Gaudibursch:
Es finden sich in der Bibel, gerade im neuen Testament, tatsächlich einige Stellen, die einen humanistischen Charakter haben. Bei den Stellen, die uns menschenverachtend erscheinen, muß man halt bedenken, in welchen zeitlichen und kulturellen Kontexten diese Bücher geschrieben wurden. Ich stimme also durchaus zu, daß die Bibel wichtige Grundlagen menschlichen Zusammenlebens definiert, aber ich halte die Bibel nicht geeignet, um in jeder Beziehung wörtlich genommen zu werden. Prophezeiungen und Berichte über übernatürliche Ereignisse sind meiner Meinung nach eher metaphorisch zu betrachen, oder beziehen sich, wie z.B. die Geschichte mit der Hure Babylon in der Johannes-Offenbarung, auf die damalige Gegenwart.
Mit Deinem 2. Absatz stellst Du eine wirklich insteressante Frage, die wir uns alle hier stellen: Wer ist das eigentlich, der da letztendlich hintersteckt. - Wenn es ihn denn gibt. Daß normale Menschen so etwas ablehnen, ist wohl der Grund dafür, daß es im Verborgenen geschieht. Dass das mit den kulturellen Unterschieden für "Probleme" sorgen wird, ist "denen" scheinbar auch bewußt. Die Antwort scheint ja das Entfernen individueller Kulturmerkmale mit dem westlichen Einheitsbrei als Substitut zu sein, wenn man sich die weltweite Entwicklung des Bildungsstandards und das, was als Kultur verbreitet wird, ansieht.
Es wird von verschiedenen gemutmaßt, daß bis dato die Weltbevölkerung auf etwa 1.000.000.000 dezimiert werden soll, was eine Verteilung der Resourcen natürlich erleichtern würde. Ich denke, der Hauptunterschied zwischen dem, was da evtl. auf uns zu kommt, und Sklaverei wird sein, daß man in historischer oder heutiger Sklaverei wenigstens die theoretische Möglichkeit hatte, irgendwann frei zu sein, und vor allen Dingen, daß man wußte, daß man sich als versklavt betrachten mußte. Dem zukünftigen Weltbürger wird so wenig bewußt sein, daß er ein Sklave ist, wie dem Rind im Stall bewußt ist, daß es nur zur Milch- und Fleischproduktion gehalten wird.
Du hast mich da auf eine Idee gebracht. Eine Diskussion ist sinnlos ohne Kontroverse bezüglich des eigentlichen Themas. Über periphere Fragen (Bibel o.Ä.) zu diskutieren bringt niemandem etwas. Da wir ja im Kern alle einer Meinung sind, nämlich dass Pläne zur Ergreifung der Weltmacht nicht so toll sind, und dass wir eigentlich Demokratie viel lieber haben, und dass es Anzeichen gibt, daß an deren Demontage gearbeitet wird, sollten hier vielleicht einige mal die Rolle des Advokatus Diaboli spielen, und versuchen, im Sinne derer zu argumentieren, die sich hier bestimmt nie offenbaren würden, sondern uns lieber beobachten. Nur so können wir Argumente finden, und nicht, indem wir das tausendste Beispiel nennen, wo "die" herumintrigieren. - Womit ich nicht sagen will, dass solche Beispiele wertlos sind, im Gegenteil liefern sie die Puzzelstücke, die wir zusammensetzten müssen, wenn wir begreifen wollen.
Ich fange einfach mal an, wechsle die Identität und werfe die Pro-Argumente, die mir als erstes einfallen in die Runde, und bitte um sachliche Gegenargumente:
1. Die Demokratie ist doch, wie schon der Kommunismus am Menschen gescheitert. Wir haben lange genug im Hintergrund die Fäden gezogen, um der Demokratie eine Chance zu geben, aber mit Desinteresse, Korruption und Machtmißbrauch habt ihr euch eure Demokratie letztendlich selbst kaputt gemacht. Wir bieten allen ein politisches Zuhause, ob rechts oder links. Wir haben uns viele tolle politisch korrekte Meinungen und Tendenzen ausgedacht, und ihr könnt euch eine davon aussuchen und offen dazu stehen, das ist doch optimale Freiheit!
2. Was wollt ihr denn mit kulturellen Unterschieden? Die moderne westliche Lebensart wird früher oder später alles andere ersetzen, es war schon immer so, dass dominante Kulturen schwächere verdrängt haben. - Die Menschen lassen es über sich ohne Murren ergehen und biedern sich sogar bei uns an, machen uns alles nach, also kann es so verkehrt nicht sein.
3. Wir müssen die Massen verdummen, damit sie nicht die Gedanken von Gleichheit und Freiheitlichkeit, die sich längst als unrealistische Träumereien erwiesen haben, erneut erfinden, und das ganze Leid, was daraus folgte, wiederholen. Wir tun das, damit die Menschen in Frieden leben, wie Schafe durch einen Schäfer gehütet. Lest doch mal die Leser-Kommentare und Diskussionen in focus-online oder kreuz.net! Solche Menschen wollt ihr wirklich politische Macht durch Wahlen geben? Sie werden jetzt schon in ihrer Meinung von uns geleitet, damit sie überhaupt eine Meinung haben, und sie scheinen glücklich damit.
