Zu den derzeitigen Kursen ein Depot zu eröffnen ist imho ein miserabler Zeitpunkt.
Das ist richtig, dafür war der jetzige Einbruch definitiv nicht groß genug. Aber auch nach einem Einbruch, kann man nicht sich nie sicher sein, einen guten Zeitpunkt erwischt zu haben. Ich habe mir im September 2008 ein Depot zugelegt, nachdem der DAX bereits neun Monate und mehr als 2.000 Punkte gefallen war. Und dann einfach angefangen, Blue Chips zu kaufen. Meine erste Position: Coca-Cola! Das geht immer und gibt's auch noch in hundert Jahren, außerdem zahlen die ein vierteljährliche Dividende, so dachte ich damals. Meine zweite Position war Novo Nordisk, um nicht nur an jeder verkauften Cola zu verdienen, sondern auch noch am anschließenden Diabetes. Und so kaufte ich weiter munter ein (Colgate-Palmolive war auch so eine Perle) und die Indizes fielen noch vier Monate lang, der DAX um weitere, schmerzhafte 2.000 Punkte. Kein gelungener Einstieg.
Da ich das Geld aber nicht wirklich brauchte und ja immerhin noch Dividenden reinkamen, habe ich aber alles stur behalten, allen Weltuntergangspropheten zum Trotz! Nun ja, Oktober 2009 waren alle Positionen im Plus! Bis zum Fukushima-Einbruch, den hab ich dann aber auch noch ausgesessen. Heute sind alle meine Einzeltitel Altbestände, also abgeltungssteuerfrei.
Für die Kleinanleger gibts wieder 0815 Aktienfonds oder gar ETFs schön gepuscht, jetzt wo die Schafe aufgewacht sind weil es mal 2 Jahre gut lief.... Dieses Zeug funktioniert aber nur in dauerhaft steigenden Märkten, gehts nach unten verliert das schneller als alles andere... ETFs sind sowieso banane, bei nem klassischen Aktienfond haste nen doofen Fondmanager und die ganze Aufschläge als Renditekiller aber denen gehören wenigstens häufiger die Aktien die sie kaufen, bei den ETFs kaufste Anteil an nem Portfolio wo oft keine Aktien drin sind sondern das besteht aus Swapgeschäften und die Aktien sind noch alle an und von sonstwen verliehen. Da muss nur ein Teilnehmer mal Ausfallen und schon kannste das ganze Ding wegwerfen.
Sehe ich völlig anders! ETFs schlagen die allermeisten aktiv gemanagten Fonds um Längen, sowohl in der Performance, als auch bei den Kosten. Und, wie Twinson schon sagte, sind swap-basierte nicht unbedingt die Regel, wer Qualität möchte (und das wollen ja die meisten), kauft voll replizierende. Wobei auch diese meist nur die Indexschwergewichte kaufen. Das reicht aber auch, um einen Index nachzubilden und ist Diversifizierung genug. Ich hab die letzten Jahre nur noch in den iShares SMI investiert, der bildet mit 11 aus 20 Titeln den SMI ab, legte von Jahr zu Jahr zu und schüttet auch noch eine Dividende aus!
Wer Aktien kaufen will der sollte die jetzige Zeit zum beobachten nutzen, schauen das genug Kapital zur Verfügung steht und dann kaufen wenn das Zeug keine Sau haben will. So schau ich das...
Ob wir nochmal erleben, dass "keine Sau das Zeug haben will"? Ich weiß es nicht, aber ein DAX-ETF bei unter 8.000 Punkten ist langfristig sicher ein guter Kauf!