaupt noch bezahlen kann. Wayne: Deshalb braucht er ja die rasche Verwertung.
Denn auch für den Finanzierer selbst gibt's in dem Panik-Szenario ja kein frisches Kaptial mehr von der Hausbank bzw. Muttergesellschaft.
Wayne: ja
Wenn die Panik so groß würde, dass man sogar die Kühe schlachten will, die man noch melken kann, würde ich eher damit rechnen dass der Vorstand/Geschäftsführer die Konten leer räumt und sich aus dem Staub macht!
Wayne: Wenn man die Kühe nicht schlachtet, sterben und verwesen sie von alleine - ohne Schlachtertrag und melken geht auch nicht mehr, weil ihr Schicksal schon feststeht. Es ist also eine Frage, des etwas längeren eigenen wirtschaftlichen Überlebens. Wir sind schließlich in einer selbstakzelerierendem Kollaps/Krise -
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Original von Tengu1
Meine Antwort lautet erneut: theoretisch ja, praktisch glaube ich eher nicht.Der Grund: wie bei jedem Bank-Run drängelt sich alles am Ausgang. Wenn ich als Finanzierer noch retten will, was zu retten ist, konzentriere ich mich erst mal auf die säumigen Kunden. Die, von denen noch Geld reinkommt, werde ich mir erst noch mal ein wenig erhalten oder?
Die Inkasso-Abteilungen der Finanzierer werden alleine mit den Säumigen schon so was von überlastet sein. Und Schulden eintreiben ist i.d.R. ein verdammt mühseliges und aufwändiges Geschäft.
Ich zweifle sehr stark daran, dass die Finanzierer in einer Krise hunderte von neuen Leuten zwecks Inkasso einstellen werden. Und selbst wenn das so wäre, würde es über nacht nicht die erforderliche Menge an qualifizierten, verfügbaren Mitarbeitern geben.
Deine Argumentation ist richtig und in sich logisch und daher so nicht bestreitbar. Ich gebe in das von mir für wahrscheinlicher gehaltenen Szenario halt noch einen Tropfen mehr "Krisenpanik" hinein und komme daher zu anderen Folgerungen. Wie ein Bank-Run nichts anderes ist als ein panischer Liquidierungsversuch, so dürften m.E. solche panischen Liquidierungsversuche auf andere Gläubiger-Schuldner-Beziehungen übergreifen. In unserem Beispielsfall auf den Autofinanzierer (und natürlich auf die Gläubiger des Autofinanzierers und deren Gläubiger - also Rückabwicklung der Kreditkaskade im Höllentempo).
Wenn es nicht zu einem panischen Verhalten kommt, ist Dein argumentativ vertretenes Szenario das schlüssigere. Sonst wahrscheinlich nicht. Hoffen wir aber, dass beide nicht eintreffen. Mehr als eine Hoffnung bleibt allerdings nicht.
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Original von Tengu1
Naja, da hast du theoretisch Recht.
Aber wenn tatsächlich ein breitflächiger Wertverlust von Fahrzeugen stattfindet, kommt die Frage von Texasranger zum Zug: Was wollen die Banken dann mit den ganzen Fahrzeugen? Wenn der gesamte Markt kollabiert, liegt es vermutlich nicht im Interesse der Finanzierer, hunderttausende von Autokrediten die regelmäßig bedient werden, zu kündigen.
Ein anderer Faktor ist natürlich, dass in einer Wirtschaftskrise die Gefahr exponentiell steigt, dass man zu der wachsenden Masse gehört, die sich die Raten eben nicht mehr leisten können. Dass die nicht mehr bedienten Kredite gekündigt werden, steht natürlich ausser Frage.

Aber wenn ich als Autofinanzierer in einer Wirtschaftskrise, sagen wir 20% meiner Verträge wegen Zahlungsverzug kündigen muss, überlege ich mir bestimmt 10x ob ich die noch bedienten Kredite auch noch kündige.

"Wenn der gesamte Markt kollabiert, liegt es vermutlich nicht im Interesse der Finanzierer, hunderttausende von Autokrediten die regelmäßig bedient werden, zu kündigen."
Schon richtig, aber es liegt noch weniger in deren Interesse zuzusehen, wie die Fahrzeugwerte also die Sicherheiten monatlich schwinden. Und das definitionsgemäß in dem von uns betrachteten Umfeld eines Kollaps-Szenarios.Wenn Du also Autofinanzierer wärst und Dir ebenfalls Gläubiger im Nacken sitzen und Du siehst, dass es bergab geht und die Sicherheiten schwinden, würdest Du dann nicht nicht nur theoretisch sondern ganz praktisch versuchen, zu retten, was zu retten ist, also so schnell es irgendwie geht, an die Werte zu kommen. Das ist wie ein Bank-run zu sehen, wer zuerst kommt, kriegt noch was (gerade noch etwas Werthaltiges/Liquidierbares), der Rest kriegt nichts mehr (immerhin aber vielleicht gepolsterte Hühnerkäfige). Und wenn Du Gläubiger/Anteilseigner des Autofinanzier wärst würdest Du dem auch sagen, er soll sich gefälligst etwas beeilen, schließlich willst Du auch noch was von der (mageren) Beute haben.
In unserem Szenario (und nur das betrachten wir im Moment), kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das so ablaufen wird.
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Original von Texasranger
Eine Frage in die Runde:
Was würde mit meinen Bankschulden im Falle eines Fiat-Kollaps
geschehen ?
Wurde darüber schon mal diskutiert ?
Hallo Texas,
das hängt von der genauen Art des Kollapses (Inflationär, Deflationär, mit/ohne Bankrun, mit/ohne Währungsreform, mehrere Währungsreformen), der Phase, in der sich "der Kollaps" gerade befindet, der genauen Art Deiner Bankschulden und eben deren zeitlicher Fälligkeit (was steht im Kleingedruckten) und dem Zahlungsverhalten ab. Und natürlich auch davon, welche (Ordnungs-)macht dann mit welchem elitären, sozialistischen, kapitalistischen oder sonstwie -istischen Ansatz für ein in deren Augen geordnetes Wirtschaftsgeschehen zu sorgen versucht.
Merke: das Schicksal von Schulden läßt sich nicht exakt prognostizieren.
Mag sein, dass einige wenige Schuldner genau im richtigen Moment, die richtigen Mittel und die darlehensvertraglichen Möglichkeiten (z.B. Sondertilgung) haben und das richtige tun, um sich so "billig" zu entschulden. Den allermeisten wird das aber nicht gelingen (können), denn hinter jeder Schuld steht ein Gläubiger, der wiederum alles daran setzen wird, seinen Schnitt zu machen und nicht zu den Loosern in dem Schuldenspiel zu gehören (also von den Schuldner "billig" abgespeist zu werden).
Sieh es mal so: angenommen, Du hast jemanden 20.000 EURO geliehen. Jetzt kommt "der Kollaps". Würdest Du dann sagen, okay ich habe Dir vor Jahren gutes Geld gegeben, sehe aber ein, Du kannst jetzt nichts zurück geben, ich erlasse Dir auf immer und ewig die Schuld oder: super, ich habe zwar schon 1.000 Inflationsschein über 20.000 x-Währung aber von Dir nehme ich einen weiteren gern hinzu, mit dem kann ich einen schönen Papierflieger machen?
Deshalb rät Dir jeder (außer den Leuten, die von Kreditvergaben leben), in unsicheren Zeiten keinerlei Schulden zu haben. Manche sagen salopp-brutal, die Schuldenparty ist jetzt vorbei, ganz bald werden die Rechnungen serviert. Und irgendjemand wird die Rechnungen bezahlen müssen.
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Original von Tengu1
Hmm, solange er brav seine Raten zahlt (sofern er das dann noch kann) - was soll da passieren und auf welcher Grundlage?

Hallo Tengu1,
da kann z.B. folgendes passieren: wenn der Marktwert des Fahrzeuges unter die Höhe der Restschuld fällt (also mit anderen Worten das Darlehen durch den Sachwert des Fahrzeuges nicht mehr gedeckt ist, ist er trotz ordnungsgemäßer Ratenzahlung das Fahrzeug los. Möglicherweise wird das Darlehen dann auch sofort in voller Höhe fällig. Muß man das Kleingedruckte lesen. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass das nie passieren wird, weil Autopreis nie heftig fallen können, weil immer auch in irgendwelchen Crash- und Krisenszenarien eine hohe Nachfrage nach Autos bestehen bleibt, kann man unbesorgt bleiben. Ansonsten nehmen die Dinge genau so ihren Lauf. -
Im wirklichen Ernstfall ist mit G nichts zu reissen. Da zählt nur Existenzielles.