4. Die vielen Kriege, sind notwendig, um die Weltbevölkerung auf ein Maß zu dezimieren, das dieser Planet längerfristig ertragen kann. Außerdem sichern sie unsere Macht, so daß sie nicht in die Hände der falschen gelangt. Wenn wir erst mal die ganze Macht haben, wird es nie wieder Kriege geben.
So, ich warte est mal ab, ob Reaktionen folgen..
michael777:
Dein erstes Zitat aus dem Deutermonium (aka. 5. Buch Mose) ist Teil einer langen Auflistung, was einem alles widerfährt, wenn man gegen Gott ungehorsam ist, wobei das genannte Zitat wohl zu den Ergänzungen aus der Zeit der babylonischen Diaspora zu zählen ist, und damals einen aktuellen zeitgeschichlichen Bezug hatte. (Das Leid unter der Fremdherrschaft wird als Strafe Gottes für Ungehorsam interpretiert)
Dein zweites Zitat entstammt der gleichen Situation. Ezechiel (aka. Hesekiel) hat zur Anfangszeit des Babylonischen Exils, also etwa zwischen 592 und 571 v.Chr. gewirkt. 36:24 bezieht sich auf die zukünftige Heimkehr aus dem Exil.
Dein drittes Zitat (Mattäus 24:14) zitiert Jesus und bezieht sich wohl auf das jüngste Gericht, aber in meiner vorliegenden Einheitsübersetzung sagt Jesus wenige Absätze später ( 24:34) selbst: "Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft."
Das waren jetzt 3 Zitate und mir scheint einfach das nötige Dopamin zu fehlen darin einen Bezug zum Thema finden. Vielleicht magst Du mal eräutern, was Du damit sagen willst, und ich würde mich sehr freuen, wenn Du dabei auf den Telegrammstil verzichten würdest, denn sonst kostet es mich (und vielleicht auch andere) mehr Zeit, zu raten, was Du meinen könntest, als es Dich kosten würde, Deine Gedanken in ganzen Sätzen auszuformulieren.
Was hast Du in der Email denn geschrieben? Und was titulierst Du als Propaganda? Welche Irrlehre beziehst Du auf 2. Tess. 2? spielst Du auf 2:11-12 an? Moderne Theologen sehen in den Paulus-Briefen viele Bezüge zur damaligen Zeit und Interpretationen, die auf Bedingungen der heutigen Zeit projeziert werden, dürften etwas weit hergeholt sein. Oder wie würdest Du Römer 13:1-7, also ebenfalls eine Paulus-Brief, auf die Gegenwart anwenden wollen?
Einheitsübersetzung:
Römer 13:1 Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt: jede ist von Gott eingesetzt.
2 Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem gericht verfallen.
3 Vor den Trägern der Macht hat sich nicht die gute, sondern die böse Tat zu fürchten; willst Du also ohne Furcht vor der staatlichen Gewalt leben, dann tue das Gute, so dass Du ihre Anerkennung findest.
4 Sie steht im Dienste Gottes und verlangt, dass Du Gutes tust. Wenn Du aber böses tust, fürchte dich! Denn nicht ohne Grund trägt sie das Schwert. Sie steht im Dienst Gottes und vollstreckt das Urteil an dem, der Böses tut.
5 Deshalb ist es notwendig, Gehorsam zu leisten, nicht allein aus Furcht vor der Strafe, sondern vor allem um des Gewissens willen.
6 Das ist auch der Grund, weshalb ihr Steuern zahlt; denn in Gottes Auftrag handeln jene, die die Steuern einzuziehen haben.
7 Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid, sei es Steuer oder Zoll, sei es Furcht oder Ehre.
Ich denke, wir sind uns einig, dass die Bibel in diesem speziellen Fall nicht auf die Gegenwart bezogen werden sollte.
Zum letzten Punkt:
Ich schätze mal, daß wir uns - zumindest hier in Deutschland - in einer historisch einmaligen Situation befinden, was die ungleiche Verteilung von Waffen angeht. Ich meine damit, dass es noch nie so viele unbescholtene Bürger mit so wenig Waffen gegeben hat während die Kriminellen noch nie so gut bewaffnet waren, wie sie es heute sind. Wenn es zu einem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, z.B. als Folge eines finanziellen Kollapses, kommen sollte, könnte es zu Greueltaten an einer völlig ungeschützten Bevölkerung kommen, gegen die der 30-Jährige Krieg ein Ringelpitz mit Anfassen war. Man kann nur hoffen, dass sich unsere Staatsbürger in Uniform auch dann an ihren Eid erinnern, wenn sie keine Bezahlung mehr bekommen. Das gleiche hoffe ich natürlich für die Schweiz.
Oh Mann, Du hast ja noch mehr unkommentierte Bibelzitate in die Runde geworfen. Ich nehme mir mal die Freiheit darauf nicht mehr einzugehen, bis Du erklärt hast, was Du damit sagen willst. Vielleicht findest Du ja mal ein Zitat, was sich nicht auf die Diaspora als Strafe bezieht, sondern tatsächlich einen Gegenwartsbezug bietet